Ein Ortsname, auch Siedlungsname, fachlich Oikonym ({{Module:Vorlage:lang}} Module:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) ‚Haus‘ und -onym), ist der Name einer Siedlung. Das kann ein Dorf oder eine Stadt, ein Einzelhof (vgl. Hausname) oder Einöde, eine Rotte, ein Weiler oder eine Wüstung sein. Zu den Siedlungsnamen zählen auch die Namen der Elemente der Ansiedlungen, wie Gebäude und anderen Infrastrukturteilen der Anlage (Oikodonyme, Gebäudenamen). Ein Ort ohne eine Siedlungsstelle wird dagegen mit einem Flurnamen belegt. Mit der Erforschung von Ortsnamen befasst sich die Toponomastik.
Entstehung von Ortsnamen im deutschen Sprachraum
Die Benennung eines Ortes dient wie alle Bezeichnungen der Orientierung des Menschen in seiner Umwelt. Ortsnamen waren erforderlich, damit man ein oder mehrere Anwesen eindeutig benennen oder kennzeichnen konnte. Nur in Verbindung mit dem Ortsnamen konnten in der Vergangenheit Besitz, Lehnsrechte, Gerichtsrechte, Zehnte, Patronate, Leibeigenschaften, Zölle oder sonstige Abgaben genau zugeordnet werden.
Der Entstehung der Ortsnamen lag stets ein Benennungsmotiv zu Grunde. Das war ein Merkmal, das diesem bestimmten Ort anhaftet und das sich auf den ersten Siedler, Gründer (Namen), geografische oder topografische Gegebenheiten und Besonderheiten (wie Gewässer, Fluss, Furt, Berg, Burg, Kirche, Kloster) bezog oder gegebenenfalls auf mythologische Gründe. Ortsnamen werden erstmals schriftlich genannt, wenn ihre Gründung durch Urkunden belegt ist oder wenn Rechtsgeschäfte, die mit dem Ort in Verbindung stehen, getätigt und in Urkunden festgehalten wurden. Jedoch sind Urkunden nur zufällig erhaltene Belege. Die meisten Ortsnamen waren daher schon in Gebrauch bevor sie erstmals schriftlich erwähnt wurden.
Ortsnamen können verschiedenste Ursprünge haben:
- Herrschaftliche Namen: diese Art rührt von ehemaligen Besitztümern von adeligen oder kirchlichen Grundbesitzern her.
- Insbesondere in der Zeit des frühmittelalterlichen Siedlungsausbaus wurden Orte nach der dort siedelnden Sippe eines Gründers benannt, z. B. alle ‑hausen, -heim, -hofen, -ing-, -weil/-wil-Namen („bei den Häusern, dem Heim, den Höfen, den Leuten, dem Gehöft des …“).
- Speziell kirchliche Bezüge sieht man oft als selbstständigen oder integrierten Teil des Ortsnamens. Sie bezeichnen meistens Gebäude (Pfarr-, -kirch, -kloster, -zell etc.), da diese den Grundstein für die Entstehung der Ortschaft legten. Herleitung des Namens vom Kirchenpatron des Ortes: Sankt.
- Nach einem Stifter bei der Besiedlung, etwa Karlstift, oder religiös Pfaffenschlag, oder als Widmung etwa Theresienstadt (nach der Mutter des Gründers).
- Benennung eines Ortes nach den Einwohnern oder ihrer historischen Herrschaft:
- Angehörige eines Volksstamms, einer Religion oder Konfession: Dürkheim (946 Thuringeheim, von Karl dem Großen umgesiedelt), Sachsenhausen, Windischgarsten (Verweis auf slawische Bevölkerungsteile im Gegensatz zu Garsten bei Steyr), Judenburg, auch jüngeren Datums: Deutsch-Wagram (Deutsche im Burgenland-Kroatengebiet); Katholisch-Willenroth als Beispiel für eine Konfession.
- Am Ort siedelte eine größere Anzahl von Personen gleichen Berufsstands oder gleichen Familiennamens, z. B. Fischerstadt
- Bezugnehmend auf Merkmale der (natürlichen) Umgebung – viele Ortsnamen leiten sich von Flurnamen ab oder haben auch einen eigenständig entstandenen Namen:
- Der Ortsname rührt von einem Fluss her, der den Ort durchfließt, beispielsweise sehr häufig bei der Mündung, wie Ybbs, aber nicht bei Fischamende wie Fisch-am-Ende, sondern Fisch-Allmende, also gemeindliche Landwirtschaftsfläche an der Fischa.
- Nach nahe gelegenen Bergen, Wäldern, Seen: Nürnberg („Felsberg“ zu mundartl. Nörr, Nürn „Fels“), Finsterwalde, Westensee („westlich des Sees“).
- Nach in der Gegend gehäuft auftretenden Pflanzen oder Tieren, z. B. Eschede („Eschenort“), Exten („bei den Elstern“, zu westfälisch Eekster „Elster“). Auch zusammengesetzte Namen können so entstehen, wie Eichstätt, Moorenweis („Moorwiese“) oder Biberach („Biberwasser“).
- Es gibt aber auch die Entstehung aus einer Umwandlung aus einer fremden Sprache der ursprünglichen Bewohner, wie beispielsweise Köln aus lat. Colonia („Kolonie“, „Niederlassung“) oder Leobersdorf aus slawisch Ljubac. Ältere Namen von Siedlungen aus Antike und Mittelalter veränderten sich im Laufe der Zeit oft so stark, dass sich aus den heutigen Ortsnamen nicht mehr direkt auf die ursprüngliche Bedeutung und Herkunft schließen lässt.
- Die einfache Ableitung als Erweiterung eines ursprünglichen Namens, wie Neu-Isenburg oder Kleinochsenfurt. Oft heißen die Tochtersiedlungen auch einfach Neudorf, Neustadt oder Neusiedl, die auch mit einem erklärenden Zusatz versehen werden können, wie etwa Wiener Neustadt. Ähnliches gilt auch für Orte, die Auswanderer oder Vertriebene oder Umsiedler nach ihrem Heimatort benennen. Ein Beispiel für die erste Gruppe ist New Orleans, für die zweite Neugablonz, wo sich viele Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg aus Gablonz in Nordböhmen gemeinsam ansiedelten, für die dritte Neu-Lohn (vgl. Vertriebenenstadt).
Bestandteile von Ortsnamen (im deutschen Sprachraum)
Ortsnamen im deutschen Sprachraum (wie die meisten Ortsnamen keltisch-germanischer Herkunft) bestehen im Allgemeinen aus einem Grundwort (ursprünglich im Dativ), das meistens mit einem vorangestellten Bestimmungswort näher bestimmt wird. Dieses Muster wird vorwiegend seit der späteren Völkerwanderungszeit angewendet und geht wohl auf römische Vorbilder wie Castra Regina (‚Kastell am Regen‘ > Regensburg) zurück (bei denen allerdings das Grundwort am Anfang steht). Ein älteres Muster ist die Bildung aus Bestimmungswort und Suffix (das auch für die meisten Ortsnamen slawischen Ursprungs gilt).
- Da die Grundwörter im Laufe der Geschichte oft bis zur Unkenntlichkeit verschliffen wurden (z. B. -heim zu -em, -en, -um), sind sie von Suffixen z. T. nicht mehr zu unterscheiden, so dass in vielen Fällen nur die ältesten urkundlichen Belege eine sichere Zuordnung erlauben.
Zur Unterscheidung von gleichen (oder ähnlichen) Ortsnamen in der Umgebung können den Namen weitere Elemente hinzugefügt werden. Dies kann ein vorangestellter Zusatz wie Berg- oder Wald- oder ein nachgestellter Zusatz wie bei/am XY sein. Benachbarte Tochtersiedlungen (bzw. planmäßige Erweiterungen bestehender Siedlungen) werden meistens durch Namenszusätze wie Neu- oder Klein- von der ursprünglichen Siedlung unterschieden, die gleiche Funktion erfüllen Zusätze wie -Neustadt etc. Meistens neuzeitlichen Ursprungs sind weitere Beinamen und Zusatzbezeichnungen (s. u.); sie werden oft nur im amtlichen Verkehr gebraucht und in der lokalen Umgangssprache ignoriert, zum Beispiel Bad Münder am Deister.
