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Universität Rostock

From Wickepedia
Universität Rostock
File:Universität Rostock Logo 2009.svg
Motto Traditio et Innovatio
(Tradition und Innovation)
Gründung 13. Februar 1419
Trägerschaft staatlich
Ort Rostock
Bundesland #WEITERLEITUNG Vorlage:DE-MV
Land #WEITERLEITUNG Vorlage:DEU
Rektor Wolfgang Schareck[1]
Studierende 12.879 (WS 2020/21)[2]
Mitarbeiter 2.918 (Dez. 2020, inkl. Universitätsmedizin Rostock)[2]
Jahresetat 183,566 Mio. € (Landeszuschuss 2021)[2]
Netzwerke Netzwerk Mittelgroße Universitäten

Verbund Norddeutscher Universitäten Hochschulrektorenkonferenz

Website uni-rostock.de

Die Universität Rostock wurde im Jahre 1419 gegründet und ist damit eine der ältesten Hochschulen Deutschlands sowie die älteste Universität im Ostseeraum.

Im Wintersemester 2020/21 waren 12.879 Studierende immatrikuliert, darunter auch viele Erasmus- und weitere Auslandsstudenten. Insgesamt werden von der Universität etwas mehr als 2.900 Mitarbeiter (darunter ca. 850 in der Universitätsmedizin) direkt beschäftigt. Die Mehrheit der über 100 Studiengänge in zehn Fakultäten wird mit Master- und Bachelorabschlüssen angeboten. Die Universität Rostock gilt auf Grund ihres umfangreichen Studienangebots als Volluniversität.

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Hauptgebäude der Universität Rostock

Mehrere Nobelpreisträger haben in Rostock studiert oder geforscht, darunter Albrecht Kossel, Karl von Frisch und Otto Stern. Im Umfeld der Universität haben sich durch Institute, Gründungen und Unternehmensansiedlungen Cluster der Wirtschaft und Forschung in Bereichen der Spitzentechnologie gebildet. Vor allem in den Sektoren Biotechnologie, Medizin und Lebenswissenschaften (zum Beispiel BioCon Valley und DZNE), Nanotechnologie, in der Lichtforschung und Photonik, Agrar- und Umweltwissenschaften, in der maritimen Forschung (IOW) sowie in der Erforschung von Bereichen der Datenverarbeitung und Informationsgesellschaft (Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung) haben sich bedeutende Vertreter angesiedelt. Auch die demografische Forschung im Umfeld der Universität ist von Weltrang, vor allem mit dem zuständigen Max-Planck-Institut.

Geschichte

Entstehung im Spätmittelalter

Die Universität wurde 1419 von den Herzögen Johann IV. und Albrecht V. von Mecklenburg und dem Rat der Hansestadt Rostock als erste Hochschule im Norden des Heiligen Römischen Reiches und als erste Universität im gesamten Ostseeraum gegründet. Wer der Initiator der Gründung war, ist aufgrund fehlender Quellen umstritten; fest steht aber, dass sie anfangs zum großen Teil durch die Bürger der Hansestadt Rostock finanziert wurde. Das Ersuchen wurde im Jahre 1418 ausgearbeitet und unter Mitwirkung des Schweriner Bischofs Heinrich II. von Nauen verschickt. Ein solches Ersuchen konnte zur damaligen Zeit nur von Landesfürsten, Königen oder Kaisern an den Papst gerichtet werden, nicht von Städten. Papst Martin V. stellte jedenfalls nach Prüfung des Wahrheitsgehalts der Angaben im Antrag am 13. Februar 1419 eine päpstlichen Bulle aus, mit der er die Gründung zuließ.

Die feierliche Eröffnung der Universitas Rostochiensis erfolgte am 12. November 1419 unter ihrem Kanzler Bischof Heinrich III. von Wangelin, der auch den ersten Rektor, Petrus Stenbeke, bestellte.

Der Lehrbetrieb begann in bereits bestehenden Gebäuden nahe der Petrikirche und dem Zisterzienserkloster „Zum Heiligen Kreuz“. Anfangs bestand die Hochschule aus einer juristischen und einer medizinischen Fakultät sowie der Facultas artium (heute die philosophische Fakultät). Wegen häretischer Strömungen im Reich blieb die Universität aber bis 1433 ohne die übliche theologische Fakultät. Erst als der Papst Eugen IV. im Jahre 1432 der Errichtung einer theologischen Fakultät zustimmte, waren die vier mittelalterlichen Traditionsfakultäten für ein „Studium generale“ vollständig.

Infolge politischer Wirren musste die Universität auf kirchlichen Druck und unter der Vorgabe eines Interdikts durch das Basler Konzil im Jahre 1437 zeitweilig nach Greifswald umziehen. Dieser Auszug dauerte bis 1443 an, obwohl bereits 1440 das Interdikt aufgehoben worden war. 1487 bis 1488 (nach anderen Aussagen bis 1492) befand sich der Sitz der Universität aufgrund eines weiteren Auszugs in der Hansestadt Lübeck.

File:Siegel Universität Rostock 1419.svg
Siegel der Universität Rostock

Frühe Neuzeit

File:Cornelius bin ich genant.jpg
Cornelius bin ich genant, allen Studenten wolbekant, Kupferstichblatt aus dem Speculum Cornelianum von 1608/1618

Im 15. und 16. Jahrhundert war die Universität Rostock mit 400 bis 500 Studenten aus ganz Norddeutschland sowie besonders aus Holland, Skandinavien und dem Baltikum eine der bedeutendsten Universitäten in Deutschland. Ein berühmter Student war in dieser Zeit Ulrich von Hutten, der 1509 von Greifswald kommend in Rostock eintraf und hier sein Studium weiterführte. Er schwärmte vom „beschwingten Geiste und der Freiheit“, die in Rostock herrschten. Einige Zeit später als die Stadt Rostock wurde die Universität 1542 protestantisch. Wenig später legten der Rat der Stadt und der Herzog einen längeren Streit über die Finanzierung der Universität und die Besetzung der Professuren bei und ermöglichten der Hochschule so eine erste Blütezeit.

Ab 1566 war Tycho Brahe für zwei Jahre Student an der Rostocker Universität. Während dieser Zeit war er in ein Duell verwickelt, das ihn die Nase kostete. Der Anlass des Streites war eine mathematische Formel.[3] Beim Universitätsjubiläum im Jahre 1600 wurde die Theaterkomödie Cornelius Relegatus (lat. „der von der [Universität] verwiesene Cornelius“), auch „der verbummelte Cornelius“, von Albert Wichgreve (um 1575–1619) uraufgeführt, die auf satirische Weise die unrühmliche Laufbahn eines gescheiterten Studenten des 16. Jahrhunderts schildert und für lange Zeit die Ansichten der Öffentlichkeit vom Leben eines Bummelstudenten prägte. Gleichzeitig ist das Stück ein Dokument der akademischen Sitten und Gebräuche des ausgehenden 16. Jahrhunderts. Das Stück erzielte einen enormen Publikumserfolg mit außergewöhnlicher Langzeitwirkung.

