Christian Gaebler (* 8. Dezember 1964 in Berlin) ist ein deutscher Politiker (SPD). Er ist seit Dezember 2021 Staatssekretär für Bauen und Wohnen in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen des Landes Berlin.
Zuvor war er bereits als Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (2011–2016), in der Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport (2016–2018) und Chef der Senatskanzlei (2018–2021) des Landes Berlin.
Leben
Nach dem Abitur 1982 am Schiller-Gymnasium in Berlin-Charlottenburg studierte Gaebler an der Technischen Universität Berlin Verkehrswesen mit der Studienrichtung Planung und Betrieb und erhielt 1992 einen Abschluss als Diplom-Ingenieur.[1] Im Anschluss war er bis 1995 wissenschaftlicher Mitarbeiter und als Projektleiter bei privaten Planungsbüros beschäftigt. Von Januar 1996 bis 2001 war er als selbständiger Verkehrsplaner tätig.[2]
Seit 2003 betreibt Gaebler zusammen mit Robert Krainovic ein Restaurant am Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg.[3][4] Das Restaurant, das er von Andreas Matthae († 2004) übernommen hat,[5] gilt als Treffpunkt für Berliner Politiker.[6][7][8]
Gaebler ist Mitglied der Gewerkschaft TRANSNET und der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft.[2]
Politik
Parlamentarier
Gaebler trat 1981 der SPD bei. Im Bezirk Berlin-Wilmersdorf war er von 1983 bis 1985 Kreisvorsitzender der Jusos und ab 1989 Mitglied des Kreisvorstandes der SPD. Seit 1996 war er dort Kreisvorsitzender und blieb dies auch ab 2000 im zusammengelegten Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.[2] Am 13. April 2018 kündigte er an, den Kreisvorsitz 2019 aufzugeben.[9]
Während seines Studiums war Gaebler Mitglied des Studierendenparlaments und des Allgemeinen Studierendenausschusses der TU Berlin und im Vorstand des Studentenwerks Berlin. Er war als Student und als Abgeordneter Mitglied des (ruhenden) Kuratoriums der TU Berlin.[2]
Von 1992 bis 1995 war Gaebler Bürgerdeputierter im Ausschuss für Wirtschaft und Liegenschaften der Bezirksverordnetenversammlung Wilmersdorf.[2]
Gaebler war von 1995 bis 2011 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses. Bei den Wahlen 1995 und 1999[10] wurde er jeweils über die Wilmersdorfer Bezirksliste der SPD gewählt, 2001[11] und 2006[12] zog er als Direktkandidat im Wahlkreis Charlottenburg-Wilmersdorf 7 in das Parlament ein.
Seine Schwerpunktthemen waren sowohl Verkehr als auch Wissenschaft und Forschung. Für die SPD-Fraktion war er seit 1999 verkehrspolitischer Sprecher. Innerhalb des Fraktionsvorstandes war er von 1997 bis 1998 Beisitzer und von 1998 bis 2001 stellvertretender Vorsitzender.
Ab 2001 war er Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion. Im Abgeordnetenhaus war er zuletzt Mitglied des Ältestenrates[13] und des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr.[2] Er gehörte zum linken Flügel (Parlamentarische Linke) der SPD-Fraktion.[14]
Bei der Wahl 2011 konnte er seinen Wahlkreis nicht mehr gewinnen und schied schließlich aus dem Abgeordnetenhaus aus.
Staatssekretär
Nach den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus 2011 wurde Gaebler im Senat Wowereit IV zum Staatssekretär für Stadtentwicklung in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt berufen.[15] Nach der Wahl von Michael Müller zum Regierenden Bürgermeister im Dezember 2014, verblieb er in dieser Funktion. Zudem übernahm er mit dem Amt auch den Vorsitz des Aufsichtsrates des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg.[16]
Im Dezember 2016 wurde Gaebler im Senat Müller II zum Staatssekretär für Sport in der von Andreas Geisel geführten Senatsverwaltung für Inneres und Sport.
Nach dem Wechsel von Björn Böhning in das Bundesministerium für Arbeit und Soziales wurde Gaebler am 17. April 2018 zum neuen Chef der Senatskanzlei ernannt.[17]
Im Zuge der Bildung des Senats Giffey wechselte er im Dezember 2021 als Staatssekretär für Bauen und Wohnen in die von Andreas Geisel geführte Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen.
Weblinks
- Persönliche Website von Christian Gaebler ( vom 27. Juli 2013 im Internet Archive)
- Seite über Christian Gaebler bei der Senatskanzlei Berlin
Einzelnachweise
- ↑ TU Berlin – Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung – Studien- und Diplomarbeiten. Archiviert vom am 9. Juli 2007; abgerufen am 10. Januar 2014.
- ↑ 2.0 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 Mein Lebenslauf auf christian-gaebler.de. Archiviert vom am 10. Januar 2014; abgerufen am 3. Mai 2008.
- ↑ Berliner Morgenpost: Tagestips vom 23. April 2004: Mehr Sonne als Schatten in Kreuzberg. Abgerufen am 3. Mai 2008.
- ↑ Tagesspiegel, HINTER DEN KULISSEN vom 5. Januar 2008. Abgerufen am 24. November 2014.
- ↑ taz, Matthaes Tod lässt Fragen offen vom 11. August 2004. Abgerufen am 3. Mai 2008.
- ↑ Tagesspiegel, HINTER DEN KULISSEN vom 3. Mai 2008. In: Tagesspiegel. 3. Mai 2008, archiviert vom .
- ↑ Tagesspiegel, HINTER DEN KULISSEN vom 7. Mai 2005. Abgerufen am 24. November 2014.
- ↑ Tagesspiegel, HINTER DEN KULISSEN vom 3. Mai 2003. Abgerufen am 24. November 2014.
- ↑ Neue Kreischefs für die SPD. Berliner Morgenpost, 13. April 2018, abgerufen am 17. April 2018 (deutsch).
- ↑ Der Landeswahlleiter für Berlin, Wahl zum AGH von Berlin 1999, Mandatsverteilung. (PDF) S. 123, abgerufen am 10. Januar 2014.
- ↑ Der Landeswahlleiter für Berlin, Berliner Wahlen 2001. (PDF) S. 102, abgerufen am 10. Januar 2014.
- ↑ Der Landeswahlleiter für Berlin, Berliner Wahlen 2006. (PDF) S. 73, abgerufen am 10. Januar 2014.
- ↑ Abgeordnetenhaus von Berlin, Ältestenrat. Archiviert vom am 7. Oktober 2006; abgerufen am 3. Mai 2008.
- ↑ Berliner SPD-Linke. Archiviert vom am 7. April 2008; abgerufen am 4. Juli 2008.
- ↑ Staatssekretär Christian Gaebler auf der Webseite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
- ↑ VBB-Verbundbericht 2014. (PDF) In: vbb.de. Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg, archiviert vom am 27. Juli 2014; abgerufen am 27. Juli 2014.
- ↑ Chef der Senatskanzlei. In: Internetseite der Senatskanzlei Berlin. 17. April 2018, abgerufen am 17. April 2018 (deutsch).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Gaebler, Christian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD) |
GEBURTSDATUM | 8. Dezember 1964 |
GEBURTSORT | Berlin |