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Michaela Gerg

From Wickepedia
Michaela Gerg File:Alpine skiing pictogram.svg
Michaela Gerg (2016)
Voller Name Elisabeth Michaela Gerg
Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 10. November 1965 (59 Jahre)
Geburtsort Bad Tölz, Deutschland
Karriere
Disziplin Abfahrt, Super-G, Riesenslalom,
Slalom, Kombination
Status zurückgetreten
Karriereende 1996
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Junioren-WM 3 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Junioren-EM 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
File:Fédération Internationale de Ski Logo.svg Alpine Skiweltmeisterschaften
Bronze 1989 Vail Super-G
File:Fédération Internationale de Ski Logo.svg Alpine Ski-Juniorenweltmeisterschaften
Gold 1982 Auron Riesenslalom
Gold 1983 Sestriere Riesenslalom
Gold 1983 Sestriere Kombination
Silber 1983 Sestriere Abfahrt
File:Fédération Internationale de Ski Logo.svg Alpine Ski-Junioreneuropameisterschaften
Silber 1981 Škofja Loka Riesenslalom
Silber 1981 Škofja Loka Kombination
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupsiege 4
 Gesamtweltcup 3. (1989/90)
 Abfahrtsweltcup 3. (1989/90)
 Super-G-Weltcup 2. (1989/90)
 Riesenslalomweltcup 7. (1986/87)
 Slalomweltcup 25. (1989/90)
 Kombinationsweltcup 2. (1989/90)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Abfahrt 3 1 9
 Super-G 0 3 3
 Riesenslalom 1 1 1
 Kombination 0 2 0
 

Elisabeth Michaela „Michi“ Gerg (* 10. November 1965 in Bad Tölz, Bayern; von 1991 bis 2008 Elisabeth Michaela Gerg-Leitner[1]) ist eine ehemalige deutsche Skirennläuferin. Sie war Teilnehmerin an vier Olympischen Winterspielen.

Biografie

Herkunft

Gerg wuchs am Draxlhof unmittelbar bei den Liftanlagen der Brauneck-Bergbahn auf[2], wo ihr Großvater den ersten Skilift in Lenggries-Wegscheid gebaut hatte. Bereits mit zwei Jahren stand sie auf Skiern, mit 15 wurde sie als Jüngste in den A-Kader des DSV aufgenommen.[3] Michi Gerg besuchte zunächst die Mädchenrealschule Schloss Hohenburg und dann das Wintersportinternat Christophorusschule in Berchtesgaden, nach ihrer Mittleren Reife absolvierte sie eine Ausbildung in der Gemeindeverwaltung Lenggries.[4]

Sportliche Karriere

Gerg gewann in ihrer Karriere neben vier Weltcuprennen bei den Weltmeisterschaften 1989 in Vail die Bronzemedaille im Super-G, wobei sie nur 0,04 s hinter Siegerin Ulrike Maier aufwies. Im Olympia-Riesenslalom am 24. Februar 1988 in Calgary (Erster Lauf: Rang 8 mit 1,13 s Rückstand auf die führende Blanca Fernández Ochoa) kam sie im zweiten Durchgang schwer zu Sturz. Sie erlitt einen komplexen Gelenkschaden im linken Knie und einen Riss des Außenbandes. Sie wurde gleich zur Operation nach München geflogen.[5] Ihre Stärken lagen vor allem in den schnellen Disziplinen wie der Abfahrt und dem Super-G.

Sie wurde fünfmal Deutsche Meisterin: 1982 in der Abfahrt, 1984 und 1986 im Slalom und 1987 sowie 1989 im Riesenslalom. 1982 und 1983 wurde sie Juniorenweltmeisterin im Riesenslalom. Im Lauf ihrer Karriere fuhr sie über 400 Mal unter die Top Ten – davon 61 Mal unter die besten Drei. Zweimal wurde ihr der „Goldene Ski“ verliehen. Es handelt sich dabei um die höchste Auszeichnung, die der Deutsche Skiverband jährlich vergibt.

Im November 1996 trat Gerg wegen Differenzen mit dem DSV im Anschluss an eine schwere Verletzung und einer Erkrankung ihrer Mutter an Schilddrüsenkrebs mit bereits 30 Jahren vom Leistungssport, wo sie neben ihren Erfolgen auch mit Gesichtslähmung, Trümmerbrüchen und Kreuzbandrissen zu kämpfen hatte, zurück. Anschließend war sie von 1996 bis 1998 als Co-Kommentatorin mit Sigi Heinrich für Eurosport sowie von 1998 bis 2002 für das ZDF tätig. Seit 2008 betreibt sie eine Skischule am Brauneck in Lenggries, die mit 65 Skilehrern zu den größten Skischulen in der Region zählt.[3]