Grundwörter
Grundwörter bezeichnen den Grund der Benennung eines Orts oder einer Siedlung, zum Beispiel das Vorhandensein von Gebäuden (‑hausen, -kirchen) oder spezieller geografischer Merkmale (-berg, -wald). Die Grundwörter werden auch Endungen genannt, weil sie in germanischen Ortsnamen in der Regel hinten stehen. Durch diese Bezeichnung wird jedoch der Unterschied zu den Ortsnamen-Suffixen verwischt, die im Gegensatz zu den Grundwörtern keine erschließbare eigenständige Bedeutung haben.
Ortsnamen-Grundwörter können auch für sich stehen (Simplex) und zum Teil als Bestimmungswörter dienen, also miteinander kombiniert werden.
Beispiele sind:
- -ach, -a, niederdeutsch -aa, -ah: Siedlung an einem Wasserlauf, einer Ache, westfäl. Aa (-ach kann in rheinischen Ortsnamen aber auch auf das gallo-romanische Suffix -acum zurückgehen).
- -au, -aue, niederdt. -oog(e), -ohe, -oie oder Dänisch „-aa“: Siedlungen auf Inseln oder am Wasser (beides als Aue), von mittelhochdeutsch ouwa etc. (-au steht in niederdeutschen Namen oft für älteres -a, -aa, in vormals slawischen Gebieten für -ow). Beispiele für -oog: Langeoog, Minsener Oog, Norderoog, Schiermonnikoog, Spiekeroog, Süderoog, Wangerooge.
- -bach, niederdt. -bek(en), -beck, -bke etc.: (Siedlung an einem) Wasserlauf.
- -berg, -bergen, niederdt. -barg, -bargen: Ansiedlung auf einer Anhöhe oder an einem Berg, z. B. Bamberg, Bergrath, Nothberg.
- -beuern, -beuren, -beuron, -birn, niederdt. -büren, -bur(en) etc.: von althochdeutsch bur „kleines Haus“ etc., mittelniederländ. buur „Wohnung“, vgl. Bauer (Vogelkäfig).
- -born, -bronn etc., Brunnen, Quelle, z. B. Paderborn, Eschborn, Quickborn, auch Heilbronn, Born, Brunn.
- -brand: Urbarmachung durch Brandrodung, z. B. Hinterbrand, Engelsbrand.
- -bruch, -broich, niederdt. -brook, brock, -brauk bedeutet Bruch- oder Sumpflandschaft (siehe Erlenbruchwälder in Brandenburg), z. B. Broich, Bärbroich, Grevenbroich „Bruchlandschaft der Grafen“, Broichweiden, Korschenbroich.
- -bruck, -brück, niederdt. -brügge beziehen sich häufig auf eine Ansiedlung mit Gewässerübergang, oft (aber nicht ausschließlich) eine Brücke. Es kann aber auch von altsächsisch „bruggi“ Bergrücken abgeleitet sein.
- -bühl, -bühel, -bihl, -beuel, bairisch -bichel, -pichl: Siedlung auf oder an einem Hügel, einer Anhöhe.
- -büll: Wohnstätte, Siedlung (entspricht dänisch -bøl von altnordisch bu 'wohnen'), z. B. Niebüll.
- -burg, niederdt., schwed. und dän. -borg: Anhöhe, befestigte Siedlung, in frühmittelalterlichen Namen auch: Stadt (s. u.), z. B. Dahlenburg, Duisburg, Göteborg, Hamburg, Regensburg.
- -büttel, abgeleitet von altsächsisch „(gi)butli“ Siedlung; z. B. Brunsbüttel, Hamburg-Fuhlsbüttel, Oeschebüttel, Wolfenbüttel.
- -by aus dem Dänischen, Dorf, z. B. Barkelsby, Karby; verwandt mit althochdeutsch bur, altnordisch -bu, schwed. -bo und norweg. -bu – an der mittleren Elbe: Ort an der Flussbiegung, z. B. Barby.
- -damm: Endung, in den Niederlanden -dam, in Belgien auch -damme, auf Damm zurückzuführen
- -donk: kleine Anhöhe in der Niederung (niederrheinisch und niederländisch).
- -donn: Siedlung auf einer Düne, z. B. Sankt Michaelisdonn.
- -dorf, -torf, -troff, -druf, niederdt. -dorp, -dörp, -torp, -trop, -trup, dän. -torf, -trup, vgl. engl. -thorp, schwed. -torp: (bäuerliche) Siedlung allgemein. Während der deutschen Kolonisierung der vormals slawischen Gebiete ostwärts der Elbe (siehe Deutsche Ostsiedlung) wurden neu gegründete Siedlungen oft nach dem Dorfvorsteher benannt, z. B. Hartmannsdorf (= Dorf des Hartmann).
- -eck, -egg: eigentlich Ecke, herausragende Anhöhe, Fels, oft auch in Namen von Burgen, Schlössern, befestigten Anlagen.
- -feld, -felde: (ursprünglich) unbewaldete Fläche, z. B. Bielefeld.
- -fels: eine Ortschaft auf oder an einem Felsen, z. B. Fels am Wagram, insbesondere zu einer hochmittelalterliche Felsenburg, z. B. Fiels.
- -fehn: aus dem niederdeutschen Fehn/Veen, Moor; hier sogenannte Moorkolonien mit Kanälen im nordwestlichen Niedersachsen (Ostfriesland und Oldenburgerland), z. B. Großefehn, Augustfehn.
- -fleth: niederdt., zu mittelniederdt. vlēt, fließendes Gewässer, z. B. Bahrenfleth, Beidenfleth, Borsfleth, Dammfleth, Elsfleth, Wewelsfleth.
- -furt, -furth, -fürth, niederdt. -ford, -fort, -vörde etc.: Siedlung an einer Furt, z. B. Bremervörde, Erfurt, Frankfurt, Klagenfurt, Ochsenfurt, Schweinfurt, Steinfurt.
- -gast: östlich von Elbe und Saale meistens aus slawisch -goszcz, z. B. Wolgast.
- -gericht: (historische) Gerichtsstätte (vgl. etwa Freigericht oder Linsengericht; letztere Bedeutung kann auch auf ein „Lindengericht“ zurückgeführt werden)
- -gmund, -gmünd: an der Mündung eines Baches oder Flusses, z. B. Gmund, Georgensgmünd; vgl. auch -münde.
- -goven: siehe unter -hof.
- -graben: Siedlung an einem künstlichen Wasserlauf.
- -groden, -grode: niederdeutsch für neu angeschwemmtes Land (insbesondere zur Seeseite des Deichs).
- -hafen, -haven: Hafen, z. B. Bremerhaven, Cuxhaven, Kopenhagen (dänisch: København), Wilhelmshaven.
- -hag(en), -haag, -hain, -han, -hahn etc.: ahd. hagan, mhd. hagen bedeutet ein umhegter Bereich zum Beispiel mit Wall und einer Dornenhecke/Hainbuchenhecke[1] auch für Landheege/Landwehr/Stadtwehr/Dorfwehr/Burgwehr/Gehöftumwehrung in Gebrauch.
- -halden: oberdeutsch für Berghang, Abhang, z. B. Aichhalden, Freihalden.
- -hall: umstritten (vgl. Halle (Saale)); vielleicht abgeleitet vom germanischen Wort für Salz.[2]
- -hardt, -hard, -haard(t), -hart(h) etc.: „Bergwald“, „bewaldeter Hang“, z. B. Murrhardt, Spessart („Spechtswald“), Rothaargebirge > gerodetes Waldgebirge.
- -hau: von hauen (roden).
- ‑hausen, -haus bei den (Wohn-)Häusern, bzw. im Singular (bescheidene) Einzelsiedlung. Ebenso -husen, -huse, -sen, -huus von altnordisch hus Haus oder husa mit Häusern bebauen niederdt. Siedlung.
- -haven: siehe unter -hafen.
- -heim (-en), -ham, -am, niederdt. -hem, -em, -um: Siedlung, Wohnort (vgl. Heimat), z. B. Ingelheim am Rhein, Pilsum.
