Das Landgericht Würzburg ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit. Es ist eines von 22 Landgerichten im Freistaat Bayern.
Geschichte
Bayerische Landgerichte älterer Ordnung
Im Gebiet um Würzburg entstanden 1804 nach der Säkularisierung des Hochstifts Würzburg durch Bayern die Landgerichte „Würzburg links des Mains“ in Ochsenfurt und „Würzburg rechts des Mains“ in Röttingen sowie das „Stadtgericht Würzburg“. 1806 kam das Gebiet an das Großherzogtum Würzburg, mit dem es aber 1814 wieder an Bayern zurückfiel. 1840 wurde das Landgericht Röttingen nach seinem Amtssitz in Landgericht Aub umbenannt.
Die Landgerichte älterer Ordnung waren im Königreich Bayern Gerichts- und Verwaltungsbehörden, die 1862 in ihrer Funktion als Verwaltungsbehörden von den Bezirksämtern und 1879 in ihrer Funktion als Gerichte von den Amtsgerichten abgelöst wurden. Die bisherigen Land- und Stadtgerichte wurden in Amtsgerichte umgewandelt.
Landgericht nach dem Gerichtsverfassungsgesetz 1879
Nach Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes 1879 wurde ein Landgericht im heutigen Sinn gebildet. Vorläufer war das 1857 gegründete Bezirksgericht Würzburg.
Landgerichtsbezirk
Der Bezirk des LG Würzburg erstreckt sich neben der kreisfreien Stadt Würzburg auf folgende Landkreise:
Gerichtsgebäude
Das Landgericht, bis zum Abriss des Gebäudes 1894 am Kürschnerhof[1][2] gelegen, ist auf mehrere Gebäude aufgeteilt. Das im Jahr 2004 errichtete Strafjustizzentrum befindet sich in der Ottostraße 5. Die Zivilprozesse werden seit Ende Juli 2010 wieder im Justizpalast (direkt neben dem Strafjustizzentrum), welcher seit 2004 komplett entkernt und modernisiert wurde, sowie in dessen Sitzungssaalanbau verhandelt.[3] Zuvor war dieser Teil des Landgerichts in ein Gebäude in der Mergentheimer Straße 20–22 ausgelagert.
Über- und nachgeordnete Gerichte
Das Landgericht Würzburg ist eines von sieben dem Oberlandesgericht Bamberg nachgeordneten Landgerichten; nachgeordnet sind die Amtsgerichte in Gemünden am Main, Kitzingen und Würzburg.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Horst-Günter Wagner: Die Stadtentwicklung Würzburgs 1814–2000. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 396–426 und 1298–1302, hier: S. 406.
- ↑ Sybille Grübel: Zeittafel zur Geschichte der Stadt von 1814–2006. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. Band 2, 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 1225–1247; hier: S. 1233.
- ↑ Historie des Justizzentrums Würzburg Webseite des Landgerichts. (abgerufen am 2. Januar 2011)
Koordinaten: 49° 47′ 19,5″ N, 9° 56′ 13,6″ O
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