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Antje Grauhan

From Wickepedia
File:Antje Grauhan 090701-22A-x.jpg
Antje Grauhan in ihrer Wohnung in Travemünde im Juli 2009

Antje Grauhan (* 26. April 1930 in Berlin; † 5. Juli 2010 in Lübeck-Travemünde) war eine deutsche Krankenschwester (Berufsbezeichnung seit 2020: Pflegefachfrau), Unterrichtsschwester, Schulleiterin und Pflegewissenschaftlerin. Sie beschäftigte sich mit der Konzeption einer generalistischen Pflegeausbildung sowie der Konzeption generalistisch angelegter Pflegestudiengänge, mit der beginnenden Akademisierung der Pflegeberufe in Deutschland und nicht zuletzt mit berufspolitischen Fragestellungen.

Leben

„Die Segelschiffe auf der Trave vor unserem Haus sehen zu können, das gab mir immer ein Gefühl der Freiheit“ (Antje Grauhan beim Interview im Jahr 2009 in Travemünde. Sie formulierte mit diesem Satz, wie sie sagte, ihr ureigenes Lebensgefühl, das sie durch die vielen und auch schweren Jahre in der Pflege getragen habe.)

Von Senftenberg/Lausitz nach Heidelberg

Antje Grauhan verbrachte ihre Kindheit in Senftenberg in der Lausitz. Ihr Vater, der im Ersten Weltkrieg als Soldat die verheerenden Auswirkungen des Fleckfiebers erlebt hatte, war Chefarzt am dortigen Knappschaftskrankenhaus und zudem Chefarzt des Senftenberger Reservelazaretts. Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs sollte Antje Grauhan, so der Wille der russischen Besatzungsmacht, in der Krankenhausküche dieses Krankenhauses als Küchenhilfe arbeiten, was der Vater verhinderte. Er plädierte stattdessen für eine Ausbildung zur Krankenschwester. Der Vater erkrankte durch die Behandlung seiner Senftenberger Patienten selbst an Fleckfieber und verstarb im Juni 1945. In der Folgezeit gelang es der Oberin der Heidelberger Ludolf-Krehl-Klinik, Olga Freiin von Lersner, Antje Grauhan nach Heidelberg zu holen. An der Universität Heidelberg sollte im Jahr 1953 eine Schwesternschule ihre Pforten öffnen, die, erstmals nach der von Henriette Goldschmidt gegründeten Leipziger Frauenhochschule in der Weimarer Republik, angehenden Krankenschwestern in Deutschland wieder die Möglichkeit einer akademisch geprägten Ausbildung bot. Nach dem Krankenpflegediplom studierte Antje Grauhan mittels eines Stipendiums der Rockefeller-Stiftung Maternal and Child Care in den USA und wurde in den Jahren zwischen 1962 und 1971 zweite Schulleitung der Schwesternschule der Universität Heidelberg (USH). Sie konnte an der Universität Heidelberg, so unter anderem bei dem Erziehungswissenschaftler Christian Theobald Caselmann, als auch bei den Diakoniewissenschaftlern Herbert Krimm und Paul Philippi, Leistungsscheine für ihren späteren Magisterstudiengang an der Universität Konstanz erwerben. Mit dem Erwerb regulärer Leistungsscheine war es möglich, dass nicht nur die ohnehin privilegierten Professorentöchter an der Schwesternschule der Universität Heidelberg Veranstaltungen an der Universität besuchen konnten („Professorentöchterstatus“), sondern der Zutritt zur USH auch jungen Frauen aus den nicht akademischen gesellschaftlichen Schichten sowie Männern[1] ermöglicht wurde. Dies zu erreichen, war immer ein wichtiges Anliegen für Antje Grauhan. Nichtsdestotrotz blieb der Weg für Männer, die eine Familie zu ernähren hatten, an der USH ein beschwerlicher Weg, was nicht zuletzt im Verhalten der Medizinischen Fakultät begründet lag. Zusammen mit der Sozialmedizinerin Maria Pinding (1932–1990) entwickelte Antje Grauhan die Idee, Krankenpflegeforschung zu betreiben. Maria Pinding hatte damals die Idee, dass man ein entsprechendes Forschungsinstitut an der Schwesternschule der Universität Heidelberg ansiedeln solle.[2][3] In diesem Zusammenhang wurde auch der Begriff der Eigenständigkeit einer Wissenschaftsdisziplin wichtig.[2]

Hanns-Gotthard Lasch und die „Hollywoodschwestern“

Die neue Schwesternschule der Universität Heidelberg (USH) trug schnell den Spitznamen „Hollywoodschule“. Die Schülerinnen erhielten auf den Pflegestationen den Spitznamen „Hollywoodschwestern.“[4] Die Spitznamen erfand Hanns Gotthard Lasch, damals Schularzt für die USH und Oberarzt der Medizinischen Klinik (Ludolf von Krehl Klinik). Inspiriert wurde Lasch durch die sandelholzfarbene Tracht der Schwesternschülerinnen, die in der grau-weißen Farbe der Umgebung erfrischend wirkte.[5][6] Allerdings herrschte auch damals, ungeachtet der erfrischenden Farbe, noch eine vergleichsweise strenge Kleiderordnung bezüglich Länge der Dienstkleidung oder Weite des Ausschnittes, die von Olga von Lersner in Kooperation mit der Klinikleitung vertreten wurde. Die maßgeschneiderte Dienstkleidung wurde von einem renommierten Heidelberger Bekleidungshaus in der Heidelberger Hauptstrasse angefertigt und stellte die Eltern der Schwesternschülerinnen nicht selten vor finanzielle Herausforderungen. Von der Bezeichnung „Tracht“ wurde schon in den ersten Jahren des Schulbetriebs Abstand genommen und stattdessen „Dienstkleidung“ gesagt. Besonders beliebt waren die Feste an der Hollywoodschule für die in den Anfangsjahren von den täglichen Butterrationen aufgespart werden musste. „Große Ereignisse werfen ihre dünnen Suppen voraus“, so der Kommentar von Antje Grauhan.