File:Studenten in Rostock.jpg
Rostocker Studenten 1737, Abbildung in einem Stammbuch

Eine der wichtigsten Einrichtungen für die Studenten und Mitarbeiter ist die bereits 1569 gegründete Universitätsbibliothek, die aus drei Bereichsbibliotheken, 10 Fachbibliotheken, dem Universitätsarchiv, der Kustodie und dem Patent- und Normenzentrum besteht. Sie hat heute einen Bestand von rund 2,2 Mio. Bänden. Sie besitzt außerdem einen umfangreichen Altbestand, der auch ca. 2.800 Handschriften und Autographen, 650 Inkunabeln und 14 Nachlässe enthält.

Humanismus und Luthertum waren bestimmend für die Rostocker Universität; zugleich war sie zusammen mit der Universität Rinteln und der Universität Wittenberg („Leucorea“) eine führende gutachterliche Universität während der Hexenprozesse. Die Spruchpraxis an den allgemeinen deutschen juristischen Fakultäten war recht unterschiedlich; die juristischen Fakultäten der Universitäten Helmstedt („Academia Julia“) und Rinteln galten dabei als „hardliner“ in Sachen Hexenverfolgung. Rostock galt als vergleichsweise milde, dennoch war die Hochschule bis ins 18. Jahrhundert an etwa 4000 Hexenprozessen beteiligt.

Infolge des Dreißigjährigen Krieges verlor die Rostocker Universität ihre überregionale Bedeutung und verkümmerte zu einer Hochschule für Landeskinder, zumal ihr seit 1665 die Universität Kiel Konkurrenz machte. Vielfach wurden die Rostocker Lehrstühle nun als Pfründe vererbt, statt an möglichst qualifizierte Bewerber vergeben zu werden. 1760 wurde die Rostocker Hochschule überdies aufgrund von erneuten Konflikten der Stadt mit dem herzoglichen Landesherrn in eine rätliche Universität in Rostock und eine fürstliche Universität in Bützow geteilt und erst 1789 wiedervereinigt. Dieser Streit lähmte die Entwicklung der Hochschule für mehrere Jahre.

19. Jahrhundert

Nachdem die Zuständigkeit für die Universität 1827 durch einen Vertrag mit der Stadt vollständig auf das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin übergegangen war, wurde bis Ende des 19. Jahrhunderts durch einen großzügigen Ausbau, u. a. von neuen Kliniken, und innere Reformen im Sinne Humboldts wieder der Anschluss an die übrigen deutschen Universitäten erreicht. Das Hauptgebäude wurde 1866 bis 1870 vom Schweriner Hofbaurat Hermann Willebrand im Stil der Neorenaissance erbaut. Großherzog Friedrich Franz II. ließ mehrere neue Lehrstühle und Institute einrichten und bemühte sich systematisch um die Gewinnung bedeutender Gelehrter, so dass er als „zweiter Gründer“ der Universität gilt.

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Hauptgebäude der Universität Rostock (Koord.Koordinaten: 54° 5′ 17,3″ N, 12° 8′ 0,1″ O {{#coordinates:}}: invalid latitude)

Mit der Berufung des Historikers Karl Hegel (1813–1901) erfolgte so ab 1841 die Etablierung der modernen Geschichtswissenschaften an der Universität Rostock. Hegel wirkte hier von 1841 bis 1856.[4] Am 11. Juni 1858 wurde in Rostock zudem das deutschlandweit erste „Deutsch-Philologische Seminar“ (heute Institut für Germanistik) von Karl Bartsch, Professor für Germanistik und Romanistik, gegründet. Zu den berühmtesten Absolventen der Universität zählte Heinrich Schliemann (1822–1890), der 1869 zum Thema „Ithaka, der Peloponnes und Troja“ promoviert wurde. Beim Dekan Hermann Karsten hatte er die Eröffnung des Promotionsverfahrens beantragt, und am 27. April 1869 wurde ihm das lateinische Doktordiplom in Rostock ausgestellt.[5] Bald darauf gelangte er als Ausgräber zu Weltruhm. Das heutige Rostocker Institut für Altertumswissenschaften ist nach ihm benannt.

20. Jahrhundert

Die Rostocker Universität genoss um 1900 wieder Ansehen, stand jedoch weiterhin im Schatten der benachbarten Hochschulen in Kiel und Greifswald und blieb zahlenmäßig eine kleine Hochschule mit 1700 Studenten im Jahre 1930. Als eine der letzten deutschen Universitäten hielt sie an der mittelalterlichen Einteilung in nur vier Fakultäten fest und zeigte sich auch sonst in vielen Belangen konservativ.

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Ehrenpromotionsurkunde 1919

Anlässlich der Fünfhundertjahrfeier der Universität Rostock am 12. November 1919 erhielt neben Max Planck auch Albert Einstein die Ehrendoktorwürde. Die Universität ehrte die „gewaltige Arbeit seines Geistes, durch die er die Begriffe von Raum und Zeit, von Schwerkraft und Materie von Grund aus erneuert hat“ und ernannte ihn „ehrenhalber zum Doktor der Medizin“. Da das Physikalische Institut das Kontingent an Ehrenpromotionen zur Fünfhundertjahrfeier bereits ausgeschöpft hatte, erfolgte die Ehrung durch die Medizinische Fakultät. Die einzige in Deutschland an Einstein verliehene Ehrendoktorwürde wurde ihm auch während der NS-Zeit nicht aberkannt.[6]

Durch die nationalsozialistische Herrschaft ab 1933 verloren mehrere Rostocker Gelehrte ihre Stellung, darunter David Katz und Hans Moral, der sich daraufhin das Leben nahm.