- -hof bzw. (ursprünglich dativische Pluralform) -hofen, -hoven, -höfen: als Einzelhof oder Gruppe von Gehöften angelegte Siedlung, z. B. Adelshofen, Hülshof, Schophoven.
- -holm: niederdeutsch, dän., schwedisch Insel oder Halbinsel, z. B. Stapelholm, Stockholm.
- -holt: Siedlung am oder im Holz (Wald).
- -horn, -hörn: spitz zulaufendes Geländestück, z. B. Nordhorn, Scharhörn.
- -horst (-host, -ost), -hurst: eine leicht erhöhte Stelle in einem Sumpf, Moor oder einer feuchten Niederung.
- -hoven: siehe unter -hof.
- -hude: Holzlagerplatz/Stapelplatz an einer Wasserverbindung, Fährstelle, Landungsplatz, z. B. Buxtehude, Fischerhude, Flemhude, Harvestehude, Hude, Ritterhude, Steinhude, Winterhude, siehe auch: Hude-Orte.[3]
- -husen: siehe unter -hausen.
- -inghausen (-iehausen, -kausen), -ingheim (-igheim, -ingem), -inghoven (-ikofen, -ikon/-iken), -ingerode (-igerode): Kombinationen aus dem Suffix -ing(en) und den jeweiligen Ortsnamen-Grundwörtern, z. B. Bönnigheim, Lüdinghausen, Harlingerode, Wernigerode, Zollikofen, Zollikon.
- -kapell(en), -kappeln: eine Kapelle, z. B. Westerkappeln.
- -kietz: ehemals slawische Fischersiedlung in der Mark Brandenburg und angrenzenden Gebieten
- -kirch, -kirchen, niederdt. -kark, -kerk(en): Kirchort.
- -koven: siehe unter -hof.
- -lar: von althochdeutsch *hlār(i) „Hürde, Lattenwerk, Gerüst“, z. B. Fritzlar, Goslar, Wetzlar, auch als Simplex: Lahr/Schwarzwald.[4]
- -leben (-legen) (-lehen), (altsächsisch-thüringisch, bayrisch): Lehnswesen, vom Grundherren verlehntes Gut (z. B. Schönleben, Niederlehen), Hinterlassenschaft, zurückgelassener Ort, z. B. Aschersleben, Eisleben, Gardelegen (entspricht dänisch -lev, schwedisch -löv).
- -leiten, -leithen: (Siedlung am) Abhang, Berghang.
- -ley: (am) Fels.
- -loh, -lah, -loch, -loy: Wald, Hain, lichtes Gehölz, z. B. Wechloy.
- -mar: stehendes Gewässer, sumpfiges Quellgebiet, z. B. Geismar, Horstmar.
- -mund, -münde, niederdt. -müde(n), niederländ. -muid(e): an der Mündung eines Baches oder Flusses, z. B. IJmuiden, Müden, Peenemünde, Swinemünde; vgl. auch -gmünd.
- -münster: Mönchskloster (von lateinisch ‚monasterium‘), z. B. Kremsmünster.
- -öd: wieder aufgenommene Siedlungsstellen, z. B Reisachöd. Rauchenödt.
- -oog(e): siehe unter -au.
- -rod, -roda, -rodt, -rode, -raht, -rath, -rade, -rüti, -reut(h), -reute, -ried, -ruit, -ray: von „Rodung“, also eine Siedlung im (früheren) Wald, z. B. Bayreuth, Bergrath, Eurode, Hastenrath, Neuenrade, Reutte in Tirol, Röhe, Roetgen, Röthgen; nicht jedoch: Walsrode.
- -rotte: von zusammenrotten, siehe Weiler
- -ruhe: Rückzugsort eines Herrschers, z. B. Karlsruhe, Wilhelmsruh.
- -salt, selt: wahrscheinl. althdt. salida, selida bzw. altsächsisch selitha, altenglisch seld „Haus, Wohnung, Wohnstätte, Unterkunft“.
- -schach: oberdeutsch für einzeln stehendes Waldstück, z. B. Rohrschach, Schwarzschachen.
- -scheid: von Grenze, scheiden, Bestandteil vieler Flurnamen
- -schlag: Zollschlag, Schlagbaum, Grenze, bzw. von schlagen (forstwirtschaftlich Forstschlag, roden).
- -schwand, -schwende, -swende: von Schwenden (einer besonderen Art des Rodens der Bäume), z. B. Alberschwende, Wolpertswende.
- -siefen, -seifen, niederdt. -siepen: mittelhochdeutsch (bzw. mittelniederdeutsch) für enges, feuchtes Bachtal, siehe Siepen.
- -siel: von „Siel“, eine Deichschleuse, z. B. Bensersiel, Greetsiel, Dornumersiel, Hooksiel, Horumersiel.
- -stade: niederdeutsch für Ufer, Gestade, natürlich entstandener Landeplatz für kleinere Schiffe, z. B. Stade, Warstade, siehe auch: Stade-Orte.[5]
- -stadt, -statt, -stätt, -stetten, niederdt. -städt, -stedt, -stede(n):, in Norddeutschland von altnord. „stada“ in schon mittelalterlich überlieferten Ortsnamen (zunächst) lediglich Stätte, Stelle (z. B. Eichstätt Stelle, wo viele Eichen wachsen), erst im 12. Jahrhundert entwickelte sich für mittelhochdeutsch stat, hochdeutsch „-stadt“ die Bedeutung Siedlung mit Marktrecht und Selbstverwaltung (dafür früher burg); auch im 20. Jahrhundert bei Zusammenlegungen von Gemeinden häufig gebraucht, z. B. Diemelstadt, Erftstadt.
- -stein: eine Ortschaft auf oder an einem Felsen, z. B. Warstein, insbesondere zu einer Burg, z. B. Aggstein, Bieberstein, Kufstein.
- -stift: ein Nonnenkloster.
- -sund: eine Meerenge, z. B. Stralsund.
- -tal, -thal, niederdt., dän. -dal: Siedlung im Tal; auch im 20. Jahrhundert bei Zusammenlegungen von Gemeinden häufig gebraucht, z. B. Extertal, Lippetal, Nettetal, Niddatal, Schwalmtal, Wuppertal.
- -torf: aus dem Dänischen Siedlung im Moor, wo Torf gestochen wird, z. B. Rostorf, Nortorf, Gettorf.
- -trop, -trup: siehe unter -dorf.
- -um: friesisch, niedersächsisch für -heim z. B. Beckum, Büsum, Husum, Keitum, Pogum, Rantum.
- -up: aus dem Dänischen -torp, Dorf, z. B. Hurup.
- -walchen: Siedlung romanischen (welschen) Ursprungs.
- -wald, -walde, niederdt., dän. -wohld, -wohle, -wold etc.: Siedlung am oder im Wald.
- -wang: althochdeutsch für Feuchtwiese (meist auf einer Neigung befindlich), z. B. Feuchtwangen, Haldenwang.
- -warden: Siedlung auf einer Wurt, z. B. Breddewarden, Eckwarden, Einswarden, Fedderwarden, Golzwarden, Hammelwarden, Langwarden, Sengwarden.
- -weg: am Weg gelegen, Baumschulenweg.
- -weide: an oder bei einer Weide gelegen (wobei hier der Baum oder die Grünfläche gemeint sein kann), Niederschöneweide, Oberschöneweide.
- -weiler, -wei(h)er, -wil, -wy(h)l, -viller: eine Wohnsiedlung, die aus wenigen Gebäuden besteht (vgl. Weiler), von romanisch villāre „Gehöft“ und damit letztlich zu lat. villa „Landhaus“, z. B. Mönchweiler.
- -werder, -werth, niederdeutsch, fries. -warder, -wort(h), -ort, süddeutsch -wört(h): Halbinsel oder inselartige Anhöhe in der Niederung (vgl. Wurt).
- -wies, -wiß: an oder bei einer Wiese gelegen, z. B. Dürwiß.
- -wik, -wig: altnordisch Handelsplatz, niederdeutsch Siedlung (aus altnord. vík), z. B. Schleswig.
- -winkel: etwas unbestimmtes, das mit den Begriffen klein, eng, irgendwo, weit weg, geringwertig bezeichnet werden kann, z. B. Voßwinkel in Verbindung mit einem Tier (hier: niederdeutsch Voß für Fuchs), aber auch mit Bezug auf eine winkelartige Geländeform.
