Memorial von 1722 (Transkription) Als Abschied, lateinisch recessus, eingedeutscht Rezeß, wird eine Urkunde bezeichnet, welche die Beschlüsse eines Kollegiums, einer Versammlung, eines Parlaments oder eines Landtages verzeichnet. Alternativbegriffe sind Memorial oder Schied. Beispiele für Abschiede sind Landtags- oder Reichsabschiede beziehungsweise Hanserezesse. Ein bekannter Abschied war beispielsweise der Reichsdeputationshauptschluss von 1803.
Formal wurden in einer solchen Urkunde öffentlich-rechtliche Bestimmungen verabschiedet, damit der Öffentlichkeit übergeben. Auch Urkunden, in denen die Ergebnisse kirchlicher Visitationen festgehalten wurden, konnten Abschiede genannt werden, in diesem Fall Visitationsabschiede.
Literatur
- Eugen Haberkern, Joseph Friedrich Wallach: Hilfswörterbuch für Historiker. 6. Auflage, Teil 1., A–K / mit einem Geleitwort von Hermann Oncken. Francke, Tübingen 1980 (Uni-Taschenbücher, 119), ISBN 3-7720-1291-4.
Abschriften
- Philipp Anton von Segesser: Amtliche Sammlung der älteren Eidgenössischen Abschiede, herausgegeben auf Anordnung der Bundesbehörden. Bde. 1–4. Zürich/Luzern 1858–1874.
- Johannes Strickler: Actensammlung zur schweizerischen Reformationsgeschichte in den Jahren 1521–1532 im Anschluss an die gleichzeitigen eidgenössischen Abschiede.
Weblinks
- Abschied. In: Brockhaus Konversations-Lexikon 1894–1896, 1. Band, S. 64.