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Ernst Lothar Julius Graf von Zech-Burkersroda

From Wickepedia
File:Julius von Zech-Burkersroda (1885-1946) (cropped).png
Julius von Zech-Burkersroda

Ernst Lothar Julius Graf von Zech, sonst von Burckersroda genannt, auch Julius Graf von Zech-Burkersroda (* 7. Februar 1885 in Dresden; † 19. Januar 1946 in Bautzen) war ein deutscher Diplomat.

Leben

Er war Sohn von Ludwig von Zech-Burkersroda (1853–1927), Rittergutsbesitzer von Börln im Königreich Sachsen, und der Margarete, geb. von Lüttichau. Nach der Schule nahm er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig auf, das er in Heidelberg, Berlin und Halle fortsetzte. 1904 wurde er in Heidelberg Mitglied des Corps Saxo-Borussia.[1] 1906 machte er sein Referendarexamen, absolvierte den Wehrdienst und promovierte.

1909 trat er in den diplomatischen Dienst Preußens und wurde 1914 Adjutant des deutschen Reichskanzlers Theobald von Bethmann Hollweg, dessen Tochter Isa er 1915 heiratete.[2]

1917 ging Graf von Zech-Burkersroda als Gesandter Preußens nach München und 1922 als Gesandter nach Helsingfors. Seit 1925 war er in der Unterabteilung Südosteuropa des Auswärtigen Amtes tätig, bevor er 1928 Gesandter in Den Haag wurde. Nachdem er 1932 an einer Parteiversammlung der Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei in Den Haag teilgenommen hatte, wurde dieses vom Reichskanzler Heinrich Brüning mit dem Hinweis gerügt, daß die Teilnahme deutscher Auslandsvertreter an Parteiversammlungen unerwünscht sei.[3] Am 1. Mai 1934 wurde Julius Graf von Zech-Burkersroda Mitglied der NSDAP.[2] 1935 verhinderte die Gesandtschaft, dass der Münchener Privatrechtler Karl Neumeyer zu Vorlesungen an die Haager Akademie für Völkerrecht eingeladen wurde, da Neumeyer Jude sei.[4] Nach dem deutschen Überfall auf die Niederlande, Belgien und Luxemburg am 10. Mai 1940 musste von Zech Den Haag verlassen und wurde am 7. Juni 1940 frühpensioniert. Mit seiner Frau zog er sich auf sein Rittergut Schloss Börln zurück und kümmerte sich um die Pflege des Schlossparks.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Graf von Zech-Burkersroda von Vertretern der sowjetischen Militäradministration verhaftet. Er kam in das Speziallager Nr. 4 Bautzen, wo er vermutlich am 19. Januar 1946 starb. Danach teilte der Landrat des Kreises Wurzen der Familie daher mit, dass die Kriegskommandantur das Rittergut beschlagnahmt habe.

Eine Gedenktafel befindet sich in Eulau.

Familie

Aus der Ehe mit Isa, geb. von Bethmann-Hollweg (1894–1967) gingen folgende Kinder hervor:

  • Wilhelm Friedrich von Zech-Burkersroda (1916–1938)
  • Margarete Juliane, verh. von Kirchbach (1917–1975)[5]
  • Gisela Thekla von Zech-Burkersroda (1919–2003)

Literatur

  • Zech-Burkersroda, Julius, Graf von. In: Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 2: L–Z. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1931, S. 2083–2084. DNB 453960294,
  • Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser A, Band II, Band 10 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1955, S. 512–513. ISSN 0435-2408
  • Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser A, Band VII, Band 56 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1973, S. 464–465. ISSN 0435-2408
  • Johannes Hürter (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. 5. T–Z, Nachträge. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 5: Bernd Isphording, Gerhard Keiper, Martin Kröger: Schöningh, Paderborn u. a. 2014, ISBN 978-3-506-71844-0, S. 354 f.

Einzelnachweise

  1. Kösener Korpslisten 1910, 120, 1104
  2. 2.0 2.1 Johannes Hürter: Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871 - 1945, Bd. 5, 2014, S. 354 f.
  3. Akten der Reichskanzlei, (R 43 II/1413, Bl. 190–191; siehe auch die Abschrift des Schreibens Zechs an StS v. Bülow vom 26.1.32, Bl. 195)
  4. Heinrich von Bonhorst: Karl Neumeyer. In: Manfred Treml, Wolf Weigand (Hrsg.): Geschichte und Kultur der Juden in Bayern. Lebensläufe. in: Veröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur, Nr. 18, Saur, München 1988, S. 257–261. ISBN 3-598-07544-8.
  5. unbekannt. In: MyHeritage.com. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 16. Juni 2021.@2Vorlage:Toter Link/www.myheritage.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)