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Universität Witten/Herdecke

From Wickepedia
Universität Witten/Herdecke
File:Universität Witten-Herdecke.svg
Motto Zur Freiheit ermutigen – nach Wahrheit streben – soziale Verantwortung fördern.[1]
Gründung 1982
Trägerschaft privat, gemeinnützige GmbH
Ort Witten
Bundesland #WEITERLEITUNG Vorlage:DE-NW
Land #WEITERLEITUNG Vorlage:DEU
Präsident Martin Butzlaff[2]
Studierende 3152 Stand 2022[3]
Mitarbeiter 787 Stand 2022[3]
Jahresetat ca. 60 Mio. Euro[3]
Website www.uni-wh.de

Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) ist eine nicht-staatliche Universität in Witten im südöstlichen Ruhrgebiet. Sie wurde 1982 vom Bundesland Nordrhein-Westfalen anerkannt und nahm 1983 als erste deutsche Privatuniversität den Lehrbetrieb auf. Seit 1987 ist sie in gemeinnütziger Trägerschaft („Private Universität Witten/Herdecke gGmbH“). Die Universität ist neben der Constructor University (vormals Jacobs University) Bremen als einzige nicht-staatliche Universität Mitglied der Hochschulrektorenkonferenz.[4]

Der Bestandteil Herdecke geht zurück auf das anthroposophisch ausgerichtete Gemeinschaftskrankenhaus in der Wittener Nachbarstadt Herdecke. Dort entstanden die ersten Ideen zur Gründung und dort fand auch in den ersten Jahren der Unterricht statt. Heute zählt es zu den Gesellschaftern der Universität. Seit 2009 ist mit 50,3 % die anthroposophische Software AG Stiftung Hauptgesellschafterin. Die Universität verfolgt heute neben dem anthroposophischen auch das humanistisch-humboldtsche Bildungsideal[5] und bietet anthroposophische Begleitstudien für die Bereiche Medizin und Psychologie an. Allen Studierenden sind über das verpflichtende[6] „Studium fundamentale“ unter anderem auch anthroposophische Lehrveranstaltungen zugänglich.

Hochschulprofil

An der Universität waren im Sommersemester 2022 2.600 Studierende[7] in drei Fakultäten eingeschrieben. Seit Mai 2020 besteht die Universität aus zwei Fakultäten:

Derzeit werden die Studienplätze in mehreren Jahren auf etwa 3200 ausgebaut, insbesondere durch eine Verdopplung der Zahl der Medizin-Studierenden.[9][10][11]

Die Studienplätze werden in einem mehrstufigen Verfahren vergeben; unter anderem wird dabei in persönlichen Gesprächen die individuelle Eignung des Bewerbers festgestellt. Die Aufnahmekommissionen bestehen aus Vertretern der Hochschule (Professoren, Mitarbeiter, Studierende) und Externen (Förderer sowie Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Medien und Kultur) sowie Alumni.

Geschichte

File:Witten-Annen UWH IMGP1927 smial wp.jpg
Universität Witten/Herdecke, Altbau des ehemaligen Amtshauses von Annen
File:UniWitten aussen Front1.jpg
Universität Witten/Herdecke Haupteingang Neubau, Campus im Gewerbegebiet Wullen
File:Universität Witten 3.jpg
Universität Witten/Herdecke, Neubau Ost

Ende der 1970er Jahre schlossen sich einige anthroposophisch ausgerichtete Hochschullehrer, u. a. Konrad Schily, und Ärzte wie Gerhard Kienle[12] zusammen, um eine alternative, nichtstaatliche Universität zu gründen.[3] Sie sahen die damalige Entwicklung an anderen Universitäten als Stillstand an[3] und beklagten vor allem die Praxisferne des Studiums und die Qualität der Lehre. Sie traten für individuellere Betreuung, geringere Studierendenzahlen, mehr „Studium fundamentale“ und Gesamtbildung ein – mit Fokus auf einem Wissenschafts- und Theorienpluralismus[13] sowie einer Kombination von akademischer und beruflicher Bildung.[14] Bis heute zeichnet die Mediziner-Ausbildung die Praxisnähe aus – etwa Patientenkontakt im ersten Studiensemester statt wie an staatlichen Universitäten erst nach einigen Jahren.

