Ein Schattenprofil ist ein internes Benutzerprofil einer realen Person in einem sozialen Netzwerk, welche dort eigentlich nicht Mitglied ist. Das Unternehmen sammelt hierzu selbständig Daten von verschiedenen Quellen und speichert diese gesammelt ab.[1][2] Deutsche Datenschützer halten diese Praxis bei mangelhaftem Einverständnis der Betroffenen für bedenklich.[3]
Beispiel Facebook
Über Facebook (bzw. dessen Tochterfirmen WhatsApp und Instagram) ist bekannt, dass es aus Kontaktlisten seiner Nutzer alle E-Mail-Adressen und Mobilrufnummern auslesen kann.[4] Aus diesen und anderen Informationen erstellt Facebook dann Schattenprofile. Wenn sich der Inhaber einer dieser Adressen oder Nummern im Anschluss bei Facebook anmeldet, werden ihm dann etwa jene, die seine Kontaktdaten hochgeladen haben, als Freunde vorgeschlagen.[3] Das Konzept von Schattenprofilen ist seit mindestens 2013 bekannt.[5] Dabei wird auch die Zahl der gemeinsamen Kontakte ausgewertet, Facebook legt den Algorithmus dazu jedoch nicht offen.
Literatur
- David Garcia: Leaking privacy and shadow profiles in online social networks. In: Science Advances. Band 3, Nr. 8, 2017, S. e1701172, doi:10.1126/sciadv.1701172.
Einzelnachweise
- ↑ Was Facebook über User weiß. In: orf.at. Österreichischer Rundfunk, 27. November 2011, abgerufen am 30. März 2018.
- ↑ Facebooks geheime Schattenprofile: Das Netzwerk weiß mehr über uns, als wir ahnen. In: stern.de. Stern, 14. November 2017, abgerufen am 30. März 2018.
- ↑ 3.0 3.1 Ob Nutzer oder nicht: Facebook legt Schattenprofile über alle an. In: netzpolitik.org. netzpolitik.org, 29. März 2018, abgerufen am 30. März 2018.
- ↑ Max Schrems: "Facebook weiß, wer wie lange welchen Porno anschaut". In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 24. Januar 2018, abgerufen am 30. März 2018.
- ↑ ETH-Forscher zeigt: Facebook kann deine Daten sammeln, selbst wenn du kein Konto hast. In: watson.ch. Watson, 7. August 2017, abgerufen am 30. März 2018.