- -wiß: siehe unter -wies.
- -zell: bezieht sich auf eine Klosterzelle, z. B. Zell, Kirchzell.
Suffixe
Ortsnamen-Suffixe können (besonders in altertümlichen Ortsnamen) die Stelle von Grundwörtern einnehmen. Da sie keine eigenständige Bedeutung haben, sind sie noch stärker als die Grundwörter der Abschleifung (und gegenseitiger Angleichung) ausgesetzt. Hinzu kommt, dass die deutschen Ortsnamen ursprünglich Dativformen waren (gebraucht als Lokativ) und deshalb häufig noch auf -e (Singular) oder -(e)n (Plural) enden, z. B. -walde „im/am …wald(e)“, -hausen (althochdeutsch -husun, husum, -husin, -huson) „bei den …häusern“ – diese Kasussuffixe sind weitgehend assimiliert.
- Beispiele
- -ach, -ich (-ig), -icht (-igt), oberdeutsch -at, -et, -it, hessisch -es, -is: Kollektivsuffix, das aus Baumnamen Gehölznamen bildet, z. B. Haslach („Haselwald“), Birkig, Buchet, Meiches (1342 zum Eiches).
- -ate, -te, -nit und -net: keltischen Ursprungs, z. B. Adnet (Salzburg).
- -ede, -de, -da, -te, -ta, -t: Kollektivsuffix, das aus örtlichen Gegebenheiten Siedlungsnamen bildet, z. B. Eschede, Apolda (Ort, wo Äpfel wachsen/Apfelbäume stehen vgl. lateinisch arboretum „Baumgarten“ zu arbor „Baum“), Ebnet/Ebnit/Ebnat (zu althochdeutsch ëbanôti „Ebene“); aber auch Substantive aus Verben, z. B. Freude zu freuen, Gebäude zu bauen.
- -ich, -ach in rheinischen Ortsnamen: aus gallo-romanisch -(i)acum, z. B. Jülich, Andernach.
- -in (-en) (wenn endungsbetont): slawisch, z. B. Berlin, Schwerin, Fehrbellin Weidenort.
- -ing, -ingen, -ung, -ungen, friesisch -ens: bildet Siedlungsnamen (eigentlich Einwohnernamen) hauptsächlich aus Personennamen (z. B. Villingen-Schwenningen, Süpplingen, Gauting, Esens, Grauingen), aber auch aus Stellenbezeichnungen (z. B. Wildungen bei den Leuten in der Wildnis).
- -itz, -itsch, -witz, -(sch)ütz: aus slawisch -ic- bzw. -ov-ic-, z. B. Rochlitz, Delitzsch, Doberschütz (1349 Doberschwicz zum altsorbischen Vornamen Dobrš).
- -ow (-au): aus slawisch -ov, z. B. Malchow, Lüchow.
- -s (-z): Genitiv-Endung in elliptischen Ortsnamen; diese bestehen nur aus einem Bestimmungswort (meistens Personenname) im Genitiv, das Grundwort ist ausgelassen oder weggefallen, z. B. in Sterbfritz aus Starcfrides [Huson] (vgl. Familiennamen wie Frings aus Severins [Sohn]); dass auch diese Ortsnamen ursprünglich Dativformen waren, zeigt Merkenfritz aus [ze de]m Erkenfredis.
Bestimmungswörter
Sie weisen auf bestimmte geografische (Berg-, Tal-, Wasser-) oder geologische (Erz-, Hal-, Stein-) Gegebenheiten hin, beziehen sich auf die natürliche Umwelt (Hirsch-, Hase-, Vogel-, Eich-, Buch-) oder Personengruppen (Frank-, Sachsen-, Schiffer-, Graf-) oder verweisen auf Bauten (Burg-, Kirch-, Mühl-).
- Beispiele
- Gründungsbezeichnungen: Neu- z. B. Neustadt, Alt(en)-/Old(en)- usw. (wenn nicht Zusatz, s. u.)
- Personen (meist Stifter): König(s)-, Herzog(en)-, Graf(en)-, Schulz(en)-, Schult(en)-, Industrielle (vgl. Leverkusen) usw.; auch Personennamen (meistens männl. Vornamen, etwa bei den bairischen -ing-Siedlungen)
- Wappenzeichen wie Biber, Falk-, Greif-, Horn-, Lauen-, (Löwe)
- Rechtlicher Status: Frei-, -stadt, z. B. Freistadt, auch -markt, -bad (Kurort) und -stift (zum Beinamen siehe auch unten)
- Rodungsnamen: Rod, Schlag, Sang, Brand, (G)schwend, -scheid oder auch -ried, -reith, -reuth, -roth, -rath von ahd. riuti = „urbar machen“
- Flurnamen: Au, Bach, Ach, See, Berg, Feld, Wald, Forst, Heide, -moos, Trath
- Bodenbeschaffenheit: Stein, Sand, Fels, Kies, Moor
- Besonderheiten:
- Tiere: Ber-, Hirsch-, Vogel(s)-, Eber- (Vorkommen, soweit nicht Wappentier)
- Baumarten: Aich-, Esch-, Nuß-, Buche-, siehe auch Liste von Bäumen und Sträuchern in Mitteleuropa
- Zahlwörter, Anzahlen von bestimmenden Objekten: Zwei-, Zwi(e)-, Dri-, Fünf-, Neun-, z. B. Zweibrücken
- Wirtschaftliche Kennzeichen, teils auch als Gründungsname einer Siedlung zu einem vorhandenen Objekt:
- Haupt- oder Zentralgebäude: Kirch-, -Burg, Münster (Kirche) oder Kloster, Schloss-, Pfalz-, -hof, -hausen
- Gewerbe: Mühl-, -hütte(n), -schlirf oder Bodenschätze oder deren Verarbeitung: Eisen-, Erz-, Kupfer-, Gold-, Zinn- usw., Salzvorkommen: Hal-, Salz-, Sa(a)l-, Sol- (Speisesalz, Halogene)
- Brunnen: -brunn, -quell, Pütz- z. B. Pützlohn; So(o)den für salzhaltige Quellen (Bad Sooden-Allendorf, Bad Soden)
- Handelsplätze: Kauf-, Markt-, Samstag-, -hafen, -haven
- Verkehrswege: Straß, Weg, -bruck, -furt
- Grenzen: Mark- oder Hof (als Abgrenzung), Grenz-, auch Einfriedungen wie Kamp, Gatter, Hag
- Kulturland: Wiese, Feld, Alm, Acker, bzw. Brachland wie Heide, Trath
- Ideologie: zeitweise Umbenennungen wie etwa Leningrad, Stalingrad oder Karl-Marx-Stadt. Als Neugründung wurde Wolfsburg 1938 unter dem NS-Regime als Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben benannt.
- Lagebezeichnungen (wenn nicht Zusatz, s. u.):
- Namen von Fließgewässern: Oder-, Rhein-, Saar-, Weser-
- Exposition: Stein, Fels, -eck, -winkel
- Qualitäten: Schön(e)-, Lauter-, -öd, auch Sonn-, Licht(en)-, Dunkel-
Namenszusätze
Sie grenzen gegenüber nahegelegenen, ansonsten gleichnamigen Orten ab (Groß-/Klein-, Alt-/Neu-, Hoch-/Ober-/Nieder-) und werden meistens den anderen Bestimmungswörtern vorangestellt. Die Unterscheidung zu den Bestimmungswörtern ist dabei eher funktional als inhaltlich, so dass Elemente der oberen und unteren Listen z. T. ausgetauscht werden können, zum Beispiel Markranstädt (neben Altranstädt) und Oldenburg (ohne nahegelegenes Gegenstück).
- Es gibt Unterscheidungen nach
- Alter: Alt(en)-, Alde(n)-, Old(en)-, Ohlen-, Star- (slawisch „alt“); Neu(en)-, Nau(en)-, Nein-, Nie(n)- (Nin-, Nenn-), Nova- (slawisch „neu“)
- Größe: Groß(en)-, Gross(en)-, Grot(en)-, Groot-, Michel(n)-, Mecklen-; Klein-, Lütz(el)-, Lütten-, Lütjen- (Lütgen-), Lixen-
- Höhe: Hoch-, Hohen-, Hogen-, Ober-, Over- (Aver-), Auf-, Up- (Op-); Nieder-, Neder- (Neer-), Unter-, Sieden- usw.