Privates

Gerg, eine Cousine von Eishockey-Torwart Beppo Schlickenrieder, heiratete 1991 den Österreicher Christian Leitner, damaliger Trainer beim Österreichischen Skiverband und Sohn des Skirennläufers Hias Leitner.[6] Das Paar, das mittlerweile wieder geschieden ist, bekam im August 1997 den gemeinsamen Sohn Matthias Leitner[1], der bis 2014 ebenfalls an internationalen Skirennen teilnahm[7] und dann als Mittelstürmer zunächst in der U-21 des TSV 1860 München Fußball spielte[8] und in der Saison 2016/2017 für die WSG Wattens sowie in der Saison 2020/21 für den FC Kitzbühel II antrat.[9]

Michaela Gerg hatte nach eigenem Bekunden schon während ihrer sportlichen Karriere einen Hang zur Esoterik: Bei den Reisen von einem Weltcuport zum nächsten hatte sie immer ihre Wünschelrute dabei, wenn das Bett schlecht stand, nahm sie die Matratze heraus und schlief auf dem Boden. Nach ihrer aktiven Karriere ließ sich Gerg zur Feng-Shui-Beraterin ausbilden und war auch in diesem Beruf tätig.[1]

Als Michaela Gerg im dritten Monat schwanger war, starb ihre Mutter an Schilddrüsenkrebs. Wenige Monate nach der Geburt ihres Sohnes wurde auch bei ihr Schilddrüsenkrebs diagnostiziert. Nachdem sie zunächst mit einer Operation gezögert hatte, konnte die Schilddrüse schließlich entfernt werden; es hatten sich keine Metastasen gebildet.[1]

2012 gründete Gerg die „Stiftung Schneekristalle“, die finanziell benachteiligte oder körperlich beeinträchtigte Kinder fördert.[10] Bis 2016 saß sie für die SPÖ im Gemeinderat von Kitzbühel.[11]

Weltcupsiege

Insgesamt errang Gerg im Weltcup vier Siege und weitere 20 Podestplätze:

Datum Ort Land Disziplin
12. Dezember 1985 Val-d’Isère Frankreich Abfahrt
29. November 1986 Park City USA Riesenslalom
08. August 1989 Las Leñas Argentinien Abfahrt
20. Januar 1995 Cortina d’Ampezzo Italien Abfahrt

Medien

Im Rahmen der Sendereihe Lebenslinien des BR Fernsehens wurde Michaela Gerg am 4. Dezember 2017 ausführlich mit Archivaufnahmen vorgestellt (Michaela Gerg – Die Kehrseite der Medaille).[12]

In der Sendereihe Kreuzer trifft wird Michaela Gerg von Marianne Kreuzer porträtiert.[13]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1.0 1.1 1.2 1.3 Florian Kinast: Michaela Gergs Leben nach dem Krebs. In: Die Welt. 13. November 2012, abgerufen am 2. Dezember 2020.
  2. Monika Putschoegl: Das Dorf der schnellen Mädchen. In: Die Zeit. 9. Februar 1996, abgerufen am 2. Dezember 2020.
  3. 3.0 3.1 Michaela Gerg – Die Kehrseite der Medaille. In: Bayerisches Fernsehen. 21. Dezember 2015, abgerufen am 2. Dezember 2020.
  4. Thomas Viewegh: Michaela Gerg – Skirennläuferin und Stehauffrau. In: Bayerischer Rundfunk. 6. November 2016, archiviert vom Original am 23. Januar 2017; abgerufen am 2. Dezember 2020.
  5. «OLYMPIA-ALLERLEI»: «Michaela Gerg: Saison vorbei». In: Sport Zürich. Nr. 24, 26. Februar 1988, S. 13.
  6. Kindheitstraum bleibt unerfüllt. In: Münchner Merkur. 26. April 2009, abgerufen am 2. Dezember 2020.
  7. Matthias Leitner in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch), abgerufen am 24. Januar 2017
  8. Christoph Leischwitz: Wir sind die Neuen. In: Süddeutsche Zeitung. 16. Juni 2015, abgerufen am 2. Dezember 2020.
  9. transfermarkt.de
  10. Michaela Gerg-Leitner gründet Stiftung. In: Münchner Merkur. 29. Oktober 2012, abgerufen am 2. Dezember 2020.
  11. Starke personelle Verändung des Kitzbüheler Gemeinderates. 19. April 2016, abgerufen am 2. Dezember 2020.
  12. https://www.youtube.com/watch?v=wEGJM2PWvlw
  13. Kreuzer trifft ...: Michaela Gerg in Lenggries (S04/E06) | ARD Mediathek. Abgerufen am 14. November 2021.