In der Liste der Althistoriker an der Ludwig-Maximilians-Universität München werden alle Hochschullehrer gesammelt, die an der Ludwig-Maximilians-Universität München Alte Geschichte lehrten. Das umfasst im Normalfall alle regulären Hochschullehrer, die Vorlesungen halten durften, also habilitiert waren. Namentlich sind das Ordinarien, Außerplanmäßige Professoren, Juniorprofessoren, Gastprofessoren, Honorarprofessoren, Lehrstuhlvertreter und Privatdozenten. Althistoriker des Mittelbaus (Dozenten: Assistenten und Mitarbeiter) sind nur in begründeten Ausnahmefällen (etwa als Akademische Räte auf Lebenszeit) berücksichtigt.
Entwicklung
Alte Geschichte wurde vor allem seit Mitte des 19. Jahrhunderts, allerdings von Altphilologen und Historikern anderer Bereiche angeboten. Die Einrichtung eines althistorischen Lehrstuhls wurde an der LMU erst relativ spät, 1899, beschlossen. 1901 wurde der Lehrbetrieb vom ersten Inhaber des Lehrstuhls, dem 1900 berufenen Robert von Pöhlmann, aufgenommen. Zunächst war der Lehrstuhl eng mit der Klassischen Philologie verbunden. So teilten sich die vier Professoren der Altphilologie und der Professor für Alte Geschichte nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch den einzigen Assistenten. Mit jeder neuen Berufung konnte sich die Situation in den ersten Jahrzehnten verbessern. 1967 wurde die Außerordentliche Professur Siegfried Lauffers nach eine Rufablehnung auf eine Professur in Salzburg in einen zweiten althistorischen Lehrstuhl umgewandelt. Der zweite Lehrstuhl hatte eine besondere Gewichtung auf der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Zwischen der zweiten Hälfte der 1960er und den frühen 1980er Jahren war das Institut sehr gut ausgestattet. Es gab zwei Lehrstühle (C4), zwei Akademische Räte, vier Wissenschaftliche Assistenten und zwei Vollzeitsekretärinnen. 1978 kam eine weitere C3-Professur hinzu. Gegen Ende der 1990er Jahre hatte sich die Personalsituation etwas verschlechtert. Das Seminar hatte zwei C4- und eine C3-Professur, zwei Akademische Räte auf Lebenszeit, drei wissenschaftliche Assistenten und zwei Teilzeitsekretärinnen.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts fiel auch die C3-Professur weg, so dass zum regulären Betrieb zwei C4-Professoren, zwei Akademische Räte auf Lebenszeit, zwei wissenschaftliche Assistenten und eine Teilzeitsekretärin zählte. Eine Zäsur stellte 2015 die Einrichtung eines zusätzlichen dritten Lehrstuhls dar, einer Alexander von Humboldt-Professur für die Alte Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens, die mit einer Altorientalistin besetzt wurde. Neben dieser thematischen Erweiterung der Alten Geschichte stieg die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung sprunghaft um mehr als das Doppelte.
Angegeben ist in der ersten Spalte der Name der Person und ihre Lebensdaten, in der zweiten Spalte wird der Eintritt in die Universität angegeben, in der dritten Spalte das Ausscheiden. Spalte vier nennt die höchste an der LMU erreichte Position. An anderen Universitäten kann der entsprechende Dozent eine noch weitergehende wissenschaftliche Karriere gemacht haben. Die nächste Spalte nennt Besonderheiten, den Werdegang oder andere Angaben in Bezug auf die Universität oder das Institut. In der letzten Spalte werden soweit verfügbar Bilder der Dozenten gezeigt.
Liste
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- Lehrstuhl 1:
- Robert von Pöhlmann (1901–1914)
- Ulrich Wilcken (1915–1917)
- Walter Otto (1918–1941)
- Helmut Berve (1943–1945)
- Alexander Schenk Graf von Stauffenberg (1948–1964)
- Hermann Bengtson (1966–1977)
- Hatto H. Schmitt (1978–1998)
- Martin Zimmermann (seit 2002)
- Lehrstuhl 2:
- Siegfried Lauffer (1963–1979)
- Christian Meier (1981–1997)
- Jens-Uwe Krause (seit 1998)
- Lehrstuhl 3 (Alexander von Humboldt-Professur für die Alte Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens):
- Karen Radner (seit 2015)
Literatur
- Jakob Seibert (Hrsg.): 100 Jahre Alte Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München (1901–2001) (Ludovico Maximilianea. Forschungen Bd. 19) Duncker und Humblot, Berlin 2002, ISBN 3-428-10875-2