International Press Freedom Awards
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Verliehen für | Verdienste zur Pressefreiheit angesichts Bedrohung und Verhaftung |
Verleihungsort | New York City |
Staat | Vereinigte Staaten von Amerika |
Verliehen von | Committee to Protect Journalists (CPJ) |
Erstmals verliehen | 1991 |
Website | Offizielle Webseite |
Die CPJ International Press Freedom Awards sind eine Auszeichnung für besondere Verdienste zur Pressefreiheit. Sie ehrt Journalisten und Publikationen, die sich auch angesichts gefährlicher Situationen, Bedrohung oder Verhaftung für Pressefreiheit einsetzten.[1] Verliehen wurde die Auszeichnung erstmals 1991 vom Committee to Protect Journalists (CPJ), einer unabhängigen Nichtregierungsorganisation mit Sitz in New York City.[2] Darüber hinaus versucht die Organisation, die Aufmerksamkeit lokaler und internationaler Berichterstattung stärker auf Länder mit schwerwiegenden Verstößen gegen die Pressefreiheit zu legen.[3]
Die Verleihung der Awards findet jährlich im November in New York statt und geht an vier bis sieben Personen oder Publikationen.[4] Im Zuge der Zeremonie übergibt das CPJ ebenfalls den Burton Benjamin Memorial Award für „lifelong work to advance press freedom“.[5] Moderiert wurde die Veranstaltung in der Vergangenheit unter anderem vom amerikanischen Journalisten Terry A. Anderson,[6] der britisch-iranischen Journalistin Christiane Amanpour[7] und den NBC-Nightly-News-Moderatoren Brian Williams und Tom Brokaw.[1][3] 1998 unterbrachen Demonstranten die Verleihung, um für die Freilassung des in Pennsylvania zum Tode verurteilten früheren Black-Panther-Mitglieds Mumia Abu-Jamal zu protestieren.[8]
Die ersten Awards erhielten 1991 der amerikanische Fotojournalist Bill Foley, seine ebenfalls als Journalistin tätige Frau Cary Vaughan, der kamerunische Reporter Pius Njawé, die chinesischen Regimekritiker Wang Juntao und Chen Ziming, die russische Fernsehmoderatorin Tatyana Mitkova sowie der guatemaltekische Journalist Byron Barrera.[9] 2012 wurden die Awards an die eigene 22. Gruppe von Journalisten verliehen.[10] In drei Fällen vergab das CPJ Awards an Nachrichtenagenturen, deren Mitarbeiter hohem Risiko ausgesetzt waren: die tadschikische Zeitung Navidi Vakhsh (1994), die durch Mordanschläge im Bürgerkrieg 1992–97 mehrere Journalisten verlor;[11] die guatemaltekische Zeitung Siglo Veintiuno (1995), die wegen unzensierter Berichterstattung über staatliche Korruption und Menschenrechtsverletzungen Angriffen von Polizei und Armee ausgesetzt war;[12] und die türkische Zeitung Özgür Gündem, die sich aufgrund der Berichterstattung über den Konflikt zwischen Türkischem Militär und Kurdischer Arbeiterpartei mit Zensur, Verhaftungen und Anschlägen konfrontiert sah.[13]
Gelegentlich nehmen inhaftierte Preisträger den Award zu einem späteren Zeitpunkt entgegen, wie die Chinesin Jiang Weiping und Eynulla Fatullayev aus Aserbaidschan. Weiping wurde 2001 ausgezeichnet, konnte der Verleihung allerdings erst 2009 beiwohnen.[14] Fatullayev erhielt ihren Award im Jahr 2009, konnte ihn jedoch erst 2011 entgegennehmen.[5] Der inhaftierte sri-lankische Journalist J. S. Tissainayagam wurde ebenfalls 2009 in Abwesenheit ausgezeichnet. Er erhielt seine Freiheit rechtzeitig zur Verleihung 2010 und scherzte in seiner Rede: „Ladies and gentlemen, my apologies for being late.“[3]