Die notwendigen Pläne und Anträge für die Gründung arbeitete der dafür 1980 gegründete Universitätsverein Witten/Herdecke e. V. aus. Mit Bescheid vom 14. Juli 1982 erfolgte die staatliche Anerkennung, Gründungspräsident wurde Konrad Schily. Die Aufnahme des Studienbetriebs erfolgte am 30. April 1983 mit der Immatrikulation von 27 Studenten der Humanmedizin. 1984 nahmen die Fakultäten für Wirtschaftswissenschaft und Zahnheilkunde den Studienbetrieb auf. Die Bertelsmann Stiftung, Deutsche Bank, Krupp-Stiftung und Zeit-Stiftung waren am Aufbau des Hochschulmodells ideell und finanziell stark beteiligt. 1987 kam es zur Änderung der Rechtsform. Vom Universitätsverein wurden die Aktivitäten auf die gemeinnützige Universität Witten/Herdecke GmbH übertragen; im gleichen Jahr wurde das Hauptstudium Biochemie (Biowissenschaften) eingeführt. 1989 wurde die Gründungsphase offiziell beendet.

1998 wurde das Wittener Institut für Familienunternehmen gegründet.[15] Der Gründungspräsident Konrad Schily übergab sein Amt 1999 an Walther Christoph Zimmerli. Die UW/H wurde 2001 mit vollem Stimmrecht in die deutsche Hochschulrektorenkonferenz sowie 2002 in die Landesrektorenkonferenz aufgenommen. Präsident der Universität Witten/Herdecke wurde im April 2005 Wolfgang Glatthaar. 2005 urteilte der Wissenschaftsrat, dass in der Medizinabteilung an der Universität erhebliche inhaltliche und strukturelle Schwächen in Lehre und Forschung bestehen.[16] „Eine ‚auch nur annähernde Gleichwertigkeit mit anderen universitätsmedizinischen Einrichtungen‘ sei nicht gegeben.“[17] NRWs Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart forderte die Privatuniversität daraufhin auf, zügig ein tragfähiges Konzept vorzulegen, weil ansonsten keine weitere Förderung durch das Bundesland NRW über die bis 2006 gültigen Finanzierungszusagen möglich sei.[18] Zu einem Entzug der Mediziner-Ausbildung kam es nicht. Eine von der UW/H vorgelegte Neukonzeptionierung der Humanmedizin wurde im Juli 2006 vom Wissenschaftsrat verabschiedet.[19]

Birger Priddat wurde im August 2007 als Präsident der Universität berufen. Priddat war bereits seit 1992 in Witten tätig, u. a. als Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft und als Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaft und Philosophie.

Mitte Dezember 2008 wurde bekannt, dass das Land Nordrhein-Westfalen der Universität für das Jahr 2008 und die Folgejahre keine Fördermittel mehr zur Verfügung stellen würde.[20] Die Landesregierung hatte einen Auszahlungsstopp über 4,5 Millionen Euro Beihilfen verfügt und weitere rund drei Millionen Euro von der Privatuniversität zurückverlangt, nachdem das Ministerium der Uni vorgeworfen hatte, die rechtlichen Voraussetzungen für diese Millionenzuwendungen nicht erfüllt zu haben. Auch sei die Uni wiederholten Aufforderungen, eine ordnungsgemäße Geschäftsführung nachzuweisen und für die Folgejahre einen zuverlässigen Wirtschaftsplan vorzulegen, nicht nachgekommen. Es wurde eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft damit beauftragt, bis Anfang 2009 die erforderliche Transparenz über die finanzielle Situation der Privatuniversität herzustellen. Präsident Birger Priddat dementierte die Vorwürfe, trat jedoch von seinen Ämtern als Präsident der Hochschule und Geschäftsführer der Privaten Universität Witten/Herdecke GmbH zurück. Der Vize-Präsident und Geschäftsführer Maxim Nohroudi legte ebenfalls seine Ämter nieder.[21] Da bedingt durch die Wirtschaftskrise ein wichtiger Förderer abgesprungen war, drohte die Insolvenz der Universität.[20] Am 23. Dezember 2008 konnte die Zahlungsfähigkeit zumindest über den Jahreswechsel hinaus durch den gemeinnützigen Verein zur Entwicklung von Gemeinschaftskrankenhäusern gesichert werden. Die unmittelbare Insolvenz konnte dadurch abgewendet werden.[22]