1945 bis 1990

1946 wurde die 1942 gegründete Landwirtschaftliche Fakultät wiedereröffnet. Sie beschäftigt sich noch heute mit ingenieurtechnischen Aspekten in der Landwirtschaft und im Umweltbereich. Nicht zu verwechseln ist sie mit der 1950 eingerichteten und bis Juli 1963 existierenden Arbeiter-und-Bauern-Fakultät, die den Namen des ermordeten Kommunisten Ernst Thälmann trug. Die 1946 ins Leben gerufene juristische Fakultät wurde bereits 1951 wieder geschlossen. Das Gewicht sollte künftig mehr auf einer ingenieurwissenschaftlichen Ausrichtung liegen. Im August 1950 hatte die Regierung die Gründung einer Technischen Fakultät für Schiffbau beschlossen (feierliche Eröffnung im Mai 1951; 1953 Umbenennung in Schiffbautechnische Fakultät, 1963 Umbenennung in Technische Fakultät) und sich damit als wegweisend für andere Universitäten erwiesen. Die 1952 gegründete Fakultät für Luftfahrtwesen wurde jedoch nach nur einem Semester zugunsten der Luftfahrtausbildung an der TU Dresden wieder aufgegeben.[7]

Das Statut von 1954 zählt acht Fakultäten auf: Philosophische, Mathematisch-Naturwissenschaftliche, Wirtschaftswissenschaftliche, Theologische, Medizinische, Landwirtschaftliche, Schiffsbautechnische und Arbeiter-und-Bauern-Fakultät. (§ 15)[8] 1963 kam noch eine Ingenieurökonomische Fakultät hinzu. Für das ab 1951 obligatorische marxistisch-leninistische Grundlagenstudium der Studenten aller Fachrichtungen, später auch der wissenschaftlichen Mitarbeiter, gab es ein Institut für Gesellschaftswissenschaften, das 1960 in Institut für Marxismus-Leninismus umbenannt und 1969 zur Sektion für Marxismus-Leninismus umstrukturiert wurde. Bei der Hochschulreform 1967/68 löste die Fakultät für Mathematik, Physik und Technische Wissenschaften die Technische Fakultät ab (bis 1990).[9] Das Statut von 1989 gliederte den Wissenschaftlichen Rat in vier Fakultäten: Gesellschaftswissenschaften; Medizin; Biologie, Chemie und Agrarwissenschaften; Mathematik, Physik und Technische Wissenschaften. (§ 6)[8]

Von 1976 bis 1990 trug die „Universitas Rostochiensis“ den Namen Wilhelm-Pieck-Universität (WPU). Nach der Wiedervereinigung Deutschlands legte sie diesen Namen wieder ab. Das 1970 gegründete, älteste deutsche Studentenkabarett ROhrSTOCK existiert bis heute.

1990 bis heute

Unmittelbar nach der Wende erfolgte 1990 die Rückkehr von den in den späten 1960er-Jahren eingerichteten Sektionen (Dritte Hochschulreform) zur traditionellen Struktur der Institute bzw. Fachbereiche. Seither ist Rostock als Gruppenuniversität organisiert. Die Fakultät für Mathematik, Physik und Technische Wissenschaften wurde wieder zur Technischen Fakultät mit den vier Fachbereichen Elektrotechnik und Informationstechnik, Informatik, Maschinenbau und Schiffstechnik sowie Bauingenieurwesen (bis 1992, dann Fakultät für Ingenieurwissenschaften).[9] Im Herbst 1991 erfuhr die Juristische Fakultät ihre Wiedereröffnung. 1992 wurden die Fachgebiete der 1969 gegründeten und 1991 aufgelösten Ingenieurhochschule für Seefahrt Warnemünde/Wustrow (IHS) angegliedert.[7] Mehrere Neustrukturierungen der Mathematisch-technischen Fachbereiche mündeten 2003/04 in die Aufsplittung der Fakultät für Ingenieurwissenschaften in die Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik und die Fakultät für Informatik und Elektrotechnik.[9] 1996 hatte die Verfassung noch folgende vier Fakultäten verzeichnet: Agrarwissenschaftliche, Ingenieurwissenschaftliche, Mathematisch-Naturwissenschaftliche und Philosophische Fakultät. (§ 22)[8]

Die 1991 eingerichtete wissenschaftliche Weiterbildung für Berufstätige (Fernstudium) bot i.J. 2015 die Masterprogramme Umweltschutz, Bildung und Nachhaltigkeit, Medien und Bildung sowie Technische Kommunikation an.[10] Die Beteiligung der Universität am 1994 gegründeten Verbund Norddeutscher Universitäten hat u. a. den Aufbau eines überregionalen Forschungsnetzwerkes sowie die Intensivierung des Austausches der Forschungsinitiativen zum Ziel.[11]

Frauenstudium

Die Universität Rostock ermöglichte im Wintersemester 1909/10 als letzte Universität in Deutschland Frauen das Studium.[12][13] Bereits im WS 1895/96 wurden Frauen als Hörerinnen zugelassen, jedoch blieb diese Möglichkeit bis 1906 auf die Philosophische Fakultät eingeschränkt. Zudem benötigten die Frauen die Zustimmung vom Rektor und von den Dozenten, um an den Vorlesungen teilzunehmen. Da sie nicht als Studenten immatrikuliert waren, durften sie auch keine Prüfungen ablegen. Dies änderte sich am 29. Juni 1909, als der mecklenburgische Großherzog Friedrich Franz IV. die Immatrikulation von unverheirateten Frauen genehmigte. Die erste Frau, die sich 1909 an der Universität Rostock einschrieb, war Elisabeth Bernhöft (Germanistik). Ihr folgten am gleichen Tag Sophie Jourdan (Medizin) und wenig später Frida Ortmann (Germanistik). Bernhöft war bereits seit 1904 Hörerin in Deutsch, Geschichte, Französisch und Philosophie. Diese Vorkenntnisse ermöglichten es ihr bereits 1910, an der Philosophischen Fakultät mit der Dissertationsschrift Das Lied vom hörnenen Siegfried. Vorgeschichte der Druckredaktion des 16. Jahrhunderts zu promovieren. Die erste Promovendin der Universität Rostock war Erna Grawi. Sie promovierte 1909, noch vor Beginn des regulären Frauenstudiums, mit der Dissertation Die Fabel vom Baum und Schilfrohr in der Weltliteratur zum Dr. phil. Sophie Jourdan promovierte 1913 als erste Frau an der Medizinischen Fakultät. Die erste Habilitandin an der Universität Rostock war 1951 die Germanistin Hildegard Emmel mit ihrer Arbeit Mörikes Peregrinadichtung und ihre Beziehung zum Noltenroman. Ihr folgten im gleichen Jahr die Agrarhistorikerin Gertrud Schröder-Lembke und ein Jahr später die Theologin Marie-Louise Henry. Die Stellung als erste Dekanin übernahm 1959 Hildegard Schumann, seit 1956 Professorin für Englische und Amerikanische Literatur an der Philosophischen Fakultät.[14]

1919 wurde der „Ehefrauenparagraph“ abgeschafft. Von nun an war es auch verheirateten Frauen möglich, sich zum Studium einzuschreiben. Im Sommersemester 1919 waren erstmals 180 Studentinnen an der Universität Rostock immatrikuliert. Sie machten rund 10 % der Studentenschaft aus. Während des Zweiten Weltkriegs stieg der Frauenanteil 1940 auf 30 % und 1944 bereits auf 60 %. Bis 1945 promovierten insgesamt 370 Frauen, davon 90 an der Philosophischen, 250 an der Medizinischen und 30 an der Juristischen Fakultät.