Drei Awards wurden postum vergeben: an den ABC-News-Produzenten David Kaplan, der in Sarajevo 1992 von einem Scharfschützen erschossen wurde;[6] an den russischen Forbes-Journalisten Paul Klebnikov, der 2004 von Unbekannten erschossen wurde;[15] und an den irakischen Al-Arabiya-Journalisten Atwar Bahjat, der im Februar 2006 entführt und ermordet wurde.[16] Einige Preisträger wurden im Jahr nach ihrer Auszeichnung bedroht und angegriffen. Die Frau des guatemaltekischen Journalisten Byron Barrera (1991) starb nach einem Angriff auf das Fahrzeug der beiden.[17] Željko Kopanja (2000) verlor ein Bein durch eine Autobombe.[18] Weitere Laureaten starben nach der Verleihung: Die irische Journalistin Veronica Guerin (1995) wurde ein Jahr nach der Entgegennahme ermordet.[19] Der palästinensische Kameramann Mazen Dana (1991) wurde zwei Jahre nach seiner Auszeichnung im Irak von einem US-Soldaten erschossen.[20] Der Eritreische Journalist Fesshaye Yohannes (2002) starb in Haft, die genauen Umstände und das Jahr seines Todes sind aufgrund von widersprüchlichen Berichten und Geheimhaltung unklar.[21]
Preisträger
Die folgende Liste enthält die Empfänger der Awards, wie sie von der offiziellen CPJ-Webseite veröffentlicht wurden. Sie kann nach Name, Jahr und Land sortiert werden. Durch die verschiedenen Namenskonventionen in den Ländern sind nicht alle Namen nach Nachnamen geordnet. Namen in kursiv bezeichnen Publikationen, die einen Award erhielten.
† | Award postum vergeben |
Einzelnachweise
- ↑ 1.0 1.1 CPJ to honor brave international journalists. Committee to Protect Journalists, 2010, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ Frequently Asked Questions. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ 3.0 3.1 3.2 Georg Szalai: International Press Freedom Awards Shine Spotlight on Endangered Journalists. In: The Hollywood Reporter. 23. November 2010, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ Anita Snow: Committee to honor 4 journalists for courage (Memento des vom 11. August 2012 auf WebCite) In: Bloomberg BusinessWeek 6. Oktober 2011. Abgerufen am 10. August 2012.
- ↑ 5.0 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 CPJ International Press Freedom Awards 2011. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ 6.0 6.1 ABC Producer's Widow Accepts Press Freedom Award. 22. Oktober 1992, archiviert vom am 13. August 2012; abgerufen am 12. August 2012.
- ↑ Jack O’Dwyer: CPJ Fetes Journalists, Rather at Waldorf Banquet. O’Dwyer’s, 5. Dezember 2011, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 10. August 2012.
- ↑ Five journalists honored by international press freedom group, NewsLibrary.com, 25. November 1998. Abgerufen am 10. August 2012. (Abonnement erforderlich)
- ↑ 9.00 9.01 9.02 9.03 9.04 9.05 9.06 9.07 9.08 9.09 9.10 9.11 9.12 9.13 9.14 9.15 9.16 9.17 9.18 9.19 9.20 9.21 9.22 9.23 9.24 9.25 9.26 9.27 9.28 9.29 Journalists Receive 1996 Press Freedom Awards. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ 10.0 10.1 10.2 10.3 10.4 CPJ International Press Freedom Awards 2012. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 22. September 2012; abgerufen am 22. September 2012.
- ↑ Sherry Ricchiardi: Killing the Messenger. In: American Journalism Review. November 2005, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 28. Mai 2011.
- ↑ José Rubén Zamora, Guatemala. International Press Institute, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 10. August 2012.
- ↑ The International Press Freedom Awards: Ocak Isik Yurtçu. Committee to Protect Journalists, 1996, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ Jiang Weiping, China. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ CPJ International Press Freedom Awards 2004: Paul Klebnikov. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ CPJ honours four journalists with International Press Freedom Awards. Committee to Protect Journalists, 20. November 2006, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 10. August 2012.
