Der Schelling-Architekturpreis ist eine Auszeichnung für Architektur und Architekturtheorie in Deutschland.
Überblick
Der Schelling-Architekturpreis wird im Abstand von zwei Jahren an einen Architekten oder ein Architekturbüro und einen Architekturtheoretiker verliehen. Der Preis ist nach dem deutschen Architekten Erich Schelling benannt. Er wurde 1992 anlässlich der Gründung der von der Schelling-Architekturstiftung erstmals vergeben und würdigt sowohl zukunftsweisende Entwicklungen in der Architektur wie prägnante Leistungen in der Architekturtheorie. Die Initiatoren der Stiftung waren Schellings Witwe Trude Schelling-Karrer und Heinrich Klotz, der damalige Direktor des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt. Im Gegensatz zu anderen Architekturpreisen kann der Preis auch für nicht realisierte Projekte verliehen werden. In den Jahren 2006 bis 2010 wurden zusätzlich Medaillen vergeben. Der Preis ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert.
„Stiftungszweck ist die Förderung und Prämierung zukunftsweisender Entwurfsideen und Projekte, auch solcher, die bisher noch nicht realisiert wurden sowie die Förderung und Prämierung fundierter Beiträge zu Theorie und Geschichte der Architektur.“
Zur Findung der Preisträger wird ein Kuratorium berufen. Diese Jury schlägt seit 2012 für den Architekturpreis drei Architekturbüros vor, die sich am Tage der Preisverleihung öffentlich präsentieren und wählt den Preisträger.
Eine Bewerbung für die Preise ist nicht möglich.
Preisträger für Architektur und Architekturtheorie
- 1992: Coop Himmelb(l)au und Werner Durth
- 1994: Zaha Hadid und Wolfgang Pehnt
- 1996: Peter Zumthor und Nikolaus Kuhnert
- 1998: Sauerbruch/Hutton, Busse & Geitner und Stanislaus von Moos
- 2000: Kazuyo Sejima und Martin Steinmann
- 2002: Sonderveranstaltung zum 10-jährigen Bestehen der Stiftung ohne Preisverleihung
- 2004: Benjamin Foerster-Baldenius und Manuel Castells
- 2006: Lacaton & Vassal und Werner Sewing
- 2008: Jensen & Skodvin und Friedrich Achleitner
- 2010: Wang Shu und Lu Wenyu (Amateur Architecture Studio) und Jean-Louis Cohen
- 2012: Al Borde Arquitectos und Kenneth Frampton
- 2014: Diébédo Francis Kéré und Juhani Pallasmaa
- 2016: Architecten De Vylder Vinck Taillieu DVVT und Doug Saunders
- 2018: Rotor Architects und Keller Easterling
- 2020: Lina Ghotmeh
- 2022: Sophie Delhay[1]
Ausgezeichnet mit Medaillen für Architektur und Architekturtheorie
- 2006: Alejandro Aravena/Titus Bernhard/Sergison Bates Architects und Uta Elisabeth Hassler/Niklaus Kohler
- 2008: Jürg Conzett und Richard Kroeker
- 2010: Tom Heatherwick, Kaschka Knapkiewicz und Axel Fickert
- 2020: Itohan Osayimwese
- 2022: Paola Viganò
Nominierungen:
- 2012: AFF Architekten, 6a architects
- 2014: Anna Heringer, Carla Juaçaba
- 2016: Atelier Kempe/Thill, Rozana Montiel
- 2018: Aristide Antonas, BRUTHER Architects
- 2020: Xu Tiantian und Ted'A Arquitectes (Irene Pérez und Jaume Mayol)
- 2022: Sophie Delhay, LACOL Cooperativa Arquitectura und Summacumfemmer Architekten
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bericht in Der Standard vom 30. Oktober 2022, Abruf am 6. November 2022