Verursacht durch den Ersten Weltkrieg gab es einen Mangel an männlichen Dozenten an der Universität. Erstmals wurden Frauen als Lehrkräfte eingesetzt, vorrangig als Lektorinnen. Die erste Lektorin war Elise Lohmann, die ab dem Wintersemester 1918/1919 die Vertretung des Lektors der französischen Sprache übernahm. Zu den bekannteren Lektorinnen gehören Mathilde Mann, die ab 1921 an der Universität tätig war, und Annemarie von Harlem, ab 1942 Finnisch-Lektorin. Die erste Frau mit Lehrauftrag war Margarete Fuhrmann, die 1943 zur Dozentin für Arbeitsrecht ernannt wurde. Die erste Professorin an der Universität Rostock wurde 1947 Lola Zahn mit Lehrauftrag für Wirtschaftsplanung an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät. Seit 1945 war Ingeborg Schaacke Dozentin für Mineralogie und Petrographie. 1954 übernahm sie den Lehrstuhl für Mineralogie und wurde im gleichen Jahr ebenfalls Direktorin des Mineralogisch-Petrographisches Instituts.

Die ersten Ehrendoktorwürden der Universität Rostock für Frauen wurden 1919 an Else Lüders, 1924 an Alma von Hartmann und an Mathilde Mann, 1926 an Magdalene von Tiling, 1988 an Margareta Mikkelsen und 1989 an Christa Lewek verliehen.

Die Universität heute

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Uni-Bibliothek (Koord. {{#coordinates:}}: invalid latitude)
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Mensa (Koord. {{#coordinates:}}: invalid latitude)

Forschung

Seit der Gründung einer Interdisziplinären Fakultät im Oktober 2007, einer Novität in der deutschen Hochschullandschaft, will sich die Universität Rostock zukünftig in Forschung und Lehre vier interdisziplinären Profillinien zuwenden. Die Interdisziplinäre Fakultät ist zentrale Schnittstelle für die Wissenschaftler aller anderen neun Fakultäten. An ihr sind die vier Profillinien in sogenannten „Departments“ organisiert und können von den verschiedenen fachlichen Zweigen gemeinsam untersucht und bearbeitet werden. Die vier Departments der Interdisziplinären Fakultät der Universität Rostock sind:

  • Die Profillinie Science and Technology of Life, Light and Matter (Leben, Licht und Materie) verbindet Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Medizin; neue Materialien und deren Interaktion mit Licht spielen dabei eine bedeutende Rolle. Die Forschungsergebnisse bringen vor allem Neuheiten in den Bereichen Photonik, Katalyse und Engineering, Regenerative Medizin und Simulationstechniken. Der englischsprachige Master-Studiengang Physics of Life, Light and Matter beschäftigt sich u. a. mit Biophysik, Atomsystemen und Clustern sowie Nanostrukturen. Zur Verbesserung der Forschungsbedingungen wurde 2016 ein Neubau eröffnet, der neben dem Department für Leben, Licht und Materie auch das Physikalische Institut und in letzterem drei Hörsäle beheimatet.[15]
  • Das Department Maritime Systems (Maritime Systeme) setzt sich insbesondere mit Küstensystemen auseinander, die land- und wasserseitig im Mittelpunkt des Interesses stehen. Aspekte der Agrar- und Umweltwissenschaften sowie der Natur- und Ingenieurwissenschaften fließen darin ein, sodass Meeresforscher, Ingenieure, Landwirte, Geistes- und Sozialwissenschaftler sowie Ökonomen und Juristen in die Forschungsthemen integriert sind. Die Veränderungen von Küstenzonen durch globale und regionale Einflüsse, die Nutzung maritimer Systeme sowie die nachhaltige Entwicklung von Küsten- und Meeresgebieten steht im Zentrum der Forschung. Aktuell sind drei Projekte in das Department integriert: BACOSA, SECOS und der WissenschaftsCampus Rostock Phosphorforschung. BACOSA (Baltic Coastal System Analysis and Status Evaluation) ist ein durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Verbundprojekt zwischen den Universitäten aus Rostock, Greifswald und Kiel, das wichtige Grundlagen zur Bewertung des Umweltzustandes der Küstenökosysteme im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) liefert. SECOS (The Service of Sediments in German Coastal Seas) untersucht die Sedimente der Ostsee, um ein nachhaltiges Küstenzonenmanagement bilden zu können. Der WissenschaftsCampus Rostock Phosphorforschung beschäftigt sich mit der Problematik der weltweiten Phosphorverknappung, die in Zukunft vielfältige Probleme für die Nahrungsmittelversorgung und Wirtschaftskreisläufe entstehen lässt. Das Department ist Mitglied in der Deutschen Allianz für Meeresforschung.
  • Aging Science and Humanities (Altern des Individuums und der Gesellschaft) beschäftigt sich mit dem Thema des demographischen Wandels und der damit verbundenen älter werdenden Gesellschaft; dabei werden soziale und medizinische Aspekte sowie biologische Ursachen untersucht, die die zunehmende Knappheit an Nachwuchs- und Führungskräften, den Anstieg der Pflegebedürftigkeit und Finanzierungsschwierigkeiten der Sozialversicherungssysteme zur Folge haben. Das Department sucht hierfür nach neuen Lösungen auf der Ebene der medizinischen Versorgungs- und Therapieformen, im Bereich der wirtschaftlichen und sozialen Strukturen und in Bezug auf technische Assistenzsysteme.
  • Wissen – Kultur – Transformation beschäftigt sich in drei Forschungsschwerpunkten mit den Themen Medien und Repräsentation des Wissens / Transformation des Wissens, Wissen und Interkulturalität sowie Wissen und Macht. Unter dem Schwerpunkt „Medien und Repräsentation des Wissens / Transformationen des Wissens“ wird nach dem Verhältnis von Wissen und Medien gefragt, indem die Gegenseitigkeit dieser Beziehung untersucht wird. Der Forschungsschwerpunkt „Wissen und Interkulturalität“ vereinigt Projekte und Veranstaltungen, die sich mit den vielfältigen Verschränkungen von Wissen und kulturellen Phänomenen beschäftigen. Der dritte Forschungsschwerpunkt des Departments „Wissen – Kultur – Transformation“ fragt nach den komplexen Zusammenhängen und Interdependenzen von Wissen, Macht und Deutung, indem u. a. reflektiert wird, wer oder was entscheidet, welches Wissen als relevant, zutreffend oder gar „wahr“ gilt und wie „Wirklichkeit“ über Interpretation und Deutungen konstruiert wird.