Am 16. März 2009 wurde aufgrund der Finanzierungsprobleme ein neuer Gesellschaftervertrag unterzeichnet; neue Gesellschafter waren die Software AG - Stiftung, die Stiftung Private Universität Witten/Herdecke, die Initiative der Wirtschaft, die Alumni-Initiative und das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke. Sprecher der Gesellschafterversammlung wurde Horst Philipp Bauer (Vorstand der Software AG-Stiftung). Im Dezember 2009 wurde ein fünfköpfiger Aufsichtsrat bestehend aus Johannes Dichgans, Jörg Dräger, Rudolf Kösters, Peter Hommelhoff und Arnd Zinnhardt eingesetzt.[23] Nach Restrukturierungsmaßnahmen und einer Bürgschaft der Software AG-Stiftung in Höhe von 10 Mio. Euro nahm das Land NRW die ausgesetzte Landesförderung wieder auf und die 2008 zunächst nicht ausgezahlten Fördermittel wurden 2009 und 2010 zusätzlich eingebracht.[24]

Das Krankenhaus Köln-Merheim wurde 2010 Klinikum der Universität Witten/Herdecke.[25] Im April 2010 erfolgte die Gründung des „Reinhard-Mohn-Instituts für Unternehmensführung und Corporate Governance“ (RMI). Ideen Reinhard Mohns zur Unternehmenskultur und -führung sollen in dem neu gegründeten Forschungsinstitut fortgeschrieben und weiterentwickelt werden.[26] Im Sommer 2010 verabschiedete die Universität ihre neue Grundordnung. In ihr ist „neben der Rechtsstellung und den Aufgaben der Universität vor allem auch die Organisation und Leitung in den Fakultäten und wissenschaftlichen Einrichtungen der Universität geregelt“. Nach der Akkreditierung durch die Akkreditierungsagentur AQAS e. V. wurde der Masterstudiengang „Family Business Management (M.Sc.)“ (Führung von Familienunternehmen) ab Oktober 2010 erstmals angeboten.[27] Zum Wintersemester 2010/11 führte die Universität Witten/Herdecke im Oktober 2010 den neuen Bachelorstudiengang Philosophie, Politik und Ökonomik (PPE) ein.[28]

Die beiden Fakultäten für Humanmedizin und für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde sowie das Institut für Pflegewissenschaften wurden im Oktober 2010 in einer neuen Fakultät für Gesundheit zusammengefasst, die aktuell aus den vier Departments für Humanmedizin, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Psychologie und Psychotherapie sowie für Pflegewissenschaft besteht. Im November 2010 kam es zu einer Verlängerung des Modellstudiengangs Humanmedizin bis zum Jahr 2018.[29]

Im Juli 2011 erfolgte eine Re-Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat für weitere sieben Jahre. „Die Hochschule hat sich seit der Akkreditierung im Jahr 2005 insgesamt positiv entwickelt. Es ist ihr im Rahmen einer tief greifenden Restrukturierung zudem gelungen, ihre institutionelle Basis für eine auch künftig erfolgreiche Weiterentwicklung erkennbar zu verbessern“, so der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Wolfgang Marquardt.[30] Der Alumnus und ehemalige Finanzvorstand des DAX-Unternehmens K+S Jan Peter Nonnenkamp übernahm zum 15. Oktober 2012 das Amt des Kanzlers von Michael Anders. Zum Vizepräsidenten wurden zum 1. Januar 2017 Jan P. Ehlers gewählt.[31]