- Region: Hann.(oversch)-, Neckar-, Schwäbisch-, Hess.(isch)-
- Richtung: Nord(er)- (Noord-); Süd(er)- (Sund-, Sont-, Sud-, Sauer-); Ost(er)-/West(er)-; Hinter-/Vorder-, Inner-/Außer-,
- Siedler: Deutsch(en)-; Böhmisch-; Welsch(en)-, Wendisch- (Windisch-, Wenigen-)
Auch der Zusatz Klein- kann auf eine slawische Siedlung neben einer deutschen Siedlung (Groß-) hinweisen. Dies erklärt sich über eine Übersetzungskette mit dem in mittelalterlichen Urkunden benutzen Latein: Als Bezeichnung für Wenden wurde Wenigen verwendet, dieses übersetzt zu lateinisch minor, das später als Klein- wieder ins Deutsche zurückkam. Entlang der deutsch-slawischen Siedlungsgrenze des frühen und hohen Mittelalters finden sich sowohl Orte mit Klein- im Zusatz wie auch noch das ursprüngliche Wenigen-. Beispiele hierfür sind etwa Jena und Wenigenjena am gegenüberliegenden Saale-Ufer, Wenigensömmern und Großensömmern (das heutige Sömmerda) oder Wenigentaft und Großentaft in der Rhön. Dazwischen liegen ebenfalls Orte wie Kleinbrembach und Großbrembach mit dem rückübersetzten Klein- als Namenszusatz.
Zusatzbezeichnungen
- Sankt, San, São, Saint, Sint, Santa, Sta., St.
- Die amtliche Bezeichnung solcher Orte enthält normalerweise entweder das ausgeschriebene Wort (z. B. Sankt) oder die Abkürzung (z. B. St.). Umgangssprachlich und selbst im behördlichen Schriftverkehr und auf Ortstafeln wird jedoch oft auch die jeweils andere, nichtamtliche Version gebraucht.
- Maria. Speziell in den katholischen Gebieten gibt es Marienwallfahrtsorte, wo dem Ortsnamen Maria vorgesetzt ist.
- Bad (Kurort), eine Funktionsbezeichnung
Bei- und Spitznamen
Eine Reihe von Städtenamen tauchten und tauchen im deutschen Sprachraum mehrmals auf, etwa Mühlhausen/Mülhausen oder Rotenburg/Rothenburg. Der Städtename Neustadt ist gar mehrere Dutzend Mal vorhanden. Um in einer Zeit ohne offizielle Länderkennungen oder Postleitzahlen die Städte voneinander unterscheiden zu können,[6] erhielten sie Toponyme als Beinamen, mit denen über die zusätzliche Nennung von Flüssen (Marburg an der Drau), Inseln (Burg auf Fehmarn), Landesnamen (Münster in Westfalen), Bergen (Neustadt am Rübenberge) oder Landschaften (Herzberg am Harz) eine Unterscheidung ermöglicht werden sollte.[7]
In einigen Ländern besitzen manche Städte neben ihrem Ortsnamen noch einen zusätzlichen, amtlich verwendeten Beinamen. (siehe auch: Liste der Städte und Gemeinden mit Namenszusatz in Nordrhein-Westfalen)
- Bundeshauptstadt für Berlin, Wien, Bundesstadt für Bonn (BRD) und Bern; zwischen 1870 und 1945 trug Berlin den Titel Reichshauptstadt, Wien zwischen 1804 und 1918 den Titel k.k./k.u.k. Residenzstadt
- Landeshauptstadt für Hauptstadt eines Gliedstaates, z. B. München oder St. Pölten
Zu unterscheiden ist zwischen Namenszusätzen zur Vermeidung von Missverständnissen (z. B. Stadt Haag, New York City), offiziell geführten Beifügungen (wie in Freie und Hansestadt Hamburg) und Bei- oder Spitznamen, die nur zur Charakterisierung in Bezug auf eine touristische Relevanz und den „Klang“, mithin die Bedeutung oder Geschichte eines Ortes dienen, wie bei:
- Bangkok – Venedig des Ostens, wegen der zahlreichen Wasserstraßen
- Bautzen – Sächsisches Nürnberg
- Beirut – Paris des Nahen Ostens
- Berlin – Spree-Athen
- Byzanz – Zweites Rom oder Rom des Ostens
- Chicago – The Windy City, Chi-City, Chi-Town
- Detroit – Motown, Motor City
- Dresden – Elbflorenz
- Edinburgh – Athen des Nordens
- Frankfurt am Main – Mainhattan oder Bankfurt
- Graz – Stadt der Volkserhebung[8] (Nationalsozialismus)
- Hamburg – Hoch im Norden oder Leuchte des Nordens
- Havanna – Perle der Karibik
- Bad Honnef – Rheinisches Nizza
- Heringsdorf – Kaiserbad
- Husum – Graue Stadt am Meer
- Istanbul, Skopje – Das Tor zum Orient
- Kiew – Mutter der russischen Städte (Hauptstadt der Kiewer Rus, der Keimzelle des heutigen Russland)
- Krakau – Slawisches Rom
- Las Vegas – Sin City oder The Entertainment Capital of the World
- Leipzig – Klein-Paris
- Linz – Stahlstadt, übernommen in den Vereinsnamen Steel City Rollers
- Mainz – Goldenes Mainz (lat. Aurea Moguntia)
- Moskau – Drittes Rom
- München – Die nördlichste Stadt Italiens (mitunter auch für Köln verwendet), umschreibend Weltstadt mit Herz, Millionendorf und aus der NS-Zeit Hauptstadt der Bewegung
- Neubrandenburg – Stadt der Vier Tore, früher auch Rothenburg des Nordens
- New York – Big Apple
- New Orleans – The Big Easy (oder auch The Crescent City, The City That Care Forgot, NOLA)
- Neiße – Nysa – Schlesisches Athen
- Prag – Goldene Stadt (Zlatá Praha), Stadt der hundert Türme
- Paris – Stadt der Liebe, Paname, Lichterstadt
- Ravenna – Byzanz des Abendlandes wegen der vielen Mosaiken nach byzantinischem Vorbild
- Riga – Paris des Nordens (auch des Ostens, siehe unten)
- Rom – Ewige Stadt und Stadt der Sieben Hügel
- Saigon – Paris des Ostens, Perle des fernen Ostens
- Wilna – Vilnius – Jerusalem des Nordens
- Worms – Klein-Jerusalem
Manche Bei- oder Spitznamen sind für mehrere Städte üblich:
- (Alte) Kaiserstadt: Aachen (war Pfalz von Karl dem Großen), Wien (war Hauptsitz der römisch-deutschen Kaiser und der österreichischen Kaiser), Peking (Sitz des Kaisers von China), Huế (Residenz der Kaiser von Vietnam)
- Venedig des Nordens: z. B.: Sankt Petersburg, Stockholm, Hamburg, Brügge, Amsterdam, Emden, Arendal, Friedrichstadt, Stralsund, Edinburgh, Nikolaiken, Giethoorn, Papenburg
- Paris des Ostens: Budapest, Warschau (bis 1945), Riga, Bukarest, Irkutsk, Sankt Petersburg und Saigon
- Europastadt: z. B. Aachen, Brüssel, Frankfurt am Main, Straßburg
- Festspielstadt für Bayreuth und Salzburg, die Städte klassischer Festspiele, neuerdings auch Baden-Baden, Bad Hersfeld, Willich, Wittenberge, Worms aus Vermarktungsgründen
- Mozartstadt: nach dem Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart
- Messestadt: mit dem Hinweis auf hochrangige Messen (z. B. für Leipzig)
- … Rothenburg: Viele Orte mit historischem Stadtkern unterstreichen die (angebliche) Ähnlichkeit mit Rothenburg ob der Tauber (z. B. westfälisches Rothenburg[9]).
