Alfred Krüttner (* 27. Oktober 1904 in Niederleschen, Kreis Sprottau, Niederschlesien; † 30. September 1984 in Hannover) war ein deutscher Verwaltungsjurist.[1]
Leben
Alfred Krüttner bestand 1923 an der Kadettenanstalt in Berlin-Lichterfelde die Abiturprüfung.[2] Ab dem Sommersemester 1923 studierte er an der Philipps-Universität Marburg Rechtswissenschaft.[3] Am 1. Dezember 1923 wurde er im Corps Teutonia Marburg recipiert.[4][5] Als Inaktiver wechselte er an die Schlesische Friedrich-Wilhelms-Universität und die Georg-August-Universität Göttingen.[6] Mit einer rechts- und staatswissenschaftlichen Doktorarbeit wurde er 1929 in Marburg zum Doktor der Rechte promoviert.[7] Nach dem Assessorsexamen war er Amtsrichter in Sprottau.[8] Bald darauf arbeitete er als Referent beim Kommissar für Osthilfe.[3] Im Zweiten Weltkrieg diente Krüttner bei der Kriegsmarine als Oberintendanturrat, 1945 zuletzt als Flottenintendant.[3] 1945/46 war er Kriegsgefangener.[8]
1946 kehrte Krüttner in den Staatsdienst zurück, zunächst als Leiter der Verwaltung beim Deutschen Maritimen Institut, dem heutigen Deutschen Hydrographischen Institut, dann als Referent im Zentraljustizamt der Britischen Zone. Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland trat Krüttner in den Dienst der niedersächsischen Justiz.[3] Am 1. Juli 1954 wechselte Alfred Krüttner in die Bundeswehrverwaltung, anfangs im Amt Blank in Bonn. Ab dem 15. Januar 1956 war er Präsident der Wehrbereichsverwaltung II in Hannover.[9] Am 31. Oktober 1969 trat er in den Ruhestand.[10] Von 1970 bis 1973 war er Geschäftsführer des Industrie-Clubs Hannover.[11]
Krüttner war seit 1940 mit Brigitte Karsten verheiratet und hatte zwei Töchter (1942, 1947) und einen Sohn (1949).[4]
Ehrungen
- Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, Großes Verdienstkreuz, 14. April 1969
Schriften
- Marine-Verwaltung. Zeitschrift für die Heeresverwaltung, 2. Jahrg. (1937), S. 277–280.
- Die Berufsförderung der Soldaten auf Zeit (= Truppe und Verwaltung, Bd. 4). von Decker, Hamburg Berlin 1964.
Archivalien
Im Bundesarchiv werden verwahrt
- Ansprache Krüttners in seiner Funktion als Präsident der Wehrbereichsverwaltung II anlässlich der Übernahme des Marinestützpunkts Heppenser Groden am 9. August 1968[12]
- in den Akten unter Nachlässe[13]
Weblinks
- Literatur von und über Alfred Krüttner in der bibliografischen Datenbank WorldCat
Einzelnachweise
- ↑ o. V.: Krüttner, Alfred in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 9. März 2020.
- ↑ CV in Dissertation
- ↑ 3.0 3.1 3.2 3.3 Krüttner, Alfred, Dr. jur. / Präsident der Wehrbereichsverwaltung II, in: Taschenbuch für Wehrfragen 1959, herausgegeben von Hans Edgar Jahn und Kurt Neher in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium der Verteidigung, Festland Verlag; Bonn 1956, S. 474; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ 4.0 4.1 1153 Krüttner, Alfred, Blaubuch des Corps Teutonia zu Marburg 1825 bis 2000, S. 296
- ↑ Kösener Corpslisten 1996, 171/1159.
- ↑ Wer ist wer? Das deutsche Who's Who, Band 15 (1967), S. 1060; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Dissertation: Die Strafgerichtsbarkeit in Schlesien in der Kolonisationszeit (13. und 14. Jahrhundert).
- ↑ 8.0 8.1 Wehr und Wirtschaft, Band 4, Stuttgarter Verlagskontor, 1960, S. 4; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Niedersachsen-Lexikon, S. 208.
- ↑ Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995 ( = Schriftenreihe Führung und Truppe, Bd. 5), Norderstedt: Militair-Verlag Patzwall, 1996, ISBN 978-3-931533-03-8 und ISBN 3-931533-03-4, S. 119; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ o. V.: Geschäftsführer auf der Seite industrieclub-hannover.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 9. März 2020.
- ↑ Angaben zum Findbuch BM1-29012
- ↑ Angaben des Bundesarchivs
Personendaten | |
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NAME | Krüttner, Alfred |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist, Amtsrichter, Präsident der Wehrbereichsverwaltung II. |
GEBURTSDATUM | 27. Oktober 1904 |
GEBURTSORT | Niederleschen, Niederschlesien |
STERBEDATUM | 30. September 1984 |
STERBEORT | Hannover |