Heidelberger anthropologische Schule

Während dieser Heidelberger Zeit verband Grauhan gemeinsam mit Heinrich Schipperges (1918–2003) und Eduard Seidler (1929–2020) am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Heidelberg die Pflegetheorien von Faye Glenn Abdellah und Virginia Henderson mit dem Gestaltkreis Viktor von Weizsäckers und dem Regelkreismodell Heinrich Schipperges’. Durch das Konzept des „Gestaltkreises“ wurden der Heilkunde des 20. Jahrhunderts neue zeichentheoretische Elemente und Probleme hinzugefügt.[7][8][9] Seidler und Grauhan schrieben zwei Aufsätze, die sich aufeinander bezogen.[10][11] Es folgte die Integration der Pflegetheorie von Nancy Roper, Winifred W. Logan und Alison Tierney. Gemeinsam mit dem Arzt Wolfgang Rapp in der Abteilung von Paul Christian entwickelte Antje Grauhan den tripersonalen Ansatz „Patient-Arzt-Pflegekraft“. Unterstützt wurden sie dabei von Antje Hüter-Becker von der Krankengymnastikschule[12] und der Krankengymnastin Hannelore Göhring.[13][14][15] Diskussionen mit Herbert Plügge und dessen phänomenologisch-medizinischem Ansatz[16] befruchteten die Überlegungen zu „Pflegephänomenen“, die ihren festen Platz in der entstehenden Pflegewissenschaft in Deutschland bekommen sollten. Die Heidelberger anthropologische Schule[17] wurde von Antje Grauhan für die Pflege fruchtbar gemacht. Die medizinische Betreuung ihrer Magisterarbeit im Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Konstanz erfolgte deshalb durch Thure von Uexküll am Universitätsklinikum Ulm (1973–1974). Antje Grauhan wurde am 29. Oktober 1971 in einer außerordentlichen Kuratoriumssitzung der Schwesternschule der Universität Heidelberg unter Vorsitz von Günter Quadbeck, dem Dekan der medizinischen Fakultät, verabschiedet. Die Laudatio sprach Gotthard Schettler, Ehrengäste waren unter anderem Karl Heinrich Bauer und Prorektor Kristian Hungar.[18]

Deutsch-französisches Projekt: Regionale Offene Gesundheitsuniversität

Nachdem die OECD in Vorarbeiten festgestellt hatte, „dass die moderne Gesellschaft neue Formen von Mortalität und Morbildität erzeugt und deshalb unter besonderer Berücksichtigung psychologischer und soziologischer Faktoren neue Formen der integrierten medizinischen Versorgung bedarf: Die Regionale Offene Gesundheitsuniversität“[19], nahm Antje Grauhan am internationalen Projekt der Regional Health University teil. Die klinische Zusammenarbeit gleichgesinnter dreier Personen: Arzt – Patient – Krankenschwester (Triade) war in der Ludolf von Krehl Klinik in Heidelberg anlässlich des Aufbaus der Psychosomatik auf den Stationen Siebeck und Friedreich mit Krankenschwestern und Schülerinnen der Schwesternschule der Universität Heidelberg bereits erprobt worden. Hierzu gehörten neue Formen der Gestaltung der Patientenvisite, der Dokumentation, der Dienstübergaben, der Kommunikationsstrukturen insgesamt. Auf der ersten weltweiten internationalen Tagung der OECD in Paris vom 15.–18. Dezember 1975 konnte der Heidelberger Mediziner Wolfgang Rapp als einziger deutscher Experte über die psychosomatische Triade berichten. Zusammen mit Vertretern der OECD, Cornilliaut, Paris, sowie Paul Christian, Thure von Uexküll und Vertretern des DKFZ nahm Antje Grauan an einem deutsch-französischen Projekt teil. Es folgten mehrere Tagungen in Heidelberg, sowie ein gemeinsamer Vortrag Grauhan-Rapp 1982 in Saarbrücken. Die internationale Abschlussveranstaltung fand in der Friedrich Ebert Gedenkstätte in Heidelberg statt.[20]

Wechsel nach Ulm; Ilse Schulz, Karl Köhle und Thure von Uexküll

Dieser Wechsel nach Konstanz und Ulm wurde nötig, weil die Universität Heidelberg zum damaligen Zeitpunkt keine Magisterstudiengänge anbot. Gemeinsam konzipierten die Mediziner Thure von Uexküll und Karl Köhle mit der Pflegewissenschaftlerin Antje Grauhan in Ulm einen Weiterbildungsstudiengang „Psychosomatische Pflege“.[21][22] Dieses Konzept der patientenorientiert-psychosomatischen Pflege, das so genannte „Ulmer Modell“ stieß auch auf besonderes Interesse im Weiterbildungsstudiengang „Lehrpersonen im Gesundheitswesen“ am Zentrum für Weiterbildung der Universität Osnabrück, der 1979 ins Leben gerufen wurde und von den Pflegewissenschaftlerinnen Christa Winter- von Lersner und Gerda Kaufmann betreut wurde. Beide kamen, wie auch Antje Grauhan, von der Schwesternschule der Universität Heidelberg.[23][24][25] Während ihrer Zeit im Ulmer Modellversuchs (1973–1976) war Antje Grauhan Mitglied einer Arbeitsgruppe im Wissenschaftsrat zum Thema „Studiengänge für nichtärztliche Berufe im Gesundheitswesen“. Ihr generalistischer Ansatz, den sie auch in ihrer Magisterarbeit niederlegte, bezog sich nicht nur auf die pflegerischen Berufe, sondern auf alle nichtärztlichen Gesundheitsberufe und ist als ihre eigentliche wissenschaftliche Leistung anzusehen. In Ulm gab es eine enge Zusammenarbeit zwischen Antje Grauhan und der Pflegeexpertin und Frauenforscherin Ilse Schulz. Unterstützung bei der Magisterarbeit erfuhr Antje Grauhan auch von ihrem jüngeren Bruder, dem Politologen Rolf-Richard Grauhan, der an der Universität Heidelberg bei Dolf Sternberger promoviert hatte und der sich auch mit Fragen des Krankenhausmanagements beschäftigt hatte.[26]

Studiengang in Berlin, Lehraufträge in Osnabrück

In den Jahren 1976–1982 wurde Antje Grauhan mitverantwortliche Forschungsassistentin für den Modellstudiengang „Lehrkräfte für Medizinalfachberufe“ an der FU Berlin.[27] Ähnlich wie dem Ulmer Modellstudiengang war auch diesem Berlin Modell keine lange Überlebenszeit gegönnt. Zudem erfüllte sich der Wunsch von Antje Grauhan nach einer Anbindung des neuen Studiengangs an die Medizinische Fakultät der FU Berlin, dies im Unterschied zu Ulm, zu ihrem größten Bedauern nicht. Der Widerstand in Berlin kam vor allem von Seiten der Gewerkschaft.[28] Hierbei spielte eine gewichtige Rolle, dass an der Schwesternschule der Universität der Tarifvertrag der Gewerkschaften nicht eingehalten, sondern stattdessen Schulgeld bezahlt worden war, um den Sonderstatus der Schule zu ermöglichen.[29] Nach ihrer Berliner Zeit arbeitete Antje Grauhan als Lehrbeauftragte für Pflegewissenschaft an der Universität Osnabrück gemeinsam mit Ruth Schröck, der ersten Professorin dieses Faches in Deutschland.

