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Karl Frohme

From Wickepedia

Karl Frohme Frohme (vordere Reihe, rechts) (sitzend: von links: Georg Schumacher, Friedrich Harm, August Bebel, Heinrich Meister, Karl Frohme. Stehend: Johann Heinrich Wilhelm Dietz, August Kühn, Wilhelm Liebknecht, Karl Grillenberger, Paul Singer) als Mitglied der sozialistischen Reichstagsfraktion von 1889 Karl Franz Egon Frohme (* 4. Februar 1850 in Hannover; † 9. Februar 1933 in Hamburg) war ein deutscher Politiker der SPD.

Leben und Beruf

Frohme war Sohn eines Schneidermeisters und absolvierte selbst eine Schlosserlehre. Seit Mitte der 1870er Jahre war er Redakteur verschiedener sozialdemokratischer Zeitungen wie zum Beispiel des 1878 aufgrund der „Sozialistengesetze“ eingestellten Frankfurter Volksfreunds, eines Vorgängers der Frankfurter Volksstimme. Seit 1890 wohnte er in Hamburg und war Redakteur der SPD-Zeitung Hamburger Echo.

Partei

Bereits 1867 trat Frohme als 17-Jähriger dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV) bei. Durch dessen Fusion mit der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei kam er 1875 zur SPD (damals noch: Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands). Frohme, der innerparteilich zu den Reformern gehörte, galt Anfang des 20. Jahrhunderts als eines der einflussreichsten Mitglieder der SPD in Norddeutschland.

Abgeordneter

Frohme war von 1881 bis 1924 Reichstagsabgeordneter. Dabei vertrat er zuerst den Wahlkreis Hanau-Gelnhausen und ab 1884 das südliche Schleswig-Holstein im Parlament. 1924 löste ihn Louis Biester als Abgeordneter ab. Frohme war 1896 gemeinsam mit Arthur Stadthagen an den Ausarbeitungen des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) beteiligt und setzte sich für die Gleichberechtigung von Mann und Frau in der Ehe sowie für ein Kollektives Arbeitsrecht ein, beides wurde jedoch von den bürgerlichen Parteien entschieden abgelehnt.[1] 1914 forderte Frohme eine Verurteilung Karl Liebknechts durch die SPD-Fraktion, wegen dessen Weigerung den Kriegskrediten zuzustimmen.[2]

Ehrungen

Nach Karl Frohme ist die Frohmestraße (1947) und die Schule Frohme-Straße in Hamburg-Schnelsen benannt.