Studiengänge

Derzeit gibt es an der Rostocker Universität mehr als 100 verschiedene Studiengänge, darunter 34 Bachelorprogramme, 50 Master-Studiengänge, 31 Lehramtsstudiengänge, mehrere Promotionsstudiengänge, Medizin und Zahnmedizin sowie evangelische Theologie mit dem Abschluss Magister.[16] Die Studiengänge Human- und Zahnmedizin und Lehramt schließen mit dem Staatsexamen ab. Anwärter des Lehramtes können zwischen 30 Unterrichtsfächern für sechs verschiedene Schultypen wählen (Lehramt an Grundschulen, an Regionalschulen, an Gymnasien, an Beruflichen Schulen, für Sonderpädagogik sowie Berufspädagogik). Die Mehrheit der weiteren Studiengänge wird bereits mit Master- und Bachelorabschlüssen angeboten. Im Bereich der auf eine internationale Klientel ausgerichteten Studiengänge gibt es derzeit sieben englischsprachigen Master-Studiengänge: Computational Science and Engineering, Computational Science (International) und Electrical Engineering an der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik, European Master of Rural Animateurs an der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät und Integrated Advanced Ship Design – EMship und ein Double Degree Programm zwischen der Universität Rostock und der Babeș-Bolyai-Universität in Klausenburg (Rumänien).[17] Als strukturierter Promotionsstudiengang an der Universitätsmedizin wird zudem Molecular Mechanisms of Regenerative Processes angeboten.[18]

Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät besitzt mit einem Studienangebot in Demographie ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal: nur in Rostock kann man einen Diplom- oder Masterabschluss in diesem Fach erlangen.[19]

Weiterbildung

Seit 1991 bietet die Universität Rostock für Berufstätige Weiterbildungsangebote auf Hochschulniveau an. Interessierte können aus einem breiten Angebot praxisnaher Weiterbildung wählen: von drei berufsbegleitenden Masterstudiengängen bis hin zu über 43 mehrmonatigen Weiterbildungskursen mit Zertifikatsabschluss.[20]

Berufsbegleitende Masterstudiengänge:

  • Umweltschutz (M.Sc.) – 4 Semester, berufsbegleitend
  • Umwelt & Bildung (M.A.) – 4 Semester, berufsbegleitend
  • Medien & Bildung (M.A.) – 4 Semester, berufsbegleitend
  • Technische Kommunikation (M.A.) – 5 Semester, berufsbegleitend

Zertifikatskurse aus folgenden Wissensbereichen:

  • Marketing & Management
  • Kommunikation & Didaktik
  • Technische Dokumentation
  • Medienbildung
  • Umweltschutz
  • Ambient Assisted Living
  • Gartentherapie

Am 12. Januar 2015 startete der erste offene Online-Kurs der Universität Rostock (Massive Open Online Course – MOOC) mit dem Thema Bioenergie & Nachwachsende Rohstoffe. Dieser Kurs geht in unterschiedlichen Videos mit anschließenden Tests den Fragen zu Biogasanlagen nach. So wird die Entstehung, die aktuelle und zukünftige Rolle von Biogas ebenso wie technische Aufbau von Biogasanlagen ebenso wie Potentiale der nachwachsenden Rohstoffe behandelt.[21]

Mediengestütztes Juniorstudium

Die Universität Rostock bietet für Schüler der gymnasialen Oberstufe die Möglichkeit an, ein Frühstudium (Juniorstudium) in unterschiedlichsten Fächern (Agrarwissenschaft, Medizin, Geschichte, Informatik, Chemie, Biologie, Mathematik, Theologie und Kommunikation) zu absolvieren. Während klassische Ansätze zum Juniorstudium häufig zeitlich mit dem Schulunterricht kollidieren, wird für das Angebot der Universität Rostock ein Blended Learning Konzept (E-Learning) genutzt.

Die Rolle für die lokale Wirtschaft

Im Jahr 2006 wurden über 700 Wissenschaftlerstellen aus Drittmitteln für Forschungsprojekte oder Graduiertenkollegs finanziert. Daneben gingen bisher mehrere hundert Unternehmensgründungen aus den Fakultäten hervor, darunter auch besonders innovative Start-up-Unternehmen. Zwischen den Jahren 2009 und 2013 konnten die Dritt- und Sondermittelausgaben in der Forschung von 40,0 % auf 57,2 % gesteigert werden, was einem Zuwachs von 40 % entspricht.[22] Eine Organisation zur Unterstützung von Gründern an der Universität ist das Zentrum für Entrepreneurship (ZfE), das vom Entrepreneurs Club Rostock unterstützt wird.[23]

In den vergangenen Jahren wurden etwa 90 Erfindungsmeldungen und 19 internationale Patentanmeldungen eingereicht. Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften unterstützen in Forschung und Lehre besonders kleine und mittlere Unternehmen in den Bereichen Tourismus und Logistik. Die bundesweit einmaligen ökologisch ausgerichteten Agrar- und Umweltwissenschaften beschäftigen sich mit der Produktivität und Entwicklungsfähigkeit des ländlichen Raums. Im Jahr 2009 kamen 59,3 % der Studenten der Uni Rostock aus dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.[24] Im Jahr 2013 kamen nur noch 49,0 % der Studierenden aus Mecklenburg-Vorpommern.[22]

Insgesamt sind an der Universität Rostock 2.980 Mitarbeiter angestellt (darunter 750 in der Universitätsmedizin – nur in Forschung und Lehre, Pflegestellen sind nicht eingerechnet),[22] was die Universität Rostock zu einem der größten Arbeitgeber des Bundeslandes macht.

Weitere Angebote

Die 1569 gegründete Universitätsbibliothek Rostock ist die älteste Hochschulbibliothek Norddeutschlands und die größte Bibliothek Mecklenburg-Vorpommerns (bei einem aktuellen Bestand von über 2,2 Millionen Publikationen).