Darüber hinaus schmücken sich auch kleinere Ortschaften mit klangvollen Beinamen, die meist von regionalen Vorzügen, Wirtschaftsschwerpunkten oder berühmten Persönlichkeiten abgeleitet werden, z. B. Barlachstadt Güstrow, Fischerstadt Lassan, Händelstadt Halle, Spargelstadt Beelitz, Reuterstadt Stavenhagen, Marzipanstadt Lübeck, Lutherstadt (Wirkungsstätten von Martin Luther), Nibelungenstadt Worms, Eulenspiegelstadt Mölln, Volkswagenstadt Wolfsburg, Babenbergerstadt Mödling. Die Beispiele sind beliebig erweiterbar, denn kaum ein Ort versäumt es, seine Besonderheit zu betonen. Auch Kyritz an der Knatter fällt unter diese Rubrik, weil ein Karnevalslied mit ähnlichem Namen auf diese Stadt anspielt.
Amtliche Ortsnamen
Deutschland
Die Bildung oder Änderung von Ortsnamen fällt in die Zuständigkeit der Bundesländer aufgrund von Rechtsnormen. Die Änderung eines Gemeindenamens wird vom Gemeinderat beschlossen. Amtliche Ortsnamen müssen durch die jeweiligen Länderbehörden (zumeist Innenministerium, aber auch staatliche Mittelinstanz als Aufsichtsbehörde) genehmigt werden.
Namenszusätze sind zulässig, wenn sie u. a. der Unterscheidung dienen wie bei Neustadt in Holstein, Neustadt an der Weinstraße, Neustadt (Sachsen) etc.
Einige Gemeinden haben Abkürzungen, Schrägstriche oder Klammern im Namen wie Hann. Münden, Nienburg/Weser oder Oldenburg (Oldb). Die Schreibweisen werden meist in Hauptsatzungen festgeschrieben.
Amtlich genehmigte aber auch nichtgenehmigte Beinamen und Kennzeichnungen sind beispielsweise:
- Bad, gesetzlich geregelt und dann ein Bestandteil des amtlichen Namens. Er wird nur an Heilbäder vergeben, wenn bestimmte Mindestvoraussetzungen erfüllt werden. Der Titel kann erteilt und auch wieder versagt werden. Die Stadt Aachen verzichtet auf das ihr rechtlich zustehende Bad im Namen, um ihren vordersten Platz in alphabetischen Auflistungen zu behalten. Im Namen der Stadt Baden-Baden ist diese Titulierung verflochten, um nicht (Bad) Baden in Baden genannt zu werden.
- Hansestadt für Orte, die Mitglied der Hanse waren
- Universitätsstadt, z. B. Tübingen, Göttingen, Heidelberg
- Bundesstadt für Bonn, die von 1949 bis 1990 Bundeshauptstadt war und nach dem Hauptstadtbeschluss noch heute Sitz vieler Bundeseinrichtungen und Teilen von Ministerien ist
- Lutherstädte (Lutherstadt Eisleben, Mansfeld-Lutherstadt, Lutherstadt Wittenberg) nach Martin Luther
- Olympiastadt für ehemalige und aktuelle Austragungsorte der Olympischen Spiele
- Wissenschaftsstadt für Straubing, Darmstadt, Fürth und Burghausen
- documenta-Stadt für Kassel, nach der Kunstausstellung
- Friedensstadt Osnabrück, nach dem Westfälischen Frieden, der den Dreißigjährigen Krieg beendete
- Sickingenstadt Landstuhl, bezogen auf das Geschlecht der Sickinger (Franz von Sickingen)
- Theodor-Mommsen-Stadt für Garding
- Nationalparkstadt Schwedt/Oder
- Hochschulstadt Rosenheim
Österreich
Für allgemeines geografische Namensgut sind das Ortsverzeichnis (OVZ) des Österreichischen Statistischen Zentralamtes (STAT, ehem. ÖSTAT), die Österreichische Karte 1:50.000 (ÖK50) und die Datenbank GEONAM des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen (BEV) vorhanden. Deren Daten werden im Rahmen von Volkszählungen (STAT), und über Nachfrage bei den Gemeinden (BEV) ermittelt.[10]
Amtlicher Ortsname
Dabei ist zu unterscheiden zwischen dem Ortsnamen einer Gemeinde, der Ortschaft, einer Siedlung (Ort im allgemeinen Sinne) und einer Katastralgemeinde:
- der Gemeindename – als Gebietskörperschaft und Rechtsperson − obliegt der Kommunalverwaltung selbst, und wird mit Gemeinderatsbeschluss vom Bürgermeister festgesetzt, und muss von der jeweiligen Landesregierung bestätigt werden. Zu der Festlegung der Gemeindenamen gehört auch die Schreibweise, die bei Abkürzungen verschieden sein können (wie Sankt oder St.) oder Änderungen bei Rechtschreibreformen (ß oder ss) wesentlich sein können. Gemeinden tragen in der amtlichen Statistik eine fünfstellige Gemeindekennziffer (GKZ) – es gibt etwa 2.100 Gemeinden.
- der Name der Ortschaft – als stadtplanerischer Region – wird seitens der amtlichen Statistik der Statistik Austria (STAT) rechtsverbindlich erfasst, sie tragen eine fünfstellige Ortschaftkennziffer (OKZ) innerhalb der Gemeindekennziffer,[11] – es gibt etwa 17.230 registrierte Ortschaften
- Siedlungsnamen im eigentlichen Sinne – als geschlossenes Siedlungsgebiet/Ortsgebiet, sie können auch Weiler/Rotten (bis zehn Häuser), Einöden (bis drei Wohnstätten) bis hin zu Einzelgebäuden darstellen – werden von der Datenbank GEONAM erfasst
- die Katastralgemeinde ist ein Subjekt des Grundbuchs bzw. des Liegenschaftskatasters, in dem sie unwiderruflich verschriftlicht ist. Sie tragen eine fünfstellige Katastralgemeindenummer (KGNR) und werden vom Vermessungsamt (BEV) geführt.
- Stadtviertel (Stadtteile, Stadtbezirke) sind ein stadtplanerisches Element, deren Einteilung der jeweiligen Stadtverwaltung unterliegt: Sie können sich gänzlich von den Katastralgliederungen unterscheiden.
- daneben gibt es noch zwei Verwaltungsgliederungen in Österreich, die der Gerichtsbezirke und ihrer Sprengel, und der Wahlsprengel, die zu weiterem abweichendem Namensgut der Örtlichkeiten führen können.
Daher können dort, wo in einer Gemeinde der Hauptort als Ortschaft und Katastralgemeinde registriert ist, die amtlichen Namen abweichen:
- So heißt etwa in der Gemeinde Rußbach am Paß Gschütt die einzige Katastralgemeinde Rußbach, der dort befindliche Hauptort Rußbachsaag. Einen „Ort“ namens Rußbach gibt es nicht.
Die Katastralgemeinden werden bei Ein- und Umgemeindungen unter Umständen verlegt – die Ortschaften natürlich nicht: Werden Katastralgemeinden in diesem Vorgang geteilt, behalten sie oft den Namen, und werden dann römisch genummert:
- So heißen die beiden Hauptorte der zusammengelegten Gemeinde Wals-Siezenheim bei Salzburg Wals und Siezenheim, die dortigen Katastralgemeinden wurden nicht zusammengelegt und heißen Wals I und Siezenheim I, die Katastralgemeinden Wals II und Siezenheim II sind die jeweils zusammengefassten Grundstücke, die vom Gemeindegebiet abgetrennt wurden, und jetzt zur Stadt Salzburg gehören.
Bei Gemeindezusammenlegungen oder Eingemeindungen bleiben in den meisten Fällen die ursprünglichen Katastralgemeinden, auch in den größeren Städten, weiter bestehen: Dort tritt das Element des Stadtviertels als stadtplanerisches Element hinzu: Die Stadt Linz etwa gliedert sich in 13 Katastralgemeinden, aber 9 Stadtteile (sämtlich namentlich auch als KG zu finden) und 36 statistische Bezirke. In Wien, das zusätzlich in Gemeindebezirke – eine nur hier bestehende Verwaltungsgliederung – unterteilt ist, sind die Örtlichkeitsnamen noch komplexer.
