Ekkehard Fluck (* 27. Februar 1931 in Singen (Hohentwiel)[1]; † 26. August 2021[2]) war ein deutscher Chemiker (Anorganische Chemie).
Leben
Fluck studierte an der Universität Heidelberg, wurde 1957 bei Margot Becke-Goehring promoviert und war dort nach der Habilitation 1962 Privatdozent. 1957/58 war er als Post-Doktorand bei Monsanto in St. Louis. 1963 wurde er Diätendozent, 1964 wissenschaftlicher Rat und 1967 außerplanmäßiger Professor. 1968 wurde er ordentlicher Professor für Anorganische Chemie an der Universität Stuttgart, an der er Direktor des Instituts für Anorganische Chemie war und 1970 bis 1973 Dekan der Chemiefakultät war, und von 1979 bis 1997 war er Leiter des Gmelin-Instituts als Nachfolger von Margot Becke-Goehring, die Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie herausgaben. Das blieb er bis 1998. Fluck war dadurch wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft,
Schwerpunkt seiner Forschung war Kernmagnetische Resonanzspektroskopie, Mößbauer- und Röntgenphotoelektronenspektroskopie und synthetische Phosphorchemie. Außerdem war er Experte für chemische Nomenklatur.
Er war auch 1989 bis 1991 Vorsitzender der anorganischen Sektion der IUPAC. 1980 bis 1994 war er Vorsitzender der deutschen CODATA-Kommission und 1985 bis 1999 im Exekutivkomitee der CODATA. Fluck war Ehrendoktor der Universität von Chile und Mitglied der American Association for the Advancement of Science. 1998 wurde er Ehrendoktor der Russischen Akademie der Wissenschaften und 1977 Ehrenmitglied der chilenischen chemischen Gesellschaft. In Chile erhielt er 1968 den Orden Bernardo O’Higgins und 1977 die Andre-Bello-Medaille der Universität von Chile.
Er war seit 1969 Mitherausgeber von „NMR – Grundlagen und Fortschritte“ und seit 1977 von „Modern Physics in Chemistry“.
Schriften
- mit Wolfgang Liebscher: Die systematische Nomenklatur der anorganischen Chemie, Springer 1999
- mit Robert C. Brasted: Allgemeine und Anorganische Chemie, Uni-Taschenbücher, Quelle & Meyer 1973
- Die kernmagnetische Resonanz und ihre Anwendung in der anorganischen Chemie, Springer 1963
- mit Margot Becke-Goehring: Einführung in die Theorie der quantitativen Analyse, 6. Auflage, Darmstadt: Steinkopff 1980 (zuerst 1961)
- mit Carl Mahr: Anorganisches Grundpraktikum: für Chemiker und Studierende der Naturwissenschaften, 5. Auflage, Verlag Chemie 1976
- mit Klaus G. Heumann: Periodensystem der Elemente: physikalische Eigenschaften, 5. Auflage, Wiley-VCH 2012 (Tafel)
- mit Klaus Maas: Themen zur Chemie des Phosphors, Hüthig 1973
- mit Wolfgang Haubold: Schwefel-Stickstoffverbindungen mit Schwefel der Oxidationsstufe VI, in: Gmelin Handbuch der Anorganischen Chemie, Springer 1977
- mit Karl Rumpf: Alte und neue Diskussionen über das Periodensystem der Elemente, Chemie in unserer Zeit, Band 20, Nr. 4, August 1986
Er übersetzte Chemielehrbücher aus dem Englischen, so Leslie Sutton: Chemische Elemente und Molekülstruktur (Springer 1961) und Hans Jaffé: Symmetrie in der Chemie (Hüthig 1973).
Einzelnachweise
- ↑ Biographische Daten nach Kürschner, Deutscher Gelehrtenkalender 2009 und nach der Biographie in seinem Artikel in Chemie in unserer Zeit 1986, Nr. 4, S. 116
- ↑ Traueranzeige Ekkehard Fluck auf lebenswege.faz.net vom 4. September 2021
Personendaten | |
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NAME | Fluck, Ekkehard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker |
GEBURTSDATUM | 27. Februar 1931 |
GEBURTSORT | Singen (Hohentwiel) |
STERBEDATUM | 26. August 2021 |