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Werner Danckert

From Wickepedia

Werner Danckert (* 22. Juni 1900 in Erfurt; † 5. März 1970 in Krefeld) war ein deutscher Volksliedforscher.

Danckert machte nach seinem Abitur 1917 eine Ausbildung als Konzertpianist. Er absolvierte ein Studium der Musikwissenschaft mit den Nebenfächern Philosophie und Physik. 1923 promovierte er in Erlangen summa cum laude; die Habilitation folgte 1926 an der Universität Jena.

Danckert beantragte am 7. Oktober 1937 die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 5.295.345),[1] im selben Jahr wurde er Professor an der Musikhochschule Weimar.[2] Danckert wurde Mitarbeiter der Hauptstelle Musik im Amt Rosenberg. An den Reichsmusiktagen in Düsseldorf 1938[3] hielt er einen Vortrag über Volkstum, Stammesart, Rasse im Lichte der Volkstumsforschung.[2] 1939 publizierte er das Buch Die ältesten Spuren germanischer Volksmusik.[2] 1943 erhielt er als Nachfolger von Herbert Birtner einen Lehrstuhl in Graz und eine apl. Professur in Berlin.[2]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte er an keine Universität zurück,[2] publizierte aber weitere Bücher zur Volksmusik und anderen musikalischen Themen.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Geschichte der Gigue. Leipzig 1924.
  • Ursymbole melodischer Gestaltung. Kassel 1932.
  • Beiträge zur Bachkritik. Kassel 1934.
  • Musikwissenschaft und Kulturkreislehre. In: Anthropos. Band 32, Heft 1/2, Januar–April 1937, S. 1–14.
  • Grundriss der Volksliedkunde. Berlin 1939.
  • Das Europäische Volkslied. Berlin 1939; 2., verbesserte und erweiterte Auflage Bonn 1970.
  • Claude Debussy. Berlin 1950.
  • Goethe, der mystische Urgrund seiner Weltschau. Berlin 1951.
  • Offenes und geschlossenes Leben, zwei Daseinsaspekte in Goethes Weltschau. Bonn 1963.
  • Unehrliche Leute. Die verfemten Berufe. Bern/München 1963.
  • Das Volkslied im Abendland. Bern/München 1960
  • Tonreich und Symbolzahl in Hochkulturen und Primitivenwelt. Bonn 1966.
  • Symbol, Metapher und Allegorie im Lied der Völker. 4 Bände, aus dem Nachlass herausgegeben von Hannelore Vogel. Bonn-Bad Godesberg 1976–1978.
  • Musik und Weltbild.

Nachgelassene Texte

  • Bach und Händel.
  • Musik und Musikstile Polynesiens.
  • Studien zur Vor- und Frühgeschichte ostasiatischer Musik.
  • Musik im indopazifischen Raum.

Literatur

  • Albrecht Schneider: Vergleichende Musikwissenschaft als Morphologie und Stilkritik: Werner Danckerts Stellung in der Volksliedforschung und Musikethnologie. In: Jahrbuch für Volksliedforschung, 24. Jahrgang, 1979, S. 11–27
  • Wolfgang Suppan: Werner Danckert, 1900–1970. In: Ethnomusicology, Band 15, Nr. 1, Januar 1971, S. 94–99 (Bibliografie)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/5761430
  2. 2.0 2.1 2.2 2.3 2.4 Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 106.
  3. Thomas Phleps: Ein stiller, verbissener und zäher Kampf um Stetigkeit – Musikwissenschaft in NS-Deutschland und ihre vergangenheitspolitische Bewältigung. In: Isolde v. Foerster et al. (Hrsg.), Musikforschung – Nationalsozialismus – Faschismus, Mainz 2001, S. 471–488. Online-Text Uni Giessen (Memento vom 5. April 2016 im Internet Archive)