Elke Müller-Simianer

Elke Müller (verheiratete Müller–Simianer), eine der Absolventinnen des Berliner Modellstudiengangs[30] und später Lehrerin für Pflegeberufe an der USH, erhielt im April 2016 die Goldene Ehrennadel des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) in Stuttgart.[31][32] Antje Grauhan hatte sich dem DBfK immer sehr verbunden gefühlt. Sie bezeichnete zudem Elke Müller als ihre wichtigste Schülerin.[33] Elke Müller-Simianer, deren Hauptanliegen, wie sowohl in ihrer Diplomarbeit als auch Dissertation beschrieben, die Entwicklung der Pflege als einem eigenständigen Beruf mit „Hauptfach Krankenpflege“, ohne Bevormundung durch benachbarte Berufsgruppen, zu sehen ist, zog sich im Oktober 2017 aus allen öffentlichen Ämtern zurück.

Hoffnungen und Realisierungen

Stets hatte Antje Grauhan die akademische Tradition der Pflege in Heidelberg seit Franz Anton Mai vor Augen.[34] Ihr Ziel war es, die durch ihn begonnene Tradition der Akademisierung der Pflege in der Schwesternschule der Universität Heidelberg erneut aufzunehmen und voranzutreiben. Ihr gemeinsam mit dem ersten Nachkriegsrektor der Universität Heidelberg Karl Heinrich Bauer[35] geteilter Wunsch, dass der Zugang zu akademischen Strukturen allen Gesundheitsberufen möglich gemacht werden würde, sollte sich in Heidelberg allerdings erst im Jahr 2011 mit dem Start des Studiengangs Interprofessionelle Gesundheitsversorgung erfüllen.[36][37] Studienkoordinatorin des Studiengangs wurde Cornelia Mahler von der Schwesternschule der Universität Heidelberg. Mit der Implementierung dieses Studiengangs im Jahr 2011 verfügte die Universität Heidelberg über eine 231-jährige akademische Tradition in der Pflege, die allerdings mehrfach durch Kriege und andere Unruhen unterbrochen worden war. Die ersten Absolventinnen des Krankenpflegestudiums hatten ja schon im Jahr 1785 unter Franz Anton Mai ihre akademische Prüfung abgelegt und die Gründung der Mannheimer Hebammenschule datierte sogar auf das Jahr 1766.[38] Um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert kam es zur Ausdifferenzierung der Pflegeberufe durch die Krankenschwester Pia Bauer und den Arzt und Krebsforscher Vincenz Czerny, die auch technischen Veränderungen beispielsweise durch Röntgengeräte Rechnung trug. Vincenz Czerny setzte sich jedoch auch für die Einführung von Massagekursen und physiotherapeutischen Praktiken ein, die bereits im römischen Reich auf hohem Niveau gelehrt worden waren, und griff damit auf sehr alte Wissenstraditionen zurück. Die Umsetzung dieses Anliegens von Czerny in der Pflege erfolgte durch Mathilde von Horn, einer Weggefährtin von Pia Bauer.[39]

Auf dem Weg zum Magnet-Krankenhaus

Wenige Jahre nach dem Tod von Antje Grauhan begab sich das Universitätsklinikum Heidelberg auf den Weg, Magnet-Krankenhaus werden zu wollen. Drei Pflegepersonen des Universitätsklinikums Heidelberg nahmen im Jahr 2016 als erste deutsche Teilnehmerinnen am Magnet-Kongress in den USA teil. Damit wurden die Bestrebungen der Vergangenheit, den Kranken in den Mittelpunkt interprofessionellen therapeutischen Geschehens zu stellen, hoffnungsvoll intensiviert.[40] Von 2013 bis 2014 wurde ein Projekt zur interprofessionellen Kommunikation durchgeführt. Das Universitätsklinikum Heidelberg beschloss zudem im Jahr 2016, sechs Jahre nach dem Tod von Antje Grauhan, eine Professur für Pflege- und Therapiewissenschaft in Forschung und Lehre einzurichten. Berufen wurde Martina Hasseler (* 1968). Mit dieser Berufung ging ein Wunsch von Antje Grauhan in Erfüllung.

Am 24. September 2016 fand eine Festveranstaltung für das 250-jährige Bestehen der Hebammenschule mit Schulleitung Cordula Fischer und der Lübecker Hebammenhistorikerin Christine Loytved statt, bei dem an die Gründerzeit durch Franz Anton Mai erinnert und die aktuelle Studienmöglichkeit für Hebammen im Bachelor-Studiengang „Interprofessionelle Gesundheitsversorgung“ für Hebammen am Universitätsklinikum Heidelberg aufgezeigt wurde.[41] Nicht zuletzt entstand am Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg im Jahr 2015 eine Zulassungsarbeit, in der eine historisch-kritische, auf Franz Anton Mai zurückgehende, Betrachtung der B.A. Nurse vorgenommen und über deren neue Perspektiven nachgedacht wurde.[42] Wolfgang Rapp erinnerte zudem, im Sinne von Karl-Heinrich Bauer, an die Zusammenarbeit aller Berufsgruppen, die sich um einen Patienten scharen können oder sollten. Er stellte dies exemplarisch an der Zusammenarbeit zwischen Ärzteschaft, Pflege und Physiotherapie dar, wobei die Physiotherapie durch Antje Hüter-Becker vertreten wurde.[43][44] Der biographische Ansatz der Heidelberger anthropologischen Schule (Siebeck, VvWeizsäcker, Mitscherlich) wurde nach und nach in die Pflegewissenschaft aufgenommen.[45] Nachdem es in den 1960er Jahren auf den Stationen Siebeck und Friedreich der Ludolf von Krehl Klinik bereits eine Schulstation zur Erprobung der Triade „Patient-Arzt-Pflege“[13] gegeben hatte, entstand im Jahr 2016 eine integrierte Ausbildungsstation HIPSTA in der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg, gefördert von der Robert Bosch Stiftung.[46] Die Hoffnungen Antje Grauhans wurden somit nach und nach realisiert. Erspart geblieben ist Antje Grauhan die Erfahrung der Verlängerung der pflegerischen Arbeitszeit auf bis zu 12 Stunden täglich, die in den Jahren nach ihrem Tod, zumindest im Bereich der häuslichen Pflege, langsam wieder Einzug hielt.

