Johannes Heil (* 1961 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Historiker.
Leben
Heil studierte nach dem Zivildienst Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Mittlere und Neuere Geschichte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und wurde 1994 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main bei Johannes Fried im Fach Mittlere und Neuere Geschichte promoviert. 2003 hat er sich bei Wolfgang Benz an der TU Berlin habilitiert. Danach war er Fellow an den Universitäten Madison (Wisconsin) und Notre Dame (Indiana).
Im Jahr 2005 wurde er auf den Ignatz-Bubis-Stiftungslehrstuhl der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg berufen. Seit dem 1. September 2008 hat er als Erster Prorektor die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg geleitet und wurde im Juni 2013 auf sechs Jahre zu deren Rektor gewählt. Sein Nachfolger dort ist seit 1. Oktober 2020 der Semitist Werner Arnold.
Seit Dezember 2012 ist Heil Honorarprofessor der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.[1]
Seine Arbeitsschwerpunkte sind die jüdische Geschichte am Übergang von der Antike zum Mittelalter, die Geschichte, Religion und Kultur der Juden in Europa in Mittelalter und früher Neuzeit, die ältere und moderne Historiographie zur Jüdischen Geschichte sowie die politischen, kulturellen und religiösen Aspekte der jüdisch-christlichen Beziehungen. Er ist Initiator und Leiter der digitalen „Neuen Gallia-Germania Judaica“ und unternimmt gegenwärtig ein Forschungsprojekt zur vorrabbinischen jüdischen Literatur des westlichen Mittelmeerraums (4.–8. Jh.).[2]
Schriften (Auswahl)
- mit Frederek Musall (Hrsg.): Sakrale Räume im Judentum. Festschrift für Salomon Korn. Heidelberg, 2020, ISBN 978-3-8253-4641-6.
- mit Annette Weber (Hrsg.): Ersessene Kultur. Der Fall Gurlitt. Konferenzschrift Heidelberg. Metropol, Berlin 2015.
- mit Stephan J. Kramer (Hrsg.): Beschneidung. Das Zeichen des Bundes in der Kritik. Zur Debatte um das Kölner Urteil, Berlin 2012.
- mit Daniel Krochmalnik (Hrsg.): Jüdische Studien als Disziplin – die Disziplinen der Jüdischen Studien. Festschrift der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg 1979–2009 (= Schriften der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, 13), Heidelberg 2010.
- „Gottesfeinde“ – „Menschenfeinde“. Die Vorstellung von jüdischer Weltverschwörung (13.–16. Jahrhundert). Klartext-Verlag, Essen 2006, ISBN 3-89861-406-9 (= Antisemitismus. Geschichte und Strukturen, 3), (Zugleich: Berlin, Techn. Univ., Habil.-Schr., 2003).
- Kompilation oder Konstruktion? Die Juden in den Pauluskommentaren des 9. Jahrhunderts. Hahn, Hannover 1998, ISBN 3-7752-5615-6 (= Forschungen zur Geschichte der Juden, A 6), (Teils zugleich: Frankfurt (Main), Univ. Diss., 1994).
Weblinks
- Literatur von und über Johannes Heil im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Schriften von Johannes Heil im Opac der Regesta Imperii
- Johannes Heil auf der Website der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg (mit Lebenslauf und Publikationsliste)
- Ausgewählte Arbeiten von Johannes Heil auf academia.edu
Einzelnachweise
- ↑ Honorarprofessur an den Ersten Prorektor der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg verliehen (PDF; 29 kB), Pressemitteilung, Website der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, 16. Januar 2013, abgerufen am 26. Januar 2013.
- ↑ Johannes Heil: Für ein Corpus jüdisch-lateinischer Texte der Spätantike und des Frühmittelalters. Überlegungen zur Erforschung der vorrabbinischen Kultur des Judentums im westlichen Mittelmeerraum. In: Sefer Yuhasin. Rivista per la storia degli ebrei nell'Italia meridionale 8 (2020). Abgerufen am 1. Januar 2021.
Personendaten | |
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NAME | Heil, Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker |
GEBURTSDATUM | 1961 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |