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Cornelia Froboess

From Wickepedia

Cornelia Froboess (1966) Cornelia Froboess (* 28. Oktober 1943 in Wriezen), in frühen Phasen ihrer Karriere zunächst auch bekannt als Die kleine Cornelia, später als Conny, ist eine deutsche Schauspielerin, Synchronsprecherin und ehemalige Schlagersängerin.

Karriere

Kinderstar

Cornelia Froboess beim Grand Prix Eurovision 1962 Cornelia Froboess auf der Berlinale 2010 Gerhard Froboess schickte seine schwangere Frau Margaretha 1943 wegen der Bombenangriffe auf Deutschland von Berlin nach Wriezen, wo Cornelia Froboess noch im selben Jahr geboren wurde. Sie ist die Nichte des Stuntmans Harry Froboess.[1] Ihre Kindheit verbrachte sie in der Gottschalkstraße im damaligen Berliner Bezirk Wedding.[2]

Ihren ersten Bühnenauftritt hatte Cornelia Froboess im Mai 1951 mit dem Schlager Pack die Badehose ein, den ihr Vater ursprünglich für die Schöneberger Sängerknaben geschrieben hatte. Von deren Verantwortlichen wurde das Lied abgelehnt. Froboess wurde damit zum Kinderstar. Im Kollektivgedächtnis der Bundesrepublik verankerte sie sich damit als lockere spontane Berliner Göre.[3]

Teenager-Idol

Von 1959 bis 1963 nahm Cornelia Froboess bei Marlise Ludwig in Berlin Schauspielunterricht. 1962 erreichte sie mit ihrem Titel Zwei kleine Italiener Platz 1 der Deutschen Schlager-Festspiele 1962 in Baden-Baden und vertrat danach Deutschland damit beim 7. Grand Prix Eurovision in Luxemburg. Obwohl sie dort nur einen 6. Platz erzielen konnte, wurde der Titel zu einem Millionenhit[4] und ist noch heute ein beliebter Evergreen, der international punkten konnte. Cornelia Froboess nahm diesen Titel selbst in Niederländisch (Twee kleine Italianen), Italienisch (Un bacio all’italiana) und Englisch (Gino) auf, Coverversionen wurden von Connie Francis (ebenfalls Un bacio all’italiana in italienischer Sprache) und dem finnischen Duo Tuula & Paula (Tina ja Marina in finnischer Sprache) eingesungen.

Als der Rock’n’Roll Deutschland erreichte, hatte Cornelia Froboess, die sich jetzt Conny, später Conny Froboess nannte, mit Schlagern wie Mr. Music, I Love You Baby, Lippenstift am Jackett und Teenager Melody großen Erfolg und wurde zum Teenageridol. Einige ihrer Lieder wurden im Duett mit Peter Alexander, Rex Gildo, Will Brandes oder Peter Kraus aufgenommen. Zwei kleine Italiener (Komponist: Christian Bruhn) blieb jedoch der einzige Nummer-eins-Hit. Froboess’ zweiter international erfolgreicher Titel war Lady Sunshine und Mr. Moon, den sie auch in niederländischer (Lady Sunshine en Mister Moon) und französischer Sprache (On peut bien dire) aufnahm.

Mitte der 1960er Jahre zog sich Froboess allmählich aus der Musikbranche zurück, um sich ganz ihrer Karriere als Schauspielerin zu widmen. Ihre letzte Solo-LP Die neuen Lieder der Cornelia Froboess erschien 1967 bei Polydor.

Film und Fernsehen

Auch im Film war Froboess erfolgreich. Filmpartner waren unter anderem Peter Kraus, Peter Weck, Rex Gildo und Peter Alexander. 1960 spielte sie zusammen mit Peter Kraus in Conny und Peter machen Musik, dem erfolgreichsten Film des Jahres. Froboess wurde zusammen mit Peter Kraus als idealer Teenager vermarktet, wobei darauf geachtet wurde, dass sie nicht zu sexualisiert auftrat.[5] Populär war sie später auch in ihrer Rolle als Pia Michaelis an der Seite von Günter Pfitzmann in der ARD-Serie Praxis Bülowbogen. 1999 lieh sie ihre Stimme als deutsche Synchronsprecherin der Löwin Zira im Zeichentrickfilm Der König der Löwen 2 – Simbas Königreich. In dem Film Die Wilden Kerle von 2003 spielte sie die Großmutter von Vanessa. 2010 wurde Froboess in die Wettbewerbsjury der 60. Internationalen Filmfestspiele von Berlin berufen. 2013 bis 2020 spielte sie in den fünf Teilen der Filmreihe Ostwind die Gestütsbesitzerin Maria Kaltenbach, deren Enkeltochter Mika den schon fast aufgegebenen Hengst Ostwind entdeckt und mit ihm quasi wieder sein altes Können entdeckt.

