Das Mitteleuropäische Freihandelsabkommen (englisch Central European Free Trade Agreement, Akronym: CEFTA) ist ein Freihandelsabkommen zwischen Albanien, Bosnien und Herzegowina, UNMIK in Namen des Kosovo, Nordmazedonien, Moldau, Montenegro und Serbien.[2][3] Ziel des Abkommens ist der Abbau von Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen. Eine Teilnahme am CEFTA gilt aufgrund der damit verbundenen Kriterien als Vorbereitung für einen möglichen Beitritt zur Europäischen Union.
Mitglieder
Aktuelle Mitglieder
Mitglied | Beitritt | BIP pro Kopf (PPP) 2016 in US-Dollar[1] | rel. BIP pro Kopf (PPP) 2016 in US-Dollar[1] (EU28 = 100 %) |
---|---|---|---|
File:Flag of Albania.svg Albanien | 2007 | 11.207 | 29 % |
File:Flag of Bosnia and Herzegovina.svg Bosnien und Herzegowina | 2007 | 10.951 | 28 % |
File:Flag of the United Nations.svg UNMIK/File:Flag of Kosovo.svg Kosovo | 2007 | 9.729 | 25 % |
File:Flag of North Macedonia.svg Nordmazedonien | 2006 | 14.388 | 37 % |
File:Flag of Moldova.svg Moldau | 2007 | 5.445 | 14 % |
File:Flag of Montenegro.svg Montenegro | 2007 | 16.123 | 41 % |
File:Flag of Serbia.svg Serbien | 2007 | 14.315 | 37 % |
Zum Vergleich: Wirtschaftsleistung pro Kopf (PPP) in der Europäischen Union (2016): 38.686 US-Dollar[1]
Ehemalige Mitglieder
Staat | Beitritt | Austritt ** | |
---|---|---|---|
File:Flag of Poland.svg Polen | 1992 | 2004 | |
File:Flag of Hungary.svg Ungarn | 1992 | 2004 | |
File:Flag of the Czech Republic.svg Tschechoslowakei | File:Flag of the Czech Republic.svg Tschechien | 1992 | 2004 |
File:Flag of Slovakia.svg Slowakei | 2004 | ||
File:Flag of Slovenia.svg Slowenien | 1996 | 2004 | |
File:Flag of Romania.svg Rumänien | 1997 | 2007 | |
File:Flag of Bulgaria.svg Bulgarien | 1999 | 2007 | |
File:Flag of Croatia.svg Kroatien | 2002 | 2013 | |
** Infolge des Beitritts zur Europäischen Union. |
Liste der Vorsitze
Von 2007 bis 2019 haben folgende Staaten den Vorsitz gehabt:[4]
Geschichte
Das Abkommen wurde am 21. Dezember 1992 von Polen, der damaligen Tschechoslowakei und Ungarn im polnischen Krakau gegründet und trat im März 1993 in Kraft. Der Freihandelsvertrag stellt neben der seit 1960 existierenden Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) und dem 1994 gegründeten Europäischen Wirtschaftsraum eines der wichtigsten Wirtschaftsabkommen innerhalb Europas dar.
Entwicklung der Mitglieder
File:CEFTA 1992.PNG | File:CEFTA 2003.PNG | File:CEFTA 2013.PNG |
1992 | 2003 | seit 2013 |
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Jüngere Geschichte
Am 1. Januar 2007 wurde das CEFTA um die sogenannten „Westbalkan-Staaten“ und Moldau erweitert. Dabei kam es zur Lockerung einiger Aufnahmekriterien. Als Beitrittskriterien galten für die neuen Staaten nicht mehr eine Mitgliedschaft in der Welthandelsorganisation (WTO) oder institutionalisierte Beziehungen zur EU, da etwa Bosnien und Herzegowina und Serbien weder Mitglieder der WTO sind, noch ein Stabilisierungs- und Assoziationsabkommen (SAA) mit der EU unterzeichnet hatten.
Die Vertreter Albaniens, Bulgariens, der United Nations Interim Administration Mission in Kosovo im Namen des Kosovo, Kroatiens, Mazedoniens, Moldaus, Montenegros und Rumäniens haben am 9. November 2006 in Brüssel den Vertrag zur Anwendung des CEFTA auf ihre Staaten paraphiert, Serbien am 15. Dezember. Bosnien und Herzegowina und Serbien hatten noch Vorbehalte und wünschten bessere Vertragsbedingungen als in einigen bisher bestehenden bilateralen Verträgen festgesetzt, insbesondere in Bezug auf gewisse landwirtschaftliche Produkte. Am 19. Dezember 2006 wurde der Vertrag ratifiziert, zu Neuverhandlungen betreffs der Vertragsbedingungen kam es hierbei nicht.
Bedeutung der europäischen Perspektive
Die europäische Perspektive für die Staaten Südosteuropas gilt als wichtigstes Kriterium für die Entwicklung der gesamten Region und somit für die Erhaltung des Friedens in Europa. Das CEFTA soll politische Stabilität durch wirtschaftliche Zusammenschlüsse gewährleisten.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1.0 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 The World Factbook. Central Intelligence Agency, abgerufen am 9. September 2017 (Lua error in Module:Multilingual at line 149: attempt to index field 'data' (a nil value).).
- ↑ Julian Dörr: Central European Free Trade Agreement (CEFTA) - Mitteleuropäisches Freihandelsabkommen. In: Görres-Gesellschaft und Verlag Herder (Hrsg.): Herders Staatslexikon. 8. Auflage. Band 1. Herder, Freiburg 2018, ISBN 978-3-451-37511-8, S. 989–991 (Online [abgerufen am 8. Oktober 2021]).
- ↑ https://cefta.int/cefta-parties-2/
- ↑ https://cefta.int/chair-in-office/#1463134287400-aebb67f9-4662