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Bayerische Akademie der Wissenschaften

From Wickepedia
Bayerische Akademie der Wissenschaften
File:Wortmarke der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.png
Motto Tendit ad aequum
Gründung 1759
Trägerschaft autonom
Ort München, Bayern, Deutschland
Präsident Thomas O. Höllmann
Website badw.de

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften (BAdW) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in München. Sie ist die größte und eine der ältesten der acht auf Landesebene organisierten Wissenschaftsakademien in Deutschland. Die Akademie betreibt das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) und das Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung (WMI) auf dem Hochschul- und Forschungszentrum Garching. Außerdem ist sie Mitglied in der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.

Geschichte

File:Bayerische Akademie der Wissenschaften.jpg
Bayerische Akademie der Wissenschaften Alfons-Goppel-Str. 11 in der Münchner Residenz
File:German State Kingdom of Bavaria Silver Prize Token 1807, obverse.jpg
Prämienmedaille der Akademie von 1807 (ohne Jahr), Vorderseite
File:German State Kingdom of Bavaria Silver Prize Token 1807, reverse.jpg
Die Rückseite dieser Medaille von Franz Losch

Die Akademie wurde 1759 von Kurfürst Maximilian III. Joseph gegründet. Graf Sigmund von Haimhausen wurde 1759 Gründungspräsident der zunächst als Churbaierische Akademie bezeichneten Einrichtung und blieb bis 1761 im Amt, wiederholt im Amt von 1771 bis 1779 und 1787 bis zu seinem Tode 1793. 1779 wurde er erster Ehrenpräsident der Akademie. Die Gründung ist insbesondere dem Hofrat Johann Georg Lori (1723–1787) zu verdanken, dem Gründer der Bayerischen Gelehrten Gesellschaft. Ursprünglich teilte sich die Akademie in zwei Klassen, eine Historische und eine Philosophische, wobei Philosophie im damaligen Wissenschaftsverständnis auch Mathematik und Physik umfasste.

Untergebracht war die Akademie seit 1783 im Wilhelminum, dem ehemaligen Kollegiengebäude des Jesuitenordens an der Neuhauser Straße in München.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Akademie in verschiedenen Ausweichquartieren in der Nähe der Universität, dann vor allem am ehemaligen Sitz der aufgelösten Deutschen Akademie, untergebracht. Das Domizil im Nordostflügel der Münchner Residenz bezog sie im Jubiläumsjahr 1959.

Gelehrtengemeinschaft

Die Gelehrtengemeinschaft unterteilt sich in ordentliche und korrespondierende Mitglieder. Die Mitglieder der Gelehrtengemeinschaft gehören vier Sektionen an:

  • Sektion I – Geistes- und Kulturwissenschaften,
  • Sektion II – Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften,
  • Sektion III – Naturwissenschaften, Mathematik, Technikwissenschaften,
  • Sektion IV – Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften, Medizin.

Die Zahl der Mitglieder ist auf 30 ordentliche und 30 korrespondierende Mitglieder je Sektion begrenzt. Ordentliche Mitglieder haben ihren Dienst- oder Wohnsitz in Bayern, korrespondierende Mitglieder außerhalb Bayerns. Derzeit hat die Akademie 178 ordentliche und 131 korrespondierende Mitglieder sowie zwei Ehrenmitglieder, Franz Herzog von Bayern und Ulrich L. Rohde.

Die Akademie hatte im Laufe ihrer Geschichte zahlreiche bekannte Mitglieder, darunter Lorenz von Westenrieder, Johann Wolfgang von Goethe, die Gebrüder Grimm, Theodor Mommsen, Alexander und Wilhelm von Humboldt, Vincenz Bernhard Tscharner, Bernhard Studer, Karl Theodor von Heigel, Aris Konstantinidis, Kurt Sethe, Max Planck, Otto Hahn, Albert Einstein, Walther Gerlach, Franz Boas, Max Weber, Werner Jaeger, Arnold Sommerfeld, Alfred Pringsheim, Erich Preiser, Werner Heisenberg, Adolf Butenandt, Franz Dölger, Hans-Georg Beck und Otto Braun-Falco, Carl August von Steinheil.

Die ersten weiblichen Mitglieder waren 1892 die Ethnologin, Zoologin und Botanikerin Therese von Bayern als Ehrenmitglied und 1936 die klassische Philologin und Papyrologin Medea Norsa als korrespondierendes Mitglied.[1]

Präsidenten

Erster Präsident war der Vorsitzende des Münz- und Bergwerkskollegiums Graf Sigmund von und zu Haimhausen. Spätere Präsidenten waren unter anderen Friedrich Heinrich Jacobi, Friedrich Wilhelm von Schelling, Justus von Liebig, Ignaz von Döllinger, Max von Pettenkofer, Walther Meißner und Friedrich Baethgen.

Derzeitiger Präsident ist der Sinologe Thomas O. Höllmann, der am 1. Januar 2017 dem Mathematiker Karl-Heinz Hoffmann folgte. Dessen Vorgänger war der Rechtshistoriker Dietmar Willoweit.

