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St.-Anna-Orden (Bayern)

From Wickepedia

Ordenszeichen Der Sankt-Anna-Orden des Damenstifts zu München wurde am 19. September 1783 von der Witwe des verstorbenen Kurfürsten Maximilian III. Joseph von Bayern, Maria Anna Sophie von Bayern für Töchter des katholischen bayerischen Adels gestiftet. Als Dotation erhielt der Orden das zuvor aufgehobene Kloster Osterhofen.

Um in den Orden aufgenommen zu werden, mussten die ledigen Bewerberinnen mindestens achtzehn Jahre alt sein und sechzehn adelige Ahnen nachweisen können. Diese Zahl wurde später auf acht reduziert.

1802 schaffte Maximilian IV. Joseph gemeinsame Wohnung und Emolumente ab. Die bestehenden zehn Präbenden wurden auf je 1000 Gulden festgesetzt und acht weitere zu je 500 Gulden geschaffen, darunter sechs für Töchter nichtadeliger Offiziere und Beamte.[1] Das Eintrittsalter wurde auf zwölf Jahre gesenkt. Später war die Damenzahl auf 25 (Präbenden I. Klasse) und 42 (Präbenden II. Klasse) erhöht.[2]

1803 wurde dem Orden auch das Damenstift zu Würzburg übertragen. Ab dem 28. November 1808 konnten auch evangelische Damen, ab 1841 auch Ausländerinnen aufgenommen werden.

Die Aufnahmegebühr lag im Jahre 1875 bei 200 und bei Ausländerinnen bei 1.600 Mark.

Ordensdekoration

Die Ordensdekoration besteht aus einem kreisförmig gerundeten, goldgeränderten Kreuz mit nach außen sich verbreiternden Armen. Die Kreuzarme sind weiß emailliert mit einem dunkelblau emaillierten Rand und auf ihnen steht von oben nach links die Worte SUB TUUM PRAESI DIUM (Unter Deinem Vorsitz), Rückseitig NOS TER PATRO NUS. (Unser Schutzherr). Zwischen den Kreuzarmen sind halbkreisförmig goldgeränderte Ansätze angebracht.

Das weiß emaillierte und goldeingefaßte Medaillon zeigt auf der Vorderseite die goldene Figur der Immaculata, hinten die goldene Figur des Heiligen Benno von Meißen.

Getragen wurde das Kreuz an einer Doppelschleife mit einem himmelblauen Band mit silbernen Seiten- und hellgelben Randstreifen. Bei feierlichen Anlässen wurde ein Band in gleicher Farbe als Schärpe von der linken Schulter zur rechten Hüfte getragen.

Für die Stiftsdamen gehörte eine mit Spitzen besetzte schwarze Ordenskleidung (Kleid) dazu.

Mitglieder (Auswahl)

Literatur

  • Georg Schreiber: Die Bayerischen Orden und Ehrenzeichen. Prestel-Verlag, München 1964.

Einzelnachweise

  1. Die Ritter-Orden, Ehren-Verdienst-Zeichen, sowie die Orden adeliger Damen im Königreiche Bayern, mit ihren Satzungen, geschichtl. Bemerkungen u. ihren dermaligen Mitgliedern. 1838, S. 139, abgerufen am 5. Dezember 2022.
  2. Gustav Adolph Ackermann: Ordensbuch sämmtlicher in Europa blühender und erloschener Orden und Ehrenzeichen. Rudolph & Dieterici, 1855 (google.at [abgerufen am 5. Dezember 2022]).