Das Adjektiv diskret (lat. discernere ‚trennen‘, ‚unterscheiden‘) wurde im 16. Jahrhundert aus dem französischen discret ‚verschwiegen‘ entlehnt. Allgemein verwendet bedeutet es „verschwiegen“, „zurückhaltend“, auch „unauffällig behandelt/ausgeführt“, vermutlich aus der Verwendung von discretus für „fähig, unterscheidend wahrzunehmen“ hergeleitet.[1] Ebenfalls im 16. Jahrhundert kam auch das Abstraktum Diskretion für „Verschwiegenheit“, „taktvolle Zurückhaltung“ auf. Die Gegenbildungen indiskret und Indiskretion für „nicht verschwiegen“, „taktlos“, „zudringlich“ bzw. „Schwatzhaftigkeit“, „Taktlosigkeit“, „Zudringlichkeit“ entstanden im 18. Jahrhundert.
In Wissenschaft und Technik
In Wissenschaft und Technik versteht man unter diskret „abzählbar“, „aus einem gestuften Wertevorrat entnommen“, nämlich das Gegenteil von „stetig“ und „kontinuierlich“. Siehe dazu auch Digitalsignal und Quantelung. So kommt das Adjektiv z. B. in folgenden Termini vor:
- diskrete Mathematik
- diskrete Topologie
- Diskrete Topologie
- diskrete Ordnung
- diskrete Fourier-Transformation
- diskrete Kosinustransformation
- diskreter Logarithmus
- diskrete Teilmenge
- Diskretes Spektrum
- diskretes Energieniveau
- diskrete Gleichverteilung
- diskretes Bauelement
Mathematische Abstrakta zu diskret sind Diskretheit und Diskretisierung. Der Gegensatz zu diskret in der wissenschaftlichen Verwendung ist kontinuierlich (siehe Kontinuität und Kontinuum).
Im Franziskanerorden
Im Franziskanerorden bezeichnet man mit dem Substantiv Diskret ein Mitglied eines Beratungsgremiums (Diskretorium). Auf der Ebene eines Konvents berät es den Hausoberen (Guardian), auf der Ebene einer Kustodie den Kustos.[2]
Siehe auch
- Liste aller Wikipedia-Artikel, deren Titel mit diskret beginnt
- Liste aller Wikipedia-Artikel, deren Titel diskret enthält