2018 wurde die Universität durch den deutschen Wissenschaftsrat mit Auflagen für fünf Jahre reakkreditiert. Er empfahl außerdem, ihr – mit Ausnahme ihrer Fakultät für Kulturreflexion in ihrem gegebenen Zuschnitt – die Ausübung des Promotionsrechts weiterhin zu gewähren. Der Wissenschaftsrat würdigte das besondere Profil mit dem partizipativen Studienkonzept und dem in allen Fakultäten obligatorischen Studium fundamentale. Die Leistungen in der Forschung und in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses bewegten sich „im Ganzen auf einem dem institutionellen Anspruch einer Universität angemessenen Niveau“.[32][33]

2021 wurde mit dem „Zukunftsraum“ ein 6800 m² Geschossfläche umfassender Neubau in Betrieb genommen.[34] In Kooperation von Universität, dem Architekturbüro Kaden+Lager sowie ZÜBLIN Timber wurde das Gebäude geplant und erstellt mit dem Ziel, auf okölogischer, ökonomischer wie auch sozialer Ebene nachhaltigen Hoschschulbau umzusetzen.[35] Ein Jahr nach der Eröffnung wurde der Neubau mit dem Gütesiegel Silber des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB) ausgezeichnet.[36]

Finanzierung

Die Finanzierung erfolgt aus Studienbeiträgen, Spenden und Fördermitteln.[37] Die StudierendenGesellschaft Witten/Herdecke, ein von Studierenden geführter, gemeinnütziger Verein, organisiert seit 1995 die elternunabhängige und sozialverträgliche Finanzierung des Studiums anhand des Umgekehrten Generationenvertrags.[38][39][40]

Haushalte 2016–2024

2016 hat die Universität 37,52 Mio. Euro an Erlösen und Erträgen eingenommen. Dem stehen Aufwendungen, Abschreibungen und Steuern von insgesamt 37,48 Mio. Euro gegenüber, deren größter Anteil mit 65 % die Personalkosten sind. Wesentliche Einnahmequellen der UW/H waren im Jahr 2016 die Studienbeiträge (über 10 Mio. Euro), Spenden und Fördergelder (6,3 Mio. Euro), Umsatzerlöse aus der Zahnklinik (6 Mio. Euro), die Zuwendungen des Landes Nordrhein-Westfalen (4,5 Mio. Euro) und die Forschungsförderung durch Dritte (3,5 Mio. Euro).[41]

Es wurden mehr Studienplätze geschaffen, die ab April 2019 zur Verfügung stehen, gemäß dem Plan, die Zahl der Medizin-Studierenden in den kommenden Jahren zu verdoppeln. Wissenschaftsrat und die Universität berichteten, dass die Landesförderung derzeit sukzessive anwächst, von 4,5 Mio. Euro 2018 auf 10,7 Millionen Euro 2019, bis auf 18,25 Millionen Euro im Jahr 2024.[42][43]

Fakultäten und Studiengänge

File:ZBZ Witten R7309287 wp.jpg
Neubau des ZBZ im Wullen (Zahnmedizinisch-Biowissenschaftliches Forschungs- und Entwicklungszentrum Witten)
File:Witten UNI-WH Eingang Neubaug.jpg
Neubau des Seminar- und Bibliotheksgebäudes in Holzbauweise
  • Fakultät für Kulturreflexion – Studium fundamentale
    • Philosophie, Kulturreflexion und kulturelle Praxis (Bachelor of Arts)
    • Philosophie und Kulturreflexion (Master of Arts)
    • Philosophie, Politik und Ökonomik (Bachelor of Arts)
    • Ethik und Organisation (Master of Arts)
    • Doing Culture (Master of Arts)[44]

