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Achim-Helge von Beust

From Wickepedia

Achim-Helge Marquard Freiherr von Beust (* 16. März 1917 in Lübeck; † 7. Januar 2007 in Hamburg) war ein deutscher Politiker in Hamburg sowie Gründungsmitglied und Ehrenmitglied des dortigen CDU-Landesverbandes.

Leben

Von Beust wurde als Sohn eines Oberkriegsgerichtsrats in Lübeck geboren. Nachdem die Familie 1935 nach Hamburg gezogen war, legte er das Abitur am Matthias-Claudius-Gymnasium Wandsbek ab. 1938 trat er in ein Kavallerieregiment ein. Krankheitsbedingt aus dem Dienst entlassen studierte er im Sommersemester 1942 Rechtswissenschaft an der Universität Rostock und wechselte im Dezember an eine andere Hochschule.[1] Als Rechtsreferendar gehörte er 1945 zu den Begründern der CDU Hamburg, für die er bei der Bürgerschaftswahl 1946 ein Mandat errang. 1950 trat er in den Hamburger Staatsdienst ein. Wegen dieser Tätigkeit legte er zum 31. Dezember 1951 sein 1949 verteidigtes Bürgerschaftsmandat nieder. Von 1954 bis 1980 war von Beust Bezirksamtsleiter von Hamburg-Wandsbek, seinerzeit das einzige CDU-geführte Bezirksamt im sonst SPD-regierten Stadtstaat Hamburg. Er war als der Schwarze Baron von Wandsbek bekannt.

Von Beust war verheiratet mit der aus Lübtheen stammenden Hanna Wolff (* 1919, † 1995), die nach den Nürnberger Gesetzen als „Halbjüdin“ eingestuft wurde. Der jüngste seiner drei Söhne ist Ole von Beust, von 2001 bis 2010 Hamburgs Erster Bürgermeister. Sein ältester Sohn, Michael von Beust (* 1942), war Stabsoffizier an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg, Oberst und zuletzt Deutscher Militärattaché in Österreich.[2] Seine Großmutter Armgart von Beust war die Zwillingsschwester Gertrud Elisabeth von Beusts, der Urgroßmutter von Jutta Ditfurth.[3]

Von Beust war über die Parteigrenzen hinweg bekannt für seine Liberalität, und so bekannte er sich 2003 im Interview mit der Welt am Sonntag[4] auch öffentlich positiv zur Homosexualität seines Sohnes Ole, nachdem dieser von Innensenator Ronald Schill deshalb unter Druck gesetzt worden war.[5] Den damaligen Presseberichten zufolge war es der Vater, der damit den Sohn ungefragt „outete“, was aber zu einem Popularitätszuwachs Ole von Beusts beitrug, während Schill von der politischen Bühne der Hansestadt verschwand.

Am 12. Mai 2006 wurde von Beust anlässlich des 60. Jahrestages der Gründung der Hamburger CDU von Bundeskanzlerin Angela Merkel geehrt.[6] Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Wohldorf-Ohlstedt.[7]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Immatrikulation von Achim-Helge von Beust im Rostocker Matrikelportal
  2. Jens Meyer-Odewald: Zu Besuch beim Bruder des Hamburger Bürgermeisters; Hamburger Abendblatt, Ausgabe vom 25. Juni 2008.
  3. Von Wahlverwandtschaften (Memento vom 27. Mai 2014 im Internet Archive). taz vom 22. September 2010
  4. Dagmar von Taube: Achim von Beust: „Der Ole, der hat sich befreit“; Welt am Sonntag, 31. August 2003.
  5. Ein Exbezirksamtsleiter packt aus – Der Vater des Hamburger Bürgermeisters Ole von Beust plauderte über seinen Sohn; Artikel in der taz vom 3. September 2003.
  6. 60 Jahre: CDU Hamburg mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Bürgermeister Ole von Beust. Himmlisches Feuerwerk zum CDU-Geburtstag (Memento vom 8. Oktober 2007 im Internet Archive); Artikel auf der Internetseite der CDU Hamburg mit Fotos
  7. Tobi Thomsen: Persönlichkeiten: vergangen, aber nicht vergessen: Wo Persönlichkeiten ihre letzte Ruhe fanden. Seite 152. Hamburg 2017. ISBN 978-3-7431-1236-0.