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Johanna von Herzogenberg

From Wickepedia

Johanna von Herzogenberg (* 23. Juni 1921 auf Schloss Sychrov[1] bei Turnov, Tschechoslowakei; † 20. Februar 2012 in München[2]) war eine böhmische Kunsthistorikerin und Schriftstellerin. Sie widmete sich der Kulturgeschichte Böhmens und Salzburgs.

Leben und Wirken

Johanna Maria Aglae Bertha Edeltrude Natalie Picot de Peccaduc Freiin von Herzogenberg entstammte einem bretonischen Adelsgeschlecht. Seit 1839 war die Familie in Böhmen ansässig. Die Freiin verlebte einen Teil ihrer Kindheit auf Schloss Sychrov, ihre Jugendzeit in Birnai (Brná nad Labem) bei Aussig. Sie studierte 1939–43 Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie in Prag und in Tübingen. An der Prager Karl-Ferdinands-Universität promovierte sie 1943 zum Dr. phil. mit einer Arbeit „über die Gestalten der geistlichen Spiele des Spätmittelalters“. Anschließend arbeitete sie als Lektorin an der Deutschen Akademie in Antwerpen. Nach Zwangsarbeit von 1945/46 in der Nähe von Prag wurde die Adelige aus der ČSR vertrieben.

Von 1952 bis 1986 war Johanna von Herzogenberg, die ausgebildete Verlagsbuchhändlerin war, Geschäftsführerin, dann bis 2008 Vorstandsmitglied des Adalbert-Stifter-Vereins. Sie war Ehrenmitglied des Vereins[3].

Sie war 1970 Mitbegründerin der Ostdeutschen Galerie in Regensburg sowie 1968 des Fliegenden Büros zur Unterstützung tschechischer Flüchtlinge und Emigranten. Johanna von Herzogenberg hielt Vorträge im In- und Ausland zu literarischen und kulturhistorischen Themen.

Ehrungen

Werke (Auswahl)

  • Prag. Ein Führer, Prestel Verlag München 1966
  • Zwischen Donau und Moldau. Bayerischer Wald und Böhmerwald; Das Mühlviertel und Südböhmen, Prestel Verlag München 1968
  • Und sie eilten nach Bethlehem. Die Krippe aus Trebitsch, Prestel Verlag 1990
  • Bilderbogen aus meinem Leben, Oldenbourg Verlag München 1999
  • Salzburg, Vitalis Verlag 2006

Literatur

  • Herzogenberg, Johanna von, in: Tobias Weger: „Volkstumskampf“ ohne Ende? Sudetendeutsche Organisationen, 1945–1955. Frankfurt am Main : Lang, 2008, ISBN 978-3-631-57104-0, S. 600

Weblinks

Einzelnachweise