Die Hauptmensa wurde 1999 neu errichtet. 2003 gewann sie den Mensawettbewerb der Zeitschrift UNICUM,[25] 2006 wurde sie zum zweiten Mal bundesweit Zweiter,[26] 2012 erneut beste Mensa Deutschlands.[27] Insgesamt gibt es in Rostock sechs Standorte des Studentenwerks Rostock (plus ein Standort in Wismar).

Der mit 250 Kursen und insgesamt 6000 Kursplätzen vertretene Hochschulsport wurde 2006 in einer Studie des Centrums für Hochschulentwicklung deutschlandweit in der Spitzengruppe bewertet.[28]

Das 4-mal jährlich erscheinende Studentenmagazin heuler wurde 2012 von der Pro Campus-Presse, eine Initiative vom Verlag Rommerskirchen, aus 32 Einreichungen neben dem Ottfried zum Besten Studierendenzeitungen Deutschlands gewählt.[29] Im Jahr 2011 schafften sie es schon auf den dritten Platz.

Die Universität verfügt über das Forschungsmagazin Traditio et Innovatio, das zweimal im Jahr erscheint. Aktuelle Ausgaben sind auch online im Volltext zugänglich. Die Auflage der Ausgabe im Juni 2015 betrug 3.500 Stück.

Gesellschaftliches und politisches Engagement

Am 14. November 2013 gab die Philosophische Fakultät der Universität Rostock bekannt, ein Prüfverfahren zur möglichen Verleihung der Ehrendoktorwürde an den Datenskandal-Enthüller Edward Snowden einzuleiten. In der Begründung zur Entscheidung für das Prüfverfahren sprach der Fakultätsausschuss davon: „Snowdens Entscheidung, seine persönliche Freiheit zum höheren Zweck der Aufklärung über soziale Missstände zur Disposition zu stellen, lasse einen hohen Grad an philosophisch-praktischer Reflexion erkennen.“ Neben der moralisch-philosophischen Komponente in Snowdens Handeln wird in dem Verfahren besonders der Frage nachgegangen, inwieweit Snowdens Handeln wissenschaftlich relevant sei.[30]

Fakultäten und Einrichtungen

File:Rostock asv2018-05 img31 University.jpg
Verzierung des Hauptgebäudes der Universität Rostock
File:Bundesarchiv Bild 183-1986-0104-010, Rostock, UB, "Etui-Atlas der Erde".jpg
Der sogenannte „Etui-Atlas der Erde“ von 1831. Der angeblich kleinste Atlas der Welt befindet sich im Besitz der Universität Rostock

Heute bieten die zehn Fakultäten der Universität Rostock Mitarbeitern und Studenten ein breites Fächerspektrum und ermöglichen den Wissenschaftlern gleichzeitig den Zugang zu vielen Forschungsthemen:

  • Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät
  • Fakultät für Informatik und Elektrotechnik
  • Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik
  • Juristische Fakultät
  • Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
  • Universitätsmedizin
  • Philosophische Fakultät
  • Theologische Fakultät
  • Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
  • Interdisziplinäre Fakultät

Zentrale Organisationseinheiten:

Zentrale Einrichtungen:

  • Zentrum für Qualitätssicherung in Studium und Weiterbildung (ZQS)
  • Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZLB)

Darüber hinaus haben sich in und um Rostock zahlreiche Forschungsinstitute angesiedelt, unter anderem:

Rektoren

Wissenschaftliche Sammlungen

Die Universität Rostock hat eine umfassende akademische Sammlung, deren Sammlungsgeschichte bis in das 18. Jahrhundert zurück reicht.[31]

  • Abendmahlsgerät der Theologischen Fakultät
  • Akademisches Münzkabinett
  • Anatomische Lehrsammlung: Die 1833 gegründete Sammlung gehört zu den ältesten und umfangreichsten Sammlungen Deutschlands und umfasst etwa 3000 Ausstellungsstücke (Trocken- und Feuchtpräparate, Ziegler’sche Wachsmodelle, Plastinate).[32]
  • Archäologische Sammlung
  • Artothek
  • Botanischer Garten
  • Fotosammlung
  • Gemäldesammlung
  • Graphiksammlung
  • Herbarium Rostochiense (ROST)
  • Historische Drogensammlung
  • Insignien
  • Kunstwerke
  • Mineralogische Lehrsammlung
  • Mineralogisch-Paläontologische Sammlung
  • Moulagensammlung der Rostocker Hautklinik
  • Nachlass Armin Münch
  • Ophthalmologische Sammlung der Universitäts-Augenklinik Rostock
  • Pathologisch-anatomische Lehrsammlung
  • Photo-Eschenburg-Archiv
  • Physiologische Sammlung
  • Sammlung Chemischer Präparate
  • Sammlung Filme
  • Sammlung Historischer Chemischer Geräte
  • Sammlung Historischer Physikalischer Geräte
  • Sondersammlungen der Universitätsbibliothek
  • Wossidlo-Archiv am Institut für Volkskunde
  • Zoologische Sammlung

Partner-Universitäten

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Briefmarke der DDR von 1969

Die Universität Rostock kooperiert derzeit mit 55 Hochschulen in 27 Ländern. Ein Schwerpunkt der internationalen Zusammenarbeit ist der Ostseeraum mit den skandinavischen Ländern, Russland, Polen und den baltischen Staaten. Im Rahmen des Erasmus-Programms kooperiert die Universität Rostock mit 175 Hochschulen in den 27 EU-Ländern, Norwegen, Liechtenstein, Island und der Türkei. Die Kooperation mit Partnereinrichtungen im Ausland erfolgt sowohl auf der Basis gemeinsamer Forschungsvorhaben, als auch auf dem Gebiet der Lehre. So sind nicht nur der Studentenaustausch, Gastlehrtätigkeit, die gemeinsame Betreuung von Diplomanden und Doktoranden, von Projektarbeiten und Praktika Bestandteil der Partnerschaften, sondern auch die Diskussion konzeptioneller und organisatorischer Fragen der Studienreform im Rahmen des Bologna-Prozesses sowie der fachliche Austausch bei der Lehrplangestaltung und in Vorbereitung der Einführung neuer und zukünftig auch gemeinsamer Studiengänge.

