Hans Erich Troje (* 28. April 1934 in Göttingen; † 11. Oktober 2017 in Kelkheim) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.
Der Sohn des Pastors Kurt Troje legte das Abitur an dem humanistischen Max-Planck-Gymnasium in Göttingen Ostern 1954 ab. Er studierte zunächst Theologie und dann Rechtswissenschaften in Göttingen (bis 1955), Berlin (1955–57) und Freiburg im Breisgau (1957–1959). Er wurde 1961 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg bei Fritz Pringsheim zum Doktor der Rechtswissenschaft promoviert. Noch vor der Promotion heiratete er Elisabeth Heimpel, die Tochter des Historikers Hermann Heimpel. Von 1964 bis 1971 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte tätig, dessen Direktoren Helmut Coing und Dieter Simon seine akademischen Lehrer waren. Er habilitierte sich an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main in Frankfurt am Main 1969. Im Jahr 1971 wurde er Professor für Römisches Recht, Deutsche Rechtsgeschichte, Rechtstheorie und Bürgerliches Recht an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Zu Trojes Forschungsschwerpunkten gehörte besonders die humanistische Jurisprudenz, aber etwa auch die Rechtsdidaktik und das Familienrecht. Von 1983 bis 1991 war Troje Familiengericht am OLG Frankfurt.
Schriften (Auswahl)
- Graeca leguntur. Die Aneignung des byzantinischen Rechts und die Entstehung eines humanistischen Corpus iuris civilis in der Jurisprudenz des 16. Jahrhunderts (Forschungen zur Neueren Privatrechtsgeschichte 18). Böhlau, Köln u. a. 1971.
- Gestohlene Liebe – Zum Problem der Rettung der Ehe (problemata 120). frommannholzboog, Stuttgart 1988.
- Gestohlene Liebe. Zur Archäologie der Ehe – ein Rettungsversuch. Deutscher Taschenbuchverlag, München 1992, ISBN 3-423-35052-0.
- Humanistische Jurisprudenz. Studien zur europäischen Rechtswissenschaft unter dem Einfluß des Humanismus (= Bibliotheca Eruditorum. Internationale Bibliothek der Wissenschaften. Bd. 6). Goldbach, Keip 1993.
- "Illusione" – Ein Gelehrtenroman. Bodenheim, Syndikat 1993.
- Das Unfassbare der Frau. Von der Einzigartigkeit des Michelangelo Antonioni; Chronik einer Liebe. Neuried, ars una 1995.
- Gegenpositionen. Aspekte zur Zukunft von Ehe und Familie (= Rechtsgeschichte und Geschlechterforschung. Bd. 10). Böhlau, Köln u. a. 2009, ISBN 978-3-412-20342-9.
- Crisis digestorum. Studien zur historia pandectarum (= Studien zur europäischen Rechtsgeschichte, Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte. Bd. 264). Klostermann, Frankfurt 2011.
Literatur
- Stephan Meder: Hans Erich Troje (28.4.1934–11.10.2017). In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Romanistische Abteilung. 136, 2019, S. 587–595.
Weblinks
- Literatur von und über Hans Erich Troje im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Nachlass Bundesarchiv N 1622
Personendaten | |
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NAME | Troje, Hans Erich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rechtswissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 28. April 1934 |
GEBURTSORT | Göttingen |
STERBEDATUM | 11. Oktober 2017 |
STERBEORT | Kelkheim |