Öffentliche Ämter

Seit 1952 war Antje Grauhan Mitglied im Agnes-Karll-Verband, dem späteren Deutschen Berufsverband für Krankenpflege, DBfK.[47] Sie war zudem Mitglied der Arbeitsgruppe „Pflege braucht Eliten“ der Robert-Bosch-Stiftung in Stuttgart. Von 1983 bis 1990 war sie Schriftleiterin der Deutschen Krankenpflege-Zeitschrift in Stuttgart. Antje Grauhan ermunterte Sabine Bartholomeyczik, Absolventin der Schwesternschule aus dem Anfangsjahrzehnt, deren Projekt über Frauengesundheit in der Deutschen Krankenpflegezeitschrift zu veröffentlichen.[48] In dieser Zeit entstand ebenfalls eine engere Zusammenarbeit mit der Frankfurter Pflegewissenschaftlerin Hilde Steppe.[49][50] Antje Grauhan freute sich über die ersten Professuren von Absolventinnen der USH wie beispielsweise derjenigen von Monika Habermann oder Olivia Dibelius.

Im Jahr 1995 zog sie sich aus allen öffentlichen Ämtern zurück. Sie blieb Eduard Seidler zeitlebens freundschaftlich verbunden. Zu ihrem 80. Geburtstag erhielt sie Gratulationen der Doktoranden der Universität Witten-Herdecke („Doctoral Day“, der ursprünglich von Ruth Schröck eingeführt worden war) und von vielen Weggefährten. Ihre Nachfolgerin als Schulleiterin der USH wurde Erika von Amann.[51]

Wirkungsgeschichte

Das von Eduard Seidler herausgegebene Buch „Geschichte der Medizin und Krankenpflege“, das von 1966 an bis zu seiner fünften Auflage unter dem Titel „Geschichte der Pflege des kranken Menschen“ im Kohlhammer Verlag Stuttgart erschien, gehörte zur Standardlektüre in der Krankenpflegeausbildung der Bundesrepublik Deutschland bis in die 1990er Jahre hinein. Im jeweiligen Kapitel zur „Diätetik und Krankenpflege“ wurde der Prozess der Zuordnung der verschiedenen Heilberufe auf die Grundbedürfnisse des Menschen, den Antje Grauhan vorgenommen hatte, geschildert.[52] Die Wirkungsgeschichte des in Heidelberg begonnenen Prozesses, eine gemeinsame Geschichte der Medizin und Krankenpflege bzw. der Medizin und der nichtärztlichen Gesundheits- und Pflegeberufe geschrieben zu haben, kann deshalb nicht hoch genug eingeschätzt werden.[53]

Korrespondenz, Nachlass

  • Publikationen und Vorträge von Antje Grauhan wurden Ende der 1990er Jahre vorsortiert von Signe Brunner-Orawsky. Sie befinden sich im Universitätsarchiv der Universität Heidelberg im Nachlass der Schwesternschule der Universität Heidelberg.
  • Der Travemünder Nachlass wurde nach dem Tod von Antje Grauhan, auf ihren ausdrücklichen Wunsch, in die Hilde Steppe Dokumentationsstelle der Fachhochschule Frankfurt/Main gebracht. Dieser Nachlass enthält auch die zahlreichen Gratulationen zum 80. Geburtstag. (Glückwunschkarten vom Doctoral-Day der Studierenden der Pflegewissenschaft Universität Witten-Herdecke, Eduard Seidler; Tabula Gratulatoria).
  • Ein weiterer Teil des Nachlasses befindet sich in Privatbesitz.

Ehrungen

  • Anlässlich des Ausscheidens von Antje Grauhan aus dem aktiven Berufsleben veranstaltete die Schwesternschule der Universität Heidelberg im April 1990 eine Fortbildungstagung.[54][55]
  • Auf der 2. Mitgliederversammlung des Deutschen Vereins für Pflegewissenschaft (später: Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft) im November 1990 wurde Antje Grauhan zum Ehrenmitglied ernannt.[56]
  • Antje Grauhan wurde im Jahr 2000 – anlässlich der 2. Internationalen Konferenz über Pflegetheorien in Nürnberg – erste Trägerin des Pflegepreises des Deutschen Pflegerates.
  • Renate Schwarz-Govaers (Ausbildung Schwesternschule der Universität Heidelberg, sowie daselbst später Leitung der Weiterbildung zur „Unterrichtsschwester“) widmete Antje Grauhan im Jahr 2003 ihre Dissertation (eingereicht Eberhard Karls Universität Tübingen).[57]
  • Festgabe zum 80. Geburtstag: Christine R. Auer: Eine frei denkende Krankenschwester, Antje Grauhan M.A. wird 80 Jahre alt, mit einem Beitrag von Monika Thiemann-Brenning, gefördert von der Robert Bosch Stiftung, Eigenverlag Heidelberg 2010. ISBN 978-3-00-030494-1. Antje Grauhan 80 Jahre alt.