In den letzten Jahren wurden die Gemeindenamen, und zunehmend auch die der Orte, dahingehend umgestellt, dass sie innerhalb Österreichs ausnahmslos eindeutig sind, oft (in Analogie zu tradiertem Namensgut wie Zell am See und Zell am Moos im Land Salzburg) auch über die Landesgrenzen hinaus durch Beifügung eines kennzeichnenden Beinamens wie Neumarkt im Hausruckkreis (OÖ), Neumarkt in Steiermark, manche auch zur Unterscheidung gegenüber Orten anderer Staaten (meist der deutschsprachigen Nachbarregionen Südtirol, Ostschweiz, Bayern).
Mit Stand 2018 gibt es nur mehr drei Fälle gleichnamiger Gemeinden (mit Gemeindekennzahl):
- 32315 Krumbach (Niederösterreich) und 80221 Krumbach (Vorarlberg)
- 20624 Mühldorf (Kärnten) und 31330 Mühldorf (Niederösterreich)
- 31843 Warth (Niederösterreich) und 80239 Warth (Vorarlberg)
Daneben haben sich zahlreiche Gemeinden auch Beinamen gegeben, die gar nicht zur Abgrenzung, sondern näheren landschaftlichen Bestimmung des Orts dienen, so die Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee, oder die Atterseegemeinden, die sich alle zusammen am Attersee beigefügt haben, auch die Gemeinde Attersee am Attersee.
Die Namen der Katastralgemeinden (Grundbuch) und auch die Beschriftung der Ortstafeln (nach StVO, die sich als Ortsgebiet auf den Ortschaftsbegriff beziehen) haben diese Entwicklung teilweise nicht mitgemacht, und die unterschiedlichen rechtlichen Bezüge sind auch die Ursache des Kärntner Ortstafelstreits um die slowenischen Namen.
In diesem Zuge wurden auch in manchen Bundesländern die Gemeindenamen auf Sankt vereinheitlicht, die Katastral- und Ortschaftsnamen lauten unter Umständen noch auf St. abgekürzt (z. B. Gemeinde: Sankt Georgen bei Salzburg, KG: St. Georgen, Ortschaft: St. Georgen bei Salzburg).
Die Usancen des amtlichen Gebrauchs der Abkürzung sind nach Bundesland verschieden: So ist St. Christoph am Arlberg nur so in der GEONAM-Datenbank (und online bei AMAP) zu finden, aber im Tiroler Landesserver Tiris nur unter Sankt Christoph am Arlberg eingetragen (Adressen: St. Christoph).
Der einzige amtlich geklammerte Gemeindename Österreichs ist Sankt Josef (Weststeiermark)[12], sonst findet man nur sprachliche Formen (in, im, bei).
Beinamen von Orten
In Österreich ist der Zusatz Bad, ebenso wie Sankt, ein Bestandteil des amtlichen Namens, der von der jeweiligen Landesregierung vergeben wird. Er wird an Heilbäder, Thermalbäder, Luftkurorte etc. vergeben. Aflenz Kurort nennt sich als Gemeindename so, sonst besteht auch die Berechtigung, Erholungsdorf als Zusatzbezeichnung zu führen.
Vereinzelt findet sich etwa Stadt als Namensbestandteil (Stadt Haag), oder Dorf (Dorfgastein). Wien nennt sich Bundeshauptstadt, St. Pölten, die neue Hauptstadt Niederösterreichs, ausdrücklich Landeshauptstadt. Salzburg nennt sich als Stadtverwaltung selbst Stadt Salzburg, um sich von der Landesregierung des gleichnamigen Bundeslandes (Land Salzburg) zu unterscheiden. Die burgenländischen Statutarstädte (ein alter stadtrechtlicher Begriff) Eisenstadt und Rust tragen aber schon seit ungarischer Zeit traditionell den gültigen, aber nicht namentlich geführten Beinamen Freistadt (nicht zu verwechseln mit Freistadt OÖ).
Sonst sind offizielle Städtebeinamen unüblich, nicht zuletzt wegen der Erfahrungen während des NS-Zeit (Stadt der Reichsparteitage etc.).
Zu der Schreibweise der Gemeindenamen von Sankt ist zu bemerken, dass diese in Österreich von Bundesland zu Bundesland variiert, ob der Zusatz Sankt St. als amtliche Schreibweise verwendet wird. Das muss nicht bei Orts- oder Siedlungsnamen zutreffen.
Kurioses
Lange und kurze Ortsnamen
Die längste Ortsbezeichnung[13] besitzt ein neuseeländischer Hügel namens Taumatawhakatangihangakoauauotamateaturipukakapikimaungahoronukupokaiwhenuakitanatahu (83 Zeichen), überboten vom offiziell verständlicherweise selten verwendeten zeremoniellen Namen von Bangkok, Krung Thep Mahanakhon Amon Rattanakosin Mahinthara Ayuthaya Mahadilok Phop Noppharat Ratchathani Burirom Udomratchaniwet Mahasathan Amon Piman Awatan Sathit Sakkathattiya Witsanukam Prasit (168 Zeichen ohne Leerzeichen, 21 Wörter).[14] Europas längsten Ortsnamen trägt die walisische Ortschaft Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch (58 Zeichen), wobei diese eine Städtepartnerschaft mit dem niederländischen Dorf Ee und dem französischen Dorf Y einging.
Pfaffenschlag bei Waidhofen an der Thaya ist mit 40 Zeichen (auch der mit den meisten Wörtern)[15] Österreichs längster Gemeindename und Niederhelfenschwil (18) der der Schweiz.
Der längste Name einer Gemeinde in Deutschland ist Hellschen-Heringsand-Unterschaar (32 Buchstaben), der längste Gemeindename in Deutschland in einem Wort ist Gschlachtenbretzingen (21), in Verbindung mit dem Namen des Hauptortes ist Michelbach an der Bilz-Gschlachtenbretzingen (40) länger als jeder andere Ortsname in Deutschland. Als Namen von Ortsteilen sind Schmedeswurtherwesterdeich (26), Ortsteil der Gemeinde Schmedeswurth im Kreis Dithmarschen und Gotthelffriedrichsgrund (23), Name eines Ortsteils der Gemeinde Reinsberg in Mittelsachsen erwähnenswert.
Die kürzesten Ortsbezeichnungen:[13]
- Einbuchstabige Ortsnamen sind sehr selten:
- In Frankreich gibt es ein Dorf namens Y.
- Orte namens Å gibt es in Dänemark, Norwegen und Schweden. Dänemark hat noch einen weiteren einbuchstabigen Ortsnamen, Ø („Insel“).
- Auf den Karolineninseln gibt es den Ort U.
- Die japanische Stadt Aioi (相生) wurde auch Ō genannt (Im Japanischen sind es jedoch sowohl in der Schreibung als auch Lesung zwei Buchstaben).
- In China gibt es eine Vielzahl Ortsnamen, die nur aus einem Schriftzeichen bestehen, die Pinyin-Lesung vieler Schriftzeichen hat nur zwei Buchstaben.
- Der Name des Ortes 6 in West Virginia, USA, wird offiziell als Wort Six geschrieben.[16]
- Zweibuchstabige Ortsnamen sind weniger selten:
- Die wohl bekannteste Stadt der Welt mit nur zwei Buchstaben ist Ur in Mesopotamien.
- Im deutschen Sprachraum haben zwei Buchstaben: Au (viele), Ay, Ed (mehrere), Ob, Öd (mehrere) und Oy.
- In der Schweiz findet man die Orte Gy und Lü.
- In Belgien gibt es einen Ort namens Sy.
- In Burkina Faso heißt eine Stadt Pô.
- In Dänemark gibt es die Orte Ho und Ry.
- In Estland heißt eine Ortschaft Aa.
- In der Republik Fidschi findet man die Stadt Ba.
- In Finnland gibt es die Stadt Ii.
- In Frankreich gibt es 15 Gemeinden mit zwei Buchstaben: Ay, Bû, By, Eu, Fa, Gy, Oô, Oz, Py, Ri, Ry, Sy, Ur, Us und Uz.[17]
- In Ghana liegen die Städte Ho und Wa.
- In Irland hat eine Stadt den Namen Ta.
- In Italien haben vier Gemeinden einen zweibuchstabigen Ortsnamen: Ne, Re, Ro und Vo.
