Turm der Matthäuskirche, München Gustav Gsaenger (* 25. Mai 1900 in München; † 14. September 1989 ebenda) war ein deutscher Architekt mit Schwerpunkt in der Sakralarchitektur.
Werdegang
Gustav Gsaenger studierte von 1920 bis 1924 Architektur an der Technischen Hochschule München, wo German Bestelmeyer zu seinen Lehrern zählte. Wohngebäude in der Siedlung Neuhausen, 1928, zählen zu seinen frühen Werken. 1932 schuf Gsaenger die Epiphaniaskirche in München-Allach/Untermenzing und 1938 die Studentenwohnanlage in der Notburgastraße 19–21 in München.
Bekannt wurde er aber nach dem Zweiten Weltkrieg als Schöpfer einer Reihe von protestantischen Kirchenbauten, darunter die Matthäuskirche und die Markuskirche in München. In letztgenanntem Werk beseitigte Gsaenger Baubestandteile des neogotischen Vorgängerbaus, darunter den Turm, der den Zweiten Weltkrieg überstanden hatte. Daneben entwarf er Kirchenbauten unter anderem für die Städte Wolfsburg, Sulzbach-Rosenberg, Waldkraiburg, Dachau, Schwandorf, Dingolfing und Ingolstadt. Für den Wiederaufbau der kriegszerstörten Kreuzkirche in Kassel fand er eine originelle Lösung. Das Motiv des Turms der Kreuzkirche ist auch in Schwandorf, Erlangen und Dingolfing erkennbar.
Der Erweiterungsbau des Münchner Stadtmuseums am Jakobsplatz und der Wiederaufbau des Klostertraktes der Theatinerkirche in München gehören ebenfalls zu seinen Werken.
Die Malerin Angela Gsaenger (* 1929) war die Tochter Gustav Gsaengers. Sie wirkte bei mehreren seiner Kirchenbauten künstlerisch mit, indem sie Altarbilder, Altar-Rückwände und Fenster gestaltete.[1][2]
Bauten (Auswahl)
- 1926–1928: Hl. Dreifaltigkeit, Amberg
- 1926–1928: Wohn- und Atelierhaus Gsaenger – Menzinger Straße 125 (2012 ausgebrannt)
- 1928–1930: Reichsbahnsiedlung München-Freimann[3]
- 1932: Epiphaniaskirche, München
- 1940–41: Umbau des ehemaligen Zollhauses im Ramsauer Ortsteil Hintersee zum Wohnhaus
- 1949 Erlöserkirche, Schwandorf
- 1950: Haus Reich, München (heute: Museum Peter Gehring)
- 1952–1953: Kreuzkirche Hirschegg, Kleinwalsertal
- 1953–1955: Matthäuskirche, München
- 1955–1957: Markuskirche, München
- 1955–1958: Christuskirche, Sulzbach-Rosenberg
- 1956–1958: Gethsemanekirche, München
- 1955–1957: Kreuzkirche, Wolfsburg
- 1957–1960: Matthäuskirche, Erlangen
- 1959–1960: St. Markus, Ingolstadt mit Fleck[4][5]
- 1961: Bethlehemskirche, München
- 1959–1964: Erweiterungsbau des Stadtmuseums München
- 1962–1964: Paulskirche, Augsburg-Pfersee
- 1964: Apostel-Petrus-Kirche, Schliersee-Neuhaus
- 1964: Lutherkirche Waldkraiburg
- 1964–1965: Dankeskirche, München-Milbertshofen
- 1964–1966: Erlöserkirche, Bayreuth
- 1967: Erlöserkirche Amberg
Auszeichnungen und Preise
Galerie
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Markuskirche in München
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Erlöserkirche in Dingolfing, Turm von Norden, mit Wohnung zwischen Kirchenschiff und Turm
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Christuskirche in Sulzbach-Rosenberg
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Kreuzkirche in Kassel
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Kreuzkirche in Wolfsburg
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Matthäuskirche in Erlangen
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Evangelische Christus-Kirche Oberstdorf
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Dankeskirche in München
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Christuskirche in Sulzbach-Rosenberg
Literatur
- Hans-Peter Hübner, Helmut Braun (Hrsg.): Evangelischer Kirchenbau in Bayern seit 1945. Berlin 2010.
- Roland Kurz u. a.: Zur Ehre Gottes – 50 Jahre Christuskirche Sulzbach-Rosenberg. Sulzbach-Rosenberg 2008, ISBN 978-3-9807612-7-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Evangelische Haupt- und Bischofskirche St. Matthäus. Abgerufen am 5. April 2020.
- ↑ Angela Gsaenger. Abgerufen am 5. April 2020.
- ↑ W. Nerdinger, C. Stölzl, G. Whetten-Indra (Hrsg.): Die Zwanziger Jahre in München. Katalog zur Ausstellung im Münchner Stadtmuseum. Lipp, München 1979, DNB 790687313, S. 399.
- ↑ Ingolstadt, Ev. Markuskirche. Abgerufen am 3. September 2020.
- ↑ GeschichteKirche | St. Markus Ingolstadt. Abgerufen am 4. Mai 2022.
Personendaten | |
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NAME | Gsaenger, Gustav |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 25. Mai 1900 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 14. September 1989 |
STERBEORT | München |