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Fritz Ritterbusch

From Wickepedia

Fritz Ritterbusch (* 11. Januar 1894 in Zschackau; † 14. Mai 1946 an unbekanntem Ort) war ein deutscher SS-Hauptsturmführer und Mitglied des Wachpersonals der Konzentrationslager Flossenbürg, Hinzert, Lublin-Majdanek und Groß-Rosen. Er war Leiter eines Lagerkomplexes in Trautenau-Parschnitz.

Leben und Funktionen

Familie

Fritz Ritterbusch war ein Sohn des Ziegeleimeisters Hermann Ritterbusch aus Zschakau (heute Beilrode). Sein Bruder Paul Ritterbusch war einer der profiliertesten nationalsozialistischen Wissenschaftsfunktionäre. Ein anderer Bruder, Willi Ritterbusch, war von 1943 bis 1945 Generalkommissar in den Niederlanden.[1] Ein weiterer Bruder war Karl Ritterbusch und ebenfalls SS-Hauptsturmführer, sowie Offizier der 91. SS-Standarte in Wittenberg.[2][3]

NS-Karriere

Ritterbusch nahm von 1914 bis 1918 am Ersten Weltkrieg als Infanterist teil und diente im 153. und 264. Infanterieregiment der Preußischen Armee.[4] 1925 trat er in die NSDAP (Mitgliedsnummer 6.317) ein. 1931 trat Ritterbusch in die SS (SS-Nr. 9.107)[3] ein, wo er 1934 Offizier der 91. SS-Standarte in Wittenberg wurde.

Von Frühjahr 1940 bis zum 30. Januar 1941 bekleidete er eine nicht näher bezeichnete Funktion in der Wachmannschaft des KZ Flossenbürg, später wurde er dort zum Zugführer ernannt. Am 10. Januar 1943 wurde Ritterbusch ins SS-Sonderlager Hinzert versetzt, wo er als Adjutant des Lagerkommandanten Paul Sporrenberg agierte. Am 18. Juni 1943 wurde er zur Lagerverwaltung des KZ Majdanek versetzt. Im März 1944 wurde er in das KZ Groß-Rosen versetzt, wo er übergeordneter Lagerführer eines Verbundes von sieben Frauenaußenlagern in der Region Trautenau wurde.[5][6] Das sogenannte SS-Kommando Trautenau hatte seinen Sitz in Parschnitz (Poříčí).[7][8][9] Am 30. Januar 1945 wurde Ritterbusch zum SS-Hauptsturmführer befördert.[3]

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs

Ritterbusch wurde am 12. Januar 1946 von der sowjetischen Besatzungsmacht verhaftet. Am 25. März 1946 wurde er von einem sowjetischen Militärtribunal zum Tode verurteilt. Am 14. Mai 1946 wurde das Urteil an einem unbekannten Ort vollstreckt. Ein im Jahre 2002 gestellter Antrag auf Rehabilitierung wurde von der russischen Militärhauptstaatsanwaltschaft abgelehnt.[10]

Orden und Auszeichnungen

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nieuwe Venlosche Courant v. 13. Dezember 1943, Digitalisat
  2. 2.0 2.1 Stummeyer, Ute: Paul Bosse seine Klinik in Wittenberg ; unerwünschte Wahrheitssuche. 1. Auflage. Projekte-Verlag Cornelius, Eisleben 2014, ISBN 978-3-95486-497-3, S. 256 (google.de [abgerufen am 8. März 2019]).
  3. 3.0 3.1 3.2 Łukasz Najbarowski, Waldemar Sadaj: Numery członków Allgemeine SS oraz Waffen-SS, ISSN 2082-7431. Nummern der SS-Mitglieder 9000 bis 9999.
  4. Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 6: Natzweiler, Groß-Rosen, Stutthof. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-52966-5.
  5. Miroslav Kryl, Ludmila Chládková: Pobočky koncentračniho tábora Gross-Rosen ve lnářských závodech Trutnovska za nacistické okupace. VHJ Lnářský Průmysl, Trutnov, 1981 (Die Außenlager von Groß-Rosen in den Flachsbetrieben im Trautenau-Gebiet während der nationalsozialistischen Okkupation)
  6. Isabell Sprenger: Gross-Rosen: ein Konzentrationslager in Schlesien. Böhlau, 1996, S. 263. ISBN 3412113964
  7. Andrea Rudorff: Frauen in den Außenlagern des Konzentrationslagers Groß-Rosen. Metropol-Verlag 2014, ISBN 978-3863311629
  8. Belah Guṭerman: A Narrow Bridge to Life: Jewish Forced Labor and Survival in the Gross-Rosen Camp System, 1940-1945. Berghahn Books, 2008, S. 132, ISBN 9780857450531
  9. Mitteilung des Deutschen Roten Kreuzes I/5 2000202721 vom 20. Januar 2014