Veröffentlichungen (Auszug)

  • Betrachtungen zur heutigen Struktur des Pflegeberufs. In: Deutsche Schwesternzeitschrift. 1964, S. 2–3, sowie In: International Journal of Nursing Studies. 1965, Band 2, Heft 2, S. 189–191.
  • Beitrag zur Planung dreijähriger praxisbezogener Studiengänge in der Krankenpflege, Magisterarbeit Universität Konstanz 1973. (S. 20 f.: Hier auch ein Eintrag zu dem Heidelberger Mediziner Hans Schaefer, der im Jahr 1970 an einem „Arbeitsentwurf der Medizinischen Gesamtfakultät der Universität Heidelberg“ mitwirkte und sich in diesem Kontext für ein „Konzept der Gesamthochschule in der Medizin“ aussprach. In diese Gesamthochschule sollten, so Schaefer, die Krankenpflege und die medizinisch-technische Assistenz hineingenommen werden, da hier der Mangel an hoch qualifiziertem Personal besonders eklatant war.)
  • mit Petra Botschafter, Udo Schagen: Modellversuch Entwicklung und Erprobung eines 3-jährigen Studiengangs für Lehrkräfte an Lehranstalten für Medizinalfachberufe. Zwischenbericht, Freie Universität Berlin 1977.
  • Kritische Analyse der pflegerischen Dienste. In: Aufträge. Sonderreihe zur RENOVATIO-Zeitschrift für das interdisziplinäre Gespräch, Hrsg. Stanis-Edmund Szydzik, Verlag Friedrich Pustet Regensburg, 1978.
  • mit Karl Köhle, Claudia Simons et al. (Hrsg.): Angewandte Psychosomatik. Die internistisch-psychosomatische Krankenstation – Ein Werkstattbericht. Mit einem Geleitwort von Thure von Uexküll. Verlag Rocom (Editiones Roche), Basel 1980.
  • Vorwort (zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Ansatz von Roper, Logan, Tierney), in: Maria Mischo-Kelling und Henning Zeidler: Innere Medizin und Krankenpflege, Urban & Schwarzenberg München 1989.
  • Das Menschenbild in der Pflege. In: Hilde Schädle-Deininger, Ulrike Villinger (Schwesternschule der Universität Heidelberg, Hrsg.): Pflege, Pflege-Not, Pflege-Not-Stand. Entwicklungen psychiatrischer Pflege, Werkstattschriften zur Sozialpsychiatrie. Psychiatrie Verlag, Bonn 1990.

Literatur, heiBOOKS

  • Erstes Internationales Symposium unter der Hohen Schirmherrschaft Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Marie-Astrid: Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Krankenpflegeberuf heute. 27. März 1981, Neues Theater der Stadt Luxemburg. Antje Grauhan S. 10. Tagungsprogramm
  • Renate von Monteton: Demokratie als Prinzip der Ausbildung. Antje Grauhan an der Schwesternschule der Universität Heidelberg von 1953–1971. In: Deutsche Krankenpflegezeitschrift. 43 (Nr. 5), S. 322–328, Stuttgart 1990.
  • Birgit Trockel et al. (Hrsg.): Who is Who in der Pflege. Deutschland – Schweiz – Oesterreich. S. 177–179, Verlag Hans Huber Programmbereich Pflege, Bern, Göttingen, Toronto, Seattle 1999, mit Geleitwort von Ruth Schröck.
  • Christine R. Auer: Geschichte der Pflegeberufe als Fach. Die Curricular-Entwicklung in der pflegerischen Aus- und Weiterbildung. Diss. Institut Geschichte der Medizin (jetzt: Geschichte und Ethik) der Universität Heidelberg, akademische Betreuer Wolfgang U. Eckart und Rolf Verres, klinischer Prüfer Günter H. Seidler, Eigenverlag 2008. Geschichte Pflegeberufe als Fach.
  • Roswitha Ertl-Schmuck & Franziska Fichtmüller (2009): Pflegedidaktik als Disziplin. Eine systematische Einführung (S. 194). Weinheim und München. Juventa.
  • Christa Winter- von Lersner: Abschied von Antje Grauhan (1930-2010), in: Pflege & Gesellschaft, Juventa Weinheim 15. Jg., Heft 4, 2010, S. 383–384.
  • Margot Sieger: Transformationen in der Krankenpflege nach 1945: Zwischen Professionalisierung und Deprofessionalisierung, in: Jochen-Christoph Kaiser und Rajah Scheepers (Hrsg.): Dienerinnen des Herrn, Beiträge zur weiblichen Diakonie im 19. und 20. Jahrhundert, historisch-theologische Genderforschung, Evang. Verlagsanstalt Leipzig 2010, S. 178. J. C. Kaiser, Rajah Scheepers: Dienerinnen des Herrn.
  • Hubert Kolling (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte „Who was who in nursing history“, Band 6, S. 107–109, Verlag hpsmedia Hungen, 2012.
  • Christine R. Auer: Antje Grauhan und Wolfgang Rapp (Abtl. Paul Christian): Die Erweiterung der bipersonalen hin zu einer tripersonalen Situation „Patient-Arzt-Pflegekraft“ stellte uns vor neuartige Herausforderungen, Festgabe für Sabine Bartholomeyczik zum Bundesverdienstkreuz Mai 2015. Eigenverlag Heidelberg 2015, ISBN 978-3-00-050734-2. Grauhan-Rapp: Tripersonaler Ansatz.
  • Karin Buselmeier, Jens Dannehl, Susanne Himmelheber, Wolfgang U. Eckart et al.: Universitätsmuseum Heidelberg – Kataloge Bd. 2, Begleitheft zur Ausstellung, Heidelberger E-Books, heiBOOKS 2006, Die Heidelberger Schule der Anthropologischen Medizin S. 62, publiziert am 19. Februar 2016.
  • Valerie Marleen Vorbau: Antje Grauhan und die Akademisierung der Krankenpflege in Deutschland: Eine historische Analyse. Mit Expertinneninterview Sabine Bartholomeyczik. Bachelorarbeit Carl Remigius Medical School, Frankfurt am Main August 2021.
  • Sabine Braunschweig: Zusammenarbeit mit der Schwesternschule. In: Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Hrsg.): Das Wichtige Brückenfach. 60 Jahre Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (1961–2021), Medizinische Fakultät Heidelberg 2021, S. 10 f.