Forschung

File:Universität Witten 2.jpg
Forschungs- und Entwicklungszentrum (FEZ) an der Universität Witten/Herdecke

Die Forschungsagenda der UW/H ist interdisziplinär ausgerichtet und soll Beiträge zu gesellschaftlichen Herausforderungen in Gesundheit, Kultur, Politik und Wirtschaft leisten. Wichtige interdisziplinäre Forschungsthemen sind u. a. die ambulante Gesundheitsversorgung und die Digitalisierung. Die UW/H konnte in den letzten Jahren regelmäßig mehr als 10 Mio. Euro jährlich an forschungsbezogenen Drittmitteln verausgaben. Die Hochschule verfügt über kein zentrales Forschungsbudget, aber jeder Lehrstuhl erhält Mittel für die Forschung.[45][46]

Der übergreifende Forschungsschwerpunkt der Fakultät für Gesundheit ist die „Integrative und personalisierte/personenzentrierte Gesundheitsversorgung“. Die Forschung der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft konzentriert sich auf die Themen „Unternehmertum“, „Führung und Organisation“ sowie „Demokratie und Wachstum“.

Der Schwerpunkt der Forschung an der Fakultät für Kulturreflexion – Studium fundamentale ist die kulturelle Komplexität der Gegenwartsgesellschaft unter Gesichtspunkten normativer Ordnungen, politischer Transformation, des Stellenwerts der wissenschaftlichen Forschung und der Auseinandersetzung mit den Künsten.[47] Beispiele sind DFG-Forschungsprojekte zum Buddhismus im Westen (Werner Vogd), Forschungen zur Medienepoche 4.0 (Dirk Baecker), zur praktischen Philosophie (Matthias Kettner), zu China, das sich mit digitalkultureller Fremdsteuerung seiner Bürger als techno-autoritäre Alternative zur freiheitlich westlichen Demokratie anbiete (Martin Woesler) etc.[48]

Die UW/H erklärt die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu einer ihrer Kernaufgaben. Im akademischen Jahr 2016 forschten an der UW/H insgesamt 82 Doktoranden sowie 15 promovierte Postdoktoranden.[49]

Zentren für Gesundheitsforschung

Im Zentrum für Biomedizinische Ausbildung und Forschung (ZBAF) werden Projekte der biomedizinischen Grundlagenforschung bearbeitet. Hier werden translationale Forschungsprojekte klinischer Arbeitsgruppen unterstützt und so die wissenschaftliche Weiterbildung junger Ärzte ermöglicht.[50]

Das Zentrum für Klinische Studien (ZKS-UW/H) koordiniert und unterstützt die bereits etablierten Strukturen der Fakultät für Gesundheit zur Durchführung klinischer Prüfungen.[51]

Das Interdisziplinäre Zentrum für Versorgungsforschung (IZVF) koordiniert die Gesundheitsversorgungsforschung an der Universität Witten/Herdecke. Es ist Mitglied im Deutschen Netzwerk Versorgungsforschung.[52]

Wittener Institut für Familienunternehmen

Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) wurde 1998 begründet und betreibt interdisziplinäre Forschung und Lehre im Bereich Familienunternehmen. Die Forschungsfelder Betriebswirtschaftslehre, Psychologie, Soziologie und Rechtswissenschaft werden von 18 Professoren betreut. Das Institut forscht national wie international. Es gibt verschiedene Publikationen heraus (Studien, Praxisleitfäden, Schriftenreihe sowie weitere Publikationen) und bietet Veranstaltungen zum Schwerpunktthema Familienunternehmen an. Das Institut bietet Vorlesungen im Bereich „Family Business“ im Bachelorstudiengang „Business Economics“ an sowie das Vertiefungsfach (Major) „Family Business“ im Masterstudiengang „Management“.[53]

Reinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführung

Das nach Reinhard Mohn benannte Institut für Unternehmensführung (RMI) wurde 2010 gegründet. Es forscht und lehrt zu Unternehmensführung mit Schwerpunkten auf Strategie, Organisation, Kooperation und gesellschaftlicher Verantwortung.[54] Direktor des Instituts ist Guido Möllering, zugleich Inhaber des bereits 1991 geschaffenen Reinhard-Mohn-Stiftungslehrstuhls für Unternehmensführung.[55]

Forschungspreise

Seit 2015 wird der Wittener „Preis für Gesundheitsvisionäre für die Zukunft der Gesundheitswirtschaft“ ausgeschrieben (10.000 € Preisgeld).

