Elmar Wepper (* 16. April 1944 in Augsburg) ist ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.
Leben
Sein Vater war der Jurist Friedrich Karl Wepper (* 1916), er gilt seit Anfang 1945 als in Polen vermisst, seine Mutter war die Hausfrau Wilhelmine Wepper (1920–2009[1]). Elmar Wepper ist der jüngere Bruder von Fritz Wepper; seinen ersten kleinen Filmauftritt hatte er 1957. Mit 14 Jahren spielte er erstmals im Theater Die Kleine Freiheit, nachdem er bereits beim Hörfunk mitgewirkt hatte. Eigentlich wollte er jedoch Medizin studieren. Er machte das Abitur und absolvierte zunächst seinen Wehrdienst, bevor er sich – auch inspiriert von seinem Bruder – umbesann und Theaterwissenschaft und Germanistik studierte.[2]
Wepper war zunächst vor allem Theaterschauspieler und Synchronsprecher. 1974 konnte er sich als Fernsehschauspieler etablieren, als er in der populären Serie Der Kommissar die Nachfolge seines Bruders Fritz antrat. Besonderen Erfolg hatte er in den Fernsehserien Polizeiinspektion 1, Irgendwie und Sowieso, Unsere schönsten Jahre und Zwei Münchner in Hamburg als Partner von Uschi Glas.
Für seine Rolle als Krebskranker, der in Doris Dörries Film Kirschblüten – Hanami mit dem plötzlichen Tod seiner Ehefrau konfrontiert wird, erhielt Elmar Wepper den Bayerischen Filmpreis 2007 und den Deutschen Filmpreis 2008 als „Bester Hauptdarsteller“. Im selben Jahr wurde er auch für den Europäischen Filmpreis 2008 nominiert.
Wepper ist als Synchronsprecher viel gefragt; er lieh internationalen Stars wie Mel Gibson, Dudley Moore, Gene Wilder oder Ryan O’Neal seine Stimme. Auch Walter Koenig, besser bekannt als Chekov in Star Trek, wurde von Elmar Wepper in der Serie wie in den Kinofilmen synchronisiert. Er lieh außerdem Christopher Timothy als Tierarzt James Herriot in den ersten drei Staffeln der britischen Fernsehserie Der Doktor und das liebe Vieh seine Stimme.
Elmar Wepper ist verheiratet und hat einen Sohn. Er lebt heute in Planegg. Seine Nichte Sophie Wepper ist ebenfalls Schauspielerin.
Soziales Engagement
- Elmar Wepper engagiert sich im Stiftungsbeirat der Tabaluga-Kinderstiftung für Kinder in Not und ist offiziell ernannter Botschafter für die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung.
- Seit 2019 ist Wepper gemeinsam mit seiner Schauspieler-Kollegin Michaela May Schirmherr beim gemeinnützigen Verein Retla e.V., der in der Senioren-Hilfe tätig ist.[3] Dort engagiert er sich bei der Aktion „Telefon-Engel“ gegen die Einsamkeit älterer Menschen in der Corona-Krise.[4]
Kochsendung mit Alfons Schuhbeck
Seit 1997 wirkt Elmar Wepper an der Seite von Alfons Schuhbeck in dessen Kochsendung Schuhbecks im BR-Fernsehen mit.[5]
Filmografie (Auswahl)
- 1957: Heute blau und morgen blau
- 1960: Ein Weihnachtslied in Prosa oder Eine Geistergeschichte zum Christfest
- 1961/1962: Unternehmen Kummerkasten (Fernsehserie, 10 Folgen); Regie: Albert Loesnau
- 1962: Die Feuertreppe
- 1970: Schmetterlinge weinen nicht
- 1974–1976: Der Kommissar (ab Folge 71)
- 1974: Ein unheimlich starker Abgang; Regie: Michael Verhoeven
- 1976: Die Leute von Feichtenreut
- 1977–1988: Polizeiinspektion 1
- 1978: Zeit zum Aufstehen (Zweiteiler)
- 1979 und 1986/1987: Der Millionenbauer
