Balthasar Cramer (* 4. Dezember 1851 in Darmstadt; † 23. Oktober 1923 ebenda) war ein deutscher Politiker der SPD.
Leben
Cramer wurde als Sohn eines Kupferdruckers geboren. Er besuchte von 1857 bis 1865 die Volksschule in Darmstadt, erlernte von 1865 bis 1868 das Zimmermannshandwerk und war bis 1874 als Geselle tätig. Danach war bis 1903 Gastwirt in Darmstadt. Anschließend lebte er als Privatier.
Seit 1875 gehörte er der sozialdemokratischen Partei an. Ab 1894 nahm er an mehreren Parteitagen teil. Cramer war 1900 und 1901 Mitglied der zentralen Parteikontrollkommission. Er war von 1901 bis 1906 Stadtverordneter in Darmstadt. Zwischen 1893 und 1905 gehörte er dem hessischen Landtag an. Von 1898 bis 1906 war er Mitglied des Reichstages. Nach parteiinternen Auseinandersetzungen legte Cramer 1906 sein Reichstagsmandat nieder.[1] Im Jahr 1910 trat er aus der SPD aus.
Literatur
- Gerhard Beier: Arbeiterbewegung in Hessen. Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfünfzig Jahre (1834–1984). Insel, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-458-14213-4, S. 393.
- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 100.
- Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 116.
- Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X.
- Wilhelm Heinz Schröder: Sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete und Reichstagskandidaten 1898–1918. Biographisch-statistisches Handbuch (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Bd. 2). Droste, Düsseldorf 1986, ISBN 3-7700-5135-1.
- Wer ist's? Ausgabe 4, 1909, ZDB-ID 207268-3.
Weblinks
- Balthasar Cramer in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Balthasar Cramer. In: Wilhelm H. Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1876–1933 (BIOSOP)
- Biografie von Balthasar Cramer. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
- Cramer, Balthasar. Hessische Biografie. (Stand: 31. August 2017). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- ↑ Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Bündnisse, Ergebnisse, Kandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Bd. 15, 2). Halbband 2. Droste, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 1331–1335.
Personendaten | |
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NAME | Cramer, Balthasar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD), MdR |
GEBURTSDATUM | 4. Dezember 1851 |
GEBURTSORT | Darmstadt |
STERBEDATUM | 23. Oktober 1923 |
STERBEORT | Darmstadt |