Weblinks

  • Nachfolgeeinrichtung Schwesternschule Universität Heidelberg: Akademie für Gesundheitsberufe: Geschichte. (Memento vom 27. Juli 2010 im Internet Archive)
  • Heidelberger Impulse zur Pflegegeschichte (PDF) Vortrag von Christine Auer und Reinald Schmidt-Richter zur Geschichte der Schwesternschule der Universität Heidelberg und zur Geschichte der »segensreichen Heidelberger Ärzte- und Schwesternausbildung« (Zitat von Philipp Lenard, Heidelberger Nobelpreisträger, der leider im Dritten Reich Nationalsozialist wurde.), Mai 2013.
  • werpflegtwie: Best Practice in der Pflege: Antje Grauhan (Deutscher Pflegepreis 1999). Digitalisat

Einzelnachweise

  1. so z. B. Reinald Schmidt-Richter, Herbert Weisbrod-Frey, Jürgen Krauth, der als Projektleiter zur Robert Bosch Stiftung in Stuttgart wechselte; Jürgen Krauth Projektleiter Robert Bosch, abgerufen am 17. Dezember 2016; Ingo Stelzer als Fundraiser in der Heidelberger Stiftung Chirurgie, Ingo Stelzer KlinikTicker 14. Januar 2016, abgerufen am 23. Dezember 2016.
  2. 2.0 2.1 Valerie Marleen Vorbau: Antje Grauhan und die Akademisierung der Krankenpflege in Deutschland: Eine historische Analyse. Mit Expertinneninterview Sabine Bartholomeyczik. Bachelorarbeit Carl Remigius Medical School, Frankfurt am Main August 2021, S. 46, S. 47 f. Akademische BetreuerInnen Christine Auer und Tobias Mai.
  3. Hubert Kolling: Maria Pinding. In: Horst-Peter Wolff (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte - Who was Who in Nursing History, Band drei, Elsevier München, 2004, S. 222 f.
  4. Susanne Kreutzer: „Hollywood Nurses“ in West Germany: Biographies, Self-Images, and Experiences of Academically Trained Nurses after 1945, in: Nursing History Review 21 (2013): 33-54, A Publication of the American Association for the History of Nursing; Copyright 2013 Springer Publishing Company.
  5. Christine R. Auer: Eine frei denkende Krankenschwester, Antje Grauhan M.A. wird 80 Jahre alt, mit einem Beitrag von Monika Thiemann-Brenning, gefördert von der Robert Bosch Stiftung, Eigenverlag Heidelberg 2010, S. 15. ISBN 978-3-00-030494-1. Antje Grauhan 80 Jahre alt.
  6. Wolfgang U. Eckart: Meilensteine der Kreislauf-, Gefäß- und Blutforschung, in: Peter Nawroth und Hanns Gotthard Lasch (Hrsg.): Vaskuläre Medizin systematisch, Uni-Med Verlag Bremen 1999, zu H.G. Lasch, der „latenten Gerinnung“ und dem Pathomechanismus der Verbrauchskoagulopathie, S. 33. ISBN 3-89599-143-0.
  7. Wolfgang U. Eckart: Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Springer Lehrbuch, 8. überarbeitete Auflage, Springer Deutschland 2017, S. 316. ISBN 978-3-662-54659-8. E–Book: ISBN 978-3-662-54660-4. doi:10.1007/978-3-662-54660-4, Eckart verweist darauf, dass die Gestaltkreislehre gewisse Parallelen zu Jakob von Uexkülls Funktionskreis von Umwelt und Organismus aufweist. Die Gestaltkreislehre umfasst das Zusammenspiel von »Organismusinnenwelt und -umwelt in einer Ganzheit«. In der therapeutischen Situation entsteht ein kreisförmiger Prozess des Gebens und Nehmens, des Erkennens und Verändernd durch Erkennen, der gegenseitigen Beeinflussung: der Gestaltkreis; dto. S. 316. Der Funktionskreis des Jakob von Uexküll wurde von seinem Sohn Thure von Uexküll weiter entwickelt zum „Situationskreis.“
  8. Beziehung Gestaltkreis-Regelkreis bislang kaum erforscht (Auskunft Peter Achilles, Viktor von Weizsäcker Gesellschaft.) Der "Gestaltkreis" wurde bislang ins Spanische, Französische (Foucault) und Japanische übersetzt und wird in diesen Ländern rezipiert, in den angelsächsischen Ländern hingegen ist die Rezeption aufgrund der fehlenden Übersetzung bislang gering (vgl. Udo Benzenhöfer: Arztphilosoph VvW, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 2007, S. 210+211.)
  9. Der Regelkreis wurde von dem Heidelberger Erziehungswissenschaftler Felix von Cube nicht zuletzt für die Pflegepädagogik fruchtbar gemacht. So z. B. in: Ralf Mattes und Roland Brühe: Das kybernetisch-informationstheoretische Didaktik-Modell nach Helmar Frank und Felix von Cube. Erstellung eines Unterrichtsprogramms „Pflegemodelle“. Abschlussarbeit Leitung und Unterricht an Pflegeschulen, F+U Heidelberg 1997, S. 5–9. Digitalisat
  10. Antje Grauhan: Betrachtungen zur heutigen Struktur des Pflegeberufs, sowie Eduard Seidler: Diätetik und Krankenpflege; jeweils publiziert in: Deutsche Schwesternzeitung, Stuttgart Kohlhammer 1964; sowie in: International Journal of Nursing Studies, Elsevier 2,2 1965.
  11. Sabine Braunschweig: Zusammenarbeit mit der Schwesternschule. In: Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Hrsg.): Das Wichtige Brückenfach. 60 Jahre Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (1961–2021), Medizinische Fakultät Heidelberg 2021, S. 10 f.
  12. Antje Hüter-Becker: Neues Denkmodell in der Physiotherapie
  13. 13.0 13.1 Christine R. Auer: Antje Grauhan und Wolfgang Rapp (Abtl. Paul Christian): Die Erweiterung der bipersonalen hin zu einer tripersonalen Situation „Patient-Arzt-Pflegekraft“ stellte uns vor neuartige Herausforderungen. Festgabe für Sabine Bartholomeyczik zum Bundesverdienstkreuz 2015, Eigenverlag Heidelberg 2015, ISBN 978-3-00-050734-2.