Theater

Von 1972 bis 2001 war Froboess festes Mitglied der Münchner Kammerspiele und spielte dort Rollen wie Minna von Barnhelm und die Lotte in Groß und klein von Botho Strauß unter der Regie von Dieter Dorn. Ernst Wendt inszenierte mit ihr Maria Stuart von Friedrich Schiller. Intendant Dorn inszenierte mit ihr die Lulu von Frank Wedekind und in seinem Faust war sie die Marthe Schwerdtlein. Ihre letzten großen Rollen an den Kammerspielen waren die Frau Wangel in Die Frau vom Meer von Henrik Ibsen und die Cäcilie in Stella von Johann Wolfgang von Goethe (beide unter Regisseur Thomas Langhoff). 1984 spielte sie mit großem Erfolg die Rolle der Eliza Doolittle im Musical My Fair Lady am Theater am Gärtnerplatz unter der Regie von August Everding. 2001 folgte sie Dieter Dorn an das Bayerische Staatsschauspiel in München und spielte die Laura in Der Vater von August Strindberg, wieder unter Thomas Langhoff. 2011 spielte sie die Gräfin Helena in Das Käthchen von Heilbronn am Bayerischen Staatsschauspiel unter der Regie von Dieter Dorn.

Privatleben

Am 3. August 1967 heiratete Froboess Hellmuth Matiasek, den damaligen Leiter des Staatstheaters Braunschweig und späteren Intendanten des Gärtnerplatztheaters in München. 1968 bekam das Paar die Tochter Agnes, 1970 wurde der Sohn Kaspar geboren. Die Familie lebt im Inntal in der Nähe des Wendelsteins. Hellmuth Matiasek verstarb am 7. April 2022.

Preise und Ehrungen

Diskografie

Singles

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Filmografie

Kino

Fernsehen (Auswahl)

  • 1952: Eine nette Bescherung (Fernsehshow, Moderator: Peter Frankenfeld)
  • 1963: Sophienlund (Fernsehfilm)
  • 1965: Wahn oder Der Teufel in Boston (Fernsehfilm)
  • 1965: Ein Wintermärchen (Fernsehfilm)
  • 1966: Wo wir fröhlich gewesen sind (Fernsehfilm)
  • 1966: Bei Pfeiffers ist Ball (Fernsehfilm)
  • 1967: Die Schule der Frauen (Fernsehfilm)
  • 1967: Im Ballhaus ist Musike – Ein Altberliner Tanzvergnügen (Fernsehfilm)
  • 1968: Mathilde Möring (Fernsehfilm)
  • 1968: Im Ballhaus wird geschwoft (Fernsehfilm)
  • 1968: Die Wilde (Fernsehfilm)
  • 1969: Der Bürger als Edelmann (Fernsehfilm)
  • 1970: Der schwarze Graf (Fernsehserie)
  • 1971: Der Wald (Fernsehfilm)
  • 1971: Der Kommissar (Fernsehserie, eine Folge)
  • 1972: Weh dem, der lügt (Fernsehfilm)
  • 1973: Liebe mit 50 (Fernsehfilm)
  • 1974: Auguste Bolte (Fernsehfilm)
  • 1974: Wir pfeifen auf den Gurkenkönig (Stimme des Gurkenkönigs)
  • 1975: Glückliche Reise (Fernsehfilm)
  • 1975: Polly oder Die Bataille am Bluewater Creek (Fernsehfilm)
  • 1976: Wir pfeifen auf den Gurkenkönig (Fernsehfilm, Stimme)
  • 1977: Polizeiinspektion 1 (Fernsehserie, eine Folge)
  • 1978: Die literarische Filmerzählung: Geschichte einer Liebe (Fernsehfilm)
  • 1977–1993: Derrick (Fernsehserie, sechs Folgen)
  • 1979: Noch ’ne Oper (Fernsehfilm)
  • 1979: Balthasar im Stau (Fernsehfilm)
  • 1980: Der Regenmacher (Fernsehfilm)
  • 1980–2010: Der Alte (Fernsehserie, drei Folgen)
  • 1981: Das Käthchen von Heilbronn oder: Die Feuerprobe (Fernsehfilm)
  • 1983: Ein Fall für zwei (Fernsehserie, eine Folge)
  • 1990: Der kleine Prinz (Fernsehfilm, Stimme)
  • 1991–1994: Praxis Bülowbogen (Fernsehserie, vierzig Folgen)
  • 1994: Alles außer Mord! (Fernsehserie, eine Folge)
  • 1994: 1945 (Fernsehfilm)
  • 1994: Die Männer vom K3 (Fernsehserie, eine Folge)
  • 1994: Tag der Abrechnung – Der Amokläufer von Euskirchen (Fernsehfilm)
  • 1995: Fesseln (Fernsehfilm)
  • 1996: Angst hat eine kalte Hand (Fernsehfilm)
  • 1996: Der Sohn des Babymachers (Fernsehfilm)
  • 1996: Kommissar Rex (Fernsehserie, eine Folge)
  • 1997: Koerbers Akte: Kleines Mädchen – großes Geld (Fernsehfilm)
  • 1997: Koerbers Akte: Tödliches Ultimatum (Fernsehfilm)
  • 1998: Wolffs Revier (Fernsehserie, eine Folge)
  • 1999, 2004: Siska (Fernsehserie, zwei Folgen)
  • 2000: Hirnschal gegen Hitler (Fernsehfilm)
  • 2000: Polizeiruf 110: Totenstille (Fernsehreihe)
  • 2000: Tatort: Mord am Fluss (Fernsehreihe)
  • 2001: Anwalt Abel (Fernsehserie, eine Folge)
  • 2004: Die eine oder die andere (Fernsehfilm)
  • 2004: Stärker als der Tod (Fernsehfilm)
  • 2009: SOKO 5113 (Fernsehserie, eine Folge)
  • 2010: Die Schwester (Fernsehfilm)
  • 2011: Eine halbe Ewigkeit (Fernsehfilm)
  • 2013: Ostwind (Film)
  • 2014: Almuth und Rita (Fernsehfilm)
  • 2015: Ostwind 2 (Film)
  • 2016: Pokerface – Oma zockt sie alle ab (Fernsehfilm)
  • 2016: Almuth und Rita – Zwei wie Pech und Schwefel (Fernsehfilm)
  • 2016: Tatort: Wendehammer
  • 2017: Ostwind – Aufbruch nach Ora (Film)
  • 2017: Ein Lächeln nachts um vier
  • 2018: Ostwind – Aris Ankunft (Film)
  • 2018: Endlich Gardasee!
  • 2019: Frau Holles Garten
  • 2020: Ostwind – Der große Orkan (Film)

