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Joachim von Reckow

From Wickepedia

Joachim von Reckow (* 3. Juni 1898 in Marburg; † 26. März 1976 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Zahnmediziner und Hochschullehrer.

Reckow ist ein Sohn des pommerschen Freiherrn Rudolph von Reckow (1846–1920) und seiner Frau Elsa geb. Krüger (1868–1947). Er war verheiratet mit der Opernsängerin Irene geb. Reiff (1904–1975). Sie haben eine Tochter Ingrid von Reckow (* 1942).

Reckow machte im Juni 1917 an der Höheren Knabenanstalt in Berlin-Lichterfelde sein Abitur und studierte in Marburg. Er wurde dort 1927 promoviert und 1931 Privatdozent und 1938 a. o. Professor an der Universität Marburg. 1942 wechselte er an die neue Reichsuniversität Straßburg. Ab 1947 vertrat er einen Lehrstuhl in Frankfurt am Main, ab 1950 erhielt er einen Lehrstuhl für Zahnmedizin an der Universität Frankfurt.

Reckow war seit 1933 Mitglied der SA, der paramilitärischen Kampforganisation der Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei während der Weimarer Republik, die als Ordnertruppe eine entscheidende Rolle beim Aufstieg der Nationalsozialisten spielte. Später wurde er Mitglied der SS, der Schutzstaffel (SS), dem wichtigsten Terror- und Unterdrückungsorgan im NS-Staat. Die SS war maßgeblich an der Planung und Durchführung von Kriegsverbrechen und von Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wie dem Holocaust, beteiligt.[1] Ebenso war er seit 1937 Mitglied der NSDAP, ferner im NS-Lehrerbund und NS-Ärztebund. Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler.

Schriften

  • Röngenstereoskopie und Zahnheilkunde, G. Thieme, Leipzig 1933 [Ausg. 1932]
  • Grundlagen zur Geschichte der deutschen zahnärztlichen Approbation bis 1913. Aus dem Zahnärztlichen Institut d. Univ. Marburg/Lahn, Greifswald 1927

Literatur

  • Gerhard Aumüller, Kornelia Grundmann, Esther Krähwinkel: Die Marburger Medizinische Fakultät im 'Dritten Reich'. Saur Verlag, 2001, ISBN 3-598-24570-X. (Academia Marburgensis, Band 8)
  • Michael Grüttner: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik, Heidelberg 2004, S. 50, ISBN 3-935025-68-8.
  • Anne Christine Nagel: Die Philipps-Universität Marburg im Nationalsozialismus: Dokumente zu ihrer Geschichte, Stuttgart 2000.
  • Patrick Wechsler: La Faculté de Medecine de la „Reichsuniversität Straßburg“ (1941-1945) à l’heure nationale-socialiste. Freiburg im Breisgau 2005 (Diss. 1991, DNB 1119081092)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dominik Groß: Zahnärzte im „Dritten Reich“ und im Nachkriegsdeutschland. Ein Personenlexikon. Stuttgart 2020.