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Fritz Gerathewohl

From Wickepedia

Fritz Gerathewohl (* 31. Januar 1896; † 1956) war ein deutscher Sprecherzieher.

Leben

Gerathewohl gehörte während seines Studiums in München zum Schülerkreis von Artur Kutscher, dem Begründer der Theaterwissenschaft. Unter ihm spielte er im Stück von Hanns Johst Der einsame Mensch mit.[1] 1919 war er Mitbegründer der DDP in Bayern. In den 1920er Jahren schrieb er für das Radio u. a. Hörspiele und hielt Vorträge zum Medium. Dann wurde er 1930 Lektor und Sprecherzieher an der Universität München und bekam auch den Professorentitel. 1933 trat er in die SA ein, wurde aber 1938 wegen fehlender Aktivität ausgeschlossen. Beim NS-Lehrerbund war er 1934 Reichssachbearbeiter für dieses Ressort. Nach 1945 leitete er den Rednerdienst der CSU. Er verfasste zahlreiche Handbücher zur Rhetorik und zur Sprecherziehung, sowohl für politische als auch wirtschaftliche Zwecke. Ab 1950 gehörte er dem Deutschen Ausschuss für Sprechkunde und Sprecherziehung unter dem Vorsitz von Helmut de Boor und Paul Diels zur Bearbeitung der verbindlichen Bühnenaussprache an, die lange über den „Siebs“ veröffentlicht wurde.[2]

Schriften

  • St. Simonistische Ideen in der deutschen Literatur : Ein Beitrag zur Vorgeschichte des Sozialismus. Diss. München 1920.
  • Lehrgang der Gesprächsführung und Redetechnik. 1929.
  • Briefe wirkungsvoll schreiben! : Technik und Psychologie des Briefschreibens. Homburg 1934.
  • Die Quellen erfolgreicher Lebensführung. 1934.
  • Richtiges Deutschsprechen : Ein sprechkundliches Übungsbuch. Teubner, Leipzig 1937.
  • Jederzeit redebereit. hg. v. DAF, München o. J.
  • Das Unterhaltungsgespräch. Siemens, Bad Homburg 1940.
  • Das Wort, Weg des Willens. mit Fotoabbildung "Das große Vorbild" (Adolf Hitler). In: Münchner Mosaik. 1941.
  • Technik und Psychologie der Verhandlung. 1949.
  • Sicheres Auftreten. Siemens, 1953.
  • Sprechen, Vortragen, Reden : Eine Einführung in die Sprecherziehung. Reclam, Stuttgart 1955 u. ö.

Literatur

  • Klaus-Dietmar Henke: Lehrjahre der CSU: Eine Nachkriegspartei im Spiegel vertraulicher Berichte, DVA, Stuttgart 1984, ISBN 3-421-06191-2.
  • Thomas Schlemmer: Aufbruch, Krise und Erneuerung: Die Christlich-Soziale Union 1945 bis 1955. Oldenbourg, München 1998.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Herbert Günther: Artur Kutscher - ein Lebensbild. 1953, abgerufen am 3. August 2019.
  2. Theodor Siebs: Deutsche Hochsprache: Bühnenaussprache. Hrsg.: Helmut de Boor, Paul Diels. 18. Auflage. Berlin 1961, S. 22.