- 1979: Der große Karpfen Ferdinand
- 1979: Tatort – Ende der Vorstellung
- 1980: Der Alte – Mord nach Plan
- 1982: Der Komödienstadel: Die Tochter des Bombardon (TV)
- 1983: Das Traumschiff: Marrakesch (TV)
- 1983–1985: Unsere schönsten Jahre
- 1984 und 1988: Die Wiesingers
- 1985: Schöne Ferien – Urlaubsgeschichten aus Sri Lanka und von den Malediven (TV)
- 1985: Beinah Trinidad
- 1986: Irgendwie und Sowieso
- 1987: Das Hintertürl zum Paradies
- 1989–1993: Zwei Münchner in Hamburg (Fernsehserie)
- 1990: Café Europa
- 1992: Happy Holiday – Das Foto
- 1994–2000: Zwei Brüder
- 1994: Der Heiratsvermittler
- 1994: Florian III (Fernsehserie)
- 1994: Unsere Schule ist die Beste (Fernsehserie, 16 Folgen)
- 1996: Das Traumschiff – Hawaii (Fernsehreihe)
- 1999: Einmal leben
- 2001: Lammbock – Alles in Handarbeit
- 2002: Das Traumschiff – Chile und die Osterinseln (Fernsehreihe)
- 2003: Mutter kommt in Fahrt (TV)
- 2004: Der Fischer und seine Frau
- 2004: Utta Danella – Plötzlich ist es Liebe (Fernsehreihe)
- 2004: Im Zweifel für die Liebe
- 2004: Der Traum vom Süden
- 2005: Vom Suchen und Finden der Liebe
- 2005: Die Sturmflut
- 2005: Mathilde liebt
- 2005: Tatort – Tod auf der Walz
- 2006: Das Traumschiff – Botswana (Fernsehreihe)
- 2006: Leo
- 2006–2009: Zwei Ärzte sind einer zu viel
- 2007: Unter Mordverdacht
- 2007: Ich heirate meine Frau
- 2008: Kirschblüten – Hanami
- 2010: Ich trag dich bis ans Ende der Welt
- 2011: Hopfensommer (TV)
- 2011: Dreiviertelmond
- 2011: Das unsichtbare Mädchen
- 2011: Adel Dich
- 2014: Alles ist Liebe
- 2014: Zwei allein
- 2017: Lommbock
- 2018: Grüner wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon
- 2019: Kirschblüten & Dämonen
Synchronrollen (Auswahl)
- 1979: Mad Max als „Mad“ Max Rockatansky
- 1981: Mad Max II – Der Vollstrecker als „Mad“ Max Rockatansky
- 1985: Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel als „Mad“ Max Rockatansky
- 1987: Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis als Martin Riggs
- 1988: Tequila Sunrise als Dale „Mac“ McKussic
- 1989: Brennpunkt L.A. als Martin Riggs
- 1992: Forever Young als Capt. Daniel McCormick
- 1992: Brennpunkt L.A. – Die Profis sind zurück als Martin Riggs
- 1995: Braveheart als William Wallace
- 1997: Fletchers Visionen als Jerry Fletcher
- 1998: Lethal Weapon 4 als Martin Riggs
- 1999/2009: Payback – Zahltag als Porter
- 2000: The Million Dollar Hotel als Detective Skinner
- 2000: Der Patriot als Benjamin Martin
- 2000: Was Frauen wollen als Nick Marshall
- 2000: Die Simpsons (Fernsehserie, 11x01) als Mel Gibson
- 2002: Signs – Zeichen als Rev. Graham Hess
- 2003: The Singing Detective als Dr. Gibbon
- 2010: Auftrag Rache als Thomas Craven
- 2011: Der Biber als Walter Black
- 2012: Get the Gringo als Fahrer
- 2013: Machete Kills als Luther Voz
- 2014: The Expendables 3 als Conrad Stonebanks
- 2017: Daddy’s Home 2 – Mehr Väter, mehr Probleme! als Kurt
- 1974, 1987–1988: Raumschiff Enterprise (Fernsehserie, 36 Folgen) als Pavel Chekov
- 1979: Star Trek: Der Film als Pavel Chekov
- 1982: Star Trek II: Der Zorn des Khan als Pavel Chekov
- 1986: Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart als Pavel Chekov
- 1989: Star Trek V: Am Rande des Universums als Pavel Chekov
