Ein Bewegungsprofil ist ein durch Datensammlung und -verknüpfung erstellter Datensatz, der es ermöglicht, die Bewegungen (ggf. sogar Handlungen) einer Person nachzuvollziehen und jene dadurch überwachen zu können.
Indem man personenbezogene Daten aus verschiedenen Quellen chronologisch miteinander verknüpft, kann man zurückverfolgen, wann sich eine Person an welchem Ort aufhielt, was sie dort beispielsweise kaufte und welche Telefongespräche geführt wurden.
Quellen können hierbei die Mobilfunknetzwerke (Funkzellen) sein, mit denen beispielsweise ein Handy vom Netzanbieter relativ genau geortet werden kann. Mit dem Satellitennavigationssystem GPS und Galileo funktioniert eine Ortung bis auf wenige Zentimeter, auch mit WLAN oder Bluetooth lassen sich Positionsdaten ermitteln.
Weil es sich bei solchen Bewegungsprofilen um personenbezogene Daten handelt, ist es nur mit Zustimmung der Betroffenen erlaubt und an gesetzliche Vorgaben gebunden.
Auf Bewegungsprofilen, die anhand von Mobiltelefon-Daten vieler Nutzer erstellt werden, beruhen Ansätze zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie (siehe hierzu: COVID-19-App).
Datenquellen zur Profilerstellung
Je nach Zweck stehen zur geographischen und Nutzerverfolgung folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
- Verfolgung von Kunden und deren Kaufverhalten mittels Kundenkarten
- Verfolgung von Kunden mittels RFID-Chips auf Kaufhauswaren oder elektronischen Tickets z. B. in öffentlichen Verkehrsmitteln
- in der Kriminalistik bei der Zusammenfügung von Aufenthaltsorten einer Person (z. B. Kreditkartenrechnungen) oder
- durch die Anpeilung von Funksignalen, u. a. durch die Verfolgung von Einbuchungen bei Mobiltelefonen in ein GSM (2G,3G,4G,5G,6G)-Funknetz
- in Echtzeit durch die Verfolgung mittels positionssendender GPS-Ortungsgeräte o. ä.