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Franz Joseph von Oberkamp

From Wickepedia
File:Oberkamp-Wappen.jpg
Wappen derer von Oberkamp

Franz Joseph von Oberkamp (* 1710 in Amorbach; † 1767 in Heidelberg) war ein deutscher Mediziner und Leibarzt des Kardinals und Fürstbischofs von Speyer, des Fürstbischofs von Bamberg und Würzburg und des Kurfürsten und der Kurfürstin von der Pfalz.

Leben

Sein Urgroßvater Johann von Oberkamp hatte als Kaiserlicher Reichshofrat 1629 zu Wien den erblichen Reichsritterstand erhalten.[1] Franz Joseph von Oberkamp war der Sohn des Arztes Bartholomäus (Barthel) von Oberkamp zu Amorbach[2] († 1744) und wurde am 21. Juni 1710 in Amorbach getauft. Ein Bruder war der ebenfalls in Amorbach gebürtige Heinrich von Oberkamp, der 1744 zum Hof- und Regierungsrat in Bamberg ernannt wurde. 1752–1761 war jener Vizekanzler des Fürstbistums Bamberg[3] und wurde mit Zogenreuth erblich belehnt.[4]

Franz Joseph studierte seit 1732 in Würzburg und setzte seine Ausbildung später u. a. auch in Leiden und Paris fort. Von Oberkamp wurde 1735 bei Johann Simon Bauermüller in Würzburg promoviert. 1736 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Herman Boerhaave in Leiden. Nach 1736 ging er auf Studienreise nach Italien und wurde nach Rückkehr Leibarzt des Kardinals und Fürstbischofs von Speyer Damian Hugo Philipp von Schönborn-Buchheim. 1742 wurde er o. Professor als Nachfolger von Johann Sebastian Edleber, Hofrat, Leiter des Juliusspitals in Würzburg und Leibarzt des Fürstbischofs von Bamberg und Würzburg Friedrich Karl von Schönborn-Buchheim. 1748 wurde von Oberkamp ordentlicher Professor an der Universität Heidelberg und war ab 1750 Leibarzt von Kurfürst Carl Theodor und Kurfürstin Elisabeth Auguste. 1750 und 1758 war er Rektor der Universität Heidelberg. 1753 wurde er zum Geheimrat ernannt.

Franz Joseph von Oberkamp war 1763 Gründungsmitglied der Kurpfälzischen Akademie der Wissenschaften in Mannheim. Er starb, als er gerade dabei war, für sich selbst ein Rezept zu schreiben[5] und wurde am 7. Juli 1767 in Heidelberg begraben.

Familie

Verheiratet war er mit Margaretha Sophia aus dem alten Bamberger Geschlecht Neidecker,[6] die erblichen Anteil am Neidecker Familienfideikommiss hatte.[7] Der Ehe entstammten der Hofgerichtsrat Johann David von Oberkamp, der Professor für Medizin Franz Philipp von Oberkamp und Sabina von Oberkamp, die den Professor für Rechtswissenschaft Johannes Georg Joseph Nepomuk Wedekind heiratete.[8] Der Sohn Franz Philipp „erbte“ die Professur des Vaters als Student, und auch der Schwiegersohn Wedekind war das Glied einer ausgeprägten Professorendynastie.[9]

Schriften

  • Dissertatio medica inauguralis, de febre castrensi. Engmann, Würzburg 1735 (BSB digital)
  • Wahrer Mineral-Gehalt, Und Davon abstammende Würck-Kräfften deren Kißinger, und Bockleter Heyl-Trinck- und Baad-Brunnen, In dem Fürstenthum Wirtzburg, und Hertzogthum Francken Hochfürstlichen Amts Wald-Aschach an dem Saal-Fluß. Kleyer, Würzburg 1745 (Google Books)
  • mit Karl Pisani: Historia morbi et mortis. 1746 (Google Books)
  • mit Karl Pisani, Georg Christoph Stand, Johann Heinrich Schmitz, Johann Heinrich Hilterman, Nicolaus Göpffert und Michael Simon: Unterthänig-gehorsamster Bericht der höchst-betrübten Exenteration und Balsamation des in GOtt seeligst entschlaffenen Hochwürdigsten des Heil. Römis. Reichs Fürsten und Herrn Herrn Friderich Carln, Bischoffen zu Bamberg und Wirtzburg, Herzogen zu Francken, Unsers Gnädigsten Fürsten Herrn Herrn. Wirtzburg 1746 (Google Books)
  • mit Daniel Wilhelm Nebel: Specimen Inaugurale De Electricitatis Usu Medico. Typis Joannis Jacobi Haener, Heidelbergae 1758 (Digitalisat)

Literatur

  • Dagmar Drüll: Heidelberger Gelehrtenlexikon. 1652–1802. Springer, Berlin Heidelberg 1991, S. 116 (Google Books)
  • Hans-Michael Körner (Hrsg.) unter Mitarbeit von Bruno Jahn: Große Bayerische Biographische Enzyklopädie. Band 2: H–O. Saur, München 2005, S. 1415
  • Johann Georg Meusel: Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller. 10, Fleischer, Leipzig 1810, S. 146 (Google Books)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser, 1911, S. 686
  2. Max Buchner, Aus der Vergangenheit der Universität Würzburg, 2014, S. 489
  3. Die Bamberger Bischöfe 1693 bis 1802, S. 452
  4. Rudolf Weber: Zogenreuth
  5. Allgemeine deutsche Bibliothek, Band 33, S. 382. Dort wird allerdings 1768 als Todesjahr angegeben.
  6. Paul Oesterreicher, Die Burg Neideck: geschichtlich dargestellt, 1819, S. 13
  7. Staatliche Archive Bayerns, Findmitteldatenbank, Staatsarchiv Bamberg, Archivalien zum Neidecker Familienfideikommiss
  8. Dagmar Drüll: Heidelberger Gelehrtenlexikon. 1652–1802. S. 116
  9. Semper Apertus, S. 64