2015 wurde erstmals der WIWA-Nachwuchspreis für Plurale Ökonomik vergeben.

Standorte

Die Universität hat in Witten zwei Standorte, die beide nordöstlich der Innenstadt im Stadtteil Annen liegen: Der eigentliche Campus mit mehreren Bauten befindet sich an der Alfred-Herrhausen-Straße. Hierzu zählen neben dem eigentlichen Hauptgebäude auch die Zahnklinik im ZBZ sowie einige Räumlichkeiten im angrenzenden FEZ Witten. Im Zentrum von Annen nutzt die Hochschule zusätzlich ihr ehemaliges Hauptgebäude an der Stockumer Straße, das denkmalgeschützte ehemalige Annener Amtshaus, das rund 1,5 km vom heutigen Hauptcampus entfernt liegt. Des Weiteren hat die Universität Standorte am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, in Köln-Merheim, in Datteln und in Wuppertal.

Literatur

File:UniWitten Innen 1.jpg
Universität Witten/Herdecke, Foyer im Neubau
  • Heinrich Schoppmeyer: Witten. Geschichte von Dorf, Stadt und Vororten. Band 2. VOHM, Witten 2012, ISBN 978-3-00-040266-1, S. 317–320.
  • Michael Kruska: Die private Hochschule Witten/Herdecke. (Diplomarbeit von 1995) Diplomica, 1998, ISBN 3-8324-0580-1.
  • Gebaute Demokratie – Der Neubau der privaten Universität Witten/Herdecke. In: Kurt E. Becker, Peter Carl, Renate Hauser, Klaus Waltenbauer (Hrsg.): Forum Bauen und Leben. Band 10, München 1994.
  • Gerd Walger; Ralf Neise: Wittener Didaktik. Bildung als Praxis der Freiheit, Rainer Hampp Verlag