- ↑ Richard R. Cole: Communication in Latin America: journalism, mass media, and society. Rowman & Littlefield, 1996, ISBN 978-0-8420-2559-1, S. 23 (google.com [abgerufen am 10. August 2012]).
- ↑ International Press Freedom Awards: Zeljko Kopanja. In: NewsHour. PBS, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 10. August 2012.
- ↑ The second fall of Veronica Guerin. BBC News, 6. Mai 1998, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 30. September 2011.
- ↑ Jamie Wilson: US troops 'crazy' in killing of cameraman. In: The Guardian. 19. August 2003, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 1. August 2012.
- ↑ In Eritrea, a prominent journalist dies in a secret government prison. Committee to Protect Journalists, 9. Februar 2007, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 10. August 2012.
- ↑ 22.0 22.1 22.2 22.3 22.4 1997 Press Freedom Awards. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ 23.0 23.1 23.2 23.3 23.4 International Press Freedom Awards 1998. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ 24.0 24.1 24.2 24.3 International Press Freedom Awards 1999. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ 25.0 25.1 25.2 25.3 International Press Freedom Awards 2000. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ 26.0 26.1 26.2 26.3 International Press Freedom Awards 2001. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ 27.0 27.1 27.2 27.3 International Press Freedom Awards 2002. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ 28.0 28.1 28.2 28.3 International Press Freedom Awards 2003. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ 29.0 29.1 29.2 29.3 International Press Freedom Awards 2004. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ 30.0 30.1 30.2 30.3 International Press Freedom Awards 2005. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ 31.0 31.1 31.2 31.3 International Press Freedom Awards 2006. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ 32.0 32.1 32.2 32.3 International Press Freedom Awards 2007. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ 33.0 33.1 33.2 33.3 International Press Freedom Awards 2008. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ 34.0 34.1 34.2 34.3 International Press Freedom Awards 2009. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ 35.0 35.1 35.2 35.3 International Press Freedom Awards 2010. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 11. August 2012; abgerufen am 11. August 2012.
- ↑ 36.0 36.1 36.2 36.3 CPJ International Press Freedom Awards 2013. Committee to Protect Journalists, abgerufen am 6. Oktober 2013.
- ↑ 37.0 37.1 37.2 37.3 CPJ International Press Freedom Awards 2014. Committee to Protect Journalists, archiviert vom am 3. März 2015; abgerufen am 6. Oktober 2013.
- ↑ 38.0 38.1 38.2 38.3 CPJ International Press Freedom Awards 2015. Committee to Protect Journalists, abgerufen am 23. September 2016.
- ↑ 39.0 39.1 39.2 39.3 CPJ International Press Freedom Awards 2016. Committee to Protect Journalists, abgerufen am 23. September 2016.
- ↑ 40.0 40.1 40.2 40.3 CPJ International Press Freedom Awards 2017. Committee to Protect Journalists, abgerufen am 24. August 2017.
- ↑ 41.0 41.1 41.2 41.3 2018. Abgerufen am 14. Juli 2021 (Lua error in Module:Multilingual at line 149: attempt to index field 'data' (a nil value).).
- ↑ 42.0 42.1 42.2 42.3 2019. Abgerufen am 14. Juli 2021 (Lua error in Module:Multilingual at line 149: attempt to index field 'data' (a nil value).).
- ↑ 43.0 43.1 43.2 43.3 2020. Abgerufen am 14. Juli 2021 (Lua error in Module:Multilingual at line 149: attempt to index field 'data' (a nil value).).
- ↑ 44.0 44.1 44.2 44.3 2021 International Press Freedom Awards. In: Committee to Protect Journalists. Abgerufen am 14. Juli 2021 (Lua error in Module:Multilingual at line 149: attempt to index field 'data' (a nil value).).
Weblinks
- Offizielle Webseite (englisch)