Ludwig Holländer (* 5. August 1877 in Berlin; † 9. Februar 1936 ebenda) war ein deutscher Jurist.
Leben
Ludwig Holländer studierte ab 1896 Rechtswissenschaft und Nationalökonomie an der Universität in München, unter anderem bei Lujo Brentano.[1] Ab dieser Zeit war er auch Mitglied der jüdischen Studentenverbindung Licaria (K.C.). Nach seinem erfolgreichen Abschluss wurde er als Rechtsanwalt in München zugelassen und war Syndikus des Vereins gegen schlechtes Einschenken von Bier.
Ab 1907 (oder 1908) fungierte er in Berlin als Syndikus des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (C.V.). Holländer war von 1921 bis 1922 verantwortlich für die monatlich erscheinende Vereinszeitschrift Im deutschen Reich, gefolgt von der wöchentlichen C.V. Zeitung (1922–38). Er war 1919 maßgeblich an der Gründung des Philo-Verlags beteiligt. Dort erschien – ebenfalls auf Initiative Holländers – ab April 1925 die Zeitschrift „Der Morgen“. Bei Aussehen und Inhalt dieser Zeitschrift orientierte man sich an Carl Muths Zeitschrift „Hochland“.
Mit 58 Jahren starb Holländer am 9. Februar 1936 in Berlin und fand dort auch seine letzte Ruhestätte.
Schriften (Auswahl)
- Die Lage der deutschen Mühlenindustrie unter dem Einfluss der Handelspolitik 1879–1897. Cotta, Stuttgart 1898 (zugl. Dissertation, Universität München 1898).
- Die Kongreßpolitik der Zionisten und ihre Gefahren (Reihe „Zeitfragen“, Band 1). Riesser, Berlin 1919.
- Der Antisemitismus der Gegenwart. Referat, gehalten auf der Hauptversammlung des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens am 29. Mai 1919 (Reihe „Zeitfragen“, Band 2). Riesser, Berlin 1919.
- Deutsch-jüdische Probleme der Gegenwart. Eine Auseinandersetzung über die Grundfragen des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens. Philo-Verlag, Berlin 1929.
Literatur
- Alfred Hirschberg: Ludwig Holländer, director of C.V. In: John A. Grenville (Hrsg.): Year Book of the Leo Baeck Institute, Bd. 8 (1962).
- Hans Lamm: Holländer, Ludwig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 537 f. (Digitalisat).
- Erich Stern: Ludwig Holländer, unser aller Bundesbruder. Philo-Verlag, Berlin 1936.
- Dr. Ludwig Holländer, dem Führer des K. C. zu seinem 50. Geburtstag zugeeignet. Philo-Verlag, Berlin 1927.
- Geschäftsführender Ausschuß des K. C. (Hrsg.): Unser Ludwig Holländer. Philo Verlag, Berlin 1936.
Fußnoten
- ↑ Bruno Weil: Ludwig Holländer. Vortrag bei der Gedächtnisfeier des New Yorker Kartell-Convents anlässlich des 80. Geburtstages von Ludwig Holländer am 21. November 1957. In: Ludwig Holländer Collection, Leo Baeck Institute Archives, New York, Bestand AR 186 (Digitalisat), hier S. 2.
Personendaten | |
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NAME | Holländer, Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist |
GEBURTSDATUM | 5. August 1877 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 9. Februar 1936 |
STERBEORT | Berlin |