Das Fiduciary Licence Agreement (dt. Treuhänderische Lizenzvereinbarung), kurz FLA genannt, ist eine Vereinbarung zwischen dem Inhaber eines Urheberrechts und einem Treuhänder. Sie regelt die Übertragung einzelner Nutzungsrechte des Urhebers auf den Treuhänder.
Sinn und Zweck der treuhänderischen Lizenzvereinbarung ist die Bündelung der gemeinsamen Interessen einer Vielzahl von Urhebern beim Treuhänder. Entwickelt wurde das FLA von der Free Software Foundation Europe und dem Institut für Rechtsfragen der Freien und Open Source Software im Jahr 2003. Es findet Anwendung im Bereich der Software-Lizenzierung.
Hintergrund
Die Möglichkeiten der Nutzung von Software werden bestimmt durch eine Lizenz, die der Urheber der Software (Lizenzgeber) dem Benutzer der Software (Lizenznehmer) erteilt. Wird die Lizenz verletzt, kann der Lizenzgeber seine Rechte gerichtlich durchsetzen.
Freie-Software-Projekte weisen im Gegensatz zu proprietärer Software oft mehrere Urheber, also mehrere Rechtsinhaber auf. Dies führt zu Hindernissen bezüglich der Durchsetzbarkeit von rechtlichen Ansprüchen, da meist jeder Miturheber am Verfahren teilnehmen müsste[1]. Um eine effektive Rechtsdurchsetzung zu ermöglichen, werden deshalb Nutzungsrechte jedes einzelnen Urhebers beim Treuhänder gebündelt. Dieser verfolgt dann die rechtlichen Interessen der Urheber.
Siehe auch
Weblinks
- "Was ist das FLA?", Erläuterung durch die Freedom Task Force der Free Software Foundation Europe.
- "Zu treuen Händen" (PDF-Datei), Artikel von Axel Metzger, Mitentwickler des FLA, im Linux-Magazin. (83 kB)
- Institut für Rechtsfragen der Freien und Open Source Software
- Free Software Foundation Europe
- Freedom Task Force
Einzelnachweise
- ↑ Axel Metzger: In treuen Händen. In: Linux-Magazin, Bd. 8 (2003), Heft 5, S. 75, ISSN 1432-640X PDF-Datei ( vom 14. Juli 2007 im Internet Archive)