Weblinks

Commons: Universität Witten/Herdecke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Unsere Grundwerte. Universität Witten/Herdecke, abgerufen am 25. Oktober 2015.
  2. Universität Witten/Herdecke: Präsidium. Abgerufen am 2. August 2019.
  3. 3.0 3.1 3.2 3.3 3.4 Die UW/H in Zahlen. Universität Witten/Herdecke, abgerufen am 11. Oktober 2022.
  4. Hochschulrektorenkonferenz: Universitäten. Abgerufen am 16. Dezember 2022.
  5. Patrick Brzoska: Offen für verschiedene Perspektiven. In: Monitor Versorgungsforschung. Februar 2020, S. 24–26 (monitor-versorgungsforschung.de [PDF]).
  6. UW/H | Studieren an der Uni Witten Herdecke. Abgerufen am 13. Dezember 2021 (Lua error in Module:Multilingual at line 149: attempt to index field 'data' (a nil value).).
  7. Uni Witten/Herdecke: Studierende. 13. Dezember 2022, abgerufen am 16. Dezember 2022.
  8. Uni Witten/Herdecke: Zentrum Studium fundamentale (AT). 8. Juni 2020, abgerufen am 12. Juni 2020.
  9. Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt: Privatuni Witten/Herdecke will Medizinstudienplätze verdoppeln. In: Deutsches Ärzteblatt. (aerzteblatt.de [abgerufen am 16. Oktober 2018]).
  10. Wissenschaftsrats-Bericht: Bericht des Wissenschaftsrats. 2018, https://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/7082-18.pdf.
  11. Uni Witten/Herdecke: Grünes Licht für Universität Witten/Herdecke. 23. Oktober 2018 (uni-wh.de [abgerufen am 24. Oktober 2018]).
  12. Christian Weymayr, Nicole Heißmann: Die Homöopathie-Lüge: So gefährlich ist die Lehre von den weißen Kügelchen. Piper, München 2012, Kapitel: Universität mit anthroposophischen Wurzeln.
  13. Peter F. Matthiessen: Der Hochschulgedanke Rudolf Steiners und die Universität Witten/Herdecke. In: P. Heusser, J. Weinzirl (Hrsg.): Rudolf Steiner – Seine Bedeutung für Wissenschaft und Leben heute. Schattauer, 2014, ISBN 978-3-7945-6776-8, S. 300.
  14. Elite für Grundfragen. In: Der Spiegel. 4. Mai 1981, ISSN 0038-7452 (spiegel.de).
  15. Wittener Institut für Familienunternehmen – Historie. Abgerufen am 16. Mai 2015.
  16. Vera Sprothen: Privatuniversität Witten-Herdecke am Tropf. In: Wirtschaftswoche. 30. Mai 2006 (wiwo.de [abgerufen am 30. Juli 2017]).
  17. Schlechte Diagnose für die Reformuniversität. Der Tagesspiegel vom 25. Juli 2005
  18. Vernichtendes Urteil über Uni Witten-Herdecke, sz.de, 10. Mai 2010.
  19. Medizinerausbildung gesichert. In: NNA-News. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Februar 2014; abgerufen am 16. Mai 2015.
  20. 20.0 20.1 Studenten zahlen drauf. Uni Witten/Herdecke gerettet. In: n-tv.de. 23. Januar 2009, abgerufen am 16. Mai 2015.
  21. Hochschule Witten-Herdecke. Pleite-Uni gerettet. sz-online 17. Mai 2010.
  22. Krisensitzung: Pleite der Privatuni Witten offenbar abgewendet. In: spiegel online. 23. Dezember 2008, abgerufen am 16. Mai 2015.
  23. Universität Witten/Herdecke installiert einen Aufsichtsrat. Pressemitteilung Universität Witten/Herdecke, 11. Dezember 2009, abgerufen am 16. Mai 2015.
  24. Umfassende Förderung der NRW-Landesregierung für die Universität Witten/Herdecke. Pressemitteilung Universität Witten/Herdecke, 5. Mai 2009, abgerufen am 16. Mai 2015.
  25. Moderner Dienstleister mit Tradition. Geschichte der Kliniken der Stadt Köln gGmbH. Kliniken der Stadt Köln, abgerufen am 4. März 2013.
  26. Kay Gropp, Pressestelle private Universität Witten/Herdecke gGmbH: Universität Witten/Herdecke gründet „Reinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführung und Corporate Governance“. Informationsdienst Wissenschaft, 26. April 2010, abgerufen am 16. Mai 2015.
  27. Kay Gropp, Pressestelle private Universität Witten/Herdecke gGmbH: Wittener Master in Family Business Management (M.Sc.) startet in die erste Runde. Informationsdienst Wissenschaft, 26. April 2010, abgerufen am 16. Mai 2015.
  28. Neuer Bachelorstudiengang Philosophie, Politik und Ökonomik. In: abi>> news. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Dezember 2010; abgerufen am 16. Mai 2015.
