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Amtsgericht Hamburg-Altona

From Wickepedia
File:Hh-altonagericht.jpg
Landgericht von 1878
File:Hh-altonaamtsgericht.jpg
Amtsgericht von 1907
File:Gedenktafel-blutsonntag-altona.JPG
Gedenktafel an der Hinrichtungsstätte im nicht erhaltenen Gefängnishof hinter dem Gerichtsgebäude

Das Amtsgericht Hamburg-Altona ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit in Hamburg-Altona.

Es ist eines von acht Amtsgerichten im Bundesland Hamburg.

Geschichte und Gebäude

Das Amtsgericht Hamburg-Altona ist im nordöstlichen der beiden historischen Gerichtsgebäude Max-Brauer-Allee 89 und 91 ansässig.

Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg wurden die Herzogtümer Schleswig und Holstein 1867 preußische Provinzen. Mit den Reichsjustizgesetzen entstand 1873/8 zunächst der Backsteinbau des Altonaer Landgerichts mit Terracottaschmuck im Rundbogenstil der Schinkel-Schule.

Daran wurde 1904/7 das Gebäude des Amtsgerichtes Altona angebaut, ein Putzbau mit Werksteingliederung im Stil der deutschen Renaissance.[1] Das Ensemble steht seit dem 15. Juni 1981 unter Denkmalschutz.[2]

Mit der Eingemeindung Altonas nach Hamburg, die aufgrund des Groß-Hamburg-Gesetzes vom 26. Januar 1937 bis 1. April 1938 vollzogen wurde,[3] wurde das Landgericht Altona durch das neugegründete Landgericht Itzehoe ersetzt. Zugleich wurde das Amtsgericht Altona dem Bezirk des Landgerichts Hamburg zugewiesen und 1938 zum Amtsgericht Hamburg-Altona.[4]

Tafelinschrift am Eingang des Backsteinbaus:
Während der nationalsozialistischen Herrschaft tagte in diesem ehemaligen Landgericht auch das Sondergericht, das durch Unrechtsurteile an der Verfolgung politischer Gegner mitgewirkt hat. Im Prozess um den Altonaer Blutsonntag 1932 fällte es 1933 die ersten politischen Todesurteile des NS-Staates.
August Lütgens, Walter Möller, Bruno Tesch und Karl Wolff wurden im Gefängnishof hingerichtet. Sie starben als Opfer des Nationalsozialismus.

Der Backsteinbau zog sich ursprünglich bis zur Gerichtstraße hin, wo sich das Gefängnis anschloss. Dieser südwestliche Gebäudeteil wurde 1943 bei einem Bombenangriff vernichtet und nach dem Krieg durch ein Wohnhaus ersetzt. Der erhalten gebliebene Nordostflügel wurde dann zunächst vom Arbeitsgericht Hamburg genutzt. Anfang der 1990er Jahre zog dort das zentrale Mahngericht des Amtsgerichts Hamburg ein, das außer für ganz Hamburg seit 2005 auch für Mecklenburg-Vorpommern zuständig ist.

Bezirk, Zuständigkeit und Personal

Das Amtsgericht Hamburg-Altona ist zuständig für die den Amtsgerichten zugewiesenen Aufgaben im Amtsgerichtsbezirk Hamburg-Altona.

Seit 1. Juli 2016 ist das Amtsgericht Hamburg-Altona außerdem Zentrales Mahngericht für ganz Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern.[5]

Die Anschrift des Amtsgerichtes Hamburg-Altona lautet: Max-Brauer-Allee 91, 22765 Hamburg.

Das Amtsgericht Hamburg-Altona hat zurzeit 138 Beschäftigte, davon 25 Richter und 19 Rechtspfleger.

Direktoren

  • 1981 Harm Uphoff[6]
  • 1997 Jochen Cassel[7]
  • August 2007 Dr. Guido Christensen[8]
  • Januar 2010 Dina Dörffler (* 1957)[9]
  • Oktober 2015 Dr. Matthias Buhk[10]

Übergeordnete Gerichte

Dem Amtsgericht Hamburg-Altona sind das Landgericht Hamburg und das Hanseatische Oberlandesgericht übergeordnet.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ralf Lange, Architekturführer Hamburg, S. 106.
  2. In der Denkmalliste Stand 7. November 2011 unter Nr. 624 Max-Brauer-Allee 89, 91 – Amtsgericht Altona, in der Denkmalliste Stand 29. Oktober 2013 nunmehr unter Nr. 16240 als Arbeitsgericht Altona.
  3. RGBl. 1937, S. 91; zum Inkrafttreten § 15.
  4. Deutsche Justiz. Rechtspflege und Rechtspolitik. Amtliches Blatt der deutschen Rechtspflege. 1938 S. 438.
  5. Gesetz zum Staatsvertrag zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Land Mecklenburg-Vorpommern über die Errichtung eines gemeinsamen Mahngerichts. Landesrecht - Justiz - Portal Hamburg, abgerufen am 22. November 2017.
  6. http://www.abendblatt.de/archiv/1997/article204109743/Uphoff-geht.html
  7. http://www.abendblatt.de/archiv/1997/article204153985/Neuer-Gerichts-Chef.html
  8. Dr. Guido Christensen neuer Direktor am Amtsgericht Hamburg-Altona (Memento vom 1. Oktober 2015 im Internet Archive)
  9. http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/2047660/2010-01-14-jb-amtseinfuehrung-dina-doerffler.html
  10. http://www.hamburg.de/justizbehoerde/pressearchiv2015/nofl/4609026/2015-09-30-jb-direktor-ag-altona/

Koordinaten: 53° 33′ 22″ N, 9° 56′ 36″ O

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