Hörspiele (Auswahl)

  • 1982: Olwynne Macre: Der stumme Mund – Regie: Andreas Weber-Schäfer (Kriminalhörspiel – SDR)
  • 1987: Adolf Schröder: Katzengeschrei – Regie: Ernst Jacobi (Kriminalhörspiel HR/SWF)
  • 1988: Botho Strauß: Bagatellen – Regie: Dieter Dorn (Hörspiel – WDR)

Wort und Musik

Literatur

  • O, diese Jöre (Booklet im LP-Format zur CD-Edition von Bear Family Records), 2000
  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 268.
  • C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 1995, 2. Auflage, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 205 f.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Bd. 3: F – H. John Barry Fitzgerald – Ernst Hofbauer. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 122 f.

Weblinks

Commons: Cornelia Froboess – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gestorben: Harald Froboess. In: Der Spiegel. Nr. 4, 1985 (online).
  2. Ein Herr hat mich erkannt. In: Der Spiegel. Nr. 32, 1952 (online).
  3. Barbara Stang: Was alles in einer Badehose stecken kann. In: Max & Moritz (Hrsg.): Schlager, die wir nie vergessen. Verständige Interpretationen (= Reclams Universal-Bibliothek, 1583). Reclam, Leipzig 1997, ISBN 3-379-01583-0, S. 25–28.
  4. Joseph Murrells: The Book of Golden Discs. 2. Auflage. Barrie and Jenkins, London 1978, ISBN 0-214-20512-6, S. 146.
  5. Uta G. Poiger: Rock ’n’ Roll, Female Sexuality, and the Cold War Battle over German Identities. In: The Journal of Modern History, Bd. 68, Nr. 3, 1996, ISSN 0022-2801, S. 577–616, hier S. 610, JSTOR:2946768.
  6. Pressefoto von der Verleihung. Abgerufen am 26. März 2021.
  7. Biografie auf der Website des Münchner Gärtnerplatztheaters. Abgerufen am 26. März 2021.
  8. Pressefoto von der Verleihung. Abgerufen am 26. März 2021.
  9. Historie der Bad Hersfelder Festspiele. 14. Oktober 2012, archiviert vom Original am 14. Oktober 2012; abgerufen am 12. November 2022.
  10. Auszeichnung für Froboess und Buchner. Abgerufen am 12. November 2022.
  11. B.Z. – Die Stimme Berlins. Abgerufen am 12. November 2022 (Lua error in Module:Multilingual at line 149: attempt to index field 'data' (a nil value).).
  12. Romy 2021: Lebenswerk an Cornelia Froboess und Peter Kraus. In: Wiener Zeitung. 16. Mai 2021, abgerufen am 17. Mai 2021.
  13. Timo Niemeier: Deutscher Schauspielpreis: Cornelia Froboess wird geehrt. In: DWDL.de. 29. Juli 2021, abgerufen am 30. Juli 2021.
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