  29. Modellstudiengang in Witten bis 2018 verlängert. In: ärzteblatt.de. 16. November 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Juni 2015; abgerufen am 16. Mai 2015.
  30. Wissenschaftsrat: Stellungnahme zur Reakkreditierung der Privaten Universität Witten/Herdecke (UW/H). Drs. 1395-11. Berlin Juli 2011 (online [PDF; 688 kB; abgerufen am 30. Juli 2017]).
  31. Uni Witten/Herdecke: Prof. Dr. Jan Ehlers zum neuen Vizepräsidenten gewählt. 16. Oktober 2018 (uni-wh.de [abgerufen am 16. Oktober 2018]).
  32. Wissenschaftsrat: Drei Entscheidungen im Verfahren der Institutionellen Akkreditierung, Pressemitteilung vom 9. Juli 2018
  33. Wissenschaftsrats-Bericht: Bericht des Wissenschaftsrats. 2018, https://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/7082-18.pdf.
  34. Eines der nachhaltigsten Uni-Gebäude Deutschlands eröffnet. VDI Verlag GmbH, 10. April 2021, abgerufen am 30. Oktober 2022.
  35. Hochmoderner Campus-Neubau aus Holz. Konradin Medien GmbH, 12. März 2021, abgerufen am 30. Oktober 2022.
  36. Holzbau der Uni Witten/Herdecke bekommt Nachhaltigkeitspreis. FUNKE Medien NRW GmbH/WAZ, 15. September 2022, abgerufen am 30. Oktober 2022.
  37. Britta Mersch: Privatuni Witten/Herdecke: Studenten sollen Finanzloch stopfen. In: spiegel online. 29. Februar 2008, abgerufen am 16. Mai 2015: „Kein Geld hatten wir schon immer“
  38. http://www.deutschlandfunk.de/universitaet-witten-herdecke-gelebtes-solidarmodell.680.de.html?dram:article_id=344963
  39. Wenke Husmann: Klüger als anderswo. An der privaten Hochschule Witten/Herdecke haben die Studierenden ihren Gebührenbeitrag freiwillig erhöht. In: zeit.de. Juli 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Mai 2015; abgerufen am 16. Mai 2015.
  40. Universität Witten/Herdecke. „Zur Freiheit ermutigen – nach Wahrheit streben – soziale Verantwortung fördern.“ Motto der Uni Witten/Herdecke. In: Süddeutsche Zeitung. 17. Mai 2010, abgerufen am 15. Mai 2015.
  41. Wissenschaftsrats-Bericht: Bericht des Wissenschaftsrats. 2018, https://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/7082-18.pdf.
  42. Wissenschaftsrats-Bericht: Bericht des Wissenschaftsrats. 2018, https://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/7082-18.pdf.
  43. Uni Witten/Herdecke: Grünes Licht für Universität Witten/Herdecke. 23. Oktober 2018 (uni-wh.de [abgerufen am 24. Oktober 2018]).
  44. Website der Akkreditierungsagentur AQAS e.V. Abgerufen am 17. Februar 2016
  45. Wissenschaftsrats-Bericht: Bericht des Wissenschaftsrats. 2018, https://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/7082-18.pdf.
  46. Uni Witten/Herdecke: Forschung. 12. Oktober 2018 (uni-wh.de [abgerufen am 16. Oktober 2018]).
  47. Wissenschaftsrats-Bericht: Bericht des Wissenschaftsrats. 2018, https://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/7082-18.pdf.
  48. Uni Witten/Herdecke: Forschung an der Fakultät für Kulturreflexion. 20. September 2018 (uni-wh.de [abgerufen am 16. Oktober 2018]).
  49. Wissenschaftsrats-Bericht: Bericht des Wissenschaftsrats. 2018, https://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/7082-18.pdf.
  50. Zentrum für Biomedizinische Ausbildung und Forschung (ZBAF) an der Uni Witten/Herdecke
  51. Zentrum für Klinische Studien an der Uni Witten/Herdecke
  52. Interdisziplinäres Zentrum für Versorgungsforschung im Gesundheitswesen (IZVF) an der Uni Witten/Herdecke
  53. Wittener Institut für Familienunternehmen an der Uni Witten/Herdecke
  54. Reinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführung an der Uni Witten/Herdecke
  55. https://www.uni-wh.de/wirtschaft/einrichtungen-und-institute/reinhard-mohn-institut-fuer-unternehmensfuehrung-rmi/#unser-team
  1. WEITERLEITUNG Vorlage:Navigationsleiste Hochschulen in Nordrhein-Westfalen

Koordinaten: 51° 27′ 8,2″ N, 7° 21′ 26″ O

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