Persönlichkeiten

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Fritz Reuter, Schriftsteller
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Heinrich Schliemann, Archäologe
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Erich Kästner, Schriftsteller
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Joachim Gauck, Deutscher Bundespräsident
  • Ulrich von Hutten (1488–1523), Humanist, verfasste 1509 in Rostock sein erstes bedeutendes Werk (Zwei Bücher Klagelieder gegen Vater und Sohn Lötz)
  • Tycho Brahe (1546–1601), Astronom und Astrologe, Entdecker des Phänomens Supernova, studierte zwei Jahre in Rostock und hielt viele Jahre Kontakt zu Rostocker Professoren
  • Axel Oxenstierna (1583–1654), Schwedischer Kanzler, studierte 1599 in Rostock
  • Heinrich Rahn (1601–1662), Jurist, Hochschullehrer, Studium 1625 in Rostock, Promotion 1633 in Rostock, zwischen 1637 und 1657 siebenmal Rektor der Universität
  • Oluf Gerhard Tychsen (1734–1815), Orientalist, Mitbegründer der arabischen Paläographie, ab 1789 Oberbibliothekar
  • Leopold von Plessen (1769–1837), Diplomat, Minister, Geheimeraths- und Regierungspräsident (1836) Mecklenburg-Schwerins,[33] bedeutender Vertreter der Mindermächtigen auf dem Wiener Kongress, Verleihung der jur. Ehrendoktorwürde der Universität Rostock anlässlich der 400-Jahr Feier 1819
  • Johann Heinrich von Thünen (1783–1850), Wirtschaftswissenschaftler und Sozialreformer, Verleihung der phil. Ehrendoktorwürde der Universität Rostock 1830[34]
  • Fritz Reuter (1810–1874), niederdeutscher Schriftsteller, Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Rostock 1863, Aufnahme des Jura-Studiums an der Universität Rostock 1831
  • Karl Hegel (1813–1901), Historiker, 1841–1856 Professor der Geschichte und Politik, Begründer der modernen Geschichtswissenschaft an den Universitäten Rostock und Erlangen (seit 1856)
  • Heinrich Schliemann (1822–1890), Archäologe, Promotion in Rostock zum Dr. phil. 1869; Namenspatron des Heinrich-Schliemann-Instituts für Altertumswissenschaften in der Philosophischen Fakultät
  • Albrecht Kossel (1853–1927), Mediziner und Physiologe, promovierte 1878 an der Universität Rostock, späterer Nobelpreisträger für Physiologie oder Medizin (1910)
  • Rudolf Steiner (1861–1925), Begründer der Anthroposophie, Promotion zum Dr. phil. in Rostock 1891
  • Hans Spemann (1869–1941), Biologe, 1908–1914 Professor für Allgemeine Zoologie und vergleichende Anatomie an der Universität Rostock, 1935 Nobelpreis für Physiologie oder Medizin
  • Karl von Frisch (1886–1982), Zoologe, ord. Professor für Zoologie von 1921 bis 1923, späterer Nobelpreisträger für Physiologie oder Medizin (1973)
  • Otto Stern (1888–1969), Physiker, Professor für Experimentalphysik von 1921 bis 1923, Nobelpreis für Physik 1943
  • Erich Kästner (1899–1974), Schriftsteller, Germanistik-Studium 1921
  • Walter Hallstein (1901–1982), Politiker und Jurist, Professor für Privat- und Gesellschaftsrecht von 1930 bis 1941
  • Pascual Jordan (1902–1980), Physiker, außerordentlicher, später ordentlicher Professor für Physik von 1929 bis 1944
  • Eugen Gerstenmaier (1906–1986), ev. Theologe und Politiker, Promotion an der Theologischen Fakultät 1935
  • Peter von Siemens (1911–1986), deutscher Industrieller, studierte Volkswirtschaftslehre
  • Walter Kempowski (1929–2007), Schriftsteller, Honorarprofessor für Neuere Literatur- und Kulturgeschichte (nach 2003)
  • Hans Apel (1932–2011), Politiker, seit 1993 Honorarprofessor für Finanzpolitik an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät
  • Uwe Johnson (1934–1984), Schriftsteller, Germanistik-Studium 1952 bis 1954
  • Joachim Gauck (* 1940), Deutscher Bundespräsident, Theologiestudium bis 1965, Ehrendoktor der Theologischen Fakultät
  • Bernhard Lampe (1947–2017), Ingenieurwissenschaftler und Professor für Regelungstechnik, erster Seniorprofessor der Universität

Siehe auch

Studentenverbindungen

Literatur (Auswahl)

1. Matrikel-Edition

2. Schriftenreihen

  • Wolfgang Eric Wagner (Hrsg.): Neues Etwas von gelehrten Rostockschen Sachen, für gute Freunde. Quellen und Erläuterungen zur Geschichte des gelehrten Lebens in Rostock.
    • Band 1: Observantia lectionum in universitate Rostochiensi (1520). Das älteste gedruckte Vorlesungsprogramm der Universität Rostock. bearb. v. Robert Ackermann, Hellmut Braun, Christian Ende, Anna-Sophia Fischer, Stefan Hynek, Marcel Knie und Wolfgang Eric Wagner, Hamburg 2011.
  • Kersten Krüger (Hrsg.): Rostocker Studien zur Universitätsgeschichte. Rostock 2007ff. RosDok
  • Beiträge zur Geschichte der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock. Rostock 1981ff.

3. Monographien, Festschriften

  • Matthias Asche: Von der reichen hansischen Bürgeruniversität zur armen mecklenburgischen Landeshochschule. Das regionale und soziale Besucherprofil der Universitäten Rostock und Bützow in der Frühen Neuzeit (1500–1800). In: Contubernium. Band 70. 2. Auflage. Stuttgart 2010, ISBN 978-3-515-09264-7.
  • Vom Collegium zum Campus. Orte Rostocker Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte. 2. Auflage. Rostock 2010, ISBN 978-3-934116-62-7.
  • Angela Hartwig, Ernst Münch (Hrsg.): Die Universität Rostock. Geschichte der „Leuchte des Nordens“ in Bildern. Rostock 2008, ISBN 978-3-86680-394-7.
  • Marko Pluns: Die Universität Rostock 1418–1563. Eine Hochschule im Spannungsfeld zwischen Stadt, Landesherren und wendischen Hansestädten. Rostock 2006.
  • Martin Handschuck: Auf dem Weg zur sozialistischen Hochschule. Die Universität Rostock in den Jahren 1945 bis 1955. Bremen 2003, ISBN 3-86108-363-9.
  • Stephanie Irrgang: Peregrinatio Academica. Wanderung und Karrieren von Gelehrten der Universität Rostock, Greifswald, Trier und Mainz im 15. Jahrhundert. Stuttgart 2002.
  • Universität und Stadt. Wissenschaftliche Tagung anläßlich des 575. Jubiläums der Eröffnung der Universität Rostock, veranstaltet von der Universität Rostock. Rostock 1995.
  • Mögen viele Lehrmeinungen um die eine Wahrheit ringen. 575 Jahre Universität Rostock. Rostock 1994.
  • Bernhard Wandt: Die Universität der Hansestadt Rostock. Gründung und Entwicklung 1419–1827. Rostock 1994.
  • Elisabeth Schnitzler: Die Gründung der Universität Rostock 1419. In: Mitteldeutsche Forschungen. Band 73. Köln 1974.
  • Geschichte der Universität Rostock 1419–1969 (Festschrift zur Fünfhundertfünfzig-Jahr-Feier). 2 Bände Rostock 1969.
  • Thomas Ammer: Universität zwischen Demokratie und Diktatur: Ein Beitrag zur Nachkriegsgeschichte der Universität Rostock. Köln 1969.
  • Paul Kretschmann: Universität Rostock. Köln/ Wien 1969.
  • Gustav Herbig; Hermann Reincke-Bloch: Die Fünfhundertjahrfeier der Universität Rostock 1419–1919. Rostock 1920. RosDokhttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fpurl.uni-rostock.de%2Frosdok%2Fppn690236727~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3DRosDok~PUR%3D
  • Otto Krabbe: Die Universität Rostock im 15. und 16. Jh. Rostock 1854 [Nachdruck: Aalen 1970]. RosDokhttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fpurl.uni-rostock.de%2Frosdok%2Fppn602283191~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3DRosDok~PUR%3D
  • Anne Büsing, Kirsten Büsing, Heide Haarländer: Alumnen und ihre Exlibris. 600 Jahre Universität Rostock. Ingo Koch Verlag, Rostock 2017. ISBN 978-3-86436-403-7.

