Bayerische Landesärztekammer | |
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Staatliche Ebene | Bayern |
Stellung | Berufsständische Selbstverwaltung |
Rechtsform | Körperschaft des öffentlichen Rechts |
Aufsichtsbehörde | Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMG) |
Gründung | 1871/1945[1] |
Hauptsitz | München |
Behördenleitung | Gerald Quitterer, Präsident[2] |
Netzauftritt | www.blaek.de |
Die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) mit Sitz in München ist eine von 17 deutschen Ärztekammern. Sie besteht aus 180 Delegierten der ärztlichen Kreisverbände und der medizinischen Fachbereiche der Landesuniversitäten. Ihre Organe sind die Vollversammlung (Bayerischer Ärztetag) und der Vorstand.
Zusammen mit den jeweiligen Regierungsbezirken führt die BLÄK die Aufsicht über die 63 ärztlichen Kreisverbände und acht ärztlichen Bezirksverbände in Bayern und überwacht die Erfüllung der ärztlichen Berufspflichten.
Aufgaben
Als gesetzliche Berufsvertretung der 83.000 bayerischen Ärzte[3] nimmt sie deren beruflichen Belange wahr, fördert die ärztliche Fortbildung und schafft soziale Einrichtungen für Ärzte und deren Angehörige. Außerdem wirkt sie in der öffentlichen Gesundheitspflege mit.
Rechtsgrundlage ist das Bayerische Heilberufe-Kammergesetz (HKaG)[4] und die Satzung der Bayerischen Landesärztekammer. Die Aufsicht über die BLÄK führt das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.
Organe
Bayerischer Ärztetag
Die Vollversammlung der 174 Delegierten aus den Kreis- und Bezirksverbänden und der sechs Delegierten aus medizinischen Fachbereichen der Landesuniversitäten tritt mindestens einmal jährlich zum Bayerischen Ärztetag zusammen. Die Delegierten und eine angemessene Zahl von Ersatzdelegierten aus den Kreis- und Bezirksverbänden werden auf die Dauer von fünf Jahren gewählt.[5] Die medizinischen Fachbereiche der Landesuniversitäten entsenden ihre Delegierten.
Die Kammer entsendet 39 Delegierte zum Deutschen Ärztetag.[6]
Der Bayerische Ärztetag beschließt zahlreiche Rechtsvorschriften mit Geltung für die Mitglieder der BLÄK, beispielsweise die Satzung, Geschäftsordnung, Berufsordnung, Gebührenordnung, Weiterbildungsordnung und diverse Verfahrensordnungen.[7]
Vorstand
Der 17-köpfige Vorstand besteht aus dem Präsidenten, den beiden Vizepräsidenten, sechs vom Bayerischen Ärztetag aus seiner Mitte gewählten Mitgliedern sowie den ersten Vorsitzenden der acht ärztlichen Bezirksverbände.[8]
Ausschüsse
Neben der Ethik-Kommission[9] sind bei der Kammer Ausschüsse eingerichtet, deren Aufgabe die Beratung des Vorstandes ist. Hierzu gehören:[10]
- Beirat der Bayerischen Akademie für ärztliche Fortbildung
- Ausschuss „Angestellte Ärztinnen und Ärzte“
- Finanzausschuss
- Hilfsausschuss
- Ausschuss für Hochschulfragen
- Ausschuss „Ambulant-stationäre Versorgung“
- Ausschuss „Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte“
Gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns bestehen die Kommissionen Qualitätssicherung und Prävention. Die BLÄK ist nicht nur für Ärzte, sondern auch für Assistenzberufe zuständig und führt das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse.
Geschichte
Die Bayerische Ärztekammer wurde 1871 unter König Ludwig II. gegründet. Die Bayerische Landesärztekammer folgte ihr 1927 nach, die jedoch 1935 durch Erlass der Reichsärzteordnung wieder aufgelöst wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte 1945 die Neuerrichtung der Bayerischen Landesärztekammer auf Anweisung der Militärregierung.[11]
Zuständigkeiten
- Erlass der Standesrecht für die Ärzte Bayerns[12] (Art. 20 HKaG)
- Gutachterstelle
- Berufseinstieg
- Weiterbildung
- Fortbildung
- Bayerische Akademie für ärztliche Fortbildung
- Prävention
- Qualitätsmanagement
- Medizinische Assistenzberufe
- Ärztliche Stellen gem. Strahlenschutz- und Röntgenverordnung
- Gutachterstelle ist für Arzthaftungsfragen
Seit 1999 gibt es einen Menschenrechtsbeauftragten bei der Bayerischen Landesärztekammer.[13]
Publikationen
Die BLÄK gibt zehn Mal jährlich das Bayerische Ärzteblatt heraus.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Toppe, Andreas: Die Wiedererrichtung der ärztlichen Standesvertretung in Bayern nach dem Zweiten Weltkrieg. Hrsg.: Bayerische Landesärztekammer. Eigenverlag. München 1997, S. 9.; Download: PDF; aufgerufen am 26. Juli 2013
- ↑ http://www.blaek.de/werwaswo/praesidium/praesidium.cfm?id_ebene1=1&CFID=679742&CFTOKEN=a527537f3f5a1960-3D94FC6A-5056-A243-42E897C32D57A391#Kaplan
- ↑ Mitglieder-Jahresstatistik 2012 der Bayerischen Landesärztekammer (PDF; 119 kB). Stand 2017, Aufgerufen am 12. April 2018
- ↑ Heilberufe-Kammergesetz auf Bayern-Recht online
- ↑ Kammerwahl (PDF; 26 kB) Bayerisches Ärzteblatt 1–2/2013
- ↑ Delegierte zum Deutschen Ärztetag
- ↑ Rechtsvorschriften zum Kammerrecht der BLÄK
- ↑ Satzung der Bayerischen Landesärztekammer (PDF)
- ↑ http://ethikkommission.blaek.de/
- ↑ Ausschüsse (PDF; 201 kB), Bayerisches Ärzteblatt 1–2/2013
- ↑ BLÄK-Broschüre „Die Wiedererrichtung der ärztlichen Standesvertretung in Bayern nach dem Zweiten Weltkrieg“ (PDF; 4,8 MB)
- ↑ Berufsordnung für die Ärzte Bayerns ( des vom 20. Januar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (2012). Aufgerufen am 24. Juli 2013
- ↑ www.blaek.de Menschenrechtsbeauftragter (PDF)
Koordinaten: 48° 8′ 27,6″ N, 11° 36′ 39,4″ O
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