Forschungsvorhaben der Akademie

Die Akademie betreibt langfristig angelegte Grundlagenforschung die „unser“ Kulturgut sichert und dokumentiert. Schwerpunkte liegen in den Geisteswissenschaften, den Geowissenschaften, der Tieftemperaturphysik und der Informationstechnologie. In über 60 Projekten mit insgesamt mehr als 400 Mitarbeitern entstehen Messreihen, Editionen, Modelle, Kataloge, Wörterbücher und andere wissenschaftliche Publikationen.[2]

Forschungsvorhaben

Institute

Preise

  • Schelling-Preis für herausragende Leistungen oder das Lebenswerk von Spitzenforschern. Der Preis wird alle zwei Jahre und abwechselnd im Bereich der Geistes- und Naturwissenschaften vergeben.
  • Karl-Heinz Hoffmann-Preis für Forschungsleistungen jüngerer Wissenschaftler. Der Preis wird im jährlichen Wechsel im Bereich der Geistes- bzw. Naturwissenschaften vergeben.
  • Robert-Sauer-Preis für hervorragende Forschungsleistungen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich. Der Preis wurde von 1998 bis 2014 vergeben.
  • Arnold-Sommerfeld-Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Naturwissenschaften. Der Preis wird jährlich vergeben.
  • Max-Weber-Preis für herausragende Dissertationen oder Habilitationen auf dem Gebiet der Geisteswissenschaften. Der Preis wird jährlich vergeben.
  • Preis der Peregrinus-Stiftung für geisteswissenschaftliche Publikationen.
  • Akademiepreis für nebenberuflich erbrachte wissenschaftliche Leistungen. Der Preis wird jährlich vergeben.
  • Akademiepreis der Karl Thiemig-Stiftung für Nachwuchsförderung. Der Preis wird an Mitarbeiter verliehen, die sich durch besondere wissenschaftliche Leistungen bzw. überdurchschnittliches Engagement auszeichnen.
  • Medaille „Bene merenti“ in Gold, Silber oder Bronze für Persönlichkeiten, die sich besonders um die Akademie verdient gemacht haben.[11]
  • Silberne Verdienstmedaille an Mitglieder, Mitarbeiter und ehemalige Mitarbeiter (seit 2003).
  • Rotary-Preise Hofgarten (2006 bis 2010) und Friedensengel (2007 bis 2009) für Mitarbeiter der Akademie als Anerkennung für besondere wissenschaftliche Leistungen.

Öffentlichkeitsarbeit / Zeitschrift

Dreimal im Jahr gibt die Akademie das Magazin „Akademie Aktuell“ heraus, das mit Themenheften über Entwicklungen in Forschung und Wissenschaft informiert. Auch die Arbeitsvorhaben der Akademie werden vorgestellt.[12]

Siehe auch

Literatur

  • Geist und Gestalt. Biographische Beiträge zur Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften vornehmlich im zweiten Jahrhundert ihres Bestehens (3 Bände). C.H. Beck, München 1959.
  • Ludwig Hammermayer: Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1759–1806 (2 Bände). München 1983.
  • Andreas Kraus: Aus der Frühzeit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Lorenz Westenrieders Geschichte von Baiern für die Jugend und das Volk (1785). C.H. Beck, München 1993, ISBN 3-7696-1568-9.
  • Max Spindler (Hrsg.): Electoralis Academiae scientiarum Boicae primordia. Briefe aus der Gründungszeit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. C.H. Beck, München 1959.
  • Monika Stoermer: Bayerische Akademie der Wissenschaften. In: Christoph J. Scriba (Hrsg.): Die Elite der Nation im Dritten Reich. Das Verhältnis von Akademien und ihrem wissenschaftlichen Umfeld zum Nationalsozialismus (Acta historica Leopoldina; 22). Halle/Saale 1995, S. 89–111.
  • Richard Schumak (Hrsg.): Neubeginn nach dem Dritten Reich – Die Wiederaufnahme wissenschaftlichen Arbeitens an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Tagebuchaufzeichnungen des Altphilologen Albert Rehm 1945 bis 1946. Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2009, ISBN 978-3-8300-4469-7.
  • Dietmar Willoweit (Hrsg.) unter Mitarbeit von Ellen Latzin: Denker, Forscher und Entdecker. Eine Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in historischen Portraits. C.H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58511-1.
  • Dietmar Willoweit (Hrsg.) unter Mitarbeit von Tobias Schönauer: Wissenswelten. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die wissenschaftlichen Sammlungen Bayerns. Ausstellungen zum 250-jährigen Jubiläum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Katalog. München 2009.
  • Helle Köpfe. Die Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1759 bis 2009. Ausstellungskatalog der Staatlichen Archive Bayerns. Hrsg. von Reinhard Heydenreuter und Sylvia Krauß. Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2223-8.

Weblinks

Commons: Bayerische Akademie der Wissenschaften – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Daniela Crescenzio: Italienische Spaziergänge in München, Band III – Italienische Frauen in München. IT-INERARIO, Rosenheim 2013, ISBN 978-3-9813046-6-4, S. 105–114.
  2. Acta conciliorum oecumenicorum
  3. Bayerisches Wörterbuch
  4. Projekthomepage CbDD
  5. Altokzitanisches Wörterbuch/Dictionnaire de l'occitan médiéval (DOM)
  6. Archäologische Untersuchungen und Ausgrabungen zur antiken Urbanität
  7. Forum Ökologie
  8. Forum Technologie
  9. Erdmessung und Glaziologie auf der eigenen Website www.badw.de der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
  10. Neues Akademie-Institut eröffnet: BIDT nimmt Arbeit auf. Abgerufen am 28. Oktober 2018.
  11. Liste mit Preisträgern seit 1959
  12. siehe Seite zur Zeitschrift „Akademie Aktuell“ abgerufen 21. Juni 2020

Koordinaten: 48° 8′ 29,4″ N, 11° 34′ 50,2″ O

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