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Alfred Köhler (Jurist)

From Wickepedia
File:Alfred Köhler.jpg
Alfred Köhler

Alfred Köhler (* 1. Oktober 1883 in Gimmeldingen, Pfalz; † 19. September 1945 ebenda) war ein deutscher Staatsanwalt und Richter.

Leben

Köhler besuchte das humanistische Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium Neustadt. Nach dem Abitur meldete er sich 1902 in München als Einjährig-Freiwilliger zum Königlich Bayerischen 3. Feldartillerie-Regiment „Prinz Leopold“. Er immatrikulierte sich an der Ludwig-Maximilians-Universität München für Rechtswissenschaft und wurde am 17. Juli 1902 als Militärfuchs im Corps Transrhenania München aktiv. Recipiert wurde er am 7. März 1904.[1] Er war Mitglied des Neustadter Krischertischs. Als Inaktiver wechselte er an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Nachdem er im Wintersemester 1907/08 das juristische Universitätsexamen bestanden hatte, kam er als Rechtspraktikant an das Amtsgericht Neustadt an der Weinstraße, 1908 an das Landgericht Landau in der Pfalz, 1909 an das Bezirksamt Neustadt an der Haardt und 1910 in eine Frankenthaler Kanzlei. Er legte 1910 den Staatskonkurs in Speyer ab und wurde in Erlangen zum Doktor der Rechte promoviert.[2] Als geprüfter Rechtspraktikant ging er an das Bezirksamt Neustadt. 1912 war er zu Weiterbildungen in Paris und London weiter. Er wurde 1913 Amtsanwalt in Wolfstein, ließ sich aber bis zum Eintritt in den Reichsdienst beurlauben und belegte an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin ein Seminar für Orientalistik. Anschließend kam er in gleicher Stellung nach Wolfstein, Lauterecken und Otterberg.

Als Oberleutnant d. R. (Hauptmann und Batteriechef) im Königlich Bayerischen 5. Feldartillerie-Regiment „König Alfons XIII. von Spanien“ zog er in den Ersten Weltkrieg. Nach dem Krieg war er Amtsanwalt in Kaiserslautern, dann 3. Staatsanwalt am Landgericht Kaiserslautern (1919), Amtsrichter am Amtsgericht Kaiserslautern (1920), Staatsanwalt (1925) und Erster Staatsanwalt (1929) in Kaiserslautern. Nach drei Jahren als Oberamtsrichter und Vorstand des Amtsgerichts Edenkoben kam er 1933 als Oberstaatsanwalt an das Landgericht München I. 1934 wurde er als Landgerichtsdirektor an den Volksgerichtshof in Berlin berufen. Dort wurde er Senatspräsident. 1929–1935 war er Vorsitzender von Transrhenanias Philisterschaft. Als die Corps 1935/36 suspendiert hatten, wurde er Mitglied der Münchner Altkameradschaft „von der Pfordten“. 1944 wurde er zum Präsidenten des Oberlandesgerichts Stettin ernannt.

Vor der Roten Armee geflohen, kam er im September 1945 ins heimatliche Gimmeldingen. Im Auftrag der französischen Besatzung wurde er verhaftet. In der Internierung starb er wenige Tage später unter ungeklärten Umständen (Zeichen schwerer Misshandlungen). Seine letzte Ruhe fand er im Gimmeldinger Familiengrab.[3]

Ehrungen

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 115/197
  2. Dissertation: Das Eigentum des Staates an den öffentlichen Gewässern in Bayern.
  3. 263. Köhler, Alfred (xxx), in: Corpsliste der Transrhenania.