4. Digitalisate zur Rostocker Universitätsgeschichte

  • Sammlung von Digitalisaten auf RosDok

5. Aufsätze

Sämtliche Aufsätze zu diesem Thema sind in der Landesbibliographie MV nachgewiesen.

Weblinks

Commons: Universität Rostock – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Universitätsgeschichte – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Universität Rostock: Rektor Prof.Dr. Wolfgang Schareck. Abgerufen am 19. April 2021.
  2. 2.0 2.1 2.2 Die Universität in Zahlen, Ausgabe 2020 Abgerufen am 19. April 2021
  3. Johann Bernhard Krey: Andenken an die Rostockschen Gelehrten aus den drei letzten Jahrhunderten. 8. Stück, Adler, Rostock 1816, S. 20 (Digitalisat RosDok)
  4. Marion Kreis: Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 84). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen u. a. 2012, ISBN 978-3-525-36077-4, S. 97–158. (E-Book)
  5. Wilfried Bölke: Heinrich Schliemann – Ein berühmter Mecklenburger. Demmler Verlag, Schwerin 1996, ISBN 3-910150-36-5, S. 166f.
  6. Rostock erinnert an Albert Einsteins Ehrendoktor – Die Welt
  7. 7.0 7.1 Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik – Geschichte. Abgerufen am 9. Juli 2020.
  8. 8.0 8.1 8.2 Universitätsbibliothek – Quellen und Dokumente
  9. 9.0 9.1 9.2 Fakultät für Informatik und Elektrotechnik – Geschichte der Organisationsstrukturen. Abgerufen am 15. April 2020.
  10. Fernstudium/ Weiterbildung an der Universität Rostock (Memento vom 17. Juni 2015 im Internet Archive)
  11. Uni Nordverbund - Über uns (abgerufen 18. April 2021)
  12. Kersten Krüger (Hrsg.): Frauenstudium in Rostock: Berichte von und über Akademikerinnen. (= Rostocker Studien zur Universitätsgeschichte. Band 9). Rostock 2010, ISBN 978-3-86009-089-3.
  13. Gisela Boeck, Hans-Uwe Lammel (Hrsg.): Frauen in der Wissenschaft. (= Rostocker Studien zur Universitätsgeschichte. Band 16). Rostock 2011, ISBN 978-3-86009-115-9.
  14. Bettina Kleinschmidt: Geschichte des Frauenstudiums an der Universität Rostock. In: Traditio et Innovatio, Forschungsmagazin der Universität Rostock. 15. Jahrgang, Heft 2, Rostock 2010, S. 31–34 (Onlineausgabe) (Memento vom 21. November 2015 im Internet Archive), ISSN 1432-1513
  15. Campus-Baustellen wachsen
  16. Studienangebot der Universität Rostock
  17. International orientierte Studiengänge der Universität Rostock (Memento vom 16. Juni 2015 im Internet Archive)
  18. Strukturierter Promotionsstudiengang. Abgerufen am 9. März 2021.
  19. Universität Rostock (Memento vom 3. Juli 2008 im Internet Archive) – Hochschulinformationsportal Mecklenburg-Vorpommern
  20. Weiterbildungsprogramm (Memento vom 6. August 2008 im Internet Archive) – Universität Rostock
  21. MOOC der Universität Rostock (Memento vom 19. Juni 2015 im Internet Archive)
  22. 22.0 22.1 22.2 Zahlen und Fakten zur Universität Rostock (2014) (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  23. Zentrum für Entrepreneurship, Unterstützung für Gründer und Start-ups an der Universität Rostock
  24. @2Vorlage:Toter Link/www.uni-rostock.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2018. Suche in Webarchiven.) Zahlen und Fakten der Uni Rostock (2009)
  25. mensadesjahres.de (Memento vom 14. Mai 2012 im Internet Archive) – unicum.de
  26. mensadesjahres.de (Memento vom 14. Mai 2012 im Internet Archive) – unicum.de
  27. Mensa des Jahres 2012 (Memento vom 3. September 2012 im Internet Archive)
  28. CHE Centrum für Hochschulentwicklung: Indikator im Blickpunkt – Hochschulsport, Oktober 2006 (Online einzusehen)
  29. heulermagazin.de (Memento vom 30. Juli 2012 im Internet Archive) – heulermagazin.de
  30. NDR 1 Radio Mecklenburg-Vorpommern: Wird Snowden Ehrendoktor der Uni Rostock? In: Norddeutscher Rundfunk. 14. November 2013, archiviert vom Original am 27. März 2014; abgerufen am 14. November 2013.
  31. Sammlungsportal der Universität Rostock
  32. Eckart Roloff, Karin Henke-Wendt: Einsichten und Ansichten des menschlichen Körpers. (Anatomische Sammlung der Universitätsmedizin, Rostock). In: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 1: Norddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-7776-2510-2, S. 75–76.
  33. A. Bartsch: Jahresbericht des Vereins für meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde. (Memento vom 21. September 2005 im Internet Archive) Schwerin 1836, S. 59.
  34. Thünengesellschaft e. V.