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Petra Unger

From Wickepedia

Petra Unger (geboren 1944) ist eine deutsche Richterin im Ruhestand. Sie war von 2003 bis 2014 Mitglied des Hessischen Staatsgerichtshofs.

Leben

Nach dem Studium der Rechtswissenschaft begann Unger ihre juristische Laufbahn als Richterin am Amtsgericht Wiesbaden. Kurz nach Beginn ihrer Amtszeit zog sich der damalige Vizepräsident des Gerichts Rudolf Schönhaber 1974 in den vorzeitigen Ruhestand zurück. Er begründete diesen Schritt damit, dass er das Urteil seiner jungen Kollegin Petra Unger nicht billige. Unger hatte einen Bremer Studenten, der den ZDF-Moderator Gerhard Löwenthal auf offener Straße geohrfeigt hatte, nicht verurteilt. Schönhaber unterstellte ihr „eine gewisse Sympathie“ mit dem Angeklagten und kritisierte zudem, dass der damalige hessische Justizminister Karl Hemfler Petra Unger nicht gerügt habe.[1][2][3]

1977 wechselte Unger an das Amtsgericht Hanau, wo sie bis 1994 Richterin war.[4][5]

Am 5. Juni 2003 wurde Unger auf Vorschlag der SPD-Fraktion vom Hessischen Landtag zum stellvertretenden nicht richterlichen Mitglied des Staatsgerichtshofs des Landes Hessen gewählt.[6] Sie wurde 2008 und 2009 wiedergewählt und hatte das Amt bis zum Ende der 18. Legislaturperiode 2014 inne.[7][8]

Unger ist Mitglied der SPD.

Einzelnachweise

  1. Rudolf Schönhaber. Der Spiegel, 25. Februar 1974, S. 132, abgerufen am 13. Oktober 2021.
  2. Gerhard Ziegler: "Ohrfeigen-Prozeß": Ein Signal gegen Parteilichkeit? 1. März 1974, abgerufen am 12. Oktober 2021.
  3. Klaus Kinski, Anwar eI-Sadat , König Idris, Petra Unger, Lutz Bormann, Franz Barsig, Arthur Gruber. In: Der Spiegel. 10. Februar 1974, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 12. Oktober 2021]).
  4. Deutscher Richterbund (Hrsg.): Handbuch der Justiz 1982.
  5. Deutscher Richterbund (Hrsg.): Handbuch der Justiz 1994.
  6. Drucksache 16/118: Wahlvorschlag der Fraktion der SPD. 6. Mai 2003, abgerufen am 11. Mai 2021.
  7. Drucksache 17/162: Wahlvorschlag der Fraktion der SPD. 7. Mai 2008, abgerufen am 11. Mai 2021.
  8. Drucksache 18/150. 26. Februar 2009, abgerufen am 21. Mai 2021.