Die International Academy of Journalism (Intajour) mit Sitz in Hamburg war eine Qualifizierungs- und Weiterbildungseinrichtung des Medienunternehmens Bertelsmann für Journalisten aus Ländern mit begrenzter Presse- und Meinungsfreiheit.
Geschichte
Anlässlich des 175. Geburtstags des Konzerns im Jahr 2010 gab die Bertelsmann SE & Co. KGaA die Gründung von Intajour bekannt.[1] Schirmherr der Gründungsveranstaltung war der Präsident der Europäischen Union, José Manuel Barroso, der in seiner Rede erklärte, qualitativ hochwertiger Journalismus sei ein Grundpfeiler der Demokratie.[2]
Intajour sah die Digitalisierung der Medien als Chance für Presse- und Meinungsfreiheit weltweit. Die so genannten Neuen Medien ermöglichten es, mit Journalisten auf der ganzen Welt direkt in Kontakt zu treten und sie in ihrer Arbeit zu unterstützen. Mit dem Qualifizierungs- und Weiterbildungsprogramm „Journalism in the Digital World“ wollte Intajour Journalisten aus Ländern mit begrenzter Pressefreiheit auf die digitale Zukunft vorbereiten und auf diese Weise ihren Teil dazu beitragen, dass Medien- und Meinungsfreiheit eine Zukunft haben.[3]
Als Gründungsdirektor wurde Werner Eggert berufen.[4] Die Akademie nahm am 1. Januar 2011 die Arbeit auf. Das erste Bewerbungsverfahren für das 10-monatige Weiterbildungsprogramm „Journalism in the Digital World“ lief im Mai 2011 an.[5] Die ersten 12 Stipendiaten trafen im September 2011 in Hamburg ein.[6] Sie schlossen das Trainingsprogramm im Juni 2012 erfolgreich ab.
Im Mai 2014 wurde bekannt, dass Bertelsmann die Akademie wieder schließt. Zu den Gründen äußerte sich der Konzern nicht.[7][8][9]
Ausbildung
Intajour bot das 10-monatige Qualifizierungs- und Weiterbildungsprogramm „Journalism in the Digital World“ an. Es beinhaltete Präsenzphasen in Hamburg, Köln und Berlin sowie E-Learning Phasen. Damit nutzt die Akademie das Prinzip des Hybrid Learning, das die Vorteile von Präsenzphasen und E-Learning verbindet. Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung von Kenntnissen im digitalen, multimedialen Journalismus. Gastdozenten aus der Medienpraxis und der Medienwirtschaft ergänzten das Team der festen und freien Mitarbeiter.[10] Das internationale Dozenten-Team steht entweder persönlich während der Präsenzphasen zur Verfügung oder nutzt die digitalen Medien, um die Stipendiaten in Webinaren zu unterrichten. Die Teilnehmer erhalten für die Präsenzphasen des Programms ein Stipendium, das alle Kosten deckt.
Bewerbung
Bewerbungen für die Teilnahme am Programm waren im März/April möglich und wurden auf der Intajour-Homepage oder auf der Facebook-Seite angekündigt. Bewerben können sich Journalisten mit Berufserfahrung und Interesse am digitalen Journalismus aus Ländern mit eingeschränkter Presse- und Meinungsfreiheit. Bisherige Stipendiaten kamen zum Beispiel aus Ägypten, Armenien, Aserbaidschan, Bangladesch, China, Ecuador, Ghana, Honduras, Liberia, Moldau, Nepal, Nicaragua, Pakistan, Sambia, Serbien, Simbabwe, Sudan, Syrien, Thailand und der Ukraine. Es werden in jedem Jahr 12 Stipendiaten ausgewählt.[11]
Journalistischer Beirat und Kuratorium
Eggert wurde bei seiner Arbeit durch zwei Gremien unterstützt: den Journalistischen Beirat und das Kuratorium.[12]
Der Journalistische Beirat berät bei der Entwicklung des Lehrplans und der Auswahl der Stipendiaten. Er setzt sich zusammen aus Journalisten mit langjähriger Berufserfahrung. Im Journalistischen Beirat sind Peter Kloeppel (RTL Television), Georg Mascolo, Thomas Osterkorn (STERN), Leonhard Ottinger (RTL Journalistenschule für TV und Multimedia), Karin Schlautmann (Bertelsmann) sowie Andreas Wolfers (Henri-Nannen-Schule) vertreten.
Die Mitglieder des Kuratoriums repräsentierten die verschiedenen Divisionen der Bertelsmann SE & Co. KGaA. Sie berieten Intajour zur Finanzplanung und zu den Grundsätzen der Akademie. Zum Kuratorium gehörten Klaus Eck (Verlagsgruppe Random House), Oliver Fahlbusch (RTL Group), Hans Mahr (RTL Group), Stefan Postler (Medienfabrik), Stephan Schäfer (Gruner + Jahr) und Karin Schlautmann (Bertelsmann).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Archivlink ( vom 24. August 2012 im Internet Archive)Error in template * unknown parameter name (Vorlage:Webarchiv): "1"
- ↑ Archivlink ( vom 13. Juli 2012 im Internet Archive)Error in template * unknown parameter name (Vorlage:Webarchiv): "1"
- ↑ Archivlink ( vom 29. August 2012 im Internet Archive)Error in template * unknown parameter name (Vorlage:Webarchiv): "1"
- ↑ Archivlink ( vom 7. September 2012 im Internet Archive)Error in template * unknown parameter name (Vorlage:Webarchiv): "1"
- ↑ http://www.editorsweblog.org/2011/05/12/bertelsmann-journalism-academy-intajour-now-accepting-applications
- ↑ Archivlink ( vom 24. August 2012 im Internet Archive)Error in template * unknown parameter name (Vorlage:Webarchiv): "1"
- ↑ Bertelsmann schließt Journalistenschule. In: www.spiegel.de. 4. Mai 2014, abgerufen am 17. Juni 2014 (Artikel auf Spiegel Online).
- ↑ Bertelsmann schließt Journalisten-Akademie - Engagement für Pressefreiheit offenbar zu teuer. In: nw-news.de. 3. Mai 2014, abgerufen am 17. Juni 2014 (Artikel der Neuen Westfälischen).
- ↑ Internationale Journalistenschule Intajour vor dem Aus - Bertelsmanns gute Tat in neuem Licht. In: berliner-zeitung.de. 7. Mai 2014, abgerufen am 17. Juni 2014 (Artikel in der Berliner Zeitung).
- ↑ Archivlink ( vom 21. August 2012 im Internet Archive)Error in template * unknown parameter name (Vorlage:Webarchiv): "1"
- ↑ Archivlink ( vom 11. September 2012 im Internet Archive)Error in template * unknown parameter name (Vorlage:Webarchiv): "1"
- ↑ Archivlink ( vom 13. Juli 2012 im Internet Archive)Error in template * unknown parameter name (Vorlage:Webarchiv): "1"