Deutsches Trommelfeuer am 31. Juli 1917 Als Trommelfeuer bezeichnet man einen massiven Artilleriebeschuss auf ein bestimmtes Gebiet. Die Detonationen der einschlagenden Granaten gehen dabei in ein dröhnendes Donnern über, einzelne Einschläge sind nicht mehr herauszuhören. Die Artillerie wird hierbei nicht gegen Punktziele eingesetzt, sondern soll Flächenwirkung erreichen. Deshalb werden die Geschütze möglichst schnell wieder geladen und unmittelbar danach wieder abgefeuert. Das Trommelfeuer war eine Reaktion auf die Taktik der Infanterie, sich in Schützengräben zu verschanzen, man wollte diese mit einem massiven Feuerschlag entweder vernichten oder zumindest demoralisieren.
Obwohl von geringem militärstrategischen Nutzen, hatte das Trommelfeuer doch eine enorme psychische Wirkung auf die Kampfmoral der Soldaten, die darunter zu leiden hatten. Es war maßgeblich verantwortlich für Ausfälle durch Kriegsneurosen, die auf psychischem Stress durch stundenlanges oder sogar tagelanges Trommelfeuer beruhten.
Die ersten Trommelfeuer wurden im Ersten Weltkrieg als Teil des Stellungskrieges angewandt. Sie läuteten zumeist größere Angriffsoperationen ein (siehe Artillerievorbereitung). Im Zweiten Weltkrieg wurde das Trommelfeuer durch Bombenteppiche der entsprechenden Luftwaffe verstärkt.
In der modernen Kriegsführung stellt das Trommelfeuer kein wesentliches Element mehr dar, da es heute mehr um die punktuelle Zielbekämpfung geht und auch die Frontlinien zumeist nicht klar definiert sind. Aber trotzdem können auch heute noch bei einer konventionell geführten militärischen Auseinandersetzung zweier großer Streitkräfte die ersten Angriffsoperationen durch einen starken Artillerie- und Raketenbeschuss eingeleitet werden (siehe Zweiter Golfkrieg, Irakkrieg).
Im Ersten Weltkrieg fand das Trommelfeuer bei der Schlacht um Verdun (1916) und im selben Jahr bei der Schlacht an der Somme seine vorläufigen Höhepunkte. Dabei wurden innerhalb kurzer Zeit und auf engem Raum Millionen von Artilleriegranaten aller Kaliber verschossen.
Das geschichtlich größte Trommelfeuer wurde wohl in der Schlacht um die Seelower Höhen angewendet. Hier kamen 1945 an die 16.000 – 20.000 sowjetische Geschütze und Raketenwerfer zum Einsatz.