Karl Friedrich Ludwig Löw Freiherr von und zu Steinfurth (* 12. Dezember 1803 in Weilburg; † 17. Mai 1868 in Wiesbaden) war Hochschullehrer, Nassauischer Richter und Abgeordneter.
Leben und Wirken
Herkunft
Ludwig Löw von und zu Steinfurth stammte aus der Wetterauer Adelsfamilie Löw von Steinfurth. Er war der Sohn des Oberzeugmeisters, Oberjägermeisters und Staatsrates Friedrich Philipp Löw von und zu Steinfurth (* 26. Januar 1755 in Staden; † 12. Oktober 1841 in Weilburg) und dessen Frau Dorothea Wilhelmine geborene Freiin von Canstein (* 20. März 1760 in Kassel; † 2. März 1825 in Weilburg).
Familie
Ludwig Löw von und zu Steinfurth, der evangelischer Konfession war, heiratete am 24. April 1832 in Heidelberg Emilie geborene Roux (* 11. Oktober 1808 in Jena; † 19. Dezember 1872 in Wiesbaden), die Tochter des Malers und Universitätsprofessors Jakob Wilhelm Roux und dessen erster Ehefrau Pauline. Das Paar hatte mehrere Kinder:
- Erwin (* 5. Oktober 1833; † 29. Januar 1896) ⚭ Therese Josephine Schindler (* 9. April 1840; † 9. Mai 1906), Eltern von Ludwig Löw von und zu Steinfurth (Ingenieur)
- Thekla (* 8. September 1843; † 3. Oktober 1906) ⚭ 1874 Hugo Ernst Louis Hans von Hagen (* 30. März 1835; † 28. September 1911), preußischer Generalmajor
- Marie (* 27. Februar 1849)
Beruf
Ludwig Löw von und zu Steinfurth besuchte das Gymnasium Weilburg und studierte ab 1820 Natur- und Rechtswissenschaften an den Universitäten Göttingen und Heidelberg. An der Universität Heidelberg wurde er zum Dr. jur. promoviert und lehrte als Privatdozent.
1833 bis 1840 war er Professor für Rechtswissenschaften an der Universität Zürich. 1935 amtete er ebenda als Rektor. 1840 wurde er Hofgerichtsrat in Dillenburg, später in Usingen. 1841 wurde er zum Kammerherren ernannt. 1846 bis 1848 war er in der Regierung des Herzogtums Nassau Schulreferent.
1848 wurde er Vorsitzender des Criminalgerichtes Usingen und 1849 Hofgerichtsrat am Hof- und Appellationsgericht Usingen. Nach der Rückverlegung des Gerichtes nach Wiesbaden war er 1849 bis 1859 Hofgerichtsrat am Hof- und Appellationsgericht Wiesbaden. 1859 wurde er dessen Direktor. 1861 wurde er Richter am Oberappellationsgericht Wiesbaden, dem er 1864 bis 1866 als Präsident vorstand. 1862 bis 1866 war er Mitglied des Staatsrates. 1867 wurde er in den Ruhestand versetzt.
Politik
1852 war er als Vertreter von Erzherzog Stephan von Österreich Mitglied der ersten Kammer der Landstände des Herzogtums Nassau.
Literatur
- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. 48, 7). Herausgegeben im Auftrag des Hessischen Landtags. Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 246.
- Nassauische Parlamentarier. Teil 1: Cornelia Rösner: Der Landtag des Herzogtums Nassau 1818–1866 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. 59 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. 16). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1997, ISBN 3-930221-00-4, S. 106.
- Albert Teichmann: Löw von und zu Steinfurth, Freiherr Karl Friedrich Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 19, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 295 f.
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, 1856, S.418
Weblinks
- Werke von und über Ludwig Löw von und zu Steinfurth in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Übersicht der Lehrveranstaltungen von Ludwig Löw von und zu Steinfurth (Gerichtspräsident) an der Universität Zürich (Wintersemester 1833 bis Sommersemester 1840)
- Löw von und zu Steinfurth, Karl Friedrich Ludwig Freiherr. Hessische Biografie. (Stand: 12. Dezember 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Personendaten | |
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NAME | Löw von und zu Steinfurth, Ludwig |
ALTERNATIVNAMEN | Löw Freiherr von und zu Steinfurth, Karl Friedrich Ludwig (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Hochschullehrer, Nassauischer Richter und Abgeordneter |
GEBURTSDATUM | 12. Dezember 1803 |
GEBURTSORT | Weilburg |
STERBEDATUM | 17. Mai 1868 |
STERBEORT | Wiesbaden |