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Arzneimittelkonto NRW

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Arzneimittelkonto NRW PLUS
Logo Arzneimittelkonto NRW PLUS

Das Arzneimittelkonto NRW PLUS ist ein digitales patientenindividuelles Konto, in dem sektorenübergreifend Medikationsdaten von Arztpraxen, Krankenhaus und Apotheken zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit und Arzneimittelversorgung zusammengetragen werden können. Der Patient erhält über eine Mobile App[1] ebenfalls direkten Zugriff auf seine Medikationsdaten.

Bei jeder ärztlichen Verordnung, jeder neuen Medikamentenabgabe in der Apotheke und bei jedem Medikament, das der Patient selbst über seine Mobil-App hinzugefügt hat, prüft ein integriertes AMTS-Checkprogramm (THERAFOX PRO)[2][3] unter Berücksichtigung der Daten im Arzneimittelkonto NRW PLUS auf Wechselwirkungen, Kontraindikationen, Doppelverordnungen sowie auf die PRISCUS-Liste (Beers-Liste). Warnhinweise werden je nach Schwere farblich dargestellt. Damit will das Arzneimittelkonto NRW PLUS einen Beitrag zur Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) leisten.

Zielsetzung

Schwerwiegende Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) verursachen jährlich in Deutschland etwa 250.000 Krankenhauseinweisungen[4]. Falsch eingenommene Arzneimittel und Arzneimittel-Kombinationen fordern jedes Jahr bis zu 30.000 Todesopfer[5]. Eine wesentliche Ursache hierfür liegt in der fehlenden Kenntnis der Gesamtmedikation eines Patienten begründet. Hier setzt das Arzneimittelkonto NRW PLUS an und kann damit einen aktiven Beitrag zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit leisten. Bei jeder ärztlichen Verordnung, jeder neuen Medikamentenabgabe in der Apotheke und bei jedem Medikament, das der Patient selbst über seine Mobile App hinzugefügt hat, prüft ein integriertes AMTS-Checkprogramm (THERAFOX PRO) unter Berücksichtigung der Daten im Arzneimittelkonto NRW PLUS auf Wechselwirkungen, Kontraindikationen, Doppelverordnungen sowie auf die PRISCUS-Liste und geben bei Bedarf einen Warnhinweis.

Konsortium/ Projektbeteiligte

Das Projekt Arzneimittelkonto NRW PLUS ist ein vom Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) (2014–2020) gefördertes Projekt.

Im Projekt Arzneimittelkonto NRW PLUS verantwortet ein Konsortium aus drei Akteuren des Gesundheitswesens unter Führung der CompuGroup Medical SE die Konzeption, Umsetzung, Betrieb und Evaluation:

  • CompuGroup Medical Managementgesellschaft mbH, Bochum
  • Uniklinik RWTH Aachen, Aachen
  • Universität Bielefeld, Bielefeld, Lehrstuhl für „Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement“

Inhalte/ Technik

Das Arzneimittelkonto NRW PLUS verbindet die beiden Projekte FallAkte Plus[6] und Arzneimittelkonto NRW. Das Arzneimittelkonto NRW PLUS ist ein Teil der elektronischen Patientenakte CGM LIFE[7][8] und nutzt dabei in vollem Umfang die Sicherheitsstandards von CGM LIFE.[8] Auf diesem Weg werden neben dem Bundesmedikationsplan auch ärztlichen Verordnungen, Apothekenabgaben und Medikamenteneinträge über die Arzneimittelkonto-App in das Arzneimittelkonto übertragen.

Mit der bestehenden Zusammenarbeitsplattform FallAkte Plus der Uniklinik RTWH Aachen, die für eine sichere Arzt-zu-Arzt-Kommunikation sorgt, werden künftig Medikationsdaten vom Arzneimittelkonto NRW PLUS in der FallAkte bereitgestellt. Neben dem Überblick über den bisherigen Behandlungsverlauf (bereits erhobene Befunde, Röntgenbilder, OP-Berichte und Arztbriefe) erhalten die Klinikärzte nun auch Medikationsdaten und können selbst Medikationsdaten hinzufügen.

Arzneimittelkonto-App

Für das eigene Medikationsmanagement wird den teilnehmenden Patienten die Arzneimittelkonto-App von Mediteo für Android und iOS angeboten. Damit können die Patienten in ihrem Medikationsmanagementprozess mitwirken.

Vorprojekt 2016–2019 – Arzneimittelkonto NRW (2. Projektphase)

In der zweiten Projektphase bestand die Zielsetzung darin, Medikationsdaten von Apotheken, Arztpraxen und Pflegeheimen für ältere Patientinnen und Patienten, zur Arzneimitteltherapiesicherheit und Verbesserung der Arzneimittelversorgung, zusammenzutragen.[9]

In diesem Vorprojekt bestand das Konsortium aus fünf führenden Akteuren des Gesundheitswesens unter Führung der CompuGroup Medical SE:

  • CompuGroup Medical Managementgesellschaft mbH, Bochum
  • Knappschaft, Bochum
  • Lauer Fischer GmbH, Fürth
  • Pharmatechnik GmbH & Co. KG, Starnberg
  • Universität Bielefeld, Lehrstuhl für „Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement“

Vorprojekt 2013–2015 – Arzneimittelkonto NRW (1. Projektphase)

Zur Sicherung der Arzneimittelversorgung und Arzneimitteltherapiesicherheit bestand die Zielsetzung in der ersten Projektphase darin, erstmals ein zentrales patientenindividuelles Arzneimittelkonto für die Gesamtmedikation von Haus- u. Fachärzten, für multimorbiden Patienten in der ambulanten Arzneimittelversorgung, zusammenzutragen.[10]

Das Projekt wurde durchgeführt von:

  • CompuGroup Medical SE
  • Universität Bielefeld, Lehrstuhl von Prof. Greiner

Einzelnachweise

  1. Mediteo App – Medikamentenerinnerungen und Pillenwecker. Abgerufen am 29. April 2020.
  2. THERAFOX PRO – Der Arzneimitteltherapiesicherheits-Check. 15. März 2021, abgerufen am 28. Juni 2021.
  3. Arzneimittelkonto NRW. Abgerufen am 7. Juni 2018.
  4. DIP21 Extrakt. Abgerufen am 24. Mai 2018.
  5. Bundesverband Patientenindividueller Arzneimittelverblisterer e.V. Berlin: 09.08.2017 | Pressemitteilung: Jährlich 30.000 Tote durch Fehlmedikation – Bundesverband Patientenindividueller Arzneimittelverblisterer e.V. Berlin. Abgerufen am 7. August 2018.
  6. Healthcare IT Solutions. Abgerufen am 30. April 2020.
  7. CompuGroup Medical Deutschland AG – Digitale Patientenakten – CGM LIFE. Abgerufen am 7. Juni 2018.
  8. 8.0 8.1 Arzneimittelkonto NRW – Glossar. Abgerufen am 7. Juni 2018.
  9. Arzneimittelkonto NRW. Abgerufen am 30. April 2020.
  10. Arzneimittelkonto NRW. Abgerufen am 30. April 2020.