  14. Wolfgang Rapp: Erbe, Übergang und Paradigma. Paul Christian und die Heidelberger Medizin in Bewegung. In: Wolfgang Eich (Hrsg.): Bipersonalität. Psychophysiologie und anthropologische Medizin. Paul Christian zum 100. Geburtstag. Königshausen&Neumann Würzburg 2014, S. 89–107, speziell zu Antje Grauhan und Antje Hüter von der Krankengymnastikschule S. 100, Verarbeitung subjektiver Informationen, die weiter über die klinischen Daten hinausgingen, Einführung neuer Dokumentations- und Kommunikationsmappe etc.
  15. Wolfgang U. Eckart und Robert Jütte: Medizingeschichte. Eine Einführung, Böhlau Köln, Weimar, Wien 2007, zu Antje Hüter-Becker und der bislang kaum erforschten Geschichte der Krankengymnastik/Physiotherapie S. 199+201. ISBN 978-3-412-12406-9. 2. Aufl. 2014, S. 216+219, ISBN 978-3-8252-3927-5.
  16. Rhein-Neckar-Wiki: Herbert Plügge
  17. Mechthilde Kuetemeyer: Anthropologische Medizin oder die Entstehung einer neuen Wissenschaft. Diss. Institut für Geschichte der Medizin Uni HD, bei Heinrich Schipperges, 1973.
  18. Protokoll und Anlagen außerordentliche Kuratoriumssitzung, Acc 43/08 Universitätsarchiv Heidelberg.
  19. OECD, Centre for Educational Research and Innovation: Health, Higher Education and the Community. Towards a Regional Health University, 1977.
  20. Wolfgang Rapp (Heidelberg Alumni Frankreich): Erinnerungen an Antje Grauhan, Online-Portal HAI Fachgruppe Gesundheits/Therapie/Pflegewissenschaft, März 2017.
  21. Karl Köhle: Versuch der Integration des psychosomatischen Arbeitsansatzes in die internistische Krankenversorgung an einer Universitätsklinik. Die Entwicklung einer Modellstation und eines Weiterbildungskonzeptes für das Pflegepersonal - ein Werkstattbericht, Univ. Ulm, Abtl. Innere Medizin und Psychosomatik, Ulm 1976.
  22. K. Köhle, C. Simons, D. Böck, A. Grauhan (Hrsg.) Angewandte Psychosomatik. Die internistisch-psychosomatische Krankenstation - Ein Werkstattbericht, mit einem Geleitwort von Thure von Uexküll, 2. Aufl. ROCOM Basel 1980.
  23. Christa Winter- von Lersner: Unterrichtsschwestern und Unterrichtspfleger im weiterbildenden Studium in Osnabrück, 1. Teil, in: Die Schwester/Der Pfleger Melsungen 22. Jg., 11/83, S. 883–887.
  24. Angelika Erath-Vogt, Dieter Böck und Karl Köhle: Das Erstgespräch der Schwester mit dem Patienten, in: Deutsche Krankenpflegezeitschrift Kohlhammer Stuttgart, Beilage 2/1980, S. 3–9.
  25. Dieter Böck, Karl Köhle et al.: Den Patienten ernst nehmen. Das Ulmer Modell psychosomatischer Versorgung, in: Psychologie heute, Beltz Weinheim, August 1978, S. 65–72.
  26. Rolf-Richard Grauhan: Universität Heidelberg/Forschungsgruppe Professor Sternberger, Politisches Seminar des Alfred-Weber-Instituts, 1961.
  27. Pioniere im Dienste der Forschung: Interview mit Christel Bienstein am 12. Juli 2016, zu Antje Grauhan und dem Berliner Studiengang unterhalb des zweiten Fotos, Interview Bienstein, abgerufen am 21. Oktober 2016.
  28. Botschafter, Petra (ÖTV) und Martin Moers (Hrsg.): Pflegewissenschaft und Pflegenotstand. Einrichtung eines Studienganges „LehrerIn der Pflege“ an der Freien Universität Berlin? In: Jahrbuch für Kritische Medizin. Band 15. Argument-Sonderband 190. Hamburg 1990. S. 123–139, S. 137.
  29. fragliche Angabe: Simone Moses: Die Akademisierung der Pflege in Deutschland. Studienreihe der Robert Bosch Stiftung, Huber Verlag Bern 2015, S. 68.
  30. Elke Müller: Entwicklung des Eigenständigkeitsbegriffs in der Krankenpflege. Im Hauptfach: Krankenpflege, Diplomarbeit Freie Universität Berlin 1981.
  31. Promotion Elke Müller: Leitbilder in der Pflege
  32. Birgit Sommer: Weil Pflege mehr als nur eine Arbeit ist. Elke Müller ist eine der ersten Pflegekräfte, die ihr Handwerk auch studiert haben: Jetzt bekam sie den „Oscar“ ihres Berufsverbandes, in: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberger Ausgabe, 72. Jg., Nr. 199, Sa./So. 27./28. August 2016, S. 5.
  33. vgl. C. Auer 2010: S. 20+21.
  34. Antje Grauhan: Die Situation der modernen Krankenpflege. Referat gehalten am 9. Juli 1965 im Institut für Geschichte der Medizin der Universität Heidelberg bei Heinrich Schipperges, In: Christine R. Auer: Und dann hieß es plötzlich: „Nicht mehr den Regelkreis von Schipperges, sondern stattdessen die Pflegetheorie von Roper, Logan, Tierney nehmen …“. Antje Grauhans Schriften für Reinald Schmidt-Richter, Eigenverlag Heidelberg 2014, ISBN 978-3-00-047828-4.
  35. Gustav Wagner: Vincenz Czerny und Karl Heinrich Bauer - Zwei Heidelberger Krebsforscher, in: Wolfgang U. Eckart (Hrsg.): 100 years of organized cancer research, Thieme Verlag Stuttgart 2000, S. 31–37. Eckart: 100 years organized cancer research
  36. Studiengang Uni HD Interprofessionelle Gesundheitsversorgung, abgerufen am 31. Juli 2016.
  37. Christine R. Auer: Antje Grauhan und Wolfgang Rapp (Abtl. Paul Christian): Die Erweiterung der bipersonalen hin zu einer tripersonalen Situation „Patient-Arzt-Pflegekraft“ stellte uns vor neuartige Herausforderungen, Festgabe für Sabine Bartholomeyczik zum Bundesverdienstkreuz Mai 2015. Eigenverlag Heidelberg 2015, S. 19, ISBN 978-3-00-050734-2. Grauhan-Rapp: Tripersonaler Ansatz.
  38. Alfons Fischer, Arzt in Karlsruhe I. B.: Beiträge zur Kulturhygiene des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Deutschen Reiche, in: Studien zur Geschichte der Medizin, herausgegeben von Karl Sudhoff und Henry E. Sigerist in Leipzig, Johann Ambrosius Barth Verlag Leipzig 1928, S. 68.