Werke

  • Ein Immortellenkranz.Sozialdemokratische Dichtungen. Bremen 1872
  • Feierstunden. Gedichte. Frankfurt 1876
  • Freikugeln. Gedichte. Frankfurt-Bockenheim 1876
  • Die Entwicklung der Eigentums-Verhältnisse. Bockenheim 1883 (Reprint:Zentralantiquariat d. DDR, 1975)
  • Aus Nacht zum Licht! Essays über die Herrschaft des Aberglaubens und des bevormundenden Geistes der Macht. Wörlein, Nürnberg 1884
  • Friedliche Entwicklung oder gewaltsamer Umsturz? Ein Mahnwort an alle Gesellschaftsklassen. Wörlein, Nürnberg 1885
  • Demagogie und Sozialdemokratie. Wörlein, Nürnberg 1885
  • Die nationale Mission der deutschen Socialdemokratie. Ein durch polizeiliche Versammlungsauflösung auf Grund des Socialistengesetzes unterbrochener Vortrag. Wörlein, Nürnberg [ca. 1885] (und Wörlein, Nürnberg 1900)
  • Friedliche Entwicklung oder gewaltsamer Umsturz? Ein Mahnwort an alle Gesellschaftsklassen. Wörlein, Nürnberg 1885
  • W. Hasenclever, K. E. Frohme und Adolf Lepp: Gedichte. J. H. W. Dietz, Stuttgart 1893 (Deutsche Arbeiter Dichtung Bd. 1)
  • Adolph von Elm, der Mensch und der Sozialist. In: Sozialistische Monatshefte. - 22(1916), H. 21, S. 1098–1102 Online
  • Wehr und Waffen. Erläuterungen zu den Grundsätzen und Forderungen des Kommunalwahlprogramms für die sozialdemokratische Partei der Provinz Schleswig-Holstein, des Fürstenthums Lübeck und des Herzogthums Lauenburg. Im Auftrag der Programm-Kommission. Heinrich Lienau, Neumünster 1902
  • Monarchie oder Republik? Kulturgeschichtliche Streifzüge. Auer, Hamburg 1904 (2. unveränd. Aufl. 1904)
  • Arbeit und Kultur. Eine Kombination naturwissenschaftlicher, anthropologischer, kulturgeschichtlicher, volkswirtschaftlicher und sozialpolitischer Studien. Verlag Zentral-Verband der Maurer Deutschlands (Bömelburg), Hamburg 1905
  • Empor! Lieder und Gedichte Hrsg. vom Vorstand des Sozialdemokratischen Vereins für den achten und zehnten schleswig-holsteinischen Wahlkreis. Auer, Hamburg 1910
  • Die Arbeiterbewegung eine Kulturmacht. Vortrag von Karl Frohme, Mitglied des Reichstages, gehalten in der Mitgliederversammlung des Zentral-Verbandes der Zimmerer Deutschlands, Zahlstelle Berlin und Umgegend, am 7. Dez. 1910, in den Sophien-Sälen zu Berlin. Witt, Berlin 1910
  • Karl Frohme u. a.: Völkermai 1919. Hamberger Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Hamburg 1919
  • Die solidarische Selbsthilfe der Arbeiter. Verlags-Gesellschaft deutscher Konsumvereine, Hamburg 1920 (und 1929)
  • Politische Polizei und Justiz im monarchischen Deutschland. Erinnerungen. Auer, Hamburg 1926
  • Die soziale Hydra. Verlags-Gesellschaft deutscher Konsumvereine, Hamburg [1934?]

Literatur

  • Frohme, Karl Franz Egon. In: Lexikon sozialistischer deutscher Literatur. Leipzig 1964, S. 177–178
  • Gustav Seeber: Frohme, Karl Franz Egon. In: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Biografisches Lexikon. Dietz Verlag, Berlin 1970, S. 142–143
  • Holger Czitrich-Stahl: "Gleiches Recht für Alle!" Die deutsche Sozialdemokratie und die Entstehung des Bürgerlichen Gesetzbuches 1896, in: Arbeit – Bewegung – Geschichte, Heft II/2016.
  • Volker Eichler: Sozialistische Arbeiterbewegung in Frankfurt am Main 1878–1895. W. Kramer, Frankfurt am Main 1983 (Studien zur Frankfurter Geschichte, Heft 17)
  • Im Kampf um den revolutionären Charakter der proletarischen Partei : Briefe führender deutscher Arbeiterfunktionäre. Dezember 1884 - Juli 1885. Dietz Verlag, Berlin 1977 enthält Briefe zum Dampfer-Subventionstreit
  • Klaus Klingner: Karl Frohme, ein sozialdemokratischer Reichstagsabgeordneter aus Schleswig-Holstein. In: Demokratische Geschichte. Jg. 1986, Heft 1, Seiten 29–46
  • Judit Pàkh: Frankfurter Arbeiterbewegung in Dokumenten 1832–1933. Bund, Frankfurt am Main 1994
  • Walther Killy: Frohme, Karl Franz Egon. In: Deutsche Biographische Enzyklopädie Bd. 3. München 1996, S. 507

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Holger Czitrich-Stahl: "Gleiches Recht für Alle!" Die deutsche Sozialdemokratie und die Entstehung des Bürgerlichen Gesetzbuches 1896, in: Arbeit – Bewegung – Geschichte, Heft II/2016.
  2. Eugen Prager: Geschichte der USPD : Entstehung und Entwicklung der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Berlin 1921, S. 54.