Robert Schmucker (* 18. August 1943 in Eger) lehrt als apl. Professor an der TU München am Lehrstuhl für Raumfahrttechnik mit Sitz in Garching.[1]
Leben
Schmucker ist ein international anerkannter Raketenexperte. Seine Fachgebiete sind u. a. „Fernwaffen in Entwicklungsländern“ und das Thema „Nutzen und Kommerzialisierung der Raumfahrt“. Als Student gründete er 1962 die WARR – Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Raketentechnik und Raumfahrt. 1970 wurde er zum Dr.-Ing. promoviert und 1974 habilitierte er sich.
Schmucker war u. a. in den 1980er Jahren Entwicklungsleiter der Bayern-Chemie GmbH in Aschau am Inn bzw. Ottobrunn.
Von 1995 bis 1998 war Schmucker Mitglied des UNO-Inspektionsteams im Irak. Das von ihm gegründete Münchener Unternehmen Schmucker Technologie berät unter anderem auch die NATO in Raketenfragen.[2]
Schmucker äußerte am 27. Oktober 2004 in einem Interview mit dem Deutschlandfunk, dass der Iran sicher das Ziel verfolgen dürfte sich Atomwaffen zu verschaffen. Am 25. November 2004 wiederholte er im Interview mit Spiegel-online, dass die iranische Raketentechnologie schließen lasse, dass der Iran beabsichtige Atomwaffen zu produzieren.
Im Falle Nordkoreas hingegen gab Schmucker mehrfach Entwarnung. So erklärte er im April 2017 nach dem Test einer Mittelstreckenrakete: „[…] sie probieren viel, aber es ist nicht weiter gefährlich […] Von einer ernsthaft einsetzbaren Interkontinentalrakete mit einem größeren Sprengkopf ist Nordkorea noch viele, viele Jahre entfernt.“[3] Nach dem angedrohten Angriff auf den US-Pazifikstützpunkt im August 2017 äußerte Schmucker: „Ich bin mir nicht einmal sicher, dass, wenn er versuchen wollte, Guam zu treffen, dass er Guam treffen würde. Guam ist in kurzer Reichweite, die USA sind viel zu weit weg.“[4]
Auch von den weltweit kritisierten und mit UN-Sanktionen geahndeten nordkoreanischen Atomwaffentests ist Schmucker nicht überzeugt. „Ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie überhaupt Atombomben haben. […] Und um eine Nuklearwaffe einsetzen zu können, muss sie erst einmal funktionieren, und sie muss geflogen werden. Da fehlt ihnen noch sehr, sehr viel.“[5]
Soziales
Zusammen mit seiner Frau Renate hat Robert Schmucker 2010 die „Findelkind Sozialstiftung“ gegründet.[6]
Auszeichnungen
Schmucker und seine Ehefrau wurden am 13. Juli 2016 von Ministerpräsident Horst Seehofer im Antiquarium der Münchener Residenz mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.
- 1981: Ehrenring des Vereins der Deutschen Ingenieure (VDI) e. V.
- 1981: Solid Rocket Technical Achievement Award des American Institute for Astronautics and Aeronautics (AIAA)
- 2018: Wernher-von-Braun-Medaille[7]
Bücher
- 1972: Hybridraketenantriebe. Goldmann-Verlag, ISBN 3-442-65004-6
- 2015: Raketenbedrohung 2.0 – technische und politische Grundlagen. Mittler Verlag, ISBN 978-3-8132-0956-3
Literatur
- Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender. Band 2. 17. Ausgabe. Walter de Gruyter, 1996, ISBN 3-11-014915-X, S. 1236
- Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender. 18. Ausgabe. Saur, 2001, ISBN 3-598-23603-4, S. 2859
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Lehrstuhl für Raumfahrttechnik: Mitarbeiter
- ↑ Quelle? kein Beleg dafür auf http://www.schmucker.de/portrait/portrait.htm
- ↑ deutschlandfunk.de
- ↑ dw.com
- ↑ rnz.de
- ↑ Website der Sozialstiftung der Familie Schmucker
- ↑ Preisträger 2018. In: Internationaler Förderkreis für Raumfahrt, Hermann Oberth – Wernher von Braun. Abgerufen am 14. Mai 2023.
Personendaten | |
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NAME | Schmucker, Robert |
ALTERNATIVNAMEN | Schmucker, Robert Hans (vollständiger Name); Schmucker, Robert H. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Raketenfachmann, Professor an der TU München am Lehrstuhl für Raumfahrttechnik |
GEBURTSDATUM | 18. August 1943 |
GEBURTSORT | Eger |