- In Luxemburg gibt es die Ortschaft On (dt. Ahn).
- In den Niederlanden heißt ein Dorf Ee.
- In Norwegen kennt man die Kommunen Bø (Nordland) und Bø (Telemark) sowie Hå.
- In Portugal gibt es die Gemeinde Pó.
- in Russland liegt die Stadt Ob.
- In Schottland kennt man die Stadt Ae und die Halbinsel Oa.
- In Schweden heißt ein Ort Ed.
- in Serbien liegt die Gemeinde Ub im Okrug Kolubara.
- In Sierra Leone liegt die Stadt Bo.
- In Ungarn gibt es die Gemeinde Bő.
- In der türkischen Provinz Trabzon heißt eine Stadt Of.
Ein Kuriosum stellen für Deutschsprachige solche Ortsnamen dar, die keine Vokale enthalten, z. B. Krk (wobei bedacht werden muss, dass der Laut r im Slawischen silbig ist, man spricht „kr̩k“).
Häufige Ortsnamen
Zu den häufigsten Ortsnamen im deutschen Sprachraum zählen Hausen, Neukirchen, Neustadt und Mühlhausen; zu den häufigsten Ortsnamen in Österreich zählen Berg, Hof, Bach, St. Georgen und St. Peter sowie Neusiedl.
In den USA kommt der Name Franklin am häufigsten vor.
Zahlen als Ortsnamen
Siehe auch
- Italienische Ortsnamen
- Liste der Listen deutschsprachiger Bezeichnungen nicht deutschsprachiger Orte
- Liste fiktiver deutscher Ortsnamen
- Liste lateinischer Ortsnamen
- Rheinische Ortsnamen
- UNGEGN (United Nations Group of Experts on Geographical Names)
- Wohnstättenname – die auf Siedlungsnamen bezogenen Anthroponyme
- Lokalnamen (Schweiz)
- Gebäudeadresse
- Postanschrift
Literatur
- Namenkunde, allgemein: siehe Literatur des Artikels Namenforschung
- Ortsnamenkunde, allgemein: siehe Literatur des Artikels Toponomastik
- Ortsnamen im gesamten deutschen Sprachraum
- Manfred Niemeyer (Hrsg.): Deutsches Ortsnamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2012, ISBN 978-3-11-018908-7.
- Ortsnamen in Deutschland
- Heinrich Wesche: Unsere niedersächsischen Ortsnamen. o. O. 1957.
- Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon Bayerischer Ortsnamen. Beck, München 1986; überarbeitete Neuausgabe mit Untertitel Herkunft und Bedeutung; Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz Beck, München 2006, ISBN 978-3-406-55206-9.
- Ernst Eichler, Hans Walther: Städtenamenbuch der DDR. Bibliographisches Institut, Leipzig 2. Aufl. 1988, ISBN 3-323-00007-2.
- Ortsnamen in Österreich
- Josef Breu: Geographisches Namenbuch Österreichs. Verlag der ÖAW, Wien 1975, ISBN 978-3-7001-0114-7.
- Ortsnamen in der Schweiz
- Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter Andres Kristol. Huber, Frauenfeld / Payot, Lausanne 2005, ISBN 3-7193-1308-5.
- Thomas Franz Schneider: Orts- und Flurnamen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Paul Zinsli: Ortsnamen. Strukturen und Schichten in den Siedlungs- und Flurnamen der deutschen Schweiz. Huber, Frauenfeld 1971, 2. Aufl. 1975 (Schriften des deutschschweizerischen Sprachvereins 7).
- Ortsnamen in Südtirol
- Egon Kühebacher: Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte, 3 Bände, Athesia, Bozen 1991–2000. ISBN 88-7014-634-0 (1: Die geschichtlich gewachsenen Namen der Gemeinden, Fraktionen und Weiler), ISBN 88-7014-827-0 (2: Die geschichtlich gewachsenen Namen der Täler, Flüsse, Bäche und Seen) und ISBN 88-8266-018-4 (3: Die Namen der Gebirgszüge, Gipfelgruppen und Einzelgipfel Südtirols. Gesamtregister).
Weblinks
- Kleine Namenkunde und Erklärung einiger Ortsnamen aus der Heimat der Vorfahren
- Onomastik
- Schweizer Ortsnamenforschung
- Noms de lieux de Suisse romande, Savoie et environs
- Toponymic guidelines for map and other editors (PDF; 2,8 MB) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (engl.)
- Ortsnamenetymologie (englisch)
- A visualization of placename patterns (englisch)
- Deutschlandkarte 32/2017 „Die kürzesten Ortsnamen“ des ZEITmagazin, 5. August 2017
Einzelnachweise
- ↑ Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin 1967, S. 280 f.
- ↑ David Stifter: Hallstatt – In eisenzeitlicher Tradition? (PDF; 352 kB). In: Interpretierte Eisenzeiten. Fallstudien, Methoden, Theorie. Tagungsbeiträge der 1. Linzer Gespräche zur interpretativen Eisenzeitarchäologie. Hrsg. Raimund Karl, Jutta Leskovar (= Studien zur Kulturgeschichte von Oberösterreich 18), Linz: Oberösterreichisches Landesmuseum 2005, S. 229–240.
- ↑ Jürgen Udolph: Namenkundliche Studien zum Germanenproblem. De Gruyter, Berlin/New York 1994 (Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Ergänzungsbände, Band 9), ISBN 3-11-014138-8, S. 460–472 (nach: books.google.de); ndr.de, ndr.de; abgerufen am 21. Juli 2011.
- ↑ Deutsches Ortsnamenbuch. Hrsg. von Manfred Niemeyer. De Gruyter, Berlin/Boston 2012, S. 352.
- ↑ Duden. Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der Deutschen Sprache. Duden, Band 7. 2. Auflage 1989, Stichwort Gestade.
- ↑ Ernst Förstemann: Die deutschen Ortsnamen. Nordhausen 1863, S. 224 (hier online).
- ↑ Vgl. etwa Ulrich Hussong: Marburg „an der Lahn“. Die Beinamen der Stadt Marburg, online
- ↑ Helmut Konrad, Andrea Strutz: Graz – „Stadt der Volkserhebung“. Abgerufen am 25. August 2018.
- ↑ Rundgang durch das westfälische Rothenburg. In: Westfälische Rundschau vom 4. Mai 2008.
- ↑ ÖROK-Empfehlung zur Standardisierung geographischer Namen. Rundlaufbeschluß. Empfehlung Nr. 46. 15. Mai 1998 (pdf, oerok.gv.at [abgerufen am 19. März 2010]).
- ↑ Statistik Austria (Hrsg.): Gemeinden mit Ortschaften und Postleitzahlen. (469 Seiten, statistik.at [PDF] aktualisierte Versionen, csv). statistik.at ( des vom 14. November 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Die amtliche Schreibweise ist festgelegt bzw. dargestellt in Steirische Gemeinden alphabetisch, auf der Seite der Steiermärkischen Landesregierung, abgerufen am 16. April 2017; auf Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde und (nicht mehr aktuell) auf Tabelle Gemeindestrukturreform Steiermark 2015
- ↑ 13.0 13.1 Quellen: Guinness-Buch der Rekorde. 1992.
Russell Ash: 1001 Fakten, Zahlen und Rekorde (Originaltitel: Factastic Book of 1001 Lists). S. 89.
Lexikon der Superlative. Ausgabe 2000, S. 98. - ↑ Das Guinness-Buch der Rekorde gab den Titel daher mit der Begründung an den neuseeländischen Ort, er werde häufiger mit diesem Namen bezeichnet als Bangkok.
- ↑ auch in der amtlichen Fassung Pfaffenschlag bei Waidhofen a.d.Thaya (37 Zeichen), und auch ohne Leerzeichen (35), dann folgen St. Georgen bei Obernberg am Inn (als zweite Gemeinde auch mit sechs Worten) und St. Marienkirchen an der Polsenz (je 32 mit Leerzeichen), Hohenwarth-Mühlbach am Manhartsberg hätte 35, wird aber amtlich Hohenwarth-Mühlbach a.M. geschrieben (24).
- ↑ Feature Detail Report for: Six. U.S. Geological Survey, 27. Juni 1980 .
- ↑ und in der Bretagne die mythische Stadt Ys.