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Albert Gier

From Wickepedia

Albert Gier (* 1953 in Aachen) ist ein deutscher Romanist und Librettologe sowie Hochschullehrer.

Leben und Wirken

Nach seinem Abitur am Aachener Kaiser-Karls-Gymnasium studierte Gier Romanistik, Germanistik und mittellateinische Philologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Dort wurde er 1976 mit der Dissertation Der Sünder als Beispiel: zu Gestalt und Funktion hagiographischer Gebrauchstexte anhand der Theophiluslegende promoviert. 1984 habilitierte sich Gier an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, die ihn daraufhin als Professor für Romanische Philologie übernahm. Im Jahr 1987 wechselte Gier in gleicher Position an die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, bevor er 1988 einem Ruf an die Otto-Friedrich-Universität Bamberg folgte, wo er bis zu seiner Emeritierung am 30. September 2016 als Professor für Romanische Literaturwissenschaften unter anderem mit den Schwerpunkten auf Opern- und Operettenlibretti und Musik in der Literatur[1] tätig war.

An der Universität Bamberg gründete Gier 1994 das „Dokumentationszentrum für Librettoforschung“, das sich der Sammlung von Primär- und Sekundärliteratur auf dem gesamten Gebiet der Libretto-, Opern- u. Operettenforschung von den Anfängen bis zur Gegenwart mit den Länderschwerpunkten Italien und Frankreich und den Epochenschwerpunkten 17. und 18. Jahrhundert sowie dem zeitgenössischen Musiktheater widmet.[2] Seit 2003 ist das Dokumentationszentrum auch Mitveranstalter der so genannten „Bamberger Vorträge zum (Musik-)Theater“.[3]

Darüber hinaus gehört Albert Gier seit 1996 dem wissenschaftlichen Beirat der „Deutschen Rossini-Gesellschaft“[4] an und ist Mitglied und war erster Vorsitzender der „Deutschen Sullivan-Gesellschaft“.[5] Neben seinen eigenen Monografien mit dem bisherigen Hauptwerk „Das Libretto“ ist er auch Herausgeber mehrerer Fachpublikationen und Autor zahlreicher Aufsätze und Rezensionen in verschiedenen Fachzeitschriften.[6]

Schriften (Auswahl)

  • Der Sünder als Beispiel: zu Gestalt und Funktion hagiographischer Gebrauchstexte anhand der Theophiluslegende. Lang-Verlag, Frankfurt a. M. 1977; Dissertation, ISBN 3-261-02271-X
  • Der Skeptiker im Gespräch mit dem Leser. Studien zum Werk von Anatole France und zu seiner Rezeption in der franz. Presse 1879 – 1905. Niemeyer-Verlag, Tübingen 1985, ISBN 3-484-55001-5
  • Oper als Text. Romanistische Beiträge zur Libretto-Forschung (= Studia Romanica. Bd. 63). Carl Winter, Heidelberg 1986, ISBN 3-533-03728-2.
  • Albert Gier, Gerold W. Gruber (Hrsg.): Musik und Literatur. Komparatistische Studien zur Strukturverwandtschaft (= Europäische Hochschulschriften. Bd. 127). Peter Lang, Frankfurt am u. a. 1997, ISBN 3-631-46879-2.
  • Das Libretto : Theorie und Geschichte einer musikoliterarischen Gattung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1998, ISBN 3-534-12368-9
  • Orientierung Romanistik: was sie kann, was sie will. Rowohlt-Taschenbuchverlag, Hamburg 2000, ISBN 3-499-55607-3
  • Werkstattberichte. Theorie und Typologie des Argomento im italienischen Opernlibretto des Barock, Universitätspresse Bamberg 2012, ISBN 978-3-86309-084-5
  • Albert Gier / Meinhard Saremba / Benedict Taylor (Hrsg.): SullivanPerspektiven:
    • Band 1: Arthur Sullivans Opern, Kantaten, Orchester- und Sakralmusik. Oldib-Verlag, Essen 2012, ISBN 978-3-939556-29-9;
    • Band 2: Arthur Sullivans Bühnenwerke, Oratorien, Schauspielmusik und Lieder. Oldib-Verlag, Essen 2014, ISBN 978-3-939556-42-8
  • Wär’ es auch nichts als ein Augenblick. Poetik und Dramaturgie der komischen Operette. Universitätspresse Bamberg 2014, ISBN 978-3-86309-258-0

Weblinks

Einzelnachweise