  39. Vincenz Czerny: Über die Entwicklung der Chirurgie während des 19. Jahrhunderts und ihre Beziehung zum Unterricht, akademische Rede zur Feier des Geburtsfestes des höchstseligen Grossherzogs Karl Friedrich am 21. Nov. 1903, Prorektorasrede Hörning Verlag Heidelberg 1904, S. 20.
  40. Christine R. Auer: Das Magnetkrankenhaus in historischer Perspektive, HeilberufeSCIENCE-Symposium Dresden April 2016, Abstract Poster Präsentationen online Springer HeilberufeSCIENCE (2016)(Suppl) 7:12-19, P25, S. 26/27, PDF Heilberufe Symposium Dresden, abgerufen am 21. August 2016.
  41. Webseite Universitätsklinikum Heidelberg: 250 Jahre Hebammenschule Heidelberg, abgerufen am 29. September 2016.
  42. Daniela Wittmann: B.A. Nurse - hist.-krit. Betrachtung und neue Perspektiven, akademischer Betreuer Eric Schmitt.
  43. Wolfgang Rapp: Erbe, Übergang und Paradigma. Paul Christian und die Heidelberger Medizin in Bewegung, in: Wolfgang Eich (Hrsg.): Bipersonalität, Psychophysiologie und anthropologische Medizin. Paul Christian zum 100. Geburtstag, Beiträge zur Medizinischen Anthropologie Bd. 8, im Auftrag der Viktor von Weizsäcker Gesellschaft, Königshausen & Neumann Würzburg 2014, zu Antje Grauhan und Antje Hüter-Becker S. 100. ISBN 978-3-8260-4971-2.
  44. Wolfgang U. Eckart und Robert Jütte: Medizingeschichte. Eine Einführung, Böhlau Köln, Weimar, Wien 2007, zu Antje Hüter-Becker und der bislang kaum erforschten Geschichte der Krankengymnastik/Physiotherapie S. 199+201. ISBN 978-3-412-12406-9, 2. Aufl. 2014, S. 216+219, ISBN 978-3-8252-3927-5.
  45. Charlotte Berendonk: »Den Menschen als Ganzes sehen«. Wie Mitarbeitende in Pflegeheimen Biografiearbeit erleben und beschreiben, Dissertation Institut für Gerontologie Universität Heidelberg, Tectum Marburg 2015. ISBN 978-3-8288-3492-7. Charlotte Berendonk studierte bei Christa Winter- von Lersner, einer Schülerin und Weggefährtin Antje Grauhans, an der FH Fulda Pflegewissenschaft. Berendonk zitiert auch den oesterreichischen Pflegewissenschaftler Erwin Böhm und dessen biographischen Ansatz.
  46. Podcast: Campus Report, Interview mit Birgit Trierweiler-Hauke zu HIPSTA, abgerufen am 16. Dezember 2017.
  47. Sabine Bartholomeyczik: Aus der Sicht einer Ehemaligen. In: USH Fortbildungstagung anläßlich des Ausscheidens von Frau Antje Grauhan aus dem aktiven Berufsleben. Akademisierung der Pflege, Freitag, 20. April 1990, Eigenverlag USH, vorhanden im Universitätsarchiv Heidelberg Acc 43/08 sowie Hilde-Steppe-Dokumentationsstelle Fachhochschule Ffm, S. 73 zur Rolle des DBfK und von Monika Krohwinkel.
  48. Rebecca Palm und Martin Dichter (Hrsg.): Pflegewissenschaft in Deutschland, Festschrift für Sabine Bartholomeyczik, Verlag Hans Huber Programmbereich Pflege, Bern 2013, S. 351.
  49. Nachlass Hilde Steppe, Dokumentationsstelle Hilde Steppe, Bibliothek Fachhochschule Frankfurt a.M: Signatur 0159 Schriftwechsel Hilde Steppe mit Antje Grauhan zur Deutschen Krankenpflege-Zeitschrift 1984–1988, O162 Schriftwechsel 1992, Nachlass bearbeitet von Walburga Haas.
  50. Christine R. Auer: Vom Peppermint Freedom zur Gründung des Deutschen Vereins für Pflegewissenschaft (DVP). Die Professionalisierungsvorstellungen von Hilde Steppe, Die Amerikaner kamen Karfreitag 1945 auf leisen Sohlen nach Heidelberg, Eigenverlag 2009, ISBN 978-3-00-027207-3.
  51. Portraits Travemünder Häuser Nr. 74. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Februar 2016; abgerufen am 26. Februar 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gvt-info.de
  52. so z. B. Eduard Seidler: Geschichte der Medizin und der Krankenpflege. 6. neubearbeitete und erweiterte Auflage der 'Geschichte der kranken Menschen', 1993 Kohlhammer Verlag Stuttgart, S. 56–59., ab der 7. Auflage wurde das Buch von Karl-Heinz Leven weiter geführt.
  53. siehe auch: Martin Moers und Charlotte Uzarewicz: Leiblichkeit in Pflegetheorien - eine Relektüre, in: Pflege&Gesellschaft. Zeitschrift für Pflegewissenschaft, Beltz Juventa Weinheim, 17. Jg., H. 2 (2012); zu Eduard Seidler, Heinrich Schipperges, Monika Krohwinkel und »den sex res non naturales« und deren Signifikanz für die Pflegewissenschaft, S. 138.
  54. Schwesternschule der Universität Heidelberg [Hrsg.]: Akademisierung der Pflege. Fortbildungstagung anläßlich des Ausscheidens von Frau Antje Grauhan aus dem aktiven Berufsleben, Heidelberg Eigenverlag 1990.
  55. Christine Auer: Geschichte der Pflegeberufe als Fach. Die Curricular-Entwicklung in der pflegerischen Aus- und Weiterbildung, Dissertation Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Doktorvater Wolfgang U. Eckart, Heidelberg Eigenverlag 2008. Zusammenfassung/Summary: Geschichte Pflegeberufe als Fach
  56. Sabine Bartholomeyczik: Über die Anfänge der DGP: Die Gründung des Deutschen Vereins zur Förderung von Pflegewissenschaft und -forschung (DVP) vor 30 Jahren, in: Pflege&Gesellschaft. Zeitschrift für Pflegewissenschaft, 24. Jg., H1, 2019, Schwerpunktheft: Dreißig Jahre Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP), Beltz Juventa, Weinheim, Seite 10.
  57. Renate Schwarz-Govaers: Subjektive Theorien als Basis von Wissen und Handeln: Ansätze zu einem handlungstheoretisch fundierten Pflegedidaktikmodell. Huber Bern, 2006.