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Ernst Wolf Mommsen

From Wickepedia

Das Grab von Ernst Wolf Mommsen mit Ehefrau Eva geborene Connor und Adoptivsohn Nino auf dem Friedhof der evangelischen Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirchengemeinde in Berlin-Charlottenburg.

Ernst Wolf Mommsen (* 12. Mai 1910 in Charlottenburg; † 23. Januar 1979 in Düsseldorf) war ein deutscher Jurist, Regierungsbeamter und Manager in der Montanindustrie.

Leben

Ernst Wolf Mommsen ist ein Sohn des Mediziners Ernst Mommsen, ein Enkel von Theodor Mommsens und ein Bruder von Theodor Ernst Mommsen.

Mommsen studierte von 1930 bis 1935 Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre. 1937 erfolgte Mommsens Eintritt in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei. Von 1938 bis 1939 war er als Rechtsanwalt tätig. Danach war er bei der Reichsgruppe Industrie beschäftigt. Im Reichsministerium für Bewaffnung und Munition unter Albert Speer war er als Hauptabteilungsleiter zuständig für die Kriegswirtschaft und später für Munitionsbeschaffung und kam seinerzeit im Bertha-Werk schon in Kontakt mit dem Krupp-Konzern.[1]

Mommsen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von 1945 bis 1946 durch die Alliierten inhaftiert.

Mommsen wurde 1946 zum Geschäftsführer bei Klöckner bestellt. Von 1948 bis 1953 war er Geschäftsführer der Walzstahl-Vereinigung; von 1953 bis 1954 stellvertretender Vorsitzender der Klöckner AG. Von 1954 bis 1965 war er Vorstandsmitglied der Rheinische Röhrenwerke AG. Von 1965 bis 1970 war er Vorstandsvorsitzender der Thyssen Röhrenwerke AG. Er war von 1970 bis 1972 beamteter Staatssekretär für Technik und Beschaffung im Bundesministerium der Verteidigung unter Minister Helmut Schmidt. 1972 war er Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Finanzen. Von 1973 bis 1975 war er Vorstandsvorsitzender der Friedrich Krupp AG. Von 1959 bis 1978 war er Mitglied des Beirats der Friedrich-Naumann-Stiftung.

Aus erster Ehe mit Ruth Seegert hatte er eine Tochter, den Sohn seiner zweiten Frau Eva Connor adoptierte er. Er verfasste nach dem Krieg eine Reihe von Wirtschaftsbüchern.

Ernst Wolf Mommsen starb 1979 im Alter von 68 Jahren. Sein Grab befindet sich auf dem Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Friedhof in Berlin-Westend.[2]

Ehrungen

Schriften

  • Elitebildung in der Wirtschaft 1955.
  • Die Schule in der industriellen Gesellschaft 1958.
  • Unternehmenskonzentration und Staatsaufsicht 1960.
  • Die innerbetriebliche Weiterbildung in der Unternehmensführung 1962.
  • Rationalisierung als politische und volkswirtschaftliche Aufgabe zur Schaffung wirtschaftlicher Grossräume 1966.
  • Die Zukunft des Kapitalismus 1967.

Literatur

  • Peter Köpf: Die Mommsens. Von 1848 bis heute. Die Geschichte einer Familie ist die Geschichte der Deutschen. Europa Verlag, Hamburg 2004, ISBN 3-203-79147-1.
  • Mitten aus dem Leben. In: Der Spiegel. Nr. 45, 1965, S. 94 (online3. November 1965).
  • Gertrud Milkereit: Mommsen, Ernst Wolf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 28 f. (Digitalisat).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Werner Abelshauser: Rüstungsschmiede der Nation? Der Kruppkonzern im Dritten Reich und in der Nachkriegszeit 1933 bis 1951. In: Lothar Gall (Hrsg.): Krupp im 20. Jahrhundert. Die Geschichte des Unternehmens vom Ersten Weltkrieg bis zur Gründung der Stiftung. Siedler, Berlin 2002, ISBN 3-88680-742-8, S. 397.
  2. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 478.
  3. Bekanntmachung von Verleihungen des Saarländischen Verdienstordens. In: Chef der Staatskanzlei (Hrsg.): Amtsblatt des Saarlandes. Nr. 41. Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH, Saarbrücken 5. September 1975, S. 994 (uni-saarland.de [PDF; abgerufen am 25. Mai 2017]).