Roswitha Verhülsdonk auf dem CDU-Bundesparteitag 1978
Roswitha Verhülsdonk, geb. Woll (* 26. April 1927 in Oberspay, Kreis Sankt Goar), ist eine deutsche Politikerin (CDU).[1]
Sie war von 1990 bis 1994 Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie und Senioren.[1][2]
Ausbildung und Beruf
Nach dem Abitur im Jahr 1947 begann Roswitha Verhülsdonk ein Studium der Philologie an der Universität Mainz, das sie nach ihrer Heirat 1949 jedoch abbrach.[1][3] 1966 begann sie wieder eine Berufstätigkeit als Referentin für Jugend- und Erwachsenenbildung in katholischen Bildungswerken, Akademien und Volkshochschulen.
Familie
Roswitha Verhülsdonk war von 1949 bis zu seinem Tod 1995 mit dem Publizisten Eduard Verhülsdonk (1914–1995) verheiratet, Sohn des früheren Reichstagsabgeordneten Eduard Verhülsdonk. Das Ehepaar hatte einen Sohn (* 1952) sowie eine Tochter (1950–1966),[3] die als Jugendliche tödlich verunglückte.[4]
Partei
Seit 1964 ist sie Mitglied der CDU. Hier engagierte sie sich vor allem in der Frauenvereinigung der CDU. Nachdem sie schon von 1966 bis 1970 deren Kreisvorstand in Koblenz angehört hatte, war sie ab 1969 Landesvorsitzende und seit 1977 auch stellvertretende Bundesvorsitzende der Frauenvereinigung.[3][5] Von 1985 bis 1990 gehörte sie außerdem dem CDU-Bundesvorstand an.[6]
Kommunalpolitik
Roswitha Verhülsdonk gehörte bis 1991 insgesamt 22 Jahre lang[7] dem Stadtrat von Koblenz an.[6]
Abgeordnete
Roswitha Verhülsdonk war von 1972 bis 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages.[2][6] Hier war sie von 1980 bis 1986 Vorsitzende der Fraktionsgruppe der Frauen und von 1986 bis 1990 stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag.[4]
Sie zog 1972 und 1976 über die Landesliste Rheinland-Pfalz und danach stets als direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises Koblenz in den Bundestag ein.
Öffentliche Ämter
Im September 1990 wurde sie als Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie und Senioren in die von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung berufen.[2][5] Nach der Bundestagswahl 1994 schied sie am 1. Dezember 1994 aus dem Amt. Von 1971 bis 1975 war sie Mitglied der gemeinsamen Synode der deutschen Bistümer und von 1974 bis 1994 Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Von 1996 bis 2006 war sie Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO), deren Ehrenvorsitzende sie seit 2007 ist.[6][8]
Ehrungen
- 1983: Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
- 1988: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
Weblinks
- Denise Lindsay, Roswitha Verhülsdonk, Konrad-Adenauer-Stiftung
Literatur
- Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 2: N–Z. Anhang. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 896.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1.0 1.1 1.2 Roswitha Verhülsdonk - Munzinger Biographie. Abgerufen am 25. Oktober 2022.
- ↑ 2.0 2.1 2.2 Roswitha Verhülsdonk. In: bagso.de. Abgerufen am 26. Oktober 2022.
- ↑ 3.0 3.1 3.2 Süddeutsche Zeitung: "Herr Dr. Kohl, das geht doch nicht". Abgerufen am 25. Oktober 2022.
- ↑ 4.0 4.1 Roswitha Verhülsdonk. Abgerufen am 25. Oktober 2022.
- ↑ 5.0 5.1 Martina Uckermann: Startterminverschiebung "DIE UNBEUGSAMEN". In: Kölner News Journal. 21. März 2020, abgerufen am 28. Oktober 2022 (Lua error in Module:Multilingual at line 149: attempt to index field 'data' (a nil value).).
- ↑ 6.0 6.1 6.2 6.3 Unionspolitikerin und Katholikin Verhülsdonk wird 85. Abgerufen am 25. Oktober 2022.
- ↑ 75 Jahre Rheinland-Pfalz: Zeitzeugin Roswitha Verhülsdonk erzählt von prägenden Erfahrungen in einer zerstörten Stadt, rhein-zeitung.de, 22. November 2021
- ↑ BAGSO-Jahresbericht 2007 (PDF; 2,6 MB), abgerufen am 11. April 2011
Personendaten | |
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NAME | Verhülsdonk, Roswitha |
ALTERNATIVNAMEN | Woll, Roswitha (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (CDU), MdB |
GEBURTSDATUM | 26. April 1927 |
GEBURTSORT | Oberspay/ Kreis Sankt Goar |