Moneta Dominorum Prussiae auch MONETA DNORVM PRVCI (deutsch: Münze der Herren Preußens) war die Bezeichnung einer mittelalterlichen Münze die vom Jahre 1380 an bis 1525 im Deutschen Ordensstaat im Umlauf war.
Die Benennung der Münze war Schilling. Die Münze bestand aus Silber und hatte einen Durchmesser von etwa 20 Millimeter. Auf der Rückseite der Münze befand sich das Wappen des Deutschen Ordens. Am Außenrand war die Inschrift MONETA DNORVM PRVCI angebracht. Die Vorderseite zierte ein Schild mit Adler, wie der jeweilige herrschende Hochmeister ihn führte und am Rand den Titel (Magister) und Namen des jeweiligen Hochmeisters.
Geschichte der Münze
Bedingt durch eine gute wirtschaftliche Entwicklung im Ordensstaat im 14. Jahrhundert wurden Veränderungen im monetären Bereich seitens der dafür zuständigen Hochmeister notwendig. Bis dahin waren Pfennigmünzen (Denare) in Form von Hohlpfennigen (Brakteaten) im Umlauf. Diese entsprachen aber vom Material nicht ihrem tatsächlichen Nennwert, noch gab es eine ausreichende Menge um den gestiegenen Ansprüchen zu genügen. Deshalb ließ der Hochmeister Winrich von Kniprode ab 1380 Schillingmünzen prägen. Die auch als Solidus bezeichneten Münzen hatten einen Wert von zwölf Pfennigen. 60 Stück Schillinge ergaben eine Preußische Mark.
Der Schilling hatte bei seiner Einführung einen Silberfeingehalt von 845/1000 und war über lange Zeit die gebräuchlichste Münze im Deutschen Ordensstaat. Der Wert der Münze sank jedoch infolge der ungünstigen politischen Entwicklung des Ordens bis zum Ende des 15. Jahrhunderts zur Zeit des Hochmeisters Johann von Tiefen (1489–1497) auf einen Silberfeingehalt von nur noch 200/1000.
Andere im Ordensstaat gültige Währungseinheiten
- Hohlpfennige (Brakteaten)
- Kölner Pfennig
- Böhmische Groschen
- Ungarische Gulden
- Halbschoter = Silbermünze zu 16 Pfennig
- Vierchen = Silbermünze zu 4 Pfennig
- Preußische Mark
Literatur
- E. Neumann: Die Münzen des Deutschen Ordens in Preußen, des Herzogtum Preußen, Westpreußen sowie die Gepräge des Deutschen Ordens in Mergentheim 1235–1801. Numismatischer Verlag Schulten, Köln 1987, ISBN 3-921302-48-X.
- F. A. Vossberg: Geschichte der preussischen Münzen und Siegel von frühester Zeit bis zum Ende der Herrschaft des Deutschen Ordens. Fincke, Berlin 1843 (Fotomechanischer Neudruck. Leipzig, Verlag Zentralantiquariat der DDR 1975).
- B. Dudík: Des hohen Deutschen Ritterordens Münz-Sammlung in Wien. Gerold, Wien 1858 (Nachdruck: Verlag Wissenschaftliches Archiv, Bonn 1966 (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 6, ISSN 0481-3626)):
- Prokisch Bernhard: Die Münzen und Medaillen des Deutschen Ordens in der Neuzeit. Österreichische Forschungsgesellschaft für Numismatik, Wien 2006, ISBN 3-9500530-8-5 (Veröffentlichungen des Institutes für Numismatik und Geldgeschichte der Universität Wien 11).
- J. Steen Jensen Die Münzen des deutschen Ordens und der Norden (Der Deutsche Orden in der Zeit der Kalmarer Union 1397-1521. Toruń 1999.) S. 91–98