Manfred Robert Bernau[1] (* 5. August 1926; † 22. Februar 2009) war ein deutscher Wirtschaftsprüfer, Manager und Unternehmer.[2]
Leben
Manfred Bernau verlebte den Großteil seiner frühen Jugend in der Zeit des Nationalsozialismus und im Zweiten Weltkrieg, bevor er 1954 in Göttingen an der dortigen Universität in den Fächern Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre promovierte[2] zum Thema Die verfassungsrechtliche Bedeutung von Geschäftsordnungen oberster Staatsorgane.[1] Bernau wurde während seines Studiums Mitglied der Burschenschaft Frisia Göttingen, der er zeitlebens angehörte.[3]
Nach langjähriger Tätigkeit als Wirtschaftsprüfer gründete Bernau 1984 die Aktiengesellschaft Berliner Elektro Holding AG, kontrollierte diese Gesellschaft als Aufsichtsrat und führte diese später als Vorstandsvorsitzender. Zudem übernahm Bernau den Vorsitz im Aufsichtsrat
- der Hübner Elektromaschinen AG mit Sitz in Berlin;
- der CHA Chemie Holding AG mit Sitz in München;
- der SBH Signalbau Huber AG, ebenfalls in München, sowie
- der M.A.X. Holding in München.[2]
Über die Führung einer Holding äußerte sich Manfred Bernau als einer von 1000 Unternehmern einmal wie folgt:
„Die dezentrale Führung bringt für die Holding den Vorteil mit sich, dass sie weitestgehend von allen Aufgaben entlastet wird, die in den Unternehmensbereichen besser erledigt werden können. Der Holding-Vorstand kann sich auf die strategische Führung der gesamten Unternehmensgruppe und die Koordination der Aktivitäten konzentrieren.“[4]
1989 erwarb Manfred Bernau die nach ihrem ursprünglichen Bauherrn und Karussellbauern Hugo Haase benannten Villa Haase in der Spinozastraße 9 an der Eilenriede in Hannover, bezog das Gebäude jedoch nie, sondern veräußerte sie bereits 1992 wieder an den Immobilienkaufmann und Ex-Präsident des Sportvereins SV Arminia Hannover, Peter Krasemann.[5]
Um das Jahr 2000 stieg Manfred Bernau nach rund einem Viertel Jahrhundert aus der Berliner Elektro Holding AG aus, die er als Dachgesellschaft durch Kapitalerhöhungen unterdessen zu einem Firmen-Konglomerat von rund 80 Unternehmen ausgebaut hatte, und machte für seinen Sohn Maximilian an seiner Stelle als Nachfolger Platz. Das Unternehmen wurde anschließend unter dem Namen Adcapital AG neu ausgerichtet.[6]
Publikationen (Auswahl)
- Die verfassungsrechtliche Bedeutung von Geschäftsordnungen oberster Staatsorgane, Maschinenschrift mit 297 vervielfältigten Seiten, zugleich Dissertation vom 12. April 1955 an der Rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen, Göttingen 1955
- Holding-Konzept der Berliner Elektro Holding AG, in Christof Schulte (Hrsg.): Holding-Strategien. Erfolgspotentiale realisieren durch Beherrschung von Größe und Komplexität (= Softcover reprint of the original 1st ed. 1992), Wiesbaden: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler, 2012, ISBN 978-3-322-82525-4 und ISBN 3-322-82525-6, S. 267ff.; Vorschau über Google-Bücher
Weblinks
- Martin Buchwald: Familiendetails / Bernau, mit Bildern von Aktien und Unterschriften Bernaus in der Datenbank Reiche Deutsche auf der Seite aktienhistoriker.de, zuletzt abgerufen am 15. Dezember 2016
- Tageszeitungen:
- rtr: Streit bei der Berliner Elektro Holding auf der Seite Berliner Abonnementszeitung Der Tagesspiegel vom 14. Juli 1998
- Dieter Wuschick: Berliner Elektro spielt Seifenoper / Kurssprung nach Takeover-Gerücht - Hauptaktionär dementiert Verkauf auf der Seite der Tageszeitung Die Welt vom 25. August 1999
- dpa: Berliner Elektro Holding startet neu als AdCapital AG auf der Seite der Tageszeitung Die Welt vom 22. Juni 2000
- Peter Kirnich: Großaktionär Manfred Bernau gibt seine restlichen Anteile ab / Nachfolgeunternehmen AdCapital erwartet Rekordgewinn: Gründer der Berliner Elektro steigt als Anteilseigner aus auf der Seite der Berliner Zeitung vom 12. Oktober 2000
Einzelnachweise
- ↑ 1.0 1.1 Vergleiche die Angaben der Deutschen Nationalbibliothek
- ↑ 2.0 2.1 2.2 Christof Schulte (Hrsg.): Die Autoren, in: Holding-Strategien. Erfolgspotentiale realisieren durch Beherrschung von Größe und Komplexität ( = Softcover reprint of the original 1st ed. 1992), Wiesbaden: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler, 2012, ISBN 978-3-322-82525-4 und ISBN 3-322-82525-6, S. 267ff.; online über Google-Bücher
- ↑ George Turner (Hrsg.): Frisia Gottingensis 1856–2011. Heide 2011, S. 209
- ↑ Franz Rudolph Rudolph: Chefsache. 1000 Unternehmer-Statements zu Business-Themen von Arbeitswelt bis Zielsetzung ( = Softcover reprint of the original 1st ed. 1993), Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 1993, ISBN 978-3-322-96088-7 und ISBN 3-322-96088-9, S. 78; online über Google-Bücher
- ↑ o.V.: „Hannovers historische Häuser“ / Wenn Mauern reden könnten, hätten sie viel zu erzählen. Jeder verwitterte Ziegel, jede kunstvolle Säule ist ein Zeuge vergangener Zeiten. Bekannte Baudenkmäler, aber auch unscheinbare Gebäude, an denen wir oft achtlos vorbeigehen. Hannovers historische Häuser – ihre Erbauer, ihre Bewohner, ihre Biografien sind ein Spiegelbild unserer Stadtgeschichte. WohnArt macht sich auf Spurensuche, stellt in jeder Ausgabe ein außergewöhnliches Gebäude vor. Folge 8: Die Villa Haase in der Spinozastraße 9, in: Wohnart, Ausgabe 10 von 2014, PDF-Dokument von der Seite haus-und-grundeigentum.de, zuletzt abgerufen am 15. Dezember 2016
- ↑ Substanzsucher: Unternehmensstudie zur Adcapital AG / Ausführliche Unternehmensdarstellung von unserem Gastautor "Substanzsucher" / Kurzdarstellung ... auf der Seite wallstreet-online.de vom 28. Oktober 2000 zuletzt abgerufen am 15. Dezember 2016
Personendaten | |
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NAME | Bernau, Manfred |
ALTERNATIVNAMEN | Bernau, Manfred Robert (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Wirtschaftsprüfer, Manager und Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 5. August 1926 |
STERBEDATUM | 22. Februar 2009 |