- 1991: Star Trek VI: Das unentdeckte Land als Pavel Chekov
- 1990: Kevin – Allein zu Haus als Peter McCallister
- 1992: Kevin – Allein in New York als Peter McCallister
Filme
- 1972: Bruce Lee in Todesgrüße aus Shanghai als Chen
- 1973: Michael York in Der verlorene Horizont als George Conway
- 1973: Bernard Alane in Cagliostro als Baron Philippe von Taverney
- 1978: Peter Garell in Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss als Yuri (Partisan)
- 1979: Patrick Laplace in Der Graf von Monte Christo als Albert de Moncerf
- 1982: Dudley Moore in Ein Hauch von Glück als Patrick Dalton
- 1983: Philip Anglim in Die Dornenvögel als Dane
- 1992: Treat Williams in Blut auf seidener Haut als Alan Masters
- 2002: Tim Allen in Jede Menge Ärger als Elliott Arnold
Serien
- 1978–1991: Gareth Hunt in Mit Schirm, Charme und Melone als Mike Gambit (1. Stimme)
- 1979–1981: Christopher Timothy in Der Doktor und das liebe Vieh als James Herriot (1. Stimme)
- 1986–1988: John Callahan in Falcon Crest als Eric Stavros
- 1990: Dirk Benedict in Das A-Team als Lt. Templeton „Faceman“ Peck (1. Synchro ARD)
Hörspiele
- 2000: Gordian Beck: Lauter nette Menschen – Regie: Christoph Dietrich (Kriminalhörspiel – BR)
Auszeichnungen
- 1990: Silberner Bambi (Zeitschrift Bild & Funk)
- 2007: Bayerischer Filmpreis als „Bester Hauptdarsteller“ für Kirschblüten – Hanami
- 2008: Deutscher Filmpreis 2008 als „Bester Hauptdarsteller“ für Kirschblüten – Hanami
- 2009: Orden Wider die Neidhammel der Nürnberger Luftflotte des Prinzen Karneval
- 2009: Preis der deutschen Filmkritik als Bester Darsteller für Kirschblüten – Hanami
- 2009: Bayerischer Verdienstorden
- 2016: Bayerischer Poetentaler
- 2019: Bayerischer Fernsehpreis für sein Lebenswerk[6]
- 2023: Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste[7]
Literatur
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 1091.
Weblinks
- Elmar Wepper in der Internet Movie Database (englisch)
- Elmar Wepper bei filmportal.de
- Elmar Wepper in der Deutschen Synchronkartei
- Agenturprofil bei der Agentur Alexander, abgerufen am 4. November 2020
- Interview mit Elmar Wepper in DIE ZEIT 13. Februar 2008
Einzelnachweise
- ↑ Maria Zsolnay, Armin Lissfeld: Fritz und Elmar Wepper trauern um Mutter Wilhelmine. In: tz. 7. Juni 2009, abgerufen am 26. Januar 2019.
- ↑ Quotenmeter.de: Elmar Wepper: ‘Der Fritz hat mich auf dem Gewissen’, 8. Februar 2008
- ↑ Retla e.V. | Retla e.V. gewinnt Michaela May und Elmar Wepper als Schirmherren. In: Retla e.V. 21. April 2020, abgerufen am 30. November 2020 (Lua error in Module:Multilingual at line 149: attempt to index field 'data' (a nil value).).
- ↑ Kathrin Aldenhoff: Wenn Michaela May und Elmar Wepper ans Telefon gehen. In: Süddeutsche Zeitung. 15. April 2020, abgerufen am 30. November 2020.
- ↑ Schuhbecks
- ↑ sueddeutsche.de: Ein Herz und eine Seele
- ↑ „Ist mir fast unangenehm“: Thomas Müller mit Bayerischer Staatsmedaille ausgezeichnet. Abgerufen am 26. April 2023.
Personendaten | |
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NAME | Wepper, Elmar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Synchronsprecher |
GEBURTSDATUM | 16. April